kasslerfeld1902
Landesliga
Hier mal eine schöne Meinung von Florian Harms (t-online):
WAS WAR?
Hinten flitzte der unermüdliche Philipp Lahm umher. In der Mitte warf sich Bastian Schweinsteiger unter Schmerzen in jede Bresche. Vorne roch der alte Fuchs Miro Klose einen Ball schon, bevor der angesegelt kam. Und dann rein das Ding, zack! So geht das, das waren Helden! Fußballer, die den Kampf noch ernst nahmen und die Moral auch dann behielten, wenn sie mal hinten lagen. Echte Typen, von Millionen Fans vergöttert, von Gegnern gefürchtet, selbst der Herrgott hat bestimmt keines der Spiele der Weltmeisterschaft zwovierzehn verpasst. Diese Dramatik, Himmelherrgottnochmal, wunderbar!
Was ist von der Herrlichkeit der deutschen Fußballnationalmannschaft geblieben? Ein Trümmerhaufen. Eine Gurkentruppe. Ein Haufen desorientierter Millionäre, die weder ein Team noch Vorbilder sind, obwohl sogar der eine oder andere aus der guten alten Zeit noch mitkicken darf. Es ist ein Elend, und gestern Abend haben wir es in seiner quälenden Schonungslosigkeit vorgeführt bekommen. 0:6 (null zu sechs!) hat sich das deutsche Team von Spanien abschießen lassen. Die höchste Niederlage für den DFB seit fast 90 Jahren. Jogi Löws Zeitlupenkicker konnten froh sein, dass ihnen die Spanier nicht auch noch die Hosen auszogen. Verdient hätten sie’s gehabt, so blank schlurfte die bundesdeutsche Fußballelite auf dem Rasen herum.
Die Abwehr: Trabte kopflos von A nach B und sah staunend zu, wie die Gegner den Ball über C und D ins T tricksten. Das Mittelfeld: War es überhaupt anwesend in Sevilla? Von den angeblichen Führungskräften wie Toni Kroos und İlkay Gündoğan war nichts zu sehen. Der hochgelobte Turboangriff mit Timo Werner, Serge Gnabry und Leroy Sané: coole Frisuren, aber Pudding in den Beinen. Welch eine Schmach. "Eine der klarsten Niederlagen meiner Karriere, es tat weh", nuschelte Herr Kroos hinterher. "Wir haben das Spiel komplett vergeigt. Das ist einfach nur bitter und enttäuschend", murmelte Herr Neuer. Wohin man auch schaute in der deutschen Delegation: hängende Köpfe und noch tiefer hängende Mundwinkel. Nur zwei Herren scheint das Debakel noch nicht genug zu schmerzen: Bundestrainer Löw und Bundesirgendwas Bierhoff wollen weitermachen wie bisher. "Das Vertrauen ist da, daran ändert auch dieses Spiel nichts", verkündete letzterer. Der Oli. Würde wohl auch dann noch rosarote Wolkenkuckucksheime malen, wenn seine Jungs null zu sechzehn gegen Timbuktu verlören. Wird schon wieder, irgendwie, irgendwo, irgendwann. Eine Mischung aus Ideenlosigkeit, Überheblichkeit und Schönfärberei: Das ist die Haltung der DFB-Anführer im Jahr 2020.
Einer der Helden von früher hat eine bessere Idee: Weltmeister Bastian Schweinsteiger machte sich gestern Abend für eine Rückkehr seiner Ex-Kameraden in die Nationalmannschaft stark. "Ich weiß, dass solche Spieler wie Jérôme Boateng oder Thomas Müller mit dem FC Bayern München das Triple gewonnen haben. Sie sind die beste Mannschaft Europas. Die spielen in der ersten Elf, die haben Qualität. Warum nicht für die Nationalmannschaft?" Wirklich eine gute Frage. Aber nicht nur die kann man jetzt stellen.
"Die Wurstigkeit, mit der Deutschlands offizieller Bundestrainer drei seiner wichtigsten Spieler vor die Tür gesetzt hat, macht sprachlos", schrieb ich vor anderthalb Jahren, als Herr Löw die altgedienten Stars Müller, Boateng und Hummels aus der Nationalmannschaft warf. "Falls die Planlosigkeit nun auch noch in der EM-Qualifikation zu größeren Patzern führen sollte, hätten die anderen 82 Millionen Bundestrainer jedes Recht, einen echten Neuanfang zu fordern." Man soll sich ja nicht wiederholen, weil das schnell langweilig wird, aber heute erlaube ich mir als einer von 82 Millionen inoffiziellen Bundestrainern mal eine Ausnahme: Es ist allerhögschde Zeit für einen Neuanfang beim DFB, auch in den beiden wichtigsten Ämtern. Der Jogi und der Oli haben viel für den Sport geleistet – früher. Aber jetzt sollten sie sich in Freiburg und Starnberg auf die Couch setzen und in der Glotze zusehen, wie neue Anführer die Nationalelf bis zur Europameisterschaft im Sommer wieder in Form bringen. Kann bitte mal jemand den Jürgen in Liverpool und den Bastian anrufen?
WAS WAR?
Hinten flitzte der unermüdliche Philipp Lahm umher. In der Mitte warf sich Bastian Schweinsteiger unter Schmerzen in jede Bresche. Vorne roch der alte Fuchs Miro Klose einen Ball schon, bevor der angesegelt kam. Und dann rein das Ding, zack! So geht das, das waren Helden! Fußballer, die den Kampf noch ernst nahmen und die Moral auch dann behielten, wenn sie mal hinten lagen. Echte Typen, von Millionen Fans vergöttert, von Gegnern gefürchtet, selbst der Herrgott hat bestimmt keines der Spiele der Weltmeisterschaft zwovierzehn verpasst. Diese Dramatik, Himmelherrgottnochmal, wunderbar!
Was ist von der Herrlichkeit der deutschen Fußballnationalmannschaft geblieben? Ein Trümmerhaufen. Eine Gurkentruppe. Ein Haufen desorientierter Millionäre, die weder ein Team noch Vorbilder sind, obwohl sogar der eine oder andere aus der guten alten Zeit noch mitkicken darf. Es ist ein Elend, und gestern Abend haben wir es in seiner quälenden Schonungslosigkeit vorgeführt bekommen. 0:6 (null zu sechs!) hat sich das deutsche Team von Spanien abschießen lassen. Die höchste Niederlage für den DFB seit fast 90 Jahren. Jogi Löws Zeitlupenkicker konnten froh sein, dass ihnen die Spanier nicht auch noch die Hosen auszogen. Verdient hätten sie’s gehabt, so blank schlurfte die bundesdeutsche Fußballelite auf dem Rasen herum.
Die Abwehr: Trabte kopflos von A nach B und sah staunend zu, wie die Gegner den Ball über C und D ins T tricksten. Das Mittelfeld: War es überhaupt anwesend in Sevilla? Von den angeblichen Führungskräften wie Toni Kroos und İlkay Gündoğan war nichts zu sehen. Der hochgelobte Turboangriff mit Timo Werner, Serge Gnabry und Leroy Sané: coole Frisuren, aber Pudding in den Beinen. Welch eine Schmach. "Eine der klarsten Niederlagen meiner Karriere, es tat weh", nuschelte Herr Kroos hinterher. "Wir haben das Spiel komplett vergeigt. Das ist einfach nur bitter und enttäuschend", murmelte Herr Neuer. Wohin man auch schaute in der deutschen Delegation: hängende Köpfe und noch tiefer hängende Mundwinkel. Nur zwei Herren scheint das Debakel noch nicht genug zu schmerzen: Bundestrainer Löw und Bundesirgendwas Bierhoff wollen weitermachen wie bisher. "Das Vertrauen ist da, daran ändert auch dieses Spiel nichts", verkündete letzterer. Der Oli. Würde wohl auch dann noch rosarote Wolkenkuckucksheime malen, wenn seine Jungs null zu sechzehn gegen Timbuktu verlören. Wird schon wieder, irgendwie, irgendwo, irgendwann. Eine Mischung aus Ideenlosigkeit, Überheblichkeit und Schönfärberei: Das ist die Haltung der DFB-Anführer im Jahr 2020.
Einer der Helden von früher hat eine bessere Idee: Weltmeister Bastian Schweinsteiger machte sich gestern Abend für eine Rückkehr seiner Ex-Kameraden in die Nationalmannschaft stark. "Ich weiß, dass solche Spieler wie Jérôme Boateng oder Thomas Müller mit dem FC Bayern München das Triple gewonnen haben. Sie sind die beste Mannschaft Europas. Die spielen in der ersten Elf, die haben Qualität. Warum nicht für die Nationalmannschaft?" Wirklich eine gute Frage. Aber nicht nur die kann man jetzt stellen.
"Die Wurstigkeit, mit der Deutschlands offizieller Bundestrainer drei seiner wichtigsten Spieler vor die Tür gesetzt hat, macht sprachlos", schrieb ich vor anderthalb Jahren, als Herr Löw die altgedienten Stars Müller, Boateng und Hummels aus der Nationalmannschaft warf. "Falls die Planlosigkeit nun auch noch in der EM-Qualifikation zu größeren Patzern führen sollte, hätten die anderen 82 Millionen Bundestrainer jedes Recht, einen echten Neuanfang zu fordern." Man soll sich ja nicht wiederholen, weil das schnell langweilig wird, aber heute erlaube ich mir als einer von 82 Millionen inoffiziellen Bundestrainern mal eine Ausnahme: Es ist allerhögschde Zeit für einen Neuanfang beim DFB, auch in den beiden wichtigsten Ämtern. Der Jogi und der Oli haben viel für den Sport geleistet – früher. Aber jetzt sollten sie sich in Freiburg und Starnberg auf die Couch setzen und in der Glotze zusehen, wie neue Anführer die Nationalelf bis zur Europameisterschaft im Sommer wieder in Form bringen. Kann bitte mal jemand den Jürgen in Liverpool und den Bastian anrufen?