Ich weiß wirklich nicht, worauf sich die Mär eigentlich begründet, daß das Umfeld des VfB permanent Titel, Pokale und Triumphe einfordert
Ein Großteil des zumindest mir bekannten Umfelds hier (und das sind wirklich nicht wenige) verlangt eigentlich "nur" Folgendes:
1. Einigermaßen attraktiven Fußball, verbunden mit erkannbarem Leistungswillen der Mannschaft.
2. Eine möglichst sorgenfreie Saison, die möglichst in keiner Phase Abstiegsängste hervorruft (1. Liga).
3. Eine möglichst sorgenfreie Saison, die möglichst in keiner Phase Nichtaufstiegsängste hervorruft (2. Liga).
4. Eine enge Verzahnung der Profis mit der Jugend als Kernstück der Vereinsgene und der Tradition des VfB bis etwa 2007.
Das ist im Grunde alles.
Leider war bislang in der Tat niemand dazu in der Lage, diese 4 Ziele zu erreichen. Denn entweder wurde leider a) abgestiegen, b) Gruselfußball verordnet und dargeboten oder c) ein stetiger Niedergang ließ ein böses Saisonende annehmen. Dazu oft genug noch d) völliges Ignorieren des Nachwuchses. Und Kontinuität als solche ist auch für mich kein "Gut", das es trotz dieser Erscheinungen zu verfolgen gilt.
Ich behaupte, ein Trainer hat es beim VfB 2020 zunächst einmal leicht. Erstens ist die Sehnsucht danach, endlich einmal längerfristig besetzt zu sein, mittlerweile bei Verantwortlichen wie im Umfeld riesig, zweitens haben die Leistungen der Vorgänger die Messlatte ziemlich niedrig positioniert. Drittens ist der Anhang schon mit positiven Ansätzen zufriedenzustellen. Die Hütte ist Spiel für Spiel brechend voll. Mit Leuten, die nichts mehr beabsichtigen, als der Mannschaft Applaus zu spenden.
In der kommenden Rückrunde ist das gemeinsame Ziel den Aufstieg zu packen. Dieses Ziel ist angesichts des Kaders und angesichts des Zuspruchs von Außen aus meiner Sicht nicht utopisch, sondern schlicht machbar. Es ist dabei klar, daß der Weg durchaus holprig sein kann, es werden auch weiterhin Spiele verloren gehen. Es wird weiterhin schlechte Leistungen geben. Aber: Es muß in jedem Fall das gemeinsame Wollen sichtbar sein.
Zusammengefasst sehe ich also keine weltfremden Ziele oder spinnerte Träumereien. Ausnahmen beeinträchtigen diese (subjektive) Einschätzung nicht.