Ostern 2020
Wegen Erbmassebearbeitung ging es für mich mit Familie übers Wochenende nach Thüringen, an den Südrand des Harzes. Wir mussten uns um Renovierung, Dachboden und viel Papierkram kümmern, es war also alles aber kein Urlaub, auch zu Corona-Zeiten. Nichtsdestotrotz ließ ich es mir nicht nehmen, (alleine und isoliert

) einen ausgedehnten Spaziergang durch die Gemeinde Harztor zu machen.
Das Folgende gilt als Groundspotting und nicht als Groundhopping, da natürlich keine Spiele aktuell stattfinden.
Niedersachswerfen ist der Heimatort meines Großvaters, liegt in der heutigen Gemeinde Harztor (direkt nördlich von Nordhausen, siebtgrößte Stadt Thüringens und Partnerstadt Bochums). Landschaftlich ist die Gegend geprägt vom Kohnstein, ein ca. 300 Meter hoher Berg, der direkt hinterm Dorf steil aufragt.
Quelle: Wikipedia
Auf der Seite von Sachswerfen wird Anhydrid abgebaut, optisch ein durchaus angenehmens Panorama auf der Südseite. Richtung Norden blickt man auf den keine 5 km entfernt ebenfalls steil ansteigenden Harz, es gibt wirklich landschaftlich hässlichere Gegenden in Deutschland.
Der Kohnstein hat aber unschöne Berühmtheit erlangt, da sich hier das KZ Mittelbau-Dora befand. In den Stollen des Kohnsteins wurde die Rakete V2 hergestellt.
Wer sich dazu informieren will, Wikipedia gibt hier ausführlich Infos:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wernher_von_Braun#Mittelbau-Dora
https://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Mittelbau-Dora
Nur so viel: Wer mal in die Gegend zu Besuch kommt, dem lege ich einen Besuch an der Gedenkstätte sehr nahe. Selber vor diesem Stollen zu stehen und eine Führung in diesen zu unternehmen ist eine besondere Erfahrung.
Genug der Geschichte, es folgt: Fussball
Hannovera Niedersachswerfen
Der Heimatclub meines Großvaters (während der DDR-Zeit als BSG Chemie Niedersachswerfen aktiv). Rechts das schlichte Vereinsheim, links eine schöne Bühne für Dorffeste. Der Sportplatz ist zentral gelegen für alle außersportlichen Festivitäten des Dorfes.
Doppeltor mit individuellem Doppelpferddekor (dem Vereinswappen nachempfunden:
https://cdn.fupa.net/club/png/200x200/dyVarqOb0llyYAnTDV4vCupCGl2sqeGvIhhQxtOT )
Unten das Wappen des Dorfes
Holzanzeigentafeln, wo ein engagierter Dorfopa bei jedem Spiel mit Schiefertafeln den Spielstand anzeigt, darf natürlich auch nicht fehlem aufm Land.
Und der MSV ist jetzt auch erstmal repräsentiert vor Ort.
FSG 99 Salza Nordhausen
Im Kreis Harztor ist natürlich der SV Ilfeld aus dem nördlichen Nachbardorf der große Konkurrent, doch es verschlug mich diesmal Richtung Süden in den nördlichsten Stadtteil Nordhausens, Salza (benannt nach dem kleinen Bach Salza).
Auf dem Weg läuft man quasi einmal um den Kohnstein herum, man befindet sich also nun auf der Südseite von diesem. Es kommt daher zur etwas skurilen Situation, dass man an einer Kreuzung steht und das Schild nach rechts "Gedenkstätte KZ Mittelbau-Dora" und das Schild nach links "Salza" anzeigt, wobei das Ganze bei Google Maps deutlich näher aussieht als es in der Realität ist.
Der Eingangsbereich.
Karl Henze war Vereinsfunktionär in den 30er Jahren laut Vereinshomepage.
Die Haupttribüne (oder doch die Gegengerade?!)
Und auch hier sind wir jetzt erstmal vertreten.