Wie abgefahren bei Stuttgart, jemanden, der soviel für den Verein getan hat wie Stevens, derartig öffentlich zu demontieren. Oder jedenfalls nichts dagegen zu unternehmen, dass er demontiert wird.
Wie soll der Mann denn da noch irgendeine Art von Autorität gegenüber seinen Spielern abbilden können?
Wenn ich Stevens wäre, würde ich die ganze Kohle abräumen, noch irgendwie ne Klage obe drauf packen, und hinterher ausgiebig per Bildzeitung abrechnen, einschliesslich ausführlicher Exploration dahingehend, welche bevorzugte Unterhosenfarbe Robin Dutt trägt. Und Stuttgart, tut mir leid: die sind das neue Hertha des deutschen Profifussballs. Krass, ausgerechnet die!
Mittlerweile gibt es aber ein paar Herthas: die echte Hertha, die Hamburger (auch mal ein Hort weltläufiger Solidität und somit ein Ruhmesblatt für den deutschen Vereinsfussi gewesen),

und Köln, und Hannover.
Leverkusen mit dem nur noch restbelockten Rudi Völler nicht zu vergessen, der immer in Wirklichkeit nach irgend einer Hostesse in der Mixedzone Ausschau zu halten scheint, die ihm im Gegenzug für eine Zote einen Prosecco über den Kopf kippt, während er so tut, als gibt er ein Interview. Alle spinnen sie mittlerweile. Keiner kann schnell genug ein Kameraauge erreichen, egal wie ungeschickt er dann da reinquatscht: ob Kind, ob Preetz, ob Oberstreber Rummenigge, etc.pp.
Da sehnt man sich wirklich nach dem ehrlichen präsenilen Trinker Müller-Wohlfahrt zurück, so wie man sich heutzutage einen WDR-Poetryslam ansieht, und verzweifelt Ausschau nach einem hält, der wenigstens entfernt an Bukowski erinnern könnte. Zuviel Globalisierung, vielleicht. Erschreckend aber, dass diese Typen die Macher sind, welche über die Zukunft des heissgeliebten Sports mitentscheiden. Ihre geballte Inkompetenz wird ausgesprochen bedeutsam bleiben, auch wenn es demnächst um noch fettere Fernsehdeals mit den australischstämmigen Abo-Funkern (mit ihren dies alles zwanglos legitimierenden Aushängeschildern, wie Marcel Reif) geht, immer Old England dicht vor der Nasenspitze. Ein klammes Gefühl, was einen dann beschleichen kann.