Blatter: Die WM gehört nicht Deutschland

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Boris

Die WM gehört nicht Deutschland

Dieser Mann regiert den Fußball. Joseph „Sepp“ Blatter (69) – seit 1998 Präsident der Fifa. Er empfing die BILD-Reporter in der Fifa-Zentrale in Zürich zum großen Interview 100 Tage vor der WM in Deutschland.

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BILD: Herr Blatter, in Deutschland ist die Empörung groß.
Blatter: „Warum?“
BILD: Weil es heißt, daß für Sie beim Eröffnungsspiel in München extra ein Sitz auf Höhe der Mittellinie montiert wird...
Blatter: „Verzeihen Sie meine Wortwahl – aber das ist doch hirnverbrannt! Ich sitze ganz normal auf einem Stuhl, der mir zugeteilt wird. Ich brauche keine Sonderbehandlung.“
BILD: Das Image der Fifa ist trotzdem schlecht in Deutschland. Es taucht immer der gleiche Vorwurf auf: Es wird zuviel reglementiert. Das geht beim Essen und Trinken in den Stadien los...
Blatter: „Ich muß das einmal klarstellen: Die WM gehört nicht Deutschland, es ist keine deutsche WM. Es ist die Fifa-WM in Deutschland, die uns auch 1 Milliarde Schweizer Franken kostet. Man kann nicht auf einer Seite viel Geld einnehmen – der DFB bzw. das OK bekommt ja von der Fifa 250 Millionen Schweizer Franken plus die Einnahmen aus dem Ticket-Verkauf. Und dann andererseits die Verträge, die mit unseren Partnern bestehen, einfach übergehen und sagen: Ja, warum sollte ich nicht eine andere Schokolade und einen anderen Drink oder dieses oder jenes servieren. Das ist auch ein Zeichen des Sich-Verstehens. Das waren ja die Grundbedingungen, daß Deutschland die WM bekommen hat. Die haben das unterschrieben. Und zwar nicht nur der Deutsche Fußballbund, sondern auch die Regierung.“

BILD: Die Fans ärgert, daß zuviele Karten bei VIPs oder Sponsoren landen und sie selbst leer ausgehen.
Blatter: „Moment! Etwa 80 Prozent aller Karten, die die Sponsoren bekommen, werden ja weitergereicht über Aktionen an normale Zuschauer, die landen nicht bei Schlipsträgern. Aber natürlich gibt es zuwenig Karten. Weil die Nachfrage viel zu groß ist. Das gilt für Deutschland, aber auch das Ausland. Und wenn der Slogan ist ‘Zu Gast bei Freunden’, muß man den Besuchern aus dem Ausland im Stadion auch Platz lassen und kann sie nicht zum Public Viewing vor die Großbildleinwand schicken.“
BILD: Mit der Absage der Eröffnungsgala haben Sie sich nicht gerade Freunde gemacht...
Blatter: „Das war die beste Entscheidung, die wir getroffen haben. Nur leider viel zu spät. Eine Eröffnungsfeier fern vom Eröffnungsspiel – wie in diesem Fall Berlin und München – kann nicht funktionieren. Das haben wir gelernt.“
BILD: Wird in Deutschland zuviel über die Probleme im Zusammenhang mit der WM gesprochen als über das
Positive?
Blatter: „Wissen Sie, in der Schweiz ist es mit der EM 2008 dasselbe. Man guckt in erster Linie, was es kostet, daß zuwenig Karten da sind undsoweiter. Das sind leider oftmals Neider, die versuchen so ein Ereignis schlecht zu reden. Ich würde mir wünschen, daß jetzt, 100 Tage vor der WM, ein Aufschrei der Begeisterung durchs Land geht: Wir wollen die WM! Wir freuen uns auf die WM!“
BILD: Es gibt allerdings noch ein ganz anderes Thema, das den Menschen Sorgen bereitet. Droht wegen der Vogelgrippe eine Absage der WM?
Blatter: „Nach momentanem Stand nicht. Aber wenn es sich herausstellen sollte, daß sich die Vogelgrippe zu einer Bedrohung wie Pest oder Cholera entwickelt, wenn Menschen Menschen anstecken, dann muß die Regierung entscheiden. Das müssen wir respektieren. Ganz klar!“



BILD: Sind die deutschen Stadien aus Ihrer Sicht sicher? Eine Studie der Stiftung Warentest hat hier heftige Reaktionen ausgelöst. Beckenbauer sprach von Besserwissern...
Blatter: „Ich bin mit dem OK einig, daß man alles macht, was für die Sicherheit wichtig ist. Ob nun die Stiftung Warentest das richtige Gremium war, das aufzugreifen, kann ich nicht beurteilen. Bei uns würde der Warentest so etwas nicht machen. Es findet jetzt eine letzte große Begehung statt. Mit der Fifa, mit dem OK und Sicherheitskräften der Städte, der Länder und des Bundes.“
BILD: Haben Sie grundsätzliche WM-Sicherheitsbedenken, z.B. hinsichtlich eines Terroranschlags?
Blatter: „Überhaupt nicht. Ich bin überzeugt, der Fußball ist das Spiel des Volkes. Das Spiel des Volkes sollte auch das Volk respektieren.“
BILD: Dennoch hatten die kriegerischen Drohungen des Iran Forderungen nach einem WM-Ausschluß zur Folge.
Blatter: „Das ist für mich undenkbar. Wir würden nie aufgrund irgendwelcher politischer Aussagen einen Verband ausladen. Ich bin als Präsident verantwortlich, daß die Statuten eingehalten werden. Wir sind absolut neutral, in der Politik, in der Religion, reich und arm, Geschlecht, die Großen, die Kleinen. Das ist ja der Vorteil im Fußball.“
BILD: Wird es bei der WM Doping-Razzien geben wie jetzt bei den Olympischen Spielen?
Blatter: „In Italien waren die Polizei-Kontrollen nur möglich durch ein spezielles Sportgesetz, das es in Deutschland nicht gibt. Wir Fußballer halten unseren Sport selber sauber mit 22000 Tests jährlich, pro WM-Spiel werden alleine vier zur Kontrolle ausgelost. Jeder WM-Spieler unterschreibt ein Papier, daß er jederzeit für Urin- und Bluttests bereit ist – und verpflichtet sich auch, nicht zu dopen. Das ist wie ein Eid.“
BILD: Zum Abschluß noch eine Frage zu unserer Nationalelf. Bundestrainer Jürgen Klinsmann will den Meldeschluß für den WM-Kader vom 15. Mai zurückverlegen. Ist das denkbar?
Blatter: „Völlig ausgeschlossen ist das nicht. Wenn das jetzt offiziell vorgebracht werden sollte, dann kann die Organisations-Kommission der Fifa Mitte März noch einmal darüber beraten.“
 
Siehts Du doch jeden Tag in der Werbung: Gewinne 5000 WM tickets bei Baumarkt XY, kaffeeröster A und Mineralölkonzern EGAL. ;)


Also die werden schon zum größten Teil verteilt, nur frei erhältlich sind sie dennoch nicht.
 
Mich ärgert es gar nicht mal dass ich und auch viele andere keine Karten bekommen. Vielmehr ärgere ich mich darüber, dass es Leute gibt die nur sagen brauchen wieviele sie haben wollen, ohne an einem Auswahlverfahren teilzunehmen.
 
Wieso müssen die die Karten denn per Gewinnauslosung an den Mann bringen?
So nen normalen Vorverkauf fänd ich ja schon besser als bei nem Baumarkt auf ne Karte zu hoffen!
 
auf der einen seite wird die sommerpause dann sooooooooooooooooooooo lang und der suff mit den kumpels würd auch fehlen, aber wenn ich solche aussagen von blatter höre :jokes4:bin irgendwie froh dass ich wm karten abgelehnt hab, wird eh langweilig im stadion.

@Blatter: DIR GEHÖRT NICHT UNSER SPORT!
 
Hagi666 schrieb:
auf der einen seite wird die sommerpause dann sooooooooooooooooooooo lang und der suff mit den kumpels würd auch fehlen, aber wenn ich solche aussagen von blatter höre :jokes4:bin irgendwie froh dass ich wm karten abgelehnt hab, wird eh langweilig im stadion.

@Blatter: DIR GEHÖRT NICHT UNSER SPORT!

Mit dem Satz: "Die WM gehört nicht Deutschland", hat er wenn man nur diesen Satz völlig wertfrei betrachtet auch recht. Hat sich meiner Meinung nach nur falsch ausgedrückt. Hatte besser sagen sollen: "Die WM gehört nicht Deutschland allein,sondern der ganzen Welt."
 
sorry aber wir müßen doch unter den ganzen scheiß leiden den die wm mit sich bringt und dann dürfen wir noch nicht mal sagen dass ist unsere wm?? die fifa soll sich daraus halten und das wm ok mal machen lassen, organisieren kann deutschland nunmal ziemlich gut da brauchen wir bestimmt keinen schweizer der eh nur $$ in den augen hat beim wort fußball
 
Dieser arrogante Schnösel..... Sorry for spam, aber das passt einfach:

:schild21: <------------------ BLATTER
 
Das einzige Gute an der WM ist, das die Türken nicht dabei sind! :jokes9::jokes52::jokes31::jokes31::jokes31::jokes31::jokes30:
 
Also ich find das Interview gar nicht schlecht, da hat der blatter schon schlimmere Dinge gesagt.
Ausserdem isses die "Blöd", hätte mich auch gewundert wenn die keine missverständliche Überschrift genommen hätten...
 
Blatters "doppeltes Rätsel"
Kritik am WM-Ticketing



Heftik kritisiert hat Joseph Blatter, der Präsident des Fußball-Weltverbandes FIFA, das Kartenverkaufs-System des deutschen Organisation-Komitees für die WM 2006 (9. Juni bis 9. Juli). In einem Interview in der Sonntagsausgabe der "Neuen Züricher Zeitung" (NZZ) nahm Blatter in seinem Heimatland kein Blatt vor den Mund: "Ich weiß nicht, wie viele Sitzungen dazu schon stattgefunden haben. Wir kommen mit dem Deutschen Fußball-Bund keinen Schritt weiter. Es wäre wahrscheinlich besser gewesen, wir hätten den Ticket-Vertrieb übernommen."

Unverständnis zeigte der FIFA-Boss bezüglich der Losrunden im Rahmen der Ticketverteilung. "Die Deutschen wählten ein System, das ich überhaupt nicht verstehe. Ich habe mich von Beginn weg distanziert, aber am Schluss bin ich sowieso an allem schuld. In Südafrika 2010 übernehmen wir das Ticketing wieder", sagte Blatter.

Für Wolfgang Niersbach, den Vize-Präsidenten des OK, sind diese Aussagen ein "doppeltes Rätsel". "Zum einen weiß jeder, dass gerade 2002 der Kartenverkauf alles andere als reibungslos verlaufen ist. Zum anderen weiß ich von meinem Vize-Präsidenten Horst R. Schmidt, dem Fachmann für das Ticketing, dass der gesamte Verkauf ohne Probleme, durchsichtig und nachvollziehbar verlaufen ist."

Auch Horst R. Schmidt zeigte sich überrascht: "Diese Äußerungen machen mich sprachlos. Es war alles mit der offiziellen FIFA-Politik abgestimmt. Über den Karenverkauf 1998 nund 2002 will ich mich nicht äußern."

Auch in die Organisation der WM scheint der FIFA-Boss kein großes Vertrauen zu setzen: "In Deutschland müssen sie sich anstrengen, wenn sie wiederholen wollen, was 2002 in Südkorea oder 1998 in Frankreich passierte. Man muss erst beweisen, dass die WM so gut wird, wie es die Erwartungen sind. Als Verantwortlicher der FIFA bin ich mit der überschwänglichen Prognose etwas vorsichtig."

Das einzige Lob erhält Bundestrainer Jürgen Klinsmann. Auf die Frage, "Gibt es vorbildliche Trainer-Beispiele?" antwortete Blatter: "Trapattoni. Oder Frank Rijkaard. Oder Jürgen Klinsmann. Die meisten Trainer geben sich nach den Spielen die Hand. Es gibt aber auch andere. Gut ist, wenn der Trainer als Chef gekleidet ist. Er soll ein Monsieur sein."



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