@Spechti
Aus der Pressemitteilung, wie von dir verlinkt, geht klar das Folgende hervor:
1) Einsatzleitung hatten die Malteser, diese haben an keiner der beiden Gespräche, auf welche die Pressemitteilung des WSV Bezug nimmt, teilgenommen.
2) Das, was du "3/4 der Sanitätsdienste" nennst, bestand offenbar aus einigen freiwillen Helfern des ASB, der Johanniter u. des DRK. Das diese zu keinen Details der Einsatzplanung qualifiziert Stellung nehmen können, dürfte auf der Hand liegen. Denn sie waren ja nicht dabei!
Das der WSV einerseits von zwei "Gesprächen" redet, andererseits aber die Formulierung von den "entlastenden Fakten" benutzt, ist für mich der ziemlich klägliche Versuch, mit dieser PK zu suggerieren, dass man gewissermassen eine Art privatwirtschaftlich situierter Rechtsfindungskommission gebildet habe. Sowas so schnell und in dieser Form zu lancieren, wobei staatsanwaltliche Ermittlung noch laufen, halte ich für ziemlich gewagt, und ist der Sache "Transparenz", um die es angeblich gehen soll, sicher nicht dienlich.
In gänzlich unprofessionellem Kontrast dazu hingegen diese Formulierung: "
Der Wuppertaler SV hat die Anweisung, keine Sanitäter in den Innenraum zu ordern, nie gegeben und ist seinen Pflichten bei der Spieltagsorganisation in vollstem Umfang nachgekommen. Die Sanitätsdienste hatten bereits bei allen Heimspielen der Saison 2017/2018 den Innenraum als Einsatzgebiet „nicht auf dem Schirm“. Bei keiner Sicherheitsbesprechung, die vor jedem Heimspiel des WSV durchgeführt wird, wurde dieser Umstand erwähnt."
Sorry, da finde ich doch, dass der Veranstalter die Pflicht hat, sich über den Umfang der georderten Leistung in Kenntnis zu setzen. Die Suggestion, Sanis für den Innenraum müssten per Order extra abbestellt werden, ist ja wohl schlichtweg beknackt. Wenn ich ein Büffet bestelle, kann ich hinterher auch nicht sagen, ich habe nie explizit die Anweisung gegeben, dass dazu keine Getränke kommen sollen. Und wenn ich fünf Brötchen kaufe, kriege ich fünf Brötchen. Ist jedenfalls meine Erfahrung im Leben bisher.
"Zwei bis drei Minuten nach der Verletzung des Spielers Christian Müller wurde nach einem Signal vom Spielfeld aus ein Funkspruch an die Sanitätsdienste abgegeben. Dieser Funkspruch beinhaltete, dass Sanitäter und ein Notarzt samt Trage auf dem Feld benötigt werden." Das bedeutet eindeutig, dass Müller zuerst notversorgt wurde, und zwar von
Fachärzten.
Kein Fitnesstrainer (so war die Behauptung der Reporter) würde wohl drei Minuten an einem ohnmächtigen Spieler Austreichmassagen durchführen, oder Kühlpacks auflegen, bis ihm einfällt, dass der Mann einen Arzt braucht.
Schliesslich:
"Für die zukünftigen Heimspiele des WSV werden noch präzisere Abläufe geschaffen." Wozu das denn bitte?! Wenn man gar nix falsch gemacht hat, braucht man auch keine "Abläufe präzisieren", sondern nur den Sanitätsdienst wechseln, der allein die Schuld haben soll.