Über einen Monat Ruhe im Taktikfred - für mich persönlich weil sich ein: Is eh egal-Gefühl einstellte.
Die letzten zwei Spiele lassen für mich zumindest wieder eine Spielidee erkennen, in der für mich die Spieler zudem gemäß ihrer Qualitäten eingesetzt werden.
Das aktuelle 4231 ist für mich tiefer, als wir es früher gespielt haben - es wird temporär gegengepresst, ist das aber nicht erfolgreich geht man konsequent in die Grundposition und erwartet den Gegner am Mittelkreis. Mit Ball kippen die Sechser wechselweise ab, so dass wir faktisch in einem 343 stehen, in dem Mai als Zielspieler agiert und einen ganzen Fächer an Anspielpartnern um sich rum hat.
Gegen den Ball schieben wir weit zum Ball und sichern die Gegenseite nur über den ballfernen AV - bei Seitenwechsel orientiert sich der AV konsequent am tornächsten Mann und der AM muss zurück kommen. In der Formation suchen wir dann Zugriff und drücken den Gegner dann sukzessive pressend wieder raus. Im Spiel lieft das über weite Strecken sehr konzentriert und selbstverständlich ab. Baka und Jander harmonieren da hinten wieder gut. Offensiv Jander sehr als Ballschlepper im Mittelfeld - die auslösenden Bälle in die Offensive fand ich nicht immer prickelnd, fehlte teils nochmal ein Radarblick - vielleicht müssen aber auch die Kollegen lauter sein.
Lange Bälle ins Zentrum sind bei Baka, Bitter und Knoll in guten Händen - insbesondere Bitter zeigt da Qualitäten in der Luft, die ich nicht so klar vor Augen hatte.
Defensivprobleme entstanden für mich vorrangig aus offensiven Risikobällen - die wir aber glücklicherweise kaum mehr spielen - es liegt eindeutig die Priorität auf dem sicheren Ball - oder dann eben wirklich lang. Kommentator Schaefer monierte das zwischendurch - aber ich denke, es tat uns sehr gut.
Das ist für mich der wichtigste Unterschied, da es unser defensives Umschaltspiel beruhigt, wir schneller besser stehen - es wurden so auch ein paar gute Eröffnungen verschenkt, dafür kam der Ball hin und wieder wirklich ins laufen, weil die Hektik draussen war. Speziell Feltscher hat mir in diesem Ansatz wirklich gefallen. Sehr abgeklärt, sehr viel den Kopf oben - Mogutay ist da noch unruhiger - darf er aber auch sein - trotzdem ordentliches Spiel gemacht.
Die kritischen Phasen gingen immer einher mit riskanten Steckbällen, planlosen Klärungen und Blindbällen: Einfach sein lassen - natürlich langweiliger - aber deutlich sicherer.
Das alles hat mir persönlich gut gefallen - harre schon zitternd
@Schimanski s Urteil

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Verteidigung der Ecken gefällt mir ausdrücklich nicht.
Rund um den 5er verteidigen wir im Raum - der Mann am langen Pfosten steht für mich dabei zu weit innen und nicht offen genug, und ist damit sehr anfällig gegen von hinten einlaufende Stürmer. Im Zentrum stehen wie dagegen Mann gegen Mann. Ich muss dazu sagen, dass ich grundsätzlich eher ein Freund der Raumdeckung bei Ecken bin, da ich sie logischer finde. Der Ball muss ins Tor - also orientiere ich mich primär daran wo der Ball ist und weniger daran wor jetzt gerade die Leute sind: Die können sich ersteinmal überall hinstellen.
Speziell beim Pfosten-Kopfball versagt dieser Mann-gegen Mann Ansatz im 16er denn auch tatsächlich komplett.
Der letztlich abschließende Lübecker läuft einfach oberhalb Janders auf die Ecke zu, so dass unser Mann im eigenen Block hängen bleibt - Jander, der ballnäher gewesen wäre bewegt sich wiederum nicht, weil sein Mann sich auch nicht bewegt: Ziemlich cool ausgeguckte Eckenvariante.
Aber insgesammt fühlt sich unser Spiel in den letzten zwei Partien für mich klarer, ruhiger, besser an als zuletzt.
So ist dann auch vor dem Tor der Kopf freier für zwingendere Aktionen.
Daher würde ich das gerne so fortgesetzt sehen.