Über die erste Hälfte hüllen wir besser mal den Mantel des Schweigens. Führung nach dem Elfmeter quasi unverdient, Mainz viel bissiger, offensivstärker und brandgefährlich nach Standards. In der zweiten Hälfte wurde es dann aber massiv besser. Hatte Mainz außer den beiden Ecken am Ende überhaupt eine Offensivaktion? Wir dagegen mit stetigem Drang nach vorne und durchaus einigen sehenswert herausgespielten Chancen über die Außen. So ein Spiel sollte man dann am Ende natürlich möglichst auch gewinnen. Haben wir nicht. Kann man jetzt auch nicht mehr ändern. Warum der King aber raus musste erschließt sich mir nicht. Hätte dann eher Scheidhauer runtergenommen, der zwar wie immer verdammt viel gerannt ist und geackert hat, dem aber im Abschluss so gar nichts gelingen wollte. Dennoch, einen Stürmer rauszunehmen, auch wenn kurz danach noch Lekesiz kam, war für mich das falsche Zeichen. Schnellhardt, das muss ich jetzt mal gegen den Trend sagen, gefällt mir längst nicht so gut wie den meisten anderen hier. Er macht viel zu wenig aus seinen Anlagen.
So sind fünf statt der erhofften neun Punkte aus den letzten drei Spielen dann am Ende auch nicht unbedingt das, was unserem Anspruch entspricht. Schade. Aber die Mannschaft geht ganz offensichtlich auf den Zahnfleisch. Ich bin mir recht sicher, hätten wir heute noch einen Gardawski nachlegen können, oder einen fitten Grote, hätten wir das Spiel gewonnen.
Mein ganzer Hass gilt heute aber einigen Neandertalern im Stadion. Ich glaube, ich bin seit Ayguen 2006 nicht mehr so geladen nach einem Spiel gewesen wie heute, und das lag nicht am Spiel selbst. Da werden permanent vollkommen unqualifizierte und unsinnige Kommentare gebrüllt ("Schieß doch mal!", wenn King gerade gegen drei Gegenspieler steht, "Lauf" in Richtung Wolze, der sich gerade erst freigelaufen hatte aber halt nicht angespielt wurde, "Lettieri raus", nachdem Ratajczak einen Abschlag ins Aus gesetzt hat, etc.), und das dann gepaart mit Ausdrücken gegenüber der eigenen Spieler, die sich niemand von denen trauen würde zu benutzen, wenn er dem Mann Auge in Auge gegenüber stünde. Natürlich ist die Sprache beim Fußball derb und im normalen Rahmen ist das auch völlig okay. Es scheint in letzter Zeit aber ein Trend zu sein, seinen gesammelten Frust aus Ehe, Job und früheren Leben geballt im Stadion in Richtung eigener Mannschaft ablassen zu müssen, als wären wir gerade siegloser Letzter der Oberliga Nordrhein. Das überlaute Pfeifkonzert nach Schlusspfiff, nach einem Spiel, in dem die Mannschaft alles gegeben hat um zu gewinnen, tut dann sein übriges dazu. Ich gebe
@MasterAuditor da vollkommen recht, ich als Spieler hätte auch keinen Bock auf solche Fans. Zum Glück hören die nicht, was während des Spiels abgeht.