Interessante Entwicklung auf dem Transfermarkt:
Bayern wohl kurz davor Pahlinha sowie Chalobah als Backup zu holen.
Dortmund kurz davor Füllkrug sowie Bella-Ketchup zu holen.
Prinzipiell ist Füllkrug ein guter Stürmer - aber dann hat Dortmund 3 Mittelstürmer?

Auch auf der IV Position hätte ich gesagt sind sie mehr als ausreichend aufgestellt - ich hätte dort eher auf den Außen nachgebessert.
Passt aber für mich wenn die sich einen unrunden Kader aufstellen.
Palhinha wäre wohl das letzte Puzzlestück für den Kader der Bayern - ein defensiver Sechser.
Die haben einfach in einem Sommer den kompletten Murks von Kahn/Brazzo/Nagelsmann aufgeräumt und umstrukturiert.
Was für mich fraglich bleibt ist ob Tuchel es hinkriegt die PS auch auf die Straße zu bekommen.
Alleinstellungsmerkmal von Füllkrug ist für mich die Fähigkeit, die Dynamik eines Spiels sofort entscheidend zu verändern. Sowas lernt man, soviel nur mal dazu, übrigens in den sog. unteren Spielklassen viel eher. Insofern beim BVB Moukoko aufgrund seiner Jugend beinahe unendlich weit davon entfernt ist, die Kaltblütigkeit und den Torinstinkt eines Füllkrug kontinuierlich abzubilden, ist es einfach konsequent, dass die sich um ihn bemühen. Und wenn er kommt, wird er wohl kaum viel auf der Bank sitzen. Der BVB ist, wie alle Teams, die den Bayern wieder ein bisschen was entgegenzusetzen versuchen, ohnedies kein Club, der richtig viele Bankdrücker und ein ganzes Heer von tief mit dem Verein verbundenen Medienexperten hat, die permanent wohlfeile Einsatzempfehlungen runterspulen. Hier geht es sowieso immer darum, die vordisponierte Aussenseiterrollte klug zu intepretieren.
Füllkrug ist in der Beziehung die in Fleisch und Blut verwandelte Corporate Identity des BVB schon seit den Zeiten von Jürgen Klopp. Allerdings wird diese Saison erweisen müssen, wieviel Klopp in Edin Terzic tatsächlich an der Seitenlinie für Furore sorgen kann. Der BVB-Klopp von früher hätte Füllkrug in kürzester Zeit zum Schlüsselspieler verwandelt, das ist fast sicher. Meine Zweifel bezüglich des BVB manifestieren sich ziemlich konkret in der Personalie Cheftrainer. Und das dürfte den allermeisten ähnlich gehen, für die Bundesliga vorwiegend ein abgehobenes Amüsement jenseits jeder kontinuierlichen Vereinbindung ist, vielleicht mal von Frankfurt oder Freiburg, vielleicht Suttgart und Bremen, abgesehen.
Palhinha würde wohl bedeuten, dass Tuchel sich mit seiner Holding-Six-Idee gegenüber Hoeneß behaupten kann. Insofern dies in die Ära Guardiola zurückverweist, und die Bayern zur Zeit von Guardiola mit Vidal und Xabi Alonso, wie der defensiv besonders fachkundige Diego Simeone damals konstatierte, die beste Pressingmaschine aller Zeiten in das Rennen um den hässlichen CL-Henkelpott geschickt haben. Das wäre ein hochwertiger Transfer. Allerdings würde es keinen Automatismus im Bezug auf die internationale Anbindungsfähigkeit der Bazis generieren. Das hat Guardiola damals schließlich auch nicht geschafft. Tuchel hat mit Kane jetzt einen Mann dazu bekommen, der all seine Schwierigkeiten, einen Angriff zu bauen, der national absolut ohne Konkurrenz dasteht, soweit ersichtlich mit einem Schlag beseitigt hat. Was aber nicht mehr bedeutet, als Lewandowski damals bedeutet hat.
Die Defensive gewinnt Turniere. Diese Einsicht ist dem Bayern-Chefdominator Uli Hoeneß allein schon deswegen verschlossen geblieben, weil nicht er, beiweitem nicht, der größte deutsche Fussballer aller Zeiten gewesen ist, sondern der Abwehrspieler Beckenbauer - der das Abwehren als Teil des Angreifens in der deutschen Fussballgeschichte erst zu einem Teil des schönen Spiels gemacht hat. Der Leuten wie Bernard Dietz, Lothar Matthäus, Stefan Effenberg oder sogar international Toni Kroos in einmaliger Harmonie mit Luca Modric erst ihre Wege geebnet hat. Ich denke, wenn Tuchel auch noch seine Holding Six kriegt, ist Teil des Deals, dass er im Gegenzug lange die Klappe zu halten haben wird. Bei den Bayern soll, so will es die ewige Weisheit der dortigen Fussballkoryphäen Kalle und Uli, wieder neu die alte Stille eintreten, was Letztendscheidungen zu Transfers angeht. Tuchel ist aber nicht der Mann dafür.