Geplanter A59 Ausbau: Meiderich vor dem Kollaps??!

Liebe Zebra-Gemeinde,

vielleicht habt Ihr es schon mitbekommen: Die A59 zwischen der AS Duissern und AS Marxloh soll (bzw. muss) ausgebaut werden, mit drastischen folgen für Meiderich und Teile von Hamborn.

Geplant ist eine sechsspurige Autobahn, welche doppelt so breit und deren Wände viermal so hoch(!) wie die jetzige A59 sein sollen.

Auf den Seiten der Stadt Duisburg sind Details hinterlegt:

https://duisburg.de/verkehr/ausbau-a59/index.php

Vergangene Woche gab es eine Info-Veranstaltung im Centrum Westende. Ein Bericht dazu gibt es hier zu sehen:



Aus der aktuellen Planung ergeben sich folgende Probleme:
- Meiderich (und Hamborn) werden durch die Größe des Bauwerks deutlich unter der neuen Autobahn zu leiden haben.
- Bisherige Einkaufsmöglichkeiten werden wegfallen und es werden zusätzliche Flächen verschwinden, was die teilweise ohnehin schon angespannte Lage in Meiderich weiter verschlimmern wird (Müll. Kriminalität, verlorener Lebens- und Erholungsraum).
- Der Verkehr und die damit verbundene Belastung durch Lustverschmutzung, Geräauschemission, etc. werden weiterhin zunehmen.

Bereits heute fahren (laut Angaben der Stadt) ca. 100.000 Fahrzeuge über die Stadtautobahn im nördlichen Bereich. Der Verkehr soll in den nächten Jahren noch weiter zunehmen.

Nun haben die Anwohner, aber auch ALLE, die einen Teil ihres Lebensmittelpunktes in Meiderich haben, sowie Unternehmer, Geschäfte und Vereine, die Möglichkeit bis zum 4.Oktober Einwände beim Fernstraßenbundesamt gegen die Planung auszusprechen.

Die Stadt Duisburg favorisiert eine sogenannte "Tunnellösung" als Atlernative. Diese würde die Lebensqualität in Meiderich tatsächlich deutlich erhöhen und neue Möglichkeiten schaffen. Allerdings ist diese Alternative nicht durchgeplant. Die Autobahn GmbH hat halt eine Autobahn geplant, ohne auf städtebauliche Aspekte oder Anforderungen an lebenswerten Wohnraum, zu achten.

Es ist auch zu vermuten, dass mit Hinblick auf die soziale Struktur im Duisburger Norden, die Bundesbehörde weitere "Einschnitte" in die Lebensqualität unseres Stadtteils einfach hinnimmt. Fakt ist, dass hier nicht Zahnärzte und Rechtsanwälte Tür an Tür wohnen und sich viele Anwohner mit dem individuellen Einwand schwertun. Das alles ist eine riesengroße Ungerechtigkeit.

Die Tradition und die der Lebensraum unserer geliebten Heimat steht also definitiv zur Disposition!

Heute findet eine Infoveranstaltung der Autobahn GmbH bei REWE Peeters in Meiderich statt. Eine Möglichkeit den Planern zu verdeutlichen, wie die Bevölkerung zu dem geplanten Ausbau steht:

https://www.autobahn.de/die-autobah...gmbh-in-duisburg-meiderich-zum-ausbau-der-a59

Der Meidericher Bürgerverin bietet zudem ab heute neben REWE Peeters Meidericherinnen und Meiderichern Unterstützung bei der Erstellung der Einwandschreiben an. Der Stand soll täglich ca. zwischen 14-18h und Samstag vormittags besetzt sein.

Ein Muster-Einwandschreiben kann man u.a. hier aufrufen: https://docs.google.com/document/d/1ZoYJPXHAtuS84Gzv2EqUGF0YAZ_iGAvxKfltalk5MnE/edit?usp=sharing

Liebe Zebras - es ist sicherlich ein lokales Thema und für viele, die im Duisburger Umfeld leben ein Randthema. Dennoch hat Meiderich, nicht zuletzt wegen unseres Spielvereins eine besondere Beudeutung für uns alle! Der Duisburger Norden könnte so schön und lebenswert sein! Lasst uns dafür gemeinsam einstehen, die Aktionen (wie die vom Bürgerverein) unterstützen und unsere Freunde, Bekannten und Familien auf das Thema und die Einwandsfrist - der 4.10.2023 - aufmerksam machen!

Weiss-blaue Grüße aus Mittelmeiderich!
 

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Leider zeigt sich anhand dieser „Planung“, was bei uns schief läuft! Die A59 ist seit mindestens 10 Jahren überlastet und geplant wurde „nichts“. Jetzt, mit einer „Restlaufzeit“ von nicht mal mehr 10 Jahren (Quelle ein Bericht im WDR) muß es also schnell gehen.
Und für die Autobahn AG ist der schnellere Weg der bisherige. Habe mal in die Planungen reingeschaut, und tatsächlich: wenn man allein die im ersten Abschnitt (RR-Halle bis AK Hamborn) liegenden Versorgungsleitungen (Gas-ND, Gas-HD, Strom in allen Varianten usw) sieht, die vor einem Tunnelbauwerk erstmal umgelegt werden müssen, erkennt man relativ schnell, dass es hier eigentlich schon zu spät ist. Und deshalb wird es vermutlich die oberirdische Lösung werden, die ebenso viele Fallen haben wird.
Das Chaos in und um den Umbau wird uns alle in den nächsten Jahren die Nerven rauben. Keine schöne Aussicht.
 
Das Chaos in und um den Umbau wird uns alle in den nächsten Jahren die Nerven rauben. Keine schöne Aussicht.

Richtig! Es fehlt das Gesamtkonzept. Und ja, Stadt und Autobahn-Gesellschaft geben sich gegenseitig die Schuld an der Misere.

Aber da frage ich mich als Bürger und Anwohner: Worauf kommt es tatsächlich an? Auf eine sechsspurige Autobahn oder eine lebenswerte Stadt?

Und wer sollte sich für eine lebenswerte Stadt und Meiderich einsetzen? Auf Politik und Behörden kann man lange warten... Hier ist unser aller Engagement gefragt!
 
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Richtig! Es fehlt das Gesamtkonzept. Aber da frage ich mich als Bürger und Anwohner: Worauf kommt es tatsächlich an? Auf eine sechsspurige Autobahn oder eine lebenswerte Stadt?

Eine lebenswerte Stadt ist es worauf es ankommt. Aber auch das geht in Duisburg nicht. ÖPNV beschämend, Autobahnen überlastet, Fahrradwege werden auf die Straße verlegt, weil keinGeld für die Reparaturen da ist……
Die Liste lässt sich gerne verlängern. Leider alles „Altlasten“, weil ewig nichts gemacht wurde.


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Eine lebenswerte Stadt ist es worauf es ankommt. Aber auch das geht in Duisburg nicht. ÖPNV beschämend, Autobahnen überlastet, Fahrradwege werden auf die Straße verlegt, weil keinGeld für die Reparaturen da ist……
Die Liste lässt sich gerne verlängern. Leider alles „Altlasten“, weil ewig nichts gemacht wurde.


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Richtig, es fehlte auch lange das Geld. Duisburg war und ist hochverschuldet und erst seit Ende 2022 aus der "Überschuldung" raus. Nun gibt es endlich wieder ein wenig (sehr wenig) Eigenkapital. Nun darf die Stadt endlich wieder selber planen, muss keinen sogenannten "Doppelhaushalt" mehr erstellen und diesen in Düsseldorf genehmigen lassen.

Aber nochmal: Was heisst das für die die Meidericherinnen und Meidericher und allen, denen Meiderich am Herzen liegt? Motzen? Wegziehen? AfD wählen? Kann man alles machen, dadurch wird aber nichts besser... Ich werbe dafür, dass wir uns beteiligen und einbringen und einen Stadtteil gestalten, so wie wir ihn haben wollen.

Ein zusätzlicher (MSV-relevanter) Gedanke: Was wäre wenn Duisburg (insbesondere der Norden) nicht nur für die Anwohner sondern auch für Unternehmen attraktiver wird? Dann gäbe es auch neue Möglichkeiten des Sponsorings! Das funktioniert in anderen Städten auch - warum nicht auch hier?
 
Auf Politik und Behörden kann man lange warten... Hier ist unser aller Engagement gefragt!

Ja! Dennoch war ich überrascht, dass die Stadt Duisburg auch selbst im Rahmen der Möglichkeiten ordentlich Stimmung gegen die Pläne macht und versucht allen vor Augen zu halten wie das „Ding“ aussehen würde, wenn man es nicht schafft das abzuwehren und eine Tunnellösung herbeizuführen
 
Dennoch war ich überrascht, dass die Stadt Duisburg auch selbst im Rahmen der Möglichkeiten ordentlich Stimmung gegen die Pläne macht und versucht allen vor Augen zu halten wie das „Ding“ aussehen würde, wenn man es nicht schafft das abzuwehren und eine Tunnellösung herbeizuführen
Die Stadt hat halt wenig mitspracherecht, da die Autobahn nicht von der Stadt gebaut wird. Aber das wird in der breiten Öffentlichkeit ja gerne mal in einen Topf geworfen. Daher finde ich das auch sehr gut, dass die Stadt ihre Bürger ausdrücklich ermuntert den Klageweg zu bestreiten!
 
Das Problem aller Beteiligten ist doch, dass uns jetzt der Wartungsstau der letzten Jahrzehnte um die Ohren fliegt.
Wenn man sich mal anguckt, was alleine im Bereich der City so passiert und letztlich jeden Bürger einschränkt,
auf die eine oder andere Weise, schlackert man ja mit den Ohren.
A40
A59
Karl-Lehr Brückenzug
Spaghettiknoten A3
dazu hier ne kleine Baustelle, da ne Bedarfsampel, dort eine Spur weniger....

Es gibt Tage, da brauche ich mindestens 1 Std aus Oberhausen nach Neuenkamp, egal welchen Weg ich fahre.
Letztlich gibt es wohl kaum Alternativen zur Sanierung - so schnell wie möglich.

Natürlich ist die aktuelle Situation den Duisburger Norden betreffend und die daraus entstehenden Maßnahmen,
die die Autobahn GmbH umsetzen will, eine komplette Katastrophe.
Sicherlich wäre die Alternative für alle Anwohner viel viel besser, mit nem Tunnel und Überdachung mit entsprechender
Gestaltung könnte man die Stadtteile unfassbar aufwerten.
Die Frage ist halt, hat der Bund das Geld und ist er gewillt, das auch einzusetzen?

Ich drücke alle Daumen, die Hoffnung indes ist gering.
 
Die Frage ist halt, hat der Bund das Geld und ist er gewillt, das auch einzusetzen?
Duisburg liegt halt nicht in Bayern...
Das Bundesverkehrsministerium war von 2009 bis 2021 durchgängig in CSU Hand (Ramsauer, Dobrindt, Schmidt, Scheuer). Komischerweise sind in der Zeit viel mehr Projekte in Bayern als in NRW realisiert worden. :nunja:
Muss eine Verschwörungstheorie sein! :old:
 
Duisburg liegt halt nicht in Bayern...
Das Bundesverkehrsministerium war von 2009 bis 2021 durchgängig in CSU Hand (Ramsauer, Dobrindt, Schmidt, Scheuer). Komischerweise sind in der Zeit viel mehr Projekte in Bayern als in NRW realisiert worden. :nunja:
Muss eine Verschwörungstheorie sein! :old:

Da gebe ich dir ausnahmsweise mal Recht, denn bis zum Jahre 2021 wurden Autobahnen in NRW durch das Land geplant, gebaut und finanziert und seit 2021 durch den Bund in Form der Autobahn GmbH. Mehr als eine Verschwörungstheorie ist es daher wirklich nicht und die Schuld darfst du den gerne in NRW selber suchen und nicht in Bayern oder bei der CSU
 
Da gebe ich dir ausnahmsweise mal Recht, denn bis zum Jahre 2021 wurden Autobahnen in NRW durch das Land geplant, gebaut und finanziert und seit 2021 durch den Bund in Form der Autobahn GmbH. Mehr als eine Verschwörungstheorie ist es daher wirklich nicht und die Schuld darfst du den gerne in NRW selber suchen und nicht in Bayern oder bei der CSU
Na und wer stellt die Gelder zur Verfügung?
 
Da gebe ich dir ausnahmsweise mal Recht, denn bis zum Jahre 2021 wurden Autobahnen in NRW durch das Land geplant, gebaut und finanziert und seit 2021 durch den Bund in Form der Autobahn GmbH. Mehr als eine Verschwörungstheorie ist es daher wirklich nicht und die Schuld darfst du den gerne in NRW selber suchen und nicht in Bayern oder bei der CSU

Sorry das ist einfach falsch.
Alle Autobahnen und Bundesstraßen wurden und werden ausschließlich durch den Bund finanziert. Und Bayern hat jahrzehntelang viel für die Schublade geplant, heißt die hatten viele Projekte fertig geplant aber auch keine Kohle vom Bund für die Umsetzung bekommen.
Wir in NRW waren personell nie gut aufgestellt und hatten genug damit zu tun die Masse an Straßenkilometern und Bauwerken in unserem dichtbesiedelten Land zu erhalten.
Als dann der Bund das Portemonnaie richtig aufgemacht hat weil er gar nicht anders konnte waren die die nur die Schublade aufmachen mussten um Umgehungsstraßen, Tunnel , etc. eindeutig im Vorteil weil sie direkt loslegen und umsetzen konnten. So wenig wie ich die CSU Klüngel mag, aber das hat mit den CSU Verkehrsministern nix zu tun.

Jetzt fehlen überall Leute weil massiv Personalstellen abgebaut wurden und alles dauert leider dreimal solange. Das ist die Kröte die wir alle schlucken müssen, weil die Politik der letzten 30 Jahre, und da waren alle Parteien dran beteiligt, unsere Infrastruktur kaputtgespart haben.
Jetzt nützt es nichts dauernd zu meckern, jetzt heißt es Augen zu und durch. Wir haben keine andere Wahl.

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Sorry das ist einfach falsch.
Alle Autobahnen und Bundesstraßen wurden und werden ausschließlich durch den Bund finanziert. Und Bayern hat jahrzehntelang viel für die Schublade geplant, heißt die hatten viele Projekte fertig geplant aber auch keine Kohle vom Bund für die Umsetzung bekommen.
Wir in NRW waren personell nie gut aufgestellt und hatten genug damit zu tun die Masse an Straßenkilometern und Bauwerken in unserem dichtbesiedelten Land zu erhalten.
Als dann der Bund das Portemonnaie richtig aufgemacht hat weil er gar nicht anders konnte waren die die nur die Schublade aufmachen mussten um Umgehungsstraßen, Tunnel , etc. eindeutig im Vorteil weil sie direkt loslegen und umsetzen konnten. So wenig wie ich die CSU Klüngel mag, aber das hat mit den CSU Verkehrsministern nix zu tun.

Jetzt fehlen überall Leute weil massiv Personalstellen abgebaut wurden und alles dauert leider dreimal solange. Das ist die Kröte die wir alle schlucken müssen, weil die Politik der letzten 30 Jahre, und da waren alle Parteien dran beteiligt, unsere Infrastruktur kaputtgespart haben.
Jetzt nützt es nichts dauernd zu meckern, jetzt heißt es Augen zu und durch. Wir haben keine andere Wahl.

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Da sagt die Homepage des Landes NRW aber was anderes dort steht nämlich "In knapp 100 Tagen werden die Autobahnen in Nordrhein-Westfalen nicht mehr in Auftragsverwaltung durch das Land, sondern durch den Bund geführt. Für Planung, Bau, Betrieb, Erhaltung und Finanzierung der rund 2.000 Autobahnkilometer in Nordrhein-Westfalen ist ab dem 1. Januar 2021 die Autobahn GmbH zuständig und nicht mehr der Landesbetrieb Straßenbau.NRW" aber mal abgesehen davon, wer es am Ende bezhalt, die Schuld dafür, das hier über Jahre nichts passiert ist, trägt nun mal nicht die CSU, Bayern oder das Verkehrsministerium, denn das Brücken und Autobahnen mal erneuert oder ausgebaut werden müssen, sollte auch in NRW bekannt sein und dann hätte man schon Jahre vorher, halt so wie in Bayern, Planungen durchführen können
 
Na und wer stellt die Gelder zur Verfügung?

Geld ist ja da, nur müssen eben auch Planungen vorliegen und dann Gelder dafür beantragt werden. Dass das in NRW ewig lange verschlafen wurde, ist nun mal nicht die Schuld der CSU und des Landes Bayern. Ein CSU geführtes Bundesministerium kann auch nicht einfach so nach Gutdünken Gelder verteilen und dabei Bayern bevorzugen und NRW vernachlässigen
 
...
Es gibt Tage, da brauche ich mindestens 1 Std aus Oberhausen nach Neuenkamp, egal welchen Weg ich fahre.
...
Dann würde ich das Verkehrsmittel wechseln. Ok für mich hätte das Rad eh Priorität, auch ohne Staus. Von Oberhausen nach Neuenkamp ist so weit ja auch nicht.
Ich sehe aber auch, dass für jeden Schiss, wie Sonntags Brötchen holen oder für sonstige Kurzstrecken von 500 Metern, das Auto genutzt wird. Da liegt es dann nicht immer nur an fehlender Infrastruktur für andere Verkehrsmittel, sondern am Selbstverständnis. Das ist im Münsterland schon anders als hier in Bielefeld und nach meiner Einschätzung auch leider in und um Duisburg. Ich bin mir sicher, dass bei einem Wegfall dieser vielen Kurzfahrten, ein dreispuriger Ausbau unnötig würde. Das würde eine Menge Geld sparen sowohl beim Bau, egal ob ober- oder unterirdisch, als auch im Unterhalt einer drei/sechsspurigen Straße.
 
Dann würde ich das Verkehrsmittel wechseln. Ok für mich hätte das Rad eh Priorität, auch ohne Staus. Von Oberhausen nach Neuenkamp ist so weit ja auch nicht.

Verkehrsmittel wechseln? Ich fahr bestimmt nicht morgens um 5 mit dem Fahrrad los, um gegen 6 im Büro zu sein und laufe Gefahr,
von nem übermüdeten LKW oder PKW Fahrer plattgemacht zu werden, von der Qualität der Radwege und Straßen mal ganz zu schweigen.
ÖPNV? Los um 5.15, um um 6.30 vor Ort zu sein? Für 14 Kilometer? Sorry, echt nicht, nicht bei der mangelhafte Infrastruktur.

Ich weiß ja was du meinst, aber Duisburg ist eine dermaßen fahrradfeindliche Stadt, dass es wirklich sehr schwer fällt,
das Auto stehen zu lassen, insbesondere wenn man nicht gut an den Nahverkehr angebunden ist.
 
Dann würde ich das Verkehrsmittel wechseln. Ok für mich hätte das Rad eh Priorität, auch ohne Staus. Von Oberhausen nach Neuenkamp ist so weit ja auch nicht.
Ich sehe aber auch, dass für jeden Schiss, wie Sonntags Brötchen holen oder für sonstige Kurzstrecken von 500 Metern, das Auto genutzt wird. Da liegt es dann nicht immer nur an fehlender Infrastruktur für andere Verkehrsmittel, sondern am Selbstverständnis. Das ist im Münsterland schon anders als hier in Bielefeld und nach meiner Einschätzung auch leider in und um Duisburg. Ich bin mir sicher, dass bei einem Wegfall dieser vielen Kurzfahrten, ein dreispuriger Ausbau unnötig würde. Das würde eine Menge Geld sparen sowohl beim Bau, egal ob ober- oder unterirdisch, als auch im Unterhalt einer drei/sechsspurigen Straße.
Ich gebe Dir durchaus recht, aber sage Dir auch, das dass in Duisburg nicht funktioniert. Ich habe vor einigen Jahren (freiwillig und mutwillig) mein Auto entsorgt und bin seitdem mit dem ÖPNV, zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs.
ÖPNV: hier gibt’s erhebliches zu tun und auf meiner Strecke (ab Voerde) durch den (ewig verzögerten) Betuwe-Ausbau ständig Ausfälle, erhebliche Verspätung usw. Das ist nur für Rentner mit viel Zeit zu machen, oder mit einem wohlwollenden Arbeitgeber.
Die Straßenbahn ist derartig unzuverlässig, dass man darauf eigentlich komplett verzichten kann. Wenn sie denn fährt, ist die total überfüllt.

Fahrrad: es gibt durchaus schöne Radwege in und um Duisburg, in der Stadt selbst ist es grausam, da werden Radwege mal eben auf die Straße verlegt, weil kein Geld ( oder kein Plan) für eine vernünftige Lösung vorhanden sind, die Qualität der Radwege ist eher unterdurchschnittlich! Grüne Welle ??? Never ever!

Zu Fuß:
Ist im näheren Umfeld immer möglich und man kann auf einigen Strecken gut laufen. Aber auch hier kümmert sich (fast niemand) um zugeparkte Fußwege oder bei Baustellen wird Dir als Fußgänger mal eben ein Umweg in km-Länge angeboten.

also alles schwierig! Ich mache es trotzdem, aus Überzeugung und weil ich Zeit habe. Morgen mal wieder mit SEV oder Fahrrad zum Stadion den Sieg sehen.
 
Ich sehe aber auch, dass für jeden Schiss, wie Sonntags Brötchen holen oder für sonstige Kurzstrecken von 500 Metern, das Auto genutzt wird.
Das ist leider wahr. Ich versuche alles was im Stadtteil ist mit dem Rad zu erledigen, was freilich (mit zwei Kindern) natürlich nicht immer klappt, obwohl wir ein Lastenrad haben und selbst kleinere Einkäufe idR. damit ganz gut abdecken können. Der große Wocheneinkauf muss dann aber doch noch mit dem Auto erledigt werden.

Da liegt es dann nicht immer nur an fehlender Infrastruktur für andere Verkehrsmittel, sondern am Selbstverständnis.
Das ist aber echt ein Problem! Es vergeht ungelogen nicht ein Tag, an dem ich mit dem Rad nicht mindestens in eine potenziell lebensgefährliche Situation mit unaufmerksamen/rücksichtslosen/ignoranten Autofahrern gerate. Getrennte Radwege sind natürlich baulich nicht immer möglich, aber die (gerade hier in Essen sehr verbreiteten) Fahrradstraßen halt ich eher für gefährlich, weil den Radfahrern eine Sicherheit vorgegaukelt wird, die einfach nicht vorhanden ist.

Ich bin mir sicher, dass bei einem Wegfall dieser vielen Kurzfahrten, ein dreispuriger Ausbau unnötig würde. Das würde eine Menge Geld sparen sowohl beim Bau, egal ob ober- oder unterirdisch, als auch im Unterhalt einer drei/sechsspurigen Straße.
Das denke ich nicht. Autobahnen sind ja eher nicht für die Kurzstrecken. Wenn ich auf die Autobahn fahre, dann fahre ich auch nicht nur zum Bäcker!
In Duisburg ist halt der LKW Verkehr ein besonderes Problem. Das wurde vor 20 Jahren verkackt, als der Logport geplant/gebaut wurde. An die Infrastruktur hat keiner Gedacht ...
 
Plant man denn grundsätzlich beim Ausbau der Berliner Brücke einen Radweg daneben, sprich wie es die A40 Rheinbrücke hat?
 
Plant man denn grundsätzlich beim Ausbau der Berliner Brücke einen Radweg daneben, sprich wie es die A40 Rheinbrücke hat?

in den veröffentlichten Unterlagen steht dazu folgendes:

„Weiterhin ist der Betriebsweg der Berliner Brücke, der als Radweg ausgewiesen ist, an die
BürgermeisterPützStraße anzubinden. Der Betriebs/Radweg folgtvon der Stadtparkbrücke
kommend der Ausfahrtsrampe, wie auf der Brücke durch die Lärmschutzwand getrennt, bis
zum Radweg auf der Nordseite der BürgermeisterPützStraße, um dort anzubinden“

Wäre auf jeden Fall ein Mehrwert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die gute, alte Nord-Süd-Achse hatte damals geholfen, die langgestreckte Stadt zusammenwachsen zu lassen. Man konnte dann auf einmal von Hamborn in zehn Minuten nach "Duisburg" fahren. (Die meisten fuhren aber trotzdem nicht, weil sie ihre Stadtmitte am Altmarkt in Hamborn hatten und nicht dort tief im Süden in "der anderen Stadt".)

Heute frage ich mich, was hat ein aus Westfalen kommender Seeland-Urlauber oder Besucher eines Fußballspiels in MG im Bereich zwischen Hamborn und Duisssern verloren?

Ein Traum für uns Radfahrer (klassisch und vor allem elektrisch) wäre z. B. eine mit Solarpanelen überdachte Rennstrecke von Dinslaken bis zum südlichen Ruhrufer. Dann hätten sicherlich sehr viele bewusste Radler eine Alternative zum täglichen Kampf auf der Autostraße - und wenn es auch nur im Sommer wäre.
 
Ich sehe gerade, dass während ich den Text verfasst habe, einige die gleiche Idee haben. - Parallel zur Autobahn sollte man aber den Lärm nicht unterschätzen; eine halbe Stunde neben dem dichten Verkehr ist nicht angenehm.
 
Parallel zur Autobahn sollte man aber den Lärm nicht unterschätzen;

ANC regelt. Ich weiß, ist verboten und gefährlich... aber in manchen Situationen sinnvoll, wenn man sich der Gefahr bewusst ist und sich im Zweifel dreimal zu oft umschaut.

Ich bekomm mittlerweile schon als Fußgänger und erst recht an sehr lauten Orten wie sechsspurigen Straßen oder - ultimativer Horror - Bahnhöfen die Vollkrise wenn ich die Stöpsel nicht drin hab :o
 
Die Autobahn ist als Hochtrasse geplant und wird auch so gebaut wenn sich jetzt nicht jede/r welche/r sich durch das Bauwerk in irgendeiner Weise benachteiligt sieht (nicht nur direkte Anwohner) gegen die Pläne Einwände formuliert.

Die erste Woche, in welcher wir mit dem Bürgerverein Meiderichern geholfen haben ihre Schreiben zu formulieren ist sehr erfolgreich verlaufen. Das Interesse und der Wille, etwas dagegen zu unternehmen ist relativ hoch, was erstmal ein gutes Signal ist.

Ich sehe ein großes Problem darin, dass die Stadt Duisburg wahrscheinlich auch die Bezirke im Duisburger Norden keine Vorstellung von dem haben, wie sie den Stadtteil insgesamt getalten wollen. Sind wir ehrlich: Der Duisburger Norden ist sozialer Brennpunkt bzw. droht immer mehr sozialer Brennpunkt zu werden. Dazu kommt der massive Verkehr, vor allem LKWs, welche auf die Ortsstraßen ausweischen und eben der Hafenverkehr.

Ich bin aber dennoch überzeugt, Meiderich könnte so schön sein! Hier muss etwas passieren, was woanders auch schon funktioniert hat - und wahrscheinlich braucht es dafür eher Bürgerinitiative als auf die große Politik oder gar die Stadtverwaltung zu warten...
 
Der WDR veranstaltet am 09.11. ein „Stadtgespräch“ in Meiderich, vielleicht ist das für den einen oder die andere hier von Interesse

Stadtgespräch: A59 in Duisburg am Limit: Wohin mit der Autobahn?, Duisburg, 09.11.2023
Datum: Donnerstag, 09.11.2023
Ort: Pfarreizentrum St. Michael
Von-der-Mark-Straße 70
47137 Duisburg
Beginn: 20.04 Uhr
Ende: 21.00 Uhr
Einlass: 19.15 Uhr

Darüber wollen wir mit Ihnen und folgenden Gästen diskutieren:

  • Okke Hamann, Niederrheinische IHK
  • Rudolf Juchelka, Verkehrsgeograph an der Universität Duisburg-Essen
  • Mario Korte, Leiter der Außenstelle Essen der Autobahn GmbH Rheinland
  • Sören Link, SPD, Oberbürgermeister der Stadt Duisburg

https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/stadtgespraech/autobahn-neunundfuenfzig-duisburg-100.html
 
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