2023 – mehr Schmerz geht immer…

shanghai

3. Liga
Liebe Zebragemeinde,

habe lange mit mir gekämpft, aber mich dann doch noch entschlossen, auch dieses Jahr den Blick zurück zu wagen, 12 Monate zurück.

Das ist nicht einfach, denn da schrieb ich tatsächlich:

„Ich muss sagen, dass ich so mit vorsichtigem Optimismus auf die Rückrunde schaue, bedeutet für mich eine realistische Chance auf Etablierung in der einstelligen Tabellenregion.“

Tja, knapp verfehlt… :

In der Rückrunde um 9 Punkte, aktuell fehlen uns geschmeidige 12 auf diese Regionen. Macht in 12 Monaten 21 Punkte Unterschied zu dem, was einem mal möglich erschien.

Das ist viel, richtig viel.

Diese Differenz zu meiner Prognose mag man in Teilen gerne meinem Naturell zuschreiben. Aber während eher wenige so optimistisch in die Zukunft schauen, wie ich das tendiere zu tun, also viele das Ziel schon damals niedriger gesetzt hätten, glaube ich haben noch viel mehr trotzdem den Eindruck, dass gerade die letzten 6 Monate so etwas waren wie eine gezielte Schmerzmaximierung-Exerzitie – sie waren zumindest für mich über bedeutende Strecken das Desillusionierendste, was ich als MSV Fan erleben durfte – und das ist eine denkbar hohe Latte - ganz nah an 94/95.

Dass man im Niederrheinpokal zum wiederholten Male laut scheppernd anlief, um dann auch den einfachen Tulup glatt auf dem Hintern zu landen, geht ja schon fast in die Kategorie Gewohnheitsschmerz – was sich dann aber in der Liga an sportlicher Irrlichterei abspielte, war für mich beispiellos.

Warum schreibe ich dann noch?

Zum einen weil die zwei großen bestimmenden Gestalten dieses Vereines der letzten Jahre entgegen aller Unkenrufe noch einmal bewiesen haben, dass sie beide echte Gestalter sind. Die Darlehenswandlung ist ein sensationelles Signal der Treue von der SLR und ein unfassbar wichtiges Zeichen für die Zukunftsfähigkeit des MSV. Der richtige Schritt, zur richtigen Zeit.

Zum anderen, weil es das Herz dieser Stadt bleibt, „einfach“ als langweilig anzusehen, weil da die Jahrzehnte sind, die man mit den Streifen vor Augen durchlebt, durchlitten aber eben auch gefeiert hat, und vor allen Dingen, weil die Jungs auf dem Platz es in der letzten Rundenwoche auf wirklich packende Weise geschafft haben, einem zumindest wieder eine Ahnung dieser Feiern ins Gedächtnis zu rufen. Das war großartig, das hat Spaß gemacht, wie die Jungs sich präsentierten, wie ein Plan entwickelt wurde und sich entfaltete, für meinen Begriff, weil zum einen alle an Bord sind, zum anderen endlich alle primär das tun dürfen, was sie wirklich am besten können.

So stehen wir vor einer Mörder-Rückrunde, einer, die kaum Platz für Irrtümer bietet, aber dafür auch viel Raum für ein weiteres, ganz großes Vereinserlebnis – und wenn ich auf tiktok die Neujahres-Wünsche der Jungs nach dem letzten Spiel sehe, dann glaube ich, die Mannschaft ist bereit und Willens, ihren Teil beizutragen – ich bin ganz sicher bereit für meinen.

Ich wünsche allen Zebras einen guten Rutsch – und ein gutes, ein wirklich GUTES Zebra-Jahr 2024!
 
Zuletzt bearbeitet:
Bleib weiter Optimist, Shanghai, Pessimismus gibt es genug. Guten Rutsch alle!

Frei nach alter englischer Sitte: " Op die Miss muss?" werden wir in 2024 ein echtes Erfolgsjahr wie 2020 erleben können und die Mannschaft aufbauen, um im Folgejahe den Aufstieg in Liga 2 anvisieren zu können. Das braucht Entwicklungszeit und Geduld mit unserem Trainer- dann werden wir auch Erfolg haben. Ein glückliches Händchen bei den Winterverpflichtungen ist natürlich die Voraussetzung, sozusagen der erste Schritt, um das "Scheißjahr 23" vergessen zu lassen. Die Bad Boys, die uns den Mist eingebrockt haben, sind zum Glück weg.
Stoppel werden wir wohl leider nicht wieder bekommen, deshalb müssen wir Alternativen zusammen bringen, um unser Spiel zu entwickeln. Ein System Schommers vor dem sich unsere Konkurrenten fürchten müssen.

Guten Rutsch euch allen und laßt die Birne vor Enttäuschung nicht zu tief sinken. Das generiert keine neuen Legenden, die wir dringender als je zuvor benötigen ...
 
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Ich bin kein Mensch für Jahresrückblicke. Auf Erfolge kann man sich nicht ausruhen und was unsere Situation anbetrifft..

..Zebras gelten nicht zur bedrohten Tierart:old:

Lasst uns gemeinsam 2024 an den Klassenerhalt herangehen. Rückschläge sind eingeplant, müssen allerdings auf ein Minimum abgestellt werden.

Auf geht's Herde.

We will rock the Rückrunde

:jimpanse::chap:
 
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Von den Riedzebras auch alles Gute für das neue Jahr.
 
Frei nach alter englischer Sitte: " Op die Miss muss?" werden wir in 2024 ein echtes Erfolgsjahr wie 2020 erleben können und die Mannschaft aufbauen...

Keine Ahnung wie dein persönliches 2020 war, der MSV hat in diesem Jahr einen kaum mehr verlierbaren Aufstieg verkackt und war am Ende des Jahres am Tabellenende gestanden, wohlgemerkt in Liga 3, nicht in 2.
Und diese Verknüpfung von Schommers wirds schon richten, der kanns sicher besser als Vural oder Ziegner fehlt mit auch noch, dafür sehe ich weder die Entwicklung noch die Ergebnisse.
Aber was schön ist: ich mag einen optimistischen Grundtenor wenn ich zu den Spielen komme. Und lasse mich gerne anstecken wenn dann das Dargebotene auch dazu passt.
Also, Pobacken zusammen, Gesichtsbacken nach oben, Trikot an und ab geht die Fahrt, hoffentlich Richtung Klassenerhalt!
Allen einen guten Rutsch, bis dann.

Gesendet von meinem M2101K6G mit Tapatalk
 
Sagen wir mal so, die letzten Spiele 2023 geben mir durchaus Anlass zur Hoffnung. Und zwar dahingehend, dass der MSV am Saisonende immer noch im Profifußball vertreten ist.

Ich wünsche allen Zebras einen guten Rutsch ins neue Jahr. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Leute,

wünsche euch ne geile Silvesterfeier!

Mir ist wichtig, dass ihr wisst wie sehr ich euch alle schätze und ich geniesse die Zeit mit euch! Ihr seid allesamt prima! Die Nachricht kommt von Herzen und ist nicht eine dieser copy and paste Nachrichten die hier unterwegs sind. Ihr seid wirklich die beste Selbsthilfegruppe für Geschlechtskrankheiten die es gibt.

Einen guten Rutsch ins neue Jahr 2005
 
Das war wohl mit das schwierigste Jahr in meinen jungen Jahren. Ich bin endlich froh, wenn 2023 Geschichte ist. Ich weiß noch, als ich Mitte 2022 hier groß zum Abschiedsthread ausgeholt habe, es geht dauerhaft nach Australien. Und dann war das Abenteuer im August 2023 vorbei. Eine gute Sache hatte das Wagnis allerdings, seitdem weiß ich viel mehr Dinge zu schätzen, die ich vorher immer als gegeben betrachtet habe. Australien hat mir beigebracht, wie rassistisch Menschen sein können, wie vordergründlich intakt eine Gesellschaft sein kann, insgeheim aber komplett zerschossen und durch ist, und wie schwierig Distanz zur Heimat ist. Zum Urlaubmachen ein schönes Land, zum Leben der letzte Dreck ...

2024 kann nur besser werden, auch bezüglich des MSV.
 
Ich weiß noch, als ich Mitte 2022 hier groß zum Abschiedsthread ausgeholt habe, es geht dauerhaft nach Australien. Und dann war das Abenteuer im August 2023 vorbei. Eine gute Sache hatte das Wagnis allerdings, seitdem weiß ich viel mehr Dinge zu schätzen, die ich vorher immer als gegeben betrachtet habe. Australien hat mir beigebracht, wie rassistisch Menschen sein können, wie vordergründlich intakt eine Gesellschaft sein kann, insgeheim aber komplett zerschossen und durch ist, und wie schwierig Distanz zur Heimat ist.

Ich habe lange überlegt was ich dir zu deinem Post erwidern kann. Du hast in Vielem Recht. Man lernt wirklich Dinge zu schätzen, die man sonst als selbstverständlich ansah. Man wird sich einer Identität bewusst, von der man nie geglaubt hätte sie zu besitzen. Die räumliche Distanz zu Freunden und Familie kann tatsächlich unerträglich wirken.
Nun kann man sagen, die Rückkehr nach D nach nur gut einem Jahr ist vielleicht verfrüht. Aber jeder hat für sich seine Gründe und es liegt mir fern zu urteilen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die ersten drei Jahre ein verdammter Hammer waren. Einfach nur schwer. Man glaubt, man zieht in ein westlich orientiertes Land und macht sich keine Vorstellung wie anders die Mentalität der Leute hier ist.
Die australische Gesellschaft hat in den letzten Jahren eine Entwicklung zum Negativen gemacht. Keine Frage. Von True Blue ist nicht mehr viel da. Die „tell someone who cares“ Einstellung der Menschen macht sich quer durch die Gesellschaft breit. Allerdings sehe ich eine ähnliche Entwicklung in Deutschland. Es fällt mir in den letzten Jahren verstärkt auf, wenn ich zu Besuch da bin. Es scheint ein weltweites Problem zu sein.
Wir sind nun seit 21 hier in Western Australia. Obgleich sich Deutschland in dieser Zeit auch verändert hat (und sicher nicht nur zum Guten), scheint es mir immer noch näher als Australien. Ich glaube das wird sich nie ändern.
Ich wünsche dir einen guten Re-start in der alten, aber in mancher Hinsicht vielleicht auch neu gewonnenen Heimat.
Uns allen wünsche ich eine bessere Zukunft für unseren MSV!

Auf ein gutes 2024!
 
Für die Jüngeren zu 94/95:

93/94 war das Jahr in dem der MSV als Liganeuling unter Ewald Lienen mit astreinem Konterfussball zeitweilig Tabellenführer war, Rehagels legendäres Werder Bremen in Bremen komplett aus den Schuhen spielte und die Saison schließlich sehr achtbar auf Rang 10 beendete.

Im Nachlauf der WM 94 verkündete man dann folgende Zugänge:

  • Weltstar Igor Shalimov kam für das Mittelfeld
  • Schwedens WM-Shooting-Star Roger Ljung für die defensive Außenbahn (d.h. da hatten wir defensiv Böger, Wohlert, Nijhuis, Hopp, Ljung - d.h. DREI heutige Legenden vereint)
  • Afrikas Fussballer des Jahres und Sturmurgewalt Emmanuel Ammunike komplettierte die Offensive- wo Közle die ganze Republik eh schon hatte aufhorchen lassen

Es wurde also eine Mannschaft, die teils bereits berauschenden Fussball gezeigt hatte, um Stars von einem Kaliber aufgestockt, die man sie in Duisburg kaum jemals gesehen hatte.

Das Ergebnis?

Ammunike trat nie zum Training an - Ljung bekam keinen Fuß auf den Boden und Edeltechniker Shalimov fremdelte komplett mit dem intensiven, physischen Umschaltfußball den Lienen sehen wollte und spielte irgendwas... .

Das erhoffte Wunderteam stieg so sang und klanglos ab, wie man es sich nur vorstellen konnte... - seither weiß ich: Namen sind nur Schall und Rauch... . Wenn Du kein Team auf den Rasen bekommst, bist Du tot.

Dieses Team habe ich zuletzt bei uns gesehen, und das macht mir Hoffnung.
 
Gute Frage - das habe ich so genau nicht mehr vor Augen - tatsächlich ist mir persönlich am klarsten der Zugang von Ljung in Erinnerung geblieben, weil ich den auf der WM absolute Superklasse fand.

Ändert am Gesamtsachverhalt auch eher wenig - Big Stars- big Crash…


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Jahresrückblick auch von mir:

Am Anfang war alles kacke, aber jetzt wird alles wieder gut!
Duisburg ist Chef, wie konnte ich das nur vergessen!

Gut, privat ist auch alles tutti. Ich hab geheiratet und mein Job ist toll, läuft.

Glückwunsch aus dem Altmühltal ....

vom Ingolstädter Zebra und allen Zebraverrückten ein gutes, gesundes neues Jahr !
 
Ich habe lange überlegt was ich dir zu deinem Post erwidern kann. Du hast in Vielem Recht. Man lernt wirklich Dinge zu schätzen, die man sonst als selbstverständlich ansah. Man wird sich einer Identität bewusst, von der man nie geglaubt hätte sie zu besitzen. Die räumliche Distanz zu Freunden und Familie kann tatsächlich unerträglich wirken.
Nun kann man sagen, die Rückkehr nach D nach nur gut einem Jahr ist vielleicht verfrüht. Aber jeder hat für sich seine Gründe und es liegt mir fern zu urteilen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die ersten drei Jahre ein verdammter Hammer waren. Einfach nur schwer. Man glaubt, man zieht in ein westlich orientiertes Land und macht sich keine Vorstellung wie anders die Mentalität der Leute hier ist.
Die australische Gesellschaft hat in den letzten Jahren eine Entwicklung zum Negativen gemacht. Keine Frage. Von True Blue ist nicht mehr viel da. Die „tell someone who cares“ Einstellung der Menschen macht sich quer durch die Gesellschaft breit. Allerdings sehe ich eine ähnliche Entwicklung in Deutschland. Es fällt mir in den letzten Jahren verstärkt auf, wenn ich zu Besuch da bin. Es scheint ein weltweites Problem zu sein.
Wir sind nun seit 21 hier in Western Australia. Obgleich sich Deutschland in dieser Zeit auch verändert hat (und sicher nicht nur zum Guten), scheint es mir immer noch näher als Australien. Ich glaube das wird sich nie ändern.
Ich wünsche dir einen guten Re-start in der alten, aber in mancher Hinsicht vielleicht auch neu gewonnenen Heimat.
Uns allen wünsche ich eine bessere Zukunft für unseren MSV!

Auf ein gutes 2024!

Guten Abend Socceroo,

ich möchte meinen Beitrag etwas erklären, ansonsten wäre er etwas respektlos. Ich habe Australien halt vorher anders eingeschätzt, wahrscheinlich wie die meisten hier. Ich habe dort vor einigen Jahren selbst Urlaub gemacht, eine tolle Zeit erlebt und das Land damals ganz anders gesehen. Als ich dann ein Jahr dort gelebt und wirklich gearbeitet habe, habe ich halt gemerkt, wie mit den Leuten dort wirklich umgegangen wird. Nein, ich habe kein work and holiday gemacht, sondern dort nebenbei studiert und im Büro gearbeitet, $3000 Miete im Monat bezahlt, $8 Dollar für ein schlechtes Croissant bezahlt, $6 für wässrigen Kaffee. War quasi „richtig im australischen Leben drin“.

Hier mal ein paar Erklärungen, wieso ich so über Australien urteile:

Rassismus:
  • Inder, Philippinen und Latinos werden von Australien zu großen Teilen als billige Arbeitskräfte gesehen, um die Drecksarbeit zu machen. Das wird auch unter Australiern auch gerne so kommuniziert, weil der Australier außerhalb der Tourispots auch sehr patriotisch unterwegs ist.
  • Du glaubst gar nicht, wie viele Hakenkreuze ich in der Zeit gesehen habe oder Australier die über die Aborigines gespottet haben. Wie viele dieser Einwanderer sich aber Hoffnungen machen, dort eben ein besseres Leben zu haben und deswegen ihre Heimat verlassen, dann aber als Uber-Fahrer 8-Stunden-Schichten fahren, um dann danach als Didi-Fahrer nochmal 8 Stunden zu fahren, wird dann aber nicht erzählt.
Arbeitswelt:
  • Hire & fire wie man es aus den Staaten kennt. Ich habe noch nie eine so hohe Fluktuation gesehen. Arbeitest du "on contract", kannst du morgen gehen, wenn der Vorgesetzte es so will. "On contract" verdienst du zwar etwas mehr Geld, musst aber unbezahlten Urlaub oder Krankheitstage auf die eigene Kappe nehmen. Auch eine Festanstellung bietet nicht mehr Sicherheit.

Rechtssystem:
  • Ich hatte einen Autounfall und die Polizei weigerte sich, zu erscheinen. Der Unfallverursacher war ein Australier. Der Krankenwagen meinte, die Antwort wieso die Polizei nicht erscheinen würde, wäre dann klar und typisch. Am Ende kam die Polizei doch. Ich sollte am nächsten Tag telefonisch eine Fallnummer erhalten, um die Schäden mit der Versicherung zu regulieren. Bis heute nicht.
  • Ich finde das common law als solcher einfach total Grütze. Präzedenzfälle, jahrhundertealte Fälle und die Einbindung des Parlamentes sind einfach Mist. Es gibt einfach viele Dinge, die überhaupt keine Rechtsbasis haben, sondern nach Fallrecht entschieden werden. Dementsprechend können einfache Dinge nicht mit gesundem Menschenverstand geregelt werden, sondern vielmehr mit anwaltlicher Hilfe. Etwas BGB und HGB bekommt in Deutschland fast jeder hin, zumindest bei Sachmängelhaftung und Vertragserfüllung.

Gesundheitssystem:
  • Ich hatte mir einen Zeh gebrochen. Gute Ärzte, wenn du auf bulk billing angwiesen bist, sind rar. Die Ärztin zu der ich ging, schaute dann im Kinderlexikon nach, wie gebrochene Zehen behandelt werden.Endergebnis ist ein schlecht verheilter Bruch. Der Pfleger meinte, die Ärztin hätte die Diagnose nicht verstanden. Das gibt ein Gefühl von Sicherheit. Zweiklassensystem durch und durch; bulk billing und private insurance. Wenn du Glück hast, spricht der Arzt der bulk billing anbietet englisch. Bulk billing ist quasi noch eine schlechtere Form der gesetzlichen Versicherung, welche kein gefestigter australischer Staatsbürger hat, außer die australische untere Schicht oder halt Ausländer (wie ich).

Gesellschaft:
  • Die Gesellschaft ist für mich überwiegend verkorkst. LGBTQIA+-Diktate an jeder Ecke, Männerhasser wohin das Auge reicht (zumindest in Brisbane). Ich bin weltoffen, tolerant, habe überhaupt nichts gegen Fortschritt, das darf aber nicht in Hass gegen maskulinwirkende Männer gehen.
  • Alles ist "awesome", jeder ist dein "Mate" aber sobald du mal Probleme hast, es dir schlecht geht, wird einfach nicht zugehört oder abgewunken. Einfach eine Gesellschaft die weitestgehend "easy" ist und "heavy issues" blockt.
  • Im Gegensatz zu den ultra-liberalen und LGBTQIA+-Anhänger gibt es dann noch die saufwütigen Machos. An jeder Ecke siehst du laute, asoziale Tradies, Truckies oder Miner. Die Mitte für normale Männer ist extrem dünn.

Kleinigkeiten:
  • Datenschutz gibt es in Australien nicht. TFA auch nicht. Datenleaks (medibank, Westpac, Vodafone) gehören fast dazu. Sämtliche Daten, inklusive Krankenhistorie wurden von internationalen Studentengeleaked. Keine Entschuldigung, keine Konsequenzen oder weitreichende Informationen. Nichts. Alle Systeme zur Identifizierung sind für die Tonne. MyGOV habe ich bis heute nicht vernünfitg eingerichtet bekommen, soll man auch als internationaler Student wohl kaum. Man soll und bleibt halt verdächtig, auch wenn man Deutscher ist.
  • Diese Einstellung zum Thema Kaffee und Europa. Die Australier sind einfach ein uheimlich preis-unsensibles Volk. Zahlen für jeden Mist eine horrende Summe. Cappuccino für $6? Normal. Croissants für $8? Normal.
  • Von Autopreisen, Preise für Haushaltsartikel und Möbel fangen wir besser nicht an.
  • Auch gegen Monopole wird kaum etwas unternommen. Bunnings Warehouse oder auf der anderen Seite die großen Supermärkte. Mir kann keiner erzählen, dass da keine Preisabsprachen unternommen werden.
  • Die Insel hat einfach kaum Industrie. Das viel mir auch an der Uni auf, als sich fortlaufend Professoren über die Innovationslosigkeit des Landes ausgelassen haben. Einer ging sogar soweit, dass Australien ohne Mining ein Schwellenland wäre. Dem stimme ich zu.
Drogen/psychische Probleme:
  • Die Leute sind dort oberflächlich deutlich netter, vielleicht auch entspannter. Die Oberschicht ist gebildet, gesellig, nett. So lange du im Büro verkehrst, mit gutausgebildeten Leuten zu tun hast, Probleme dir fremd sind und du über viele Dinge hinwegsehen kannst, hast du ein gutes Leben.
  • Tief im Inneren, ist die Gesellschaft jedoch ohne Identität, ohne Kultur und einfach nur kaputt, innovationslos und antriebslos. Ohne Bergbau, Baugewerbe und Verbindungen zu China wäre Australien ein Schwellenland. Keine eigene Industrie, keine Bestrebungen. Nada. Sobald dort etwas schiefläuft, wirst du gnadenlos bis an das untere Ende der Gesellschaft durchgereicht, ohne Vorwarnung. Ich habe noch nie so viele psychisch kranke, depressive, drogenabhängige Menschen gesehen. Das ist schon ganz dicht an der USA.
  • Platz 2 bei der Antidepressivarate. So "easy" kann der Australier dann gar nicht sein.
 
Wir wurden 93/94 aber Neunter. ;)

Die Kaderplanung 94/95 war im Nachhinein eine Katastrophe.
Die Abgänge Reinmayr, Preetz und Michael T. konnten nicht ersetzt werden.
Amunike kam nicht bis zu uns und Shalimov war eine Notverpflichtung während der Saison, die überhaupt nicht passte.
Dazu der unnötige Torwarttausch in der Halbzeit des Bayernspiels und die Torflauten des zuvor treffsicheren Duos Közle/Weidemann.
Wohlert lange verletzt und später die Ellenbogenbrüche des gerade erst verpflichteten Marin.
Murphys Law wie es im Buche steht.

Ich meine mich zu erinnern, dass Bongartz beim Versuch die Viererkette einzuführen, am Widerstand der Spieler gescheitert ist.
Ljung musste teilweise als Libero ran... obwohl er dafür nicht geeignet war.

War trotzdem eine geile Zeit, vor allem die Saison 93/94.
 
Guten Abend Socceroo,

ich möchte meinen Beitrag etwas erklären, ansonsten wäre er etwas respektlos.

Ich denke nicht.
Ich gebe dir in allen Punkten Recht, wuerde hier und da etwas differenzieren. Manches was du erlebt hast ist vielleicht regional bedingt. Ich war nur mal kurz in Brisbane und kann dazu nix sagen. Hier bei uns habe ich noch keine Maennerhasser erlebt. Ich glaube auch nicht an Beschreibungen wie: der Australier, der Deutsche oder der Woauchimmerher. QLD und auch WA haben ganz klar ein Bogan Problem, welches dem Mining geschuldet ist. Wenn Leute ohne Ausbildung $150000 - $200000 verdienen, dann macht das was mit der Sozialentwicklung einer Gesellschaft. Das ist auch der Grund warum wir aus WA weggehen werden.
Medicare, das Gesundheitssystem (ich habe 20 Jahre fuer das Dept. of Health gearbeitet und bin sein groesster Kritiker), myGov, etc. sind sicher sehr komplex und es wuerde den Rahmen hier sprengen in Details zu gehen. Wenn du noch Fragen hast, auch z.B. Tax Office, deine Superannuation,etc. lass es mich wissen. Gerne via PM.
Ich bin ehrlich genug zu sagen, ich bedauere es oft, nicht rechtzeitig den Absprung hier geschafft zu haben. Such is life... Trotzdem bin ich der Meinung, es ist nicht nur schei.sse hier.
Vielleicht kann man sich mal treffen, wenn ich in Deutschland bin und sich bei 'nem Bierchen austauschen.
 
Die Kaderplanung 94/95 war im Nachhinein eine Katastrophe.

Ich sehe da durchaus Parallelen zu dieser Saison. Der Dicke war aber meine ich aber schon 93/94 nicht mehr da. Trotzdem war Passung auch damals der Kern. Ljung war bei der WM über Aussen kommend eine schlichte Augenweide - allerdings auch neben einer Achse Andersson-Brolin-Andersson spielend, die ihm Raum verschaffte ... - Offensiv konnte Schweden zudem mit Larsson + Dahlin nachlegen :eek:. Die Schweden waren ein absolutes Top-Team - wir waren eine klassische Kick and Rush-Mannschaft, in die mit Schalimow ein Zauberer - und ausgeprägter Charakterkopf - gesetzt wurde, der zudem mitten in einem dicken Verbandskrieg steckte. Ljung kam nie in die Position, den Ball so zu tragen, wie er das für Schweden getan hatte - und vorne fehlten ihm die Anspielstationen - schon bei der WM waren für die Schweden Spiele aus der tiefen Formation schwierig gewesen.

Ich nehme es übrigens nicht als schlechtes Omen, dass es auch damals ein kurzes Zwischenhoch vor der Winterpause gab... - allerdings brachte uns das von 1 auf 7 Punkte... :panik2:.
 
Welch schöne Wendungen nimmt hier der Thread neben all der erinnerungswürdigen MSV-Vergangenheit.
Bedankt, @Gambooo88 für deinen interessanten, so differenzierten Innenblick aus Australien. Und bedankt, @socceroo für Ergänzung und Kommentar.
Australische Gesellschaft war für mich durch die großartigen Kriminalromane von Gary Disher lange Jahre sehr präsent, ohne dass ich sonst eine besondere Beziehung zu dem Land habe. Was Literatur so bewirkt.

Lasst mich sonst zum Thread dokumentarisch meine meistgeklickten Texte 2023 aus dem Zebrastreifenblog hinzufügen.
Sind sie doch ein Beleg für unser aller Zweifel am Weg des MSV. In der geballten Form war das noch nie seit 2008, dem Blogbeginn, geschehen. Dass es in allen fünf meistgeklickten Texten im weitesten Sinn um die Struktur des Vereins geht und um das Vertrauen in die Arbeit beim MSV.

https://zebrastreifenblog.wordpress...ur-2024-mit-der-blog-tabellenspitze-von-2023/

Alles Gute für 2024!
 
Lasst mich sonst zum Thread dokumentarisch meine meistgeklickten Texte 2023 aus dem Zebrastreifenblog hinzufügen.
Sind sie doch ein Beleg für unser aller Zweifel am Weg des MSV. In der geballten Form war das noch nie seit 2008, dem Blogbeginn, geschehen. Dass es in allen fünf meistgeklickten Texten im weitesten Sinn um die Struktur des Vereins geht und um das Vertrauen in die Arbeit beim MSV.
....
Alles Gute für 2024!

Wow - große Ehre diese Sammlung in diesem Thread haben zu dürfen: :hu::hu::hu:
 
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