D
diplomat
Wohlwissend, daß ich mit allem was ich jetzt schreibe nur bedingt
zur allgemeinen Verbesserung der momentanen Stimmung beitragen kann,
möchte ich den bisher gewählten Weg der Kommunikation aber trotzdem fortführen,
da es meiner Meinung nach gerade in schweren Zeiten darauf ankommt, nicht den Kopf in den Sand zu stecken.
Zunächst eine unemotionale Einordnung der gestrigen Pokalniederlage.
Rein wirtschaftlich war das Aus im Pokal weder das endgültige Aus
des MSV Duisburg, noch hätte ein Sieg eine endgültige Konsolidierung bedeutet.
Ebenso unemotional eine aktuelle Einschätzung der wirtschaftlichen Lage.
Es war klar, daß wir vor einer wirtschaftlich sehr schweren Saison stehen.
Daraus hat im Vorfeld auch Niemand ein Geheimnis gemacht.
Das Weiterkommen im Pokal in die 3.Runde war in der Lizenzierung
auch nicht eingeplant. In der Mehrjahreswertung sind wir von dem Niveau des Vorjahres ausgegangen.
Hier haben wir durch die momentane Platzierung eine Abweichung von 4 Plätzen. (Die Differenz von Platz 8 zu Platz 18 ist ein nicht korrekter Vergleich der Mehrjahrestabelle und dem aktuellen Tabellenstand).
Die Differenz von 4 Plätzen ist allerdings finanziell eine zusätzliche Belastung die man aber differenziert betrachten muß.
Es ergibt sich dadurch ein Delta, daß zwar bei Betrachtung der Zweitlizenzierung herangezogen wird aber noch nicht die faktische Differenz am Ende der Saison darstellt.
Bei den Sponsoren ist die Rechnung eine ganz einfache.
Wir haben mit RWE einen wichtigen Hauptsponsor aus politischen
Gründen verloren. Dazu hat Duisport sein Engagement bei der KGaA
eingestellt. Ansonsten haben uns die meisten Sponsoren die Treue gehalten.
Durch die Eigenvermarktung konnten die Ausfälle von RWE und Duisport allerdings kompensiert werden. In der Lizenzierung wurde allerdings eine
höhere Summe veranschlagt, da das Engagement von SLR ja zur Erhöhung
der Marketingumsätze im Vergleich zum Vorjahr beitragen sollte. Diese höhere Summe wurde zum jetzigen Zeitpunkt, aus angegebenen Gründen noch nicht
erreicht. Auch hier wird der aktuelle Stand zur Zweitlizenzierung herangezogen, was aber nicht bedeutet, daß diese Summe bis zum Ende der Saison nicht noch erreicht werden kann.
Ein Sieg im Pokal hätte diese Aufgabe sicher etwas vereinfacht.
Zur sportlichen Situation.
Auch hier sehr nüchtern aber natürlich mit subjektiver Einschätzung.
Mit einem nochmals reduzierten Kaderetat sind wir mit der Vorgabe in die
Saison gestartet, besser zu starten als in der Vorsaison.
Zum reduzierten Etat kamen zusätzlich die Verletzungen von
Timo Perthel und Markus Bollmann sowie die erschreckende Diagnose von Jürgen Gjasula. Dass Julian Koch noch eine Weile benötigen würde, war
so eingeplant.
Der Vertrag mit Oliver Reck wurde nicht vorzeitig verlängert,
sein Vertrag lief ohnehin bis zum Ende der Saison 2012/13.
Das Trainergespann schaffte es in der Vorbereitung nicht, die aufsteigende
Tendenz der Rückrunde in die neue Saison zu transportieren.
Daraufhin wurde unverzüglich reagiert.
Bei den Neuzugängen hat Sören Brandy mit seinen 2 Toren und seinem kampfbetonten Spiel sicher gezeigt, daß er uns weiter helfen kann.
Timo Perthel war in der Vorbereitung der auffälligste Spieler.
Adli Lachheb hat die Lücke von Bruno Soares geschlossen.
Ranisav Jovanovic ist noch hinter seinen Möglichkeiten und Abdulla Xhelil wurde als Perspektivspieler verpflichtet.
Antonio da Silva ist jetzt von der Fitness so weit, daß er ins Geschehen eingreifen kann. Dustin Bomheuer entwickelt sich weiter positiv
und Julian Koch ist trotz einer weiteren Verletzung mittlerweile ins Training eingestiegen.
Ausser Julian ist keiner dieser Spieler geliehen und bei einer Reduzierung des Kaderetas ist dieses Ergebnis sicher als positiv zu bewerten.
Zudem stehen zwei Spieler in unseren Reihen die uns finanziell nicht belasten.
Der Start in die Saison ist mißglückt, da gibt es kein wenn und aber.
Daß sich die Mannschaft nach dem Trainerwechsel entwickelt hat ist
deutlich zu erkennen. Was ihr fehlt ist im Moment die Stabilität.
Im vergangenen Jahr hatte die Mannschaft nach 14 Spieltagen 10 Punkte
auf dem Konto, im Moment haben wir nach 11 Spieltagen 8 Punkte.
Bei nur einem Sieg aus den kommenden 3 Spielen würde die Punktezahl aus dem Vorjahr also bereits überholt.
Damals lag die Differenz zum letztendlich erzielten 10.Platz bei 7 Punkten, heute sind es 4 Punkte.
Schönrechnerei ??? Ja natürlich und es kann die momentane Enttäuschung natürlich nicht verdrängen.
Aber es ist auch meine Aufgabe die Situation besonnen einzuschätzen und nicht in Panik zu verfallen.
Fakt ist, daß wir zum jetzigen Zeitpunkt noch alle Fäden in der Hand halten
um uns besser zu entwickeln als in der Vorsaison. Das bedeutet nach Siegen weiter konzentriert arbeiten und nicht in Euphorie zu verfallen.
Es bedeutet in meiner Position aber auch, nach Niederlagen nicht alle positiven Ansätze zu zerreden und ebenfalls konzentriert weiter zu arbeiten.
Ich möchte einfach mal daran erinnern, daß es noch nicht einmal 1 Jahr her ist, daß sich der Verein in der Öffentlichkeit zerfleischt hat.
Es ist noch keine 12 Monate her, da stand der Verein finanziell am
Abgrund und es war nicht klar ob der MSV überhaupt eine Lizenz
für die kommende Saison erhält. In dieser Zeit gab es weder einen Bürgermeister in unserer Stadt, noch gab es eine Landesregierung.
Es ist noch keine 12 Monate her, da gab es Zuschauerzahlen unterhalb der 10.000er Grenze. Es ist noch keine 12 Monate her,
da gab es Fantreffen in denen über die Rechtmäßigkeit der Hellmich Marketing Verträge diskutiert wurde. Es ist noch keine 12 Monate her,
da gab es langfristige Verbindlichkeiten durch Besserungsscheine in beachtlicher Millionenhöhe.
Was hat sich verändert seither.
Die Gremien arbeiten miteinander und es hat in den vergangenen
10 Montanen ca. 50 Sitzungen gegeben, alle mit dem Ziel,
den Verein langfristig zu konsolidieren.
Es gab einen Arena Tag mit ca. 18.000 Fans und der Zuschauerschnitt
ist zur Zeit trotz des 18.Platzes auf dem Niveau der vergangenen Saison.
Die Eigenvermarktung wurde wirtschaftlich auch von unabhängigen Prüfern als
richtiger Schritt bewertet und es konnten neue Sponsoren in einer Summe von über einer halben Millionen Euro gewonnen werden.
In der kommenden Woche wird ein weiteres Sponsorenengagement
bekannt gegeben.
Wir haben mit Wiedwald, Exslager, Hoffmann, Öztürk und Bomheuer
jungen Spielern eine Chance gegeben und mit Julien Rybacki ein
hoffnungsvolles Talent langfristig an uns gebunden.
Wir haben mit Uwe Weidemann einen ausgewiesenen Fussballfachmann mit dem Scouting von Nachwuchsspielern betraut und sind in die Regionalliga
aufgestiegen.
Wir haben gemeinsam mit Alfred Nijhus, den Gofus und der Stadt einen Bolzplatz in Meiderich errichten können. Es gibt einen Kidsclub der mittlerweile
bereits über 200 Mitglieder hat und einen von Anfang an stark nachgefragten Zebrahort für die Mini´s.
Es gibt ein Leitbild, das wahrgenommen wird und in dem nicht nur von Leidenschaft und Kampf gesprochen wird, sondern auch davon, daß wir nach Niederlagen immer wieder aufstehen.
Es gibt einen KGaA Aufsichtsrat in dem mittlerweile der Aufsichtsratsvorsitzende sowie der Vorstandsvorsitzende des E.V.
als feste Mitglieder per Amt verankert sind, sowie mit Thomas Maassen
ein weiteres Mitglied des E.V. aktiv ist.
Es sind zusammen mit der 1902 Aktion (ca.65.000€) und Gönnern des NLZ
ein Summe von über 170.000€ zusammen gekommen, die zur Schaffung einer
dringend benötigten, verbesserten Infrastruktur für die Zukunft unseres NLZ
dienen sollen.
Die Anzahl der Businesskarten Besitzer hat sich erhöht, genauso wie die Zahl der Vereinsmitglieder.
Hier wird es in der nahen Zukunft eine, in den vergangenen Monaten vorbereitete Aktion geben, die beim MSV bisher einmalig ist.
Auch für den Wirtschaftsstandort Duisburg wird es eine Neuerung
in der Arena geben, bei der sich der MSV der Verantwortung unserer
Stadt gegenüber bekennt und Unternehmen aus der Stadt und dem Umfeld eine einmalige Platform bietet.
Wir haben mit Kosta einen Perspektivtrainer und keinen Feuerwehrmann
verpflichtet. Es wurde nicht nach Namen sondern nach Konzept entschieden.
Wir haben keine millionenschwere Besserungsscheine mehr, die uns bei einer Gesundung umgehend wieder die Luft zum atmen nehmen.
Es gab viele Gespräche mit Fans und Entscheidungsträgern aus der Wirtschaft
um für Verständnis zu werben, daß wir keine andere Wahl haben als uns für die zweite Liga solide aufzustellen,
um den MSV dann langfristig, aus einem stabilen Grundfundament heraus, wieder dahin zu führen, wo er seiner Tradition entsprechend hin gehört, in die 1. Fussball Bundesliga.
Wie wir gerade nach dem gestrigen Spiel wieder feststellen mussten, ist dieser Weg ein verdammt harter und steiniger Weg, einer bei dem es sicher noch viele Rückschläge wie den gestrigen geben wird.
Aber eines ist klar, wir brauchen auf diesem Weg weiter die Unterstützung durch Euch, die Fans, wirtschaftlich wie auch Emotional.
Wir brauchen weiter das Vertrauen der bisherigen Sponsoren und den Glauben an diesen Weg von neuen Sponsoren.
Wir brauchen die Unterstützung und Kompromissbereitschaft der Politik und der Stadionprojekt Gesellschaft, sowie von Banken und die Bereitschaft der vielen ehrenamtlichen Helfer beim MSV.
Wir brauchen diese vielen positiven Momente in denen man spürt, was man gemeinsam erreichen kann. Sei es das Engagement der Zebrakids,
den Andreas Görkes Cup, den Weltrekord für das NLZ Play for your Club oder die Abwendung der Abschiebung des kleinen Harishan.
Es wird in den kommenden Wochen Aktionen geben, die seit Monaten vorbereitet worden sind, manche werden im Fokus der Öffentlichkeit stehen,
manche werden im Hintergrund ablaufen. Wir hätten uns alle bessere Rahmenbedingungen dafür gewünscht aber resignieren passt weder zu dieser Stadt noch zu diesem Verein.
Sehe ich das alles zu optimistisch?
Nein, ich sehe es realistisch!
Ja, wir stecken im Moment in einer schwierigen Situation,
sportlich wie wirtschaftlich.
Ja, wir können nicht ausschließen, daß wir, wenn die Massnahmen
der folgenden zwei Monate nicht greifen, einen Punktabzug erhalten.
Aber ein entschiedenes "JA" gilt auch für die Zukunft des MSV,
der langfristig wieder besseren Zeiten entgegen geht, wenn ein
Grossteil der Maßnahmen greifen.
Daran werden wir in den kommenden Wochen und Monaten genauso hart arbeiten wie in den vergangenen Wochen und Monaten. Erfolg werden wir aber nur dann haben, wenn wir weiterhin Eure Unterstützung erhalten.
Als wir, noch immer ohne Sieg, gegen Berlin nach wenigen Minuten
in Rückstand geraten sind und das Stadion wie ein Mann hinter der Mannschaft stand und richtig laut wurde, sagte ein Offizieller der Hertha, dieser Verein darf uns nicht verlassen... Wie recht er hat !!!
Wer die Spieler, wie ich, gestern nach dem Spiel in der Kabine erlebt hat,
weiß, daß die Mannschaft lebt. Mit einer kurzfristig völlig neu formierten Abwehr spielt man einfach nicht so druckvoll nach vorne, wie es gestern nötig gewesen wäre.
Bitte tragt die Mannschaft trotz dieser bitteren Enttäuschung bis in die Winterpause und nach der Vorbereitung auf die Rückrunde,
muß die Mannschaft jedem einzelnen von Euch zurück geben, was ihr in den vergangenen Monaten in Kauf genommen habt,
für Eure Liebe, für Euren MSV.
Lieben Gruß,
Andreas
zur allgemeinen Verbesserung der momentanen Stimmung beitragen kann,
möchte ich den bisher gewählten Weg der Kommunikation aber trotzdem fortführen,
da es meiner Meinung nach gerade in schweren Zeiten darauf ankommt, nicht den Kopf in den Sand zu stecken.
Zunächst eine unemotionale Einordnung der gestrigen Pokalniederlage.
Rein wirtschaftlich war das Aus im Pokal weder das endgültige Aus
des MSV Duisburg, noch hätte ein Sieg eine endgültige Konsolidierung bedeutet.
Ebenso unemotional eine aktuelle Einschätzung der wirtschaftlichen Lage.
Es war klar, daß wir vor einer wirtschaftlich sehr schweren Saison stehen.
Daraus hat im Vorfeld auch Niemand ein Geheimnis gemacht.
Das Weiterkommen im Pokal in die 3.Runde war in der Lizenzierung
auch nicht eingeplant. In der Mehrjahreswertung sind wir von dem Niveau des Vorjahres ausgegangen.
Hier haben wir durch die momentane Platzierung eine Abweichung von 4 Plätzen. (Die Differenz von Platz 8 zu Platz 18 ist ein nicht korrekter Vergleich der Mehrjahrestabelle und dem aktuellen Tabellenstand).
Die Differenz von 4 Plätzen ist allerdings finanziell eine zusätzliche Belastung die man aber differenziert betrachten muß.
Es ergibt sich dadurch ein Delta, daß zwar bei Betrachtung der Zweitlizenzierung herangezogen wird aber noch nicht die faktische Differenz am Ende der Saison darstellt.
Bei den Sponsoren ist die Rechnung eine ganz einfache.
Wir haben mit RWE einen wichtigen Hauptsponsor aus politischen
Gründen verloren. Dazu hat Duisport sein Engagement bei der KGaA
eingestellt. Ansonsten haben uns die meisten Sponsoren die Treue gehalten.
Durch die Eigenvermarktung konnten die Ausfälle von RWE und Duisport allerdings kompensiert werden. In der Lizenzierung wurde allerdings eine
höhere Summe veranschlagt, da das Engagement von SLR ja zur Erhöhung
der Marketingumsätze im Vergleich zum Vorjahr beitragen sollte. Diese höhere Summe wurde zum jetzigen Zeitpunkt, aus angegebenen Gründen noch nicht
erreicht. Auch hier wird der aktuelle Stand zur Zweitlizenzierung herangezogen, was aber nicht bedeutet, daß diese Summe bis zum Ende der Saison nicht noch erreicht werden kann.
Ein Sieg im Pokal hätte diese Aufgabe sicher etwas vereinfacht.
Zur sportlichen Situation.
Auch hier sehr nüchtern aber natürlich mit subjektiver Einschätzung.
Mit einem nochmals reduzierten Kaderetat sind wir mit der Vorgabe in die
Saison gestartet, besser zu starten als in der Vorsaison.
Zum reduzierten Etat kamen zusätzlich die Verletzungen von
Timo Perthel und Markus Bollmann sowie die erschreckende Diagnose von Jürgen Gjasula. Dass Julian Koch noch eine Weile benötigen würde, war
so eingeplant.
Der Vertrag mit Oliver Reck wurde nicht vorzeitig verlängert,
sein Vertrag lief ohnehin bis zum Ende der Saison 2012/13.
Das Trainergespann schaffte es in der Vorbereitung nicht, die aufsteigende
Tendenz der Rückrunde in die neue Saison zu transportieren.
Daraufhin wurde unverzüglich reagiert.
Bei den Neuzugängen hat Sören Brandy mit seinen 2 Toren und seinem kampfbetonten Spiel sicher gezeigt, daß er uns weiter helfen kann.
Timo Perthel war in der Vorbereitung der auffälligste Spieler.
Adli Lachheb hat die Lücke von Bruno Soares geschlossen.
Ranisav Jovanovic ist noch hinter seinen Möglichkeiten und Abdulla Xhelil wurde als Perspektivspieler verpflichtet.
Antonio da Silva ist jetzt von der Fitness so weit, daß er ins Geschehen eingreifen kann. Dustin Bomheuer entwickelt sich weiter positiv
und Julian Koch ist trotz einer weiteren Verletzung mittlerweile ins Training eingestiegen.
Ausser Julian ist keiner dieser Spieler geliehen und bei einer Reduzierung des Kaderetas ist dieses Ergebnis sicher als positiv zu bewerten.
Zudem stehen zwei Spieler in unseren Reihen die uns finanziell nicht belasten.
Der Start in die Saison ist mißglückt, da gibt es kein wenn und aber.
Daß sich die Mannschaft nach dem Trainerwechsel entwickelt hat ist
deutlich zu erkennen. Was ihr fehlt ist im Moment die Stabilität.
Im vergangenen Jahr hatte die Mannschaft nach 14 Spieltagen 10 Punkte
auf dem Konto, im Moment haben wir nach 11 Spieltagen 8 Punkte.
Bei nur einem Sieg aus den kommenden 3 Spielen würde die Punktezahl aus dem Vorjahr also bereits überholt.
Damals lag die Differenz zum letztendlich erzielten 10.Platz bei 7 Punkten, heute sind es 4 Punkte.
Schönrechnerei ??? Ja natürlich und es kann die momentane Enttäuschung natürlich nicht verdrängen.
Aber es ist auch meine Aufgabe die Situation besonnen einzuschätzen und nicht in Panik zu verfallen.
Fakt ist, daß wir zum jetzigen Zeitpunkt noch alle Fäden in der Hand halten
um uns besser zu entwickeln als in der Vorsaison. Das bedeutet nach Siegen weiter konzentriert arbeiten und nicht in Euphorie zu verfallen.
Es bedeutet in meiner Position aber auch, nach Niederlagen nicht alle positiven Ansätze zu zerreden und ebenfalls konzentriert weiter zu arbeiten.
Ich möchte einfach mal daran erinnern, daß es noch nicht einmal 1 Jahr her ist, daß sich der Verein in der Öffentlichkeit zerfleischt hat.
Es ist noch keine 12 Monate her, da stand der Verein finanziell am
Abgrund und es war nicht klar ob der MSV überhaupt eine Lizenz
für die kommende Saison erhält. In dieser Zeit gab es weder einen Bürgermeister in unserer Stadt, noch gab es eine Landesregierung.
Es ist noch keine 12 Monate her, da gab es Zuschauerzahlen unterhalb der 10.000er Grenze. Es ist noch keine 12 Monate her,
da gab es Fantreffen in denen über die Rechtmäßigkeit der Hellmich Marketing Verträge diskutiert wurde. Es ist noch keine 12 Monate her,
da gab es langfristige Verbindlichkeiten durch Besserungsscheine in beachtlicher Millionenhöhe.
Was hat sich verändert seither.
Die Gremien arbeiten miteinander und es hat in den vergangenen
10 Montanen ca. 50 Sitzungen gegeben, alle mit dem Ziel,
den Verein langfristig zu konsolidieren.
Es gab einen Arena Tag mit ca. 18.000 Fans und der Zuschauerschnitt
ist zur Zeit trotz des 18.Platzes auf dem Niveau der vergangenen Saison.
Die Eigenvermarktung wurde wirtschaftlich auch von unabhängigen Prüfern als
richtiger Schritt bewertet und es konnten neue Sponsoren in einer Summe von über einer halben Millionen Euro gewonnen werden.
In der kommenden Woche wird ein weiteres Sponsorenengagement
bekannt gegeben.
Wir haben mit Wiedwald, Exslager, Hoffmann, Öztürk und Bomheuer
jungen Spielern eine Chance gegeben und mit Julien Rybacki ein
hoffnungsvolles Talent langfristig an uns gebunden.
Wir haben mit Uwe Weidemann einen ausgewiesenen Fussballfachmann mit dem Scouting von Nachwuchsspielern betraut und sind in die Regionalliga
aufgestiegen.
Wir haben gemeinsam mit Alfred Nijhus, den Gofus und der Stadt einen Bolzplatz in Meiderich errichten können. Es gibt einen Kidsclub der mittlerweile
bereits über 200 Mitglieder hat und einen von Anfang an stark nachgefragten Zebrahort für die Mini´s.
Es gibt ein Leitbild, das wahrgenommen wird und in dem nicht nur von Leidenschaft und Kampf gesprochen wird, sondern auch davon, daß wir nach Niederlagen immer wieder aufstehen.
Es gibt einen KGaA Aufsichtsrat in dem mittlerweile der Aufsichtsratsvorsitzende sowie der Vorstandsvorsitzende des E.V.
als feste Mitglieder per Amt verankert sind, sowie mit Thomas Maassen
ein weiteres Mitglied des E.V. aktiv ist.
Es sind zusammen mit der 1902 Aktion (ca.65.000€) und Gönnern des NLZ
ein Summe von über 170.000€ zusammen gekommen, die zur Schaffung einer
dringend benötigten, verbesserten Infrastruktur für die Zukunft unseres NLZ
dienen sollen.
Die Anzahl der Businesskarten Besitzer hat sich erhöht, genauso wie die Zahl der Vereinsmitglieder.
Hier wird es in der nahen Zukunft eine, in den vergangenen Monaten vorbereitete Aktion geben, die beim MSV bisher einmalig ist.
Auch für den Wirtschaftsstandort Duisburg wird es eine Neuerung
in der Arena geben, bei der sich der MSV der Verantwortung unserer
Stadt gegenüber bekennt und Unternehmen aus der Stadt und dem Umfeld eine einmalige Platform bietet.
Wir haben mit Kosta einen Perspektivtrainer und keinen Feuerwehrmann
verpflichtet. Es wurde nicht nach Namen sondern nach Konzept entschieden.
Wir haben keine millionenschwere Besserungsscheine mehr, die uns bei einer Gesundung umgehend wieder die Luft zum atmen nehmen.
Es gab viele Gespräche mit Fans und Entscheidungsträgern aus der Wirtschaft
um für Verständnis zu werben, daß wir keine andere Wahl haben als uns für die zweite Liga solide aufzustellen,
um den MSV dann langfristig, aus einem stabilen Grundfundament heraus, wieder dahin zu führen, wo er seiner Tradition entsprechend hin gehört, in die 1. Fussball Bundesliga.
Wie wir gerade nach dem gestrigen Spiel wieder feststellen mussten, ist dieser Weg ein verdammt harter und steiniger Weg, einer bei dem es sicher noch viele Rückschläge wie den gestrigen geben wird.
Aber eines ist klar, wir brauchen auf diesem Weg weiter die Unterstützung durch Euch, die Fans, wirtschaftlich wie auch Emotional.
Wir brauchen weiter das Vertrauen der bisherigen Sponsoren und den Glauben an diesen Weg von neuen Sponsoren.
Wir brauchen die Unterstützung und Kompromissbereitschaft der Politik und der Stadionprojekt Gesellschaft, sowie von Banken und die Bereitschaft der vielen ehrenamtlichen Helfer beim MSV.
Wir brauchen diese vielen positiven Momente in denen man spürt, was man gemeinsam erreichen kann. Sei es das Engagement der Zebrakids,
den Andreas Görkes Cup, den Weltrekord für das NLZ Play for your Club oder die Abwendung der Abschiebung des kleinen Harishan.
Es wird in den kommenden Wochen Aktionen geben, die seit Monaten vorbereitet worden sind, manche werden im Fokus der Öffentlichkeit stehen,
manche werden im Hintergrund ablaufen. Wir hätten uns alle bessere Rahmenbedingungen dafür gewünscht aber resignieren passt weder zu dieser Stadt noch zu diesem Verein.
Sehe ich das alles zu optimistisch?
Nein, ich sehe es realistisch!
Ja, wir stecken im Moment in einer schwierigen Situation,
sportlich wie wirtschaftlich.
Ja, wir können nicht ausschließen, daß wir, wenn die Massnahmen
der folgenden zwei Monate nicht greifen, einen Punktabzug erhalten.
Aber ein entschiedenes "JA" gilt auch für die Zukunft des MSV,
der langfristig wieder besseren Zeiten entgegen geht, wenn ein
Grossteil der Maßnahmen greifen.
Daran werden wir in den kommenden Wochen und Monaten genauso hart arbeiten wie in den vergangenen Wochen und Monaten. Erfolg werden wir aber nur dann haben, wenn wir weiterhin Eure Unterstützung erhalten.
Als wir, noch immer ohne Sieg, gegen Berlin nach wenigen Minuten
in Rückstand geraten sind und das Stadion wie ein Mann hinter der Mannschaft stand und richtig laut wurde, sagte ein Offizieller der Hertha, dieser Verein darf uns nicht verlassen... Wie recht er hat !!!
Wer die Spieler, wie ich, gestern nach dem Spiel in der Kabine erlebt hat,
weiß, daß die Mannschaft lebt. Mit einer kurzfristig völlig neu formierten Abwehr spielt man einfach nicht so druckvoll nach vorne, wie es gestern nötig gewesen wäre.
Bitte tragt die Mannschaft trotz dieser bitteren Enttäuschung bis in die Winterpause und nach der Vorbereitung auf die Rückrunde,
muß die Mannschaft jedem einzelnen von Euch zurück geben, was ihr in den vergangenen Monaten in Kauf genommen habt,
für Eure Liebe, für Euren MSV.
Lieben Gruß,
Andreas