@bastiian
Natürlich könnte man auch eine dreiviertel Stunde darüber philosophieren, ob Lewandowski beim ersten Tor von Robben gegen Mainz nicht im Abseits war. Schliesslich ist er letzter Mann vor Rene Adler, und hebt er den Fuss, sonst würde der Ball gar nicht durchkommen. Für mich eine aktive, also bewusste Aktion, die klar erst dazu führt, dass dieses Tor fallen kann. Somit steht er, für mich jedenfalls, ganz eindeutig im Abseits. Eine klare Fehlentscheidung des Schiedsrichters zu ungunsten der Mainzer. Wurde es aber überhaupt ordnungsgemäss mit dem Videoschiedsrichter abgeklärt?
Kann man sich allerdings auch schenken, sich darüber aufzuregen, bei der Überlegenheit der Bayern in diesem Spiel insgesamt. Ansonsten wirkt es irgendwie allzu bizarr, wenn man wirklich behauptet, ohne dieses vermeindlich klare Abseitstor hätte Bayern wahrscheinlich verloren. Soweit, so gut oder schlecht, jedenfalls ist die Lage beim Dortmund-Tor wesentlich verzwackter. Das solltest du auch als Bayern-Gernhaber schon anerkennen können. Man muss hierbei nämlich beurteilen, inwieweit der Einspruch des Videoschiris auch den Pfiff des Schiris auf dem Platz nachträglich mit aufhebt.
Hier muss tendentiell wohl zwangsläufig in die Betrachtung mit eingehen, ob die Kölner noch etwas hätten reissen können, um das Tor zu verhindern, wäre diese Situation nicht abgepfiffen worden. Denn es wäre schliesslich gar nicht abgepfiffen worden, hätte der Schiri auf dem Platz sofort erkannt, dass gar kein Angreifer Foul spielt. Die Annahme, dass Verteidiger hätten eingreifen können, ist allerdings komplett absurd, denn zwischen Abpfiff und Einschlagen des Balles liegt nicht mal ein Augenzwinkern, und kein Kölner war auch nur in der Nähe des Wegs, welchen der Ball genommen hat.
Genau genommen könnte man beim Bayern-Tor sogar auch von einem Regelverstoss sprechen. Jedenfalls, sofern der Feldschiedsrichter sich beim Videoschiedsrichter keinen Ratschlag dazu geholt hat, ob die unübersichtliche Position Lewandowskis Abseits ist. Regelverstösse des Schiris liegen nämlich definitionsgemäss vor, wenn er sich in uneindeutigen Situationen nicht mit den Assistenten, zu denen schliesslich auch der Videoschiri gehört, beratschlägt.
An sich könnte Mainz genausogut Protest gegen die Wertung des Tores einlegen, wie es Köln getan hat, wohl aber mit ganz ähnlich geringer Aussicht auf einen Erfolg. Sehe zu null Prozent, was diese Sache insgesamt mit angeblichen Vorlieben bezüglich bestimmter Clubs zu tun haben soll, ehrlich gesagt. Hier geht es eher um die durchaus absurden Folgerungen, die der Videobeweis nach sich zieht.