RWE war/ist/bleibt für mich der "Hassverein" schlechthin. Trotzdem sitz ich hier jetzt nicht mit einem schadenfreudigen Grinsen im Gesicht. - Nicht etwa aus falscher Solidarität (wohlgemerkt, bei mir wäre sie falsch, urteile hier über keinen anderen !), Ärger über die übleren aller Kommerzvereine oder sonstwas, sondern einfach, weil auch in den heutigen durchgestylten, z.T. zwecksterilisierten Fußballzeiten die Vereine immernoch einen hohen sozialen Integritätsstand inne haben. Mir tut es nicht für die nicht wenigen *möp* leid, die da immer rumlaufen, aber doch für den Opa, der jeden Tag zum Training dackelt, irgendwelche Betreuer, die seit 30 Jahren im Verein tätig sind, und auch alle, die über den Jugendbereich nun ein Stück Alltag verlieren (zumindest im schlimmsten Fall) oder völlig abstürzen sehen. Gerade, wenn man die immernoch vorhandene Rahmenstruktur im Essener Norden bedenkt. Diesen Leuten wünsch ich wirklich "Kopf hoch". Ansonsten ist der Verein aber das Opfer seiner selbst geworden. Seit ungefähr 20 Jahren hatte man ja wohl das Gefühl, dass schon daran gefeilt wurde, nun ist es geschafft. Immer ein übersteigertes Selbstbild im Kopf des Umfeldes, war man stets nur allzu anfällig für die verheißungsvollen Parolen und "Konzepte" von den Leuten, die alle, vermutlich sogar in Überzeugung Gutes zu tun, die Grube doch nur immer mehr ausgehoben haben. Dieses Horrormodell sollte hier in Duisburg eine mehr als eindringliche Warnung sein. Eine Warnung den "hohen Herren" auf die Finger zu schauen und zu klopfen, eine Warnung v.a.a. an das Umfeld, dass man mit Realismus sich selbst einschätzen muss. Krass gesagt: Wir selber haben derzeit so wenig verbindlichen Anspruch auf einen Platz in der ersten Liga oder eine glorreiche sportliche Zukunft, wie RWE vor ein paar Jahren, als doch alle davon geträumt haben. Je eher das verstanden wird, desto eher kann man einen Prozess nach vorne machen, der dann nicht in der Tiefe endet - siehe oben.