St. Pauli's Totenkopf

Yike

verstorben
Aufbruch ins Establishment


Präsident Corny Littmann hat den einst notorisch klammen FC St. Pauli zu einem profitablen Unternehmen umgebaut. Sein Pragmatismus kollidiert mit dem Selbstverständnis vieler Fans - für sie ist der Hamburger Kiez-Club auch in der ersten Liga ein Symbol für Unangepasstheit.

Der Mann, der die Legende begründet hat, der FC St. Pauli sei ein unkonventioneller, antikapitalistischer, ein rebellischer Verein, hat vormittags gegen halb zwölf einen schweren Kater. Er steigt aus seinem Bauwagen, das Gesicht ist zerknautscht, gestern hat er mit ein paar Kumpeln gegrillt und gebechert, auf dem Bauwagenplatz an der Gaußstraße in Hamburg. Der Mann setzt sich auf eine Bank, kramt Tabak und Papier aus der Jackentasche und rülpst.

Weiterrülpsen und so: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,692724,00.html
 
Er geht inzwischen lieber zum Oberligisten Altona 93 als zu St. Pauli. Zu viel Kommerz, zu viele Mode-Fans. "Ist nicht meine Welt, was Corny-Porny da macht."

Genau so sehe ich es auch! Früher fand ich die Geil. Heute ist das für mich ein Verein wie jeder andere auch. Nicht unsympathisch, aber längst nicht mehr der Kult der es mal war!
 
Dazu kommt noch dieses scheinbare anbiedern mit nahezu jedem Profifußballclub in der Republik.

Wie passt das unter den Begriff unangepasst oder rebellisch? :confused:

Is halt schon ein sympathischer Verein. Aber nicht sympathischer als andere. Für mich zählte bis vor kurzem halt noch das Urige das dem Verein anhaftet. Aber das hat sich ja schleichend auch erledigt.
 
Was St. Pauli hat, ist der Ruf, multikulturell zu sein, kreativ und unangepasst. Und aus diesem Ruf macht der Verein Geld.

Genau das ist es ja. Einfach nur noch ein Sammelbecken für alle linksgerichteten. Nicht wenige davon die noch nicht mal was mit Fußball am Kopf haben.

Was soll daran sympathisch sein?!

Und die einzigartige Stimmung ist ne Erfindung der Medien...
 
Viele verstehen das Konstrukt St. Pauli einfach nicht. Das ist nicht nur der Verein, der Stadtteil, das ist das ganze Umfeld, in dem der Club verwurzelt ist und aus dem er sich (leider!) langsam entfernt. Ich kenn Leute, die schon lange da hin gehen und denen genau wie Doc Mabuse der ganze Kommerz Rotz voll auf die Eier geht, die aber den Verein und den Stadtteil nicht so einfach aufgeben wollen. Ist doch hier nicht anders.
Und zum Thema Politik: Der Verein ist - im Gegensatz zu allen anderen Vereinen im Profifussball - (noch) eins mit dem Stadtteil, in dem er spielt und aus dem er kommt. St. Pauli war immer ein etwas anderer Stadtteil und das spiegelt sich nunmal im Verein wider, auch wenn Littmann versucht, ob der Kohle willen das extrem auszuschlachten. St. Pauli ist numal ein Lebensgefühl, das kann man nicht verstehen, wenn man nicht von da kommt oder zumindest schon lange da lebt.
Und glaubt mir, dieses ganze Image Zeugs geht den Eingefleischten da mehr auf den Sack als man es glauben mag.
 
Er geht inzwischen lieber zum Oberligisten Altona 93 als zu St. Pauli. Zu viel Kommerz, zu viele Mode-Fans. "Ist nicht meine Welt, was Corny-Porny da macht."

Tja leider kann man Erfolg nicht ohne einen gewissen Geldeinsatz schaffen. Und Geld bekommt der Verein auch aus Merchandise-Artikel. Und auf denen ist der Verein-Totenkopf drauf. Und wenn man die Lizenzfreigabe macht, dann entstehen auch Mode-Artikel die ggf. nicht viel mit dem Verein zu tun haben.

Leider geht nicht alles. Entweder kleiner Verein und ohne Mode-Fans oder Kommerz oder eben oben mitspielen und dazu gehört nun mal im irgendwie auch Kommerz und Mode-Fans. Anders kann man den Fussball in den Liga fast nicht mehr finanzieren.
 
St. Pauli ist numal ein Lebensgefühl, das kann man nicht verstehen, wenn man nicht von da kommt oder zumindest schon lange da lebt.

Gegen die sagt ja auch kein Mensch was. So sollte es ja auch sein...

Mich kotzen nur die ganzen Affen an, die mit nem Pauli-Shirt oder nem Totenkopf-Aufnäher auf ihrem Armeerucksack rumlaufen um eine Gesinnung auszudrücken...
Die sind mindestens genauso Mainstream gegen welchen die angeblich sind.
 
Der "Fluch" des Erfolges, die Katze beißt sich in den Schwanz, das Glas ist ein Zehntel leer.

Sollen die absichtlich verlieren? Darf man nicht aufsteigen, muss man ewig ein Verliererimage kultivieren, versagen, sinnlos Schulden anhäufen und andern auf der Tasche liegen?

Viel mehr Erfolg mit jungen und namenlosen Spielern geht doch nicht.
Mir gehen die mit ihrem "Kultclub"-Angebiedere auch aufn Sack. Sympathisch sind Verein und die Szene da trotzdem.

Attraktiven Fußball spielen sie auch noch. Was will man mehr, kann man alles mies machen ?

Wie man sieht, klar!
 
oder nem Totenkopf-Aufnäher auf ihrem Armeerucksack rumlaufen um eine Gesinnung auszudrücken...

Hier wird der Totenkopf aber verallgemeinert. Früher hatten die Leute eine Zunge auf ihrem Natoparker, später war es die Sonne mit Atomkraft, Nein Danke. Jedes Jahrzehnt hat solche Aufnäher, Aufkleber, Buttons etc.
Daraus eine Gesinnung zu machen, halte ich für unangebracht.
 
Mich kotzen nur die ganzen Affen an, die mit nem Pauli-Shirt oder nem Totenkopf-Aufnäher auf ihrem Armeerucksack rumlaufen um eine Gesinnung auszudrücken....

Vor ein paar Jahren sind diese Leute noch mit einem Tote-Hosen-Düsseldorf-Trikot rumgelaufen.

Also da is mir St.Pauli doch lieber...:p
 
Ich mag Pauli.
Die Stadt Hamburg gefällt mir sehr gut, Pauli is näher am MSV als der HSV, und ja, mir gefällt es auch, dass es dort keine rechten Umtriebe gibt. Außerdem gibt es noch die Stadtteilpartnerschaft zwischen dem wunderschönen Ruhrort und St. Pauli :) . Ich erinnere mich auch noch gut an die große St.Pauli/MSV Freundschaftsfahne, die früher immer auf der Gegengeraden hing.
Dass sich dort einiges verändert ist einfach der allgemeinen Entwicklung im Profifußball geschuldet. Man kann nicht erfolgreich sein und dabei erwarten, dass man dies mit alten Strukturen schaffen kann. Da muss man sich dann schon entscheiden. Entweder man belässt alles beim Alten und spielt mit anderen Traditionsklubs in irgendwelchen Dorfligen, oder man passt sich an und kann weiterhin Erfolg haben. Natürlich wäre es schön, wenn beides ginge, wenn man sich aber entscheiden muss, ist es durchaus vernünftig, wenn man sich für den Erfolg entscheidet.
 
Mir geht der Hype um Pauli am :roliwan:vorbei!
Jeder möchte irgendwie deren "Freund" :jokes46: sein!
Ich nicht!:zustimm:
Mich machen die paar kultigen :jokes44::jokes56:Typen, die immer bei deren Spielen zu sehen sind und wohl auch keine direkten Nachfahren von Seeräubern sind genauso wenig wie ich,überhaupt nicht an!
Kultclub hin oder her ,die Määnzer:jokes39: wollen ja auch ein Kultclub sein ... sollen SIE !:huhu:

Ich brauch keine anderen Götter neben dem MSV !!:schal:
 
Also ich habe auch meinen speziellen Standpunkt.

Pro St.Pauli
+ Sehr geile Stimmung
+ Immer ausverkauft

Contra St.Pauli
+ vermischen Politik und Fussball
+ halten sich selber für nen "Kultverein"
+ Sammelbecken für Studenten, Emos, und Dreadlock-Träger (Da kann ich auch inne Disco gehn...)
+ haben den wohl fettesten und lächerlichsten Fan im deutschen Fernsehen: Elton! (Dieser Nichts-Könner hat absolut nichts an sich, was ihn dazu qualifiziert im dt. Fernsehen aufzutreten!


Fazit:

2.Liga Verein der nur in der Bundesliga spielen will um gegen Bayern und HSV zu gewinnen, damit den ganzen Weltverbesserern einer abgeht!
 
Für Elton können die ja auch nix. Und es gibt wahrlich schlimmere als den ...
Ich denke den komischen Sat.1 Kommisar hat sich hier auch keiner gewünscht ;)
 
Ja das stimmt schon mit Elton, den haben die sich echt nicht ausgesucht...!
Aber ich hasse den trotzdem!

Außerdem versucht St.Pauli verbissen das Image des "Non-Establishments" hochzuhalten! Aber mal im Ernst, der Verein ist ne Marke geworden wie andere Vereine auch...nur die Leute da reden sich ein, dass es nicht so ist!

Die Marke muss auch gepflegt werden, und das macht man am besten, wenn man den Mythos "St.Pauli" vermarktet....und da scheint Sport1 sofort angeschnappt zu haben, denn warum würde es sonst ne Sonderdokumentation über den Verein zur besten Sendezeit gebèn?!?!?

Bei St.Pauli zahlt man 11,- und 8,- (erm.) für den Stehplatz. Bei uns zahlt man 9,- und 6,-(erm.).

Wer ist bei den Preisen wohl eher "established"? :huhu:

Außerdem muss man auch mal ganz klar betrachten:

Hamburg hat 1,8 Mio. Einwohner und zwei Fussballclubs. Wenn man jetzt mal ne Schnittmenge bildet von allen Leuten die Rock-Musik hören und sich für Fussball interessieren, dann hab ich ohne Probleme bei 1,8 Mio. Menschen immer ausverkauftes Haus. :D

Dasselbe wäre bei 1860 München der Fall, wenn die in einem Stadion mit 30.000 Plätzen spielen würden...

Also dass mit dem ausverkauften Haus lässt sich das auch schnell relativieren...

Wenn es im Ruhrgebiet nur Schlacke und Duisburg geben würde, hätten wir auch immer volle Hütte...
 
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