Bleibt mir unverständlich. Aber korrekter Abschied, nicht durch die Hintertüre, wie andere. Nicht nur warme Worte, auch klare, welche, die durchaus ein Trost sind, besonders, wenn man sie zusammen mit der "Gegenrede" von Ivo Grlic liest. Das ist wenigstens schon mal gut gemacht, dieser neue Stil vom MSV Duisburg.
Die Geradlinigkeit und Rationalität, die Kosta Runjaic auch hier zeigt, macht es um so schwerer, sich vorzustellen, wie es jetzt weiter gehen soll.
Ich bin dennoch nicht bereit, die Schuld jemand anders zu geben als den Verbänden: das Verfahren lässt schlicht nicht zu, dass man es anständig über die Bühne kriegt, da sollen Hetzlaff und die anderen krummen Schreiberlinge jetzt wieder auskübeln, was geht. Ich lese diesen Schmand sowieso nicht mehr. Journalismus wäre für mich, hier mal Zusammenhänge nachvollziehbar darzustellen. Diese Honks versuchen aber nichts anderes, als den Verein platt zu machen. So eine Warze am Hintern bleibt eine Warze am Hintern. Nach zwei Wochen, wo ihnen der Sturm mal um die Nase geweht ist, geht es jetzt schnell zurück in die heimische Analfalte beim Walter. Man hätte es ahnen können. Abhaken und vergessen ist die gängige und beste Methode.
Was eigentlich so völlig unlogisch ist: Runjaic kann, jedenfalls hier, nirgends einen Verein finden, der zur Stunde nicht eine ebenso chaotische sportliche Problemstellung bietet wie sein bisheriger, bei dem er aber wenigstens die Leute und das Umfeld kennt. Niemand hätte ihm umgekehrt einen Strick draus gedreht, wenn er es unter den gegebenen Bedingungen nicht schafft, aber wenn doch, wäre nicht nur sein Marktwert eminent gestiegen, sondern er wäre unsterblich gewesen in den Herzen der Meidericher Zebras.
Wer jetzt noch Kirmse einen mitgeben will, soll es von mir aus tun: uninteressant. Für mich ist er definitiv der Mann, der dafür gesorgt hat, dass wir überhaupt so weit gekommen sind. Nie hat man uns einen Rosengarten versprochen. Dieses Wesen, nach Bielefelder Spott, halb Mensch, halb Köter, nämlich Kentsch (sorry, ihr Hunde, nix gegen euch) hat ja noch verkündet, die Insolvenz sei für den Fall der Nichtlizenz in Liga zwei alternativlos. Es doch zu schaffen, dieser Kampf ist jetzt auch einer gegen solche Superchecker, die uns abschreiben und auf den Sperrmüll der Geschichte tun wollen wie nen ollen Traditionsverein, der es nicht mehr packt. Jeder Tag, an dem es noch Profifussball gibt in Duisburg ist einer, der Leuten wir Kentsch und seinem Kollegium beim DFL zeigt, was Fussballkultur und Teamgeist wirklich bedeuten, dass man dafür weder einen Mercedes haben muss, noch überhaupt ein Auto.
Ich sehe das wie der wiederum grossartige Ivo Grlic: dann muss man halt die Ärmel noch weiter aufkrempeln, noch dichter zusammenrücken, noch mehr kurzfristige Lücken schliessen. Jetzt erst recht ist die Devise. Solange es Hoffnung gibt, soll man sich nicht auf den Hintern setzen und heulen. Vor allem nicht, wenn man mitten in der Steilwand ist.