Spielermobbing - Fans betreiben Personalpolitik

Mike Oldmann

3. Liga
Kolumne "Abseits"
Spielermobbing – Fans betreiben Personalpolitik

Von Udo Muras 25. November 2008, 16:00 Uhr


Wenn die eigene Kurve zum Feind wird, hat der Fußballprofi ein Problem. Mit Pfeifkonzerten betreiben die Fans Personalpolitik. Momentan trifft es den Schalker Kevin Kuranyi und den Karlsruher Toni da Silva. Prominente Beispiele aus der Vergangenheit sind Boubacar Sanogo (HSV) und Sergej Barbarez (BVB).

Ein Auszug aus dem Artikel :

Es muss kein Zufall sein, dass auch die nächsten aktuellen Beispiele aus dem Ruhrpott kommen, wo die Identifikation mit dem Klub als besonders hoch angesehen wird. In Bochum wurde jedenfalls der unscheinbare Mittelfeldspieler Oliver Schröder gemobbt, in Duisburg Torwart Tom Starke.
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Den ganzen Artikel gibt es unter :

http://www.welt.de/sport/fussball/article2780446/Spielermobbing-Fans-betreiben-Personalpolitik.html
 
In diesem Begriff der "Personalpolitik" der Fans steckt so etwas Vorwurfsvolles. Warum sollen diejenigen, die von den Vereinen oftmals als "zahlende Kundschaft" bezeichnet werden, nicht deutlich zum Ausdruck bringen dürfen, dass sie einen Spieler oder Trainer nicht mehr sehen wollen? Meist haben solche Verhaltensweisen eine lange Vorgeschichte und es wird selten ein Aktiver permanent ausgebuht, weil er eine gute Leistung bringt.

Nur muss natürlich alles seine Grenze haben. Die werden überschritten, wenn man sich zum Mobbing steigert. Doch wird der Begriff des "Mobbings" in unserer Presselandschaft inflationär benutzt und von all den "Medienopfern" dieser Gesellschaft kritiklos übernommen -genau wie wir das im Zusammenhang mit der Stigmatisierung harmloser Aktionen als "menschenverachtend" erlebt haben.

Die Medien scheinen ein Monopol auf "Spieler- und Trainermobbing" haben zu wollen. Sie scheinen der einzige vorstandsfremde Faktor sein zu wollen, der Politik macht. Wie doppelzüngig ist es also, dass ausgerechnet die Presse, die seit Bestehen der Bundesliga schon 100 Trainer und Spieler rausgeschrieben hat und damit ihr Geld verdient, den mahnenden Finger auf die zahlende Kundschaft richtet, die ob in DU, GE oder S einzig und allein aus vermuteten oder tatsächlichen Vereinswohlinteressen handelt?

Zum speziellen "Fall Starke":
Dieser liegt m.E. etwas anders. Denn hier gibt es nicht diese Vorgeschichte des sportlichen Versagens und der sportlichen Fehlleistungen. Zumindest nicht mehr seit 12 Monaten. Hier gibt es aber eine andere Vorgeschichte. Eine Vorgeschichte um Torwart-Idol Georg Koch, eine Vorgeschichte um unglückliche Aussagen des Tom Starke, die auch dank der Presse vor der letzten Bundesligasaison sehr stark aufgebauscht wurden. Dann gibt es die Vorgeschichte hinsichtlich des -aus welchen Gründen auch immer- in Duisburg (auch bei mir) beliebteren M. Herzog, der seine Leistung in etlichen Spielen brachte. 1, 2 Situationen in Fürth ausgenommen. Und dann hat Tom Starke gesagt, was er denkt -wie ein Koch es manchmal auch tat. Er hat gesagt, dass er sich in allen Belangen für besser hält. Vielleicht nicht kollegial, aber kein Grund für alle Zeiten den Stab über Starke zu brechen.

Der Trainer machte mir indes den Eindruck als wollte er den Fans demonstrieren, dass er sich von dem unbequemen MSV-Anhang nicht seine Aufstellung diktieren lässt (Recht so). Und solange wir zwei in etwa gleichwertige Torhüter haben, sehe ich auch keinen Grund, hierfür den neuen Trainer zu kritisieren oder gar Starke auszupfeifen. Dass er nicht freiwillig auf seinen Platz verzichtet, dürfte niemanden verwundern.

Dass Starke immer so massiv ausgepfiffen wird, ist schon ein Phänomen, das sich hoffentlich bald legt. Denn wo sind diejenigen, die sich dazu bekennen, Starke auszupfeifen? Hier im Forum waren die Bommer-Kritiker mehr als präsent, aber bekennende Starke-Auspfeifer trifft man nur im Stadion an. Die Sprachlosigkeit in diesem Forum ist ein Beleg dafür, dass diese Fans absolut keine Argumente haben, einen eigenen Spieler auszupfeifen, der seine Leistung bringt.

Und nein, ich bin kein Starke-Fan. Würde lieber Herzog sehen, aber wenn wir den Neuanfang mit der Mannschaft in Oberhausen erfolgreich zelebriert haben, wollen wir das mit 11 und nicht nur mit 10 Spielern tun.

Ich hoffe einfach nur, dass sich die Pfiffe legen und dann Tom Starke später in Ruhe und Frieden den Verein wechseln kann, wenn er dies möchte. :huhu:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
gebe dem artikel aber zu 1.000 % recht. mal ganz im ernst: beim gestrigen spiel meinte mein nachbar, dass der herzog besser im tor stehen solle. als ich darauf sagte, dass sich die beiden torleute vom können her nicht wirklich unterscheiden, stimmte er dem zwar zu, meinte aber dass herzog beliebter sei. hallo? seit wann stellt man nach beliebtheit bei den fans auf? nur weil so ein paar vollpfosten pfeifen? kann doch nicht sein!
 
Tom Starke war in der Rückrunde der einzig verbliebene Spieler, der ungeachtet des Abwärtstrends der Mannschaft seine Leistung und seinen Einsatz gebracht hat.

BTT: Spieler sind zwar keine Entertainer, aber sie müssen schon etwas von ihrem Können bzw. wenigstens Einsatz zeigen. Wenn dies Ausbleibt und dazu noch flapsige Sprüche in Richtung Fans kommen, dann ziehen die Spieler sich halt den Unmut der Selbigen zu. Man kommt sich doch als Fan verarscht vor, wenn jemand, der ein Vielfaches verdient keine Leistung und keinen Einsatz zeigt. Man selbst sich aber die Dauerkarte vom Munde abgespart hat.

Grundsätzlich gilt, dass wenn man in der Öffentlichkeit steht, man auch mit Kritik zu rechnen und umzugehen hat. Da machen Fußballprofis nunmal keine Ausnahme.

Man kann auch hier wieder sehen, dass die Welt nur ein Springerblatt ist. Wenn es keine Story gibt wird halt sich halt ein Thema ausgedacht. Hauptsache Stimmung machen.
 
(...) ausgerechnet die Presse, die seit Bestehen der Bundesliga schon 100 Trainer und Spieler rausgeschrieben hat und damit ihr Geld verdient, den mahnenden Finger auf die zahlende Kundschaft richtet (...).


Heureka! Damit ist in dem erschreckend hohlen Geschreibsel doch noch ein verwertbarer Kern gefunden worden! :D:D:D
 
Verstößt es nicht eigentlich gegen irgendein Gesetz einer Gruppe von Menschen öffentlich Mobbing zu unterstellen? Ist Mobbing nicht eine Straftat, und der Vorwurf einer solchen sowas wie Rufmord? :rolleyes:
 
Ich halte die Überschrift für nicht ganz korrekt gewählt, weil..........

Mobbing ist u.a. :

Mobbing oder Mobben (von englisch to mob „anpöbeln, angreifen, bedrängen, über jemanden herfallen“ und mob „Meute, Gesindel, Pöbel, Bande“) steht im engeren Sinn für „Psychoterror am Arbeitsplatz mit dem Ziel, den Betroffenen aus dem Betrieb hinauszuekeln.“[1] Im weiteren Sinn bedeutet Mobbing, einen Kollegen ständig zu schikanieren, quälen und verletzen,[2] beispielsweise in der Schule (Mobbing in der Schule), am Arbeitsplatz, im Sportverein, im Altersheim oder im Gefängnis.[3] Typische Mobbinghandlungen sind Verbreitung falscher Tatsachen, Zuweisung sinnloser Arbeitsaufgaben, Gewaltandrohung, soziale Isolation oder ständige Kritik an der Arbeit.

Nachzulesen unter :

http://de.wikipedia.org/wiki/Mobbing

Wenn man als zahlender Fan eines Fussballclubs mit der Leistung eines Trainers, eines oder mehrerer Spieler absolut nicht zufrieden ist, dann hat man doch realtiv wenig Möglichkeiten im Rahmen der Legalität seinen Unmut darüber zu äußern, bzw. dieser Funktion ( Spieler / Trainer ) herrüber zu bringen, dass man mit den Leistungen als Fan / Zuschauer nicht mehr einverstanden ist !

1.) Man " straft " den Verein, kauft keine DK mehr !

2.) Im Falle einer nicht vorhandenen DK, geht oder fährt man nicht mehr zu den Spielen !

3.) Man schreibt Kommentare in den Tageszeitungen zu Spielberichten !

Oder, man macht seinem Ärger Luft, indem man im Stadion die Person / Spieler oder Trainer auspfeift.

Mache ich in meiner Arbeit einen Sch.......Job, d.h. mache ich Fehler, die sich für meinen Arbeitgeber ( oder das Unternehmen ) negativ auswirken, werde ich ein, zwei oder vielleicht dreimal gemahnt, ggfs. abgemahnt und wenn`s garnicht mehr geht entlassen oder zur " eigenen Kündigung " aufgefordert.
 
(...)
Dass Starke immer so massiv ausgepfiffen wird, ist schon ein Phänomen, das sich hoffentlich bald legt. Denn wo sind diejenigen, die sich dazu bekennen, Starke auszupfeifen? Hier im Forum waren die Bommer-Kritiker mehr als präsent, aber bekennende Starke-Auspfeifer trifft man nur im Stadion an. Die Sprachlosigkeit in diesem Forum ist ein Beleg dafür, dass diese Fans absolut keine Argumente haben, einen eigenen Spieler auszupfeifen, der seine Leistung bringt.

Was eventuell daran liegt, das hier im Portal nur ein Bruchteil der Fans angemeldet sind und von denen widerrum nur ein Bruchteil auch schreibend aktiv ist. Ich bin mir sicher, sobald es hier ein - zwei Posts zum Thema "Starke raus" geben würde, würden sich einige anschliessen.
Ich denke nicht, das Sprachlosigkeit der Grund ist, sondern eher, wie gerade geschrieben, der fehlende Initiator.
 
Das Grundproblem an solchen Artikeln ist, dass die Journalie heute jeden Tag was neues, ultimativ einmaliges usw. schreiben möchte - oft nicht kann - und deshalb auf solche Geschichten abfährt. Wie sagte ein Schlaker Präsident mal so schön: "Dafür hätten wir uns früher nicht mal umgezogen!" Sowas hätte früher keinen interessiert. Doch in Zeiten zweifelhaften TV- Vergügens am nachmittag ist sowas schon fast eine seriöse Aufmache. Warte darauf, wenn das erste Blättchen als Stylingberater für Spieler, Spielerfrauen und Fans , getrennt nach männlich , weiblich herauskommt. Vogue Football oder so. Alles was sie zum Stadionbesuch auif und um den Platz brauchen. Die neusten Trends aus Mailand, London, Madrid und Hoffenheim. :kotz:Aber so wird der moderne Fußball wohl enden.
 
WIR sind der Verein, und nicht ein überbezahlter Söldner...!!

Sorry, aber dieses ewige Söldner-Gemoppere geht mir so langsam auf den Keks. Wenn Du Duisburger Jungs sehen willst, die aus der eingenen Jungend kommen und spielen, wirst Du bittschön in die Kreisklasse abwandern müssen. Solltest Du aber Dein Herz an einen Verein im bezahlten Fußball gegeben haben, so lebe damit, dass es dort - also auch beim MSV Duisburg 1902 - immer Spieler geben wird, die kommen, weil sie Kohle für ihren Einsatz bekommen. Und Du wirst in diesem Geschäft immer wieder Leute haben, die x Jahre bei einem Verein bleiben, spielen und dann für eine mehr oder weniger hohe Ablösesumme zum nächsten Verein wechseln.

Alles andere geht meilenweit an der momentanen Realität des Fußballs vorbei. BASTA! Ich will damit nicht sagen, dass es auch andere gibt - z.B. Erle Wolters.

Sorry :offtopic: , musste aber mal gesagt werden.
 
...immer Spieler geben wird, die kommen, weil sie Kohle für ihren Einsatz bekommen.

Hast dir die Antwort quasi selber gegeben....

Wenn der Einsatz stimmt hab ich nix gegen einzuwenden. Bei der Kohle die die kriegen ist das wohl das mindeste was man von den verlangen kann.
Aber wenn den das eh alles egal ist, und bald weg sind, keinen Einsatz mehr zeigen machts die für mich zum sch.eiss Söldner.

Genau wie dieses Wappengeküsse, der größte Schwachsinn seit dem "stummen Torjubel". Wenn die so an "ihrem" Verein hängen sollen die nicht für mehr Kohle woanders hingehn...
 
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