Blonde bevorzugt

Yike

verstorben
Schwarz wie Lilian Thuram, "beur" wie Zinédine Zidane, weiß wie Laurent Blanc - das war einmal. Ein Rassismus-Skandal erschüttert Frankreichs Fußball, im Mittelpunkt steht der Nationaltrainer selbst.

Eigentlich geht es nur um Fußball, doch was heißt schon "nur" Fußball. Dieser Sport muss auch in Frankreich zu vielem dienen, als Integrationsmaschine etwa oder als Spiegel der Gesellschaft. Im WM-Sommer 1998 gelang es der siegreichen Nationalmannschaft sogar, die Landesflagge umzufärben. Aus Bleu-Blanc-Rouge wurde in den Rufen der Fans Black-Blanc-Beur.

Schwarz wie Lilian Thuram, weiß wie Laurent Blanc, beur (arabisch, braun) wie Zinédine Zidane. Das Farbenspiel brachte zum Ausdruck: Frankreich sieht sich nicht als Bluts-, sondern als Wertenation aus Menschen verschiedener Herkunft, die im Fußball ihren Teamgeist offenbaren.


Nun, 13 Jahre später, wirkt das passé. Das Land wird von einem Skandal heimgesucht, in dem es um Quoten für dunkelhäutige Spieler geht. Von Rassismus ist die Rede. Der nationale Fußballverband FFF hat eine Untersuchungskommission eingesetzt, die Regierung, womöglich aus Misstrauen, eine weitere. Diesen Freitag soll Laurent Blanc aussagen. Er ist heute Nationaltrainer und steht im Zentrum der Affäre. Frankreich muss sich fragen, ob der Fußball erneut als Spiegel wirkt - für eine Gesellschaft, die in Gruppen zerfällt und sich ihrer Identität nicht mehr sicher ist.

Quelle und weiter: http://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-in-frankreich-blonde-bevorzugt-1.1093745
 
Bezogen auf den Fussball kann man nur festhalten, dass es ohne die Einwanderer ganz düster ausgesehen hätte für die Franzosen. Man denke an die Neuzeit des französischen Fussballs ohne Henry, Anelka, Viera, Malouda, Evra, Diarra, Benzema, Zidane, Abidal, Gallas, Silvestre, Thuram etc.
Die sollen froh sein über solche Anlagen zu Verfügen und selbige nicht einschränken.
Beim Sarkozy wundert mich eh nichts mehr.
 
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