Ich sehe eine Mannschaft die vom Saisonstart weg mit schlicht extrem hohem Aufwand dafür gearbeitet hat, die vergangene Saison vergessen zu machen.
Das ist ihr auch gelungen - mit der Frische des Saisonstarts und in Bestbesetzung.
Jetzt sind wir ( auch ein Mickels oder Bitter, oder Ben Balla oder Sicker) im Alltag, müssen zudem fortlaufend die Aufstellung wechseln und der Aufwand des Starts hat sich unter diesen Vorzeichen als Saisonmittel als unrealistisch herausgestellt.
In dieser Situation sieht man auf dem Platz insbesondere immer wieder ganz kurze Auszeiten, die dazu führen, dass zu spät angelaufen, beschleunigt, mitbewegt wird. Bei dem Tempo dass wir anpeilen, ist aber genau diese Antizipation nicht zu ersetzen.
Ich sehe eine Mannschaft, die noch immer mit viel Herz versucht einen erfolgreichen aber so eben nicht durchzuhaltenden Spielansatz in den Alltag zu übersetzen, aus einem 110%-Modus in einen gesunden 95%- Modus zu kommen - der immer 5% Reserve für besondere Drucksituationen hat.
Ich halte das für machbar - sehe dabei auch Gestern noch immer den Witz und die Ernsthaftigkeit, die bei dieser Mannschaft so viel Spaß machen.
Für die aktuelle Herausforderung brauchen wir dringend wieder mehr Konstanz in der Aufstellung, um Einsatz auch mal durch Routine ersetzen zu können - Wache Routine!!
Diesbezüglich wurden immer wieder unsere Abläufe beschworen. Aus meiner Sicht hat Chemnitz diese sehr, sehr gut analysiert.
Sowohl die typischen Steilpässe als auch die Verlagerungen wurden immer wieder vorweggenommen ( auch weil sie aus besagten Gründen oft leicht verzögert kamen) und zudem die Art, wie wir die Außen verteidigen clever ausgenutzt.
Wir haben daher viel, viel Arbeit.
Aber ich sehe noch immer eine Klasse Truppe, die will, Ideen hat, viel spielerisches Potenzial mitbringt.
Wir haben verdient verloren, aber auch immer wieder Phasen klar bestimmt. Ich sehe kein Qualitätsprobleme, eher eines im Kopf.
Wie TL zu dem 50/50 gesagt hat: Wo wir Anfangs durch einen extremen Fokus 1 Meter voraus waren, sind wir jetzt 20cm hinten.
Das reicht - für den Gegner ... wie für uns eben auch 20 cm Voraus reichen würden.
Diese Balance wieder zu finden, nicht in den anfänglichen Husarenritt zu verfallen, aber umgekehrt auch nicht aus dem Spiel auszusteigen, sondern die eigene Präsenz dosierter zu leben, das ist für mich weiterhin die Aufgabe.
Und die ist nicht ganz einfach - aber da ist man beim alten Thema:
Für einfach gab‘s noch nie was!
Mag die Truppe, und will sie wieder siegen sehen!
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