WM wegen Vogelgrippe absagen?

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Düsseldorf (rpo). Je häufiger die Vogelgrippe bei Tieren nachgewiesen werden kann, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Pandemie unter Menschen kommt. Der Leiter des Influenza-Programms der Weltgesundheitsorganisation, Klaus Stöhr, fürchtet einen Übergang des Virus auf den Menschen. Die Grünen-Politikerin Bärbel Höhn brachte bereits einen Stopp der Fußball-Weltmeisterschaft ins Gespräch.

Im Falle einer Pandemie müsse nach Ansicht der Vorsitzenden im Agrarausschuss im Bundestag, Bärbel Höhn, vermutlich das Fußball-Großereignis abgesagt werden, erklärte Höhn in einem Gespräch mit dem Nachrichtensender N24.

WHO-Experte Stöhr pflichtete ihr bei. Dies sei "keine Schwarzmalerei". Sollte während der Fußball-WM in Deutschland eine Pandemie ausbrechen, "muss man sich ganz genau überlegen, was man tut." Die Wahrscheinlichkeit, dass das Virus auf den Menschen übergehe, sei umso höher, je länger das Virus existiere. "Wenn dieses Virus sich verändert, haben wir nichts in der Hand, um den weltweiten Zug hinauszuzögern", warnte Stöhr. Nach drei Monaten wären dann alle Kontinente davon betroffen.

Im Vergleich zu anderen Ländern sei Deutschland besser auf die Seuche vorbereitet. Dennoch sei "nun Klotzen wichtiger als Kleckern", um eine Übertragung des Virus von Wild- auf Nutztiere zu verhindern.

Virologe rechnet mit weiterer Verbreitung
Mit einer weiteren Verbreitung des Virus in Deutschland rechnet auch der Virologe Alexander Kekulé von der Universität Halle-Wittenberg. "Es würde an ein Wunder grenzen, wenn man die Ausbreitung des Erregers bei den Wildvögeln in den nächsten Tagen und Wochen in den Griff bekommen würde", sagte Kekulé den "Ruhr Nachrichten". Auch außerhalb des Nordostens Deutschlands würden sich wahrscheinlich weitere Infektionsherde entwickeln.

Der Wissenschaftler bezeichnete das Krisenmanagement der Behörden auf Rügen als Katastrophe. "Das Virus kam keineswegs unerwartet. Da hätten die Behörden schneller reagieren und die Risikogebiete absperren müssen", sagte Kekulé. Die Fehler von Rügen zeigten, dass bei übergreifendem Seuchengeschehen künftig unbedingt der Bund die Hoheit über alle Maßnahmen haben müsse. Es könne nicht sein, "dass einzelne Landkreise die Probleme als Bollwerk für die ganze Bundesrepublik Deutschland alleine lösen müssen." Massenkeulungen, die als Vorsichtsmaßnahme angeordnet worden waren, hätten verhindert werden können, wenn sofort reagiert worden wäre.


Quelle: http://www.rp-online.de
 
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