Werde euch jetzt auch noch mit meinen Gedanken zu gestern beglücken.
Gesamtfazit : Wenn es so Unentschieden gibt, braucht man keine Niederlagen mehr !
Doch schlüsseln wir das Ganze doch mal etwas präziser auf und beginnen dabei bei der "sportlichen" Präsentation dieses schwarzen Dienstags :
Nach der erfolgreichen Aufführung des Profisportsketches auf der Frankfurter Waldbühne entschloss sich das Laienensemble des Spielvereins kurzfristig, dass das allgemein erwartete Heldenepos gegen RWO abgesetzt wird. Stattdessen nutzte man die Gelegenheit die Satire ein weiteres Mal und vor größerer Kulisse darzubieten. Komödiantische Höhepunkte wurden dabei insbesondere vor der Pause im Minutentakt gezündet, insbesondere die Spontanlähmungen der Verteidiger gegen diverse Dribblings eines einzelnen OBlers waren durchaus sehenswert. Stärkster Akteur dieser Farce war dabei sicherlich Makiadi, während einzig Starke den homogenen Auftritt des Theaters störte, und völlig unerklärlich Leistung und Einstellung zeigte.
Doch nun genug der Ironie, denn etwas anderes hat mich gestern gleichfalls zum kochen gebracht. Kommen wir also zum atmosphärischen Aspekt :
Leider war es von Gesamt-Duisburg gestern eine geschlossene Darbietung, einzelne Ausreißer auf Rasen (okay, da nur einer) und Rängen einmal großzügig ausgeklammert. Ich bin während des Spiels eigentlich immer nachdenklicher geworden, weshalb ich mich partiell in die Kritik mit einschließen möchte, soviel sei vorab mal gesagt. Schon während der gesamten Saison frage ich mich, ob meine Ansprüche bezüglich Stimmung eigentlich zu hoch gegriffen sind, oder ob es ganz einfach der Tatsache entspricht, dass selbige von letzter auf diese Saison ganz krass eingebrochen ist ? Ich will mich im Folgenden jedoch ganz auf gestern Abend konzentrieren. Im Portal war vor dem Spiel, wie auch schon vor dem Hinspiel, einiges zu lesen. Der große Gesamttenor war dabei : Was will schon Oberhausen ? Handvoll, leise, lächerlich ! - Nun meine Damen und Herren, Hochmut kommt vor dem Fall, denn auf den Rängen war es, gleichfalls wie auf dem Rasen wohl ein wackliges Unentschieden. Vielleicht sollte man grundsätzlich einen Gegner, der mit einer gewissen Anzahl aufkreuzt, ernstnehmen. Vielleicht sollte man sich klar machen, dass man sich nur dann im Nachhinein über das Pack lustig machen kann, wenn man selbst vorab dafür gesorgt hat, dass man dies auch mit Fug und Recht tun kann. Vielleicht ruft man sich auf diesem Hintergrund vor's Auge, dass Oberhausen gestern mal wieder nicht so richtig stark war - wir aber kein Deut besser ! Vielleicht überlegt man weiter, wie finster es geworden wäre, wenn die RWOler ihre zwischenzeitlichen Strohfeuer einmal über längere Zeit abgerufen hätten. Nun ?! Sicherlich war die absolut blutleere Darbietung ein sehr entscheidener Faktor für die Stimmung, aber auch, als es noch 0:0 stand war es schon echt dürftig, und wenn mal freiwillig was aus der Kurve kam, wie oben schon von Björn bemängelt, waren das zu zwei Drittel Pöbeleien gegen RWO. Schön und gut, gehört ja auch definitiv mit dazu, aber auch ich sehe keinen Sinn darin, das Verhältnis zwischen Support des eigenen Vereins und Antisupport des Gegners so zu gestalten. Oder war es, provokant gefragt, nur ein weiterer Ausdruck einer gewissen Arroganz gegenüber dem Volk - die man sich übrigens ganz generell vielleicht mal sparen sollte (also nicht nur gegen die da). Erstmal selber in Vorleistung gehen, dann kann man auch über andere urteilen.
Ich hoffe, dass einige diese meine Sicht teilen, denn eins dürfte klar sein : Osnabrück wird sowohl numerisch (das war gestern bei RW wirklich schwach, zugegeben) als auch akustisch eine ganz andere Hausnummer als die gestern.