Nackenschlag um Nackenschlag in Richtung Amateurfußball, so fühlt sich die Situation an und während ich gegen München nur den Gedanke "Ohweh" hatte, verspüre ich jetzt eine unfassbare Wut.
Wut auf die Spieler, weil sie es doch besser können und sich immer und immer wieder um den verdienten Lohn bringen und sich tiefer in die mentalen Abgründe spielen.
Wut auf die Führung, welche erst so spät die möglicherweise richtigen Entscheidungen in Bezug auf die sportliche Neuausrichtung getroffen hat.
Wut auf unseren starken Partner Schauinsland Reisen, welchen wir mehr denn je Anfang dieser Saison gebraucht hätten, um das selbst ausgerufene Ziel des Aufstiegs zu verwirklichen.
Wut auf die Animositäten welche durch die, im Nachhinein, falsche Verpflichtung Ralf Heskamps entstanden sind und uns immens geschwächt haben.
Wut auf die Fans, welche Mannschaft, Geschäftsführung, Trainerstab und alles was mit dem MSV zu tun hat in so schlechtem Licht sehen und in ihrer eigenen verständlichen Wut und Frustration, die Nuancen bei der Betrachtung unserer Situation verlieren.
Wut auf all die Entscheidungen die rückblickend betrachtet falsch waren, aber im Moment der Umsetzung doch plausibel wirkten.
Ich bin wütend weil ich weiß, dass ich nichts ändern kann außer die Mannschaft weiterhin zu unterstützen, selbst wenn es letztlich im Abstieg münden sollte und ich verstehe trotz meiner Wut auf die Reaktionen und Selbstaufgabe hier, das Verhalten vieler.
Niederlage um Niederlage fühlt man sich betrogen und möchte nicht mehr hinsehen beim Untergang der einzigen ganz großen Liebe.
Das hier ist mitnichten ein Appell an die verzagenden Fans, das ist ein Appel an mich selber genau jetzt nicht den Glauben zu verlieren.
Wir haben 16 Spiele um zusammen zu stehen, in denen wir uns entweder vor dem Ertrinken retten können, oder hoffentlich mit Stolz aus dem Profifußball verabschieden.
Und wenn das Licht ausgeht, so müssen wir weiterhin leuchten, denn es geht um mehr als Fußball, es geht um den Verein.
Einmal Zebra, immer Zebra
