Der Fall Thomas Pledl, wie auch jeder andere durch eine Sportverletzung verursachte Fall, welcher es den Sportlern zur Unmöglichkeit macht ihrem Beruf nachzugehen und der damit verbundenen, wahrgenommenen Verantwortung durch die Vereine, ist ein Zeichen für mich, weshalb ich dem Sport trotz seiner Entwicklung die Stange halte.
Der Faszination des Sports liegt meinem Verständnis nach zuallererst ein Wertekatalog zugrunde, ohne welchen die Sportler nie den Ehrgeiz finden würden, sich über Jahre hinweg zu Höchstleistungen zu quälen. Nur dadurch, dass der Sport, insbesondere Teamsport, Menschen egal welcher Couleur zusammenführt, kann eine Gemeinschaft entstehen, welche Profisportler an ihr Leistungsmaximum bringt und so dafür sorgt, dass wir ins Stadion rennen können und eben diesen Sportlern zusehen dürfen, wie sie Emotionen für uns schaffen.
Und ja, Fußballvereine sind Unternehmen und sollten dementsprechend geführt werden. Das Gegenteil haben wir jahrelang erleben dürfen.
Doch Fußballvereine sind noch immer in erster Linie, wie der Name sagt, Vereine und wie so häufig im Leben, sollte man sich seiner Wurzeln entsinnen und trotz aller unternehmerischer Zwänge, die Möglichkeit zu sozialer Verantwortung wahrnehmen. Denn wo sonst, wenn nicht im Sport, kann, oder viel eher, muss man die grundlegend im Wertekodex verankerten Tugenden leben. Und wer sind wir, dass wir eine solche Entscheidung hinterfragen.
Wir erwarten von den Sportlern zusammen zu stehen, sich mit dem Verein zu identifizieren, alles zu geben, aber stehen dann nicht zu einer Entscheidung, die unsere Werte im Ruhrgebiet wiederspiegelt?
Sollte es über die Saison hinaus eine weitere Zusammenarbeit geben, würde ich mich freuen, weil ich Tommy noch als einen der Lichtblicke unserer Abstiegssaison in Erinnerung habe. Natürlich nur unter der Voraussetzung, dass er wirklich fit ist. Andernfalls wünsche ich ihm alles Gute und bin stolz auf das Zeichen unseres Vereins. Ein starkes Zeichen für den Sport.