Verlust der Traditionstätten geht weiter - Stadion in Magdeburg eröffnet

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Chevalier
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Geschichte des alten Stadions
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Heimstätte des 1. FCM ist das Ernst-Grube-Stadion in Magdeburg-Brückfeld.
Anstelle des im 2. Weltkrieg zerstörten alten Allianz-Sportplatzes wurde das städtische Ernst-Grube-Stadion unter Nutzung einer Trümmerhalde im "Nationalen Aufbauwerk" errichtet. Das ursprüngliche Fassungsvermögen betrug 45.000 Zuschauer, verringerte sich später aber aufgrund baulicher Veränderungen (Sitzplätze, Tribüne) auf heute offiziell 25.800.

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In früheren Jahren drängten sich aber bis zu 50.000 Zuschauer im weiten Oval, so zum Beispiel bei der Friedensfahrt-Ankunft im Mai 1960.1970 wurde die Tribünenüberdachung eingeweiht, im März 1972 mit dem Oberliga-Punktspiel gegen Dynamo Dresden (2:1) die Flutlichtanlage mit 850 lux.

Mitte der 70er Jahre wurde eine elektronische Anzeigetafel installiert. Neben den Punktspielen des SC Aufbau Magdeburg, SC Magdeburg und ab 1966 des 1. FC Magdeburg fanden in dem nach einem Magdeburger Antifaschisten benannten Stadion auch mehrere Länderspiele der DDR-Nationalmannschaft und ein FDGB-Pokalendspiel statt.

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Neben regelmäßigen Verschönerungsarbeiten wurden 1993 im Vorfeld des DFB-Pokalspiels gegen Bayer Leverkusen und nach der Saison 1996/97 Arbeiten zur Erhöhung der Sicherheit in Verantwortung des Sport- und Bäderamtes ausgeführt.

An dieser Stelle entsteht zurzeit eine neue länderspieltaugliche Arena mit einem Fassungsvermögen von 25.000 Zuschauern.
 
2.Teil

Das neue Stadion - die ganze Geschichte

Spannender hätte die Geschichte vom Neubau des Magdeburger Ernst-Grube-Stadions sicherlich nicht sein können: 1999 begannen die ersten kontroversen Diskussionen im Magdeburger Stadtrat über den Sinn oder Unsinn eines Stadionneubaus und des Standortes. Nach dem Grundsatzbeschluss wurden die ersten Vorplanungen gemacht: 60 Millionen DM sollte es maximal kosten, wobei das Land Sachsen-Anhalt 30 Millionen DM als Fördermittel bereitstellen würde. Im Jahr 2001 erfolgte dann der Grundsatzbeschluss zur Erstellung einer Bauunterlage für ein 25.000 Zuschauer fassendes Stadion als möglicher WM-Standort für das Jahr 2006. Trotz mündlicher Förderungszusagen nahm das Land ein halbes Jahr später Abstand von der Fördermittelbereitstellung – das bisherige Konzept drohte zu kippen, eine Alternative musste gefunden werden.
Die Idee: Die Stadt stellt weiterhin die Finanzierung von ca. 30 Millionen DM, die nun fehlenden Fördermittel sollten durch einen privaten Investor finanziert werden, der dafür im Gegenzug die Betreibung des Stadions übernimmt. Damals wurde der Vorschlag von vielen belächelt, von einigen Stadtpolitikern als „Unrealisierbare Vision“ bezeichnet. Welcher Investor sollte denn auch so viele Millionen für einen Viertligisten ausgeben? Dazu kam, dass die Richtlinien für ein WM-Stadion geändert wurden: Ein Fassungsermögen von 45.000 Zuschauern war nun Voraussetzung, zu groß für das Magdeburger Vorhaben. Der Traum eines WM-Spiels in der Landeshauptstadt wurde begraben.

Mittlerweile waren wieder einige Monate vergangen und die Kosten wurde zahlenmäßig von 60 Millionen auf 30 Millionen halbiert – das Eurozeitalter brach an. Gleich zu Beginn des Jahres 2002 stimmte der Stadtrat trotz großer Diskussion über die Größe des Stadions mehrheitlich dafür, dass europaweit nach einem privaten Partner für das Projekt gesucht werden sollte. Vier Unternehmen bewarben sich. Nach knapp 1 ½ Jahren Verhandlungszeit und Ausschluss eines Unternehmens sollte die Bilfinger Berger AG die Zusage erhalten. Im November 2003, am Tage der abschließenden Beratung über die Beschlussvorlage, kam dann die große Enttäuschung: Bilfinger Berger zog aus bis heute nicht eindeutig geklärten Gründen sein Angebot zurück. Über ein halbes Jahr hatte die Stadtverwaltung umsonst Verhandlungen geführt.

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Eifrig wurde in der Verwaltung gearbeitet, Nachbesserungen von den beiden verbleibenden Bietern verlangt und so ein halbes Jahr später ein komplett neues Papier zum Stadionneubau vorgelegt. Die Hochtief Construction AG sollte diesmal den Zuschlag erhalten. Doch ein Problem gab es: Das Magdeburger Stadtparlament stand vor einer Neuwahl. Am Donnerstag vor der Kommunalwahl war reguläre Sitzung. Da diese nur so von Beschlüssen überquoll, konnte der Stadtratsbeschluss erst in der Folgesitzung am Montag nach der Wahl im Juni 2004 fallen. Allerdings war anzunehmen, dass einige der Stadträte, die am Sonntag nicht wieder gewählt würden, am Montag ihre Pflichten aus Frust nicht mehr wahrnehmen würden. So befürchteten die Stadionbefürworter eine Mehrheit gegen die Vergabeentscheidung. Prompt wurde die Beschlussvorlage aus „Zeitgründen“ in der Tagesordnung nach vorn verschoben und mit Gegenstimmen der CDU-Fraktion mehrheitlich beschlossen.

Die unterlegene Bietergruppe um Hellmich legte daraufhin gegen diese Entscheidung Einspruch ein. Hinzu kam noch, dass das Landesverwaltungsamt in Halle aufgrund der katastrophalen Finanzsituation in Magdeburg das Projekt zusätzlich auf den Prüfstand stellte. Eine langwierige Gerichtsentscheidung und weitere Bürokratiehürden kündigten sich an. Die Fertigstellung des Stadions noch vor der Fußball WM stand in Gefahr. Ende September kam dann grünes Licht vom Landesverwaltungsamt, Mitte Oktober zog glücklicherweise Hellmich seine Klage zurück. Alle Hürden waren nun genommen.

Der Zeitplan sieht vor, mit dem Abriss des alten Stadions im neuen Jahr zu beginnen und den Neubau noch rechtzeitig zur Fußball WM fertig zu stellen. Dann soll das neue Stadion Trainingsstätte für WM-Mannschaften sein. Die länderspieltaugliche Arena wird Platz für rund 25.000 Besucher bieten, sowie überdachte Tribünen, ansprechende Versorgungseinrichtungen und moderne Sanitäranlagen haben. Zusätzlich werden die Nebenplätze saniert und die alten Gebäude rund um das Stadion abgerissen und im Stadion teilweise integriert.

Weitere Eckdaten, rund ums neue Stadion:
- komplett überdachtes reines Fußballstadion auf 4 Ebenen
- 22.750 Sitzplätze und 4.500 Stehplätze (auf 2.250 Sitzplätze umrüstbar)
- 15 Logen mit insgesamt 180 Plätzen
- 430 Businessclubplätze, 64 Behindertenplätze, 40 Presseplätze
- Flutlicht im Dach integriert
- Sanierung der Nebenplätze
- 2 digitale Anzeigetafeln (3x4 m) Auch wenn der Neubau immer noch in der Öffentlichkeit heiß diskutiert wird, stellt dieses Vorhaben einen wichtigen Schritt für den Magdeburger Fußball und seine Region dar.

Abbildungen: HochTief Construction AG
Quelle: fc-madgeburg.de
 
Diese Bausteinaktion gibt es wohl bei jedem Stadionneubau. Aber nicht bei jedem wird die Fanwand dann auch verwirklichlicht :rolleyes:



1. FC Magdeburg - Wir bauen auf Dich


Werde ein Teil deines Lieblingsvereins und zeig der ganzen Welt deine Treue: Denn zum Bau des neuen Stadions gibt der 1. FC Magdeburg seinen Fans und Sympathisanten die Möglichkeit, sich mit ihrem Namen im neuen Stadion zu verewigen.

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Auf zwei 25 Meter langen und 2,20 Meter hohen Mauern im Eingangsbereich der heimischen Fans kannst du dir deinen eigenen Stein sichern. Wir gravieren deinen Namen, deinen Spruch oder deinen Grußtext in die neue „Wall of Fame“ des 1. FC Magdeburg.
Im Preis von nur 74,- Euro (bei Mitgliedschaft 69,- Euro) ist allerdings noch viel mehr enthalten: das große Steinpaket mit originalem Echtheitszertifikat, hochwertigem T-Shirt und einem persönlichen Dankesschreiben des Vereinspräsidenten.

Die Bestellung eines Steins an der "Wall Of Fame" ist aus technischen Gründen leider nicht mehr möglich. Vielen Dank an alle Besteller, die damit zum Gelingen der Steinaktion beigetragen haben.

Wahre Treue kann so schön sein.
 
4.500 Stehplätze (auf 2.250 Sitzplätze umrüstbar) <-- :fluch:

Dafür sind die Preise aber ok:



Das Eröffnungsspiel im neuen Stadion
1. FC Magdeburg - Eintracht Braunschweig
19. Dezember 2006 19.30 Uhr


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Block 1, 2, 14 (Stehplatz)
8,00 €
Block 3, 4, 5, 6, 7, 13, 15, 16, 17, 18, 19 (Sitzplatz)
9,00 €
Block 9, 10, 11, 12, 20, 21, 23, 24 (Sitzplatz)
15,00 €
Familienblock 8 (Sitzplatz)
1. Erwachsener:
13,00 €

Vorverkauf auch im Fanshop: Otto-von-Guericke-Straße 46a
und unter (0391) 8 86 93 27
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