Sein erstes Spiel im MSV-Dress habe ich im Sommer 1966 gesehen, es war ein Vorbereitungsspiel auf der Anlage von Meiderich 06 (Ergebnis, wie ich glaube: 5:0), damals ein ambitionierter Bezirksklassenverein, der auch eine sehr gute Jugendarbeit hatte. Der Platz war ein "Rasenplatz", was bedeutet, dass in den Ecken Gras war und ansonsten nackter Boden, im Winter Matsch. Etwas holprig war das Geläuf auch, es spielte von der D-Jugend bis zu den AH alles auf dem einen Platz. Auf diesem Geläuf konnte man Kremer also aus nächster Nähe bewundern, wie er alles nass machte, was ihm in den Weg kam, ich war begeistert. Die WAZ schrieb am nächsten Tag: "Kremer zeigte alles, was ein Linksaußen können muss, außer einem Tor". Das sollte in etwa auch so bleiben, Tore blieben bei ihm recht selten, anders als bei seinem Kollegen auf Rechtsaußen, Carlheinz Rühl, mit dem er schon bei Viktoria Köln und Hertha zusammengespielt hatte. Seinen letzten Einsatz, da war er eigentlich schon Co-Trainer von Faßnacht und spielte gar nicht mehr, sah ich in einem sehr enervierenden Pokalspiel bei RWO, wo der stark ersatzgeschwächte MSV in Rückstand geriet, auf den Ausgleich drängte, wobei der eingewechselte Kremer in der Schlussphase Flanke auf Flanke in den Strafraum hob - ohne Erfolg. Später rettete er den MSV 1974 vor dem Abstieg. Später dann noch die Rückkehr nach dem Wiederaufstieg in Liga 2, verpflichtet vom alten Kollegen Detlef Pirsig, der ja bis dahin selbst trainiert hatte. Er hat sich um den MSV verdient gemacht, auch als Trainer unserer tollen A-Jugend in den frühen 70ern.