Dritte Liga doch mit zweiten Mannschaften?

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Regionalliga
DFL legt ursprüngliches Modell ad acta

Dritte Liga doch mit zweiten Mannschaften?

Die geplante eingleisige dritte Liga geht nun ab der Saison 2008/09 voraussichtlich doch mit zweiten Mannschaften der Erst- und Zweitligisten an den Start. Wie viele es sein werden, ist noch nicht klar. Die DFL will zunächst zwei Teams die Tür öffnen, eine Siebener-Gruppe an Bundesligisten um Rekordmeister Bayern München fordert hingegen weiterhin uneingeschränktes Recht für die zweiten Mannschaften.
Das Thema "neue dritte Liga" ist noch nicht ausgestanden: DFL-Präsident Werner Hackmann.
© imago

Rund drei Wochen vor dem Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am 8. September kam es bei der Vollversammlung zu keiner Entscheidung in diesem Punkt - nach stundenlangen Gesprächen wurde vertagt.
Zunächst war vorgesehen worden, in der Auftaktsaison der neuen Spielklasse ohne zweite Mannschaften zu beginnen, nun sollen es nach Ansicht der DFL offenbar zwei Vertreter in die Drittklassigkeit schaffen. In der darauffolgenden Saison sollen dann die B-Teams uneingeschränkt aufsteigen dürfen.
"Es war immer unstrittig, dass es eine eingleisige dritte Liga geben soll, die dann unter der Regie des DFB stattfinden soll", sagte der Präsident des Ligaverbandes, Werner Hackmann. "Der ursprüngliche Vorschlag ist aber auf Kritik gestoßen, so dass wir nun einen Kompromissvorschlag erarbeitet haben."
Die Gegenseite um Rekordmeister Bayern München als Rädelsführer sowie Werder Bremen, den VfB Stuttgart, Borussia Mönchengladbach, Hertha BSC Berlin, den Hamburger SV und Zweitligist 1860 München trat jedoch bei dem Treffen in Gelsenkirchen weiter für ein sofortiges, uneingeschränktes Aufstiegsrecht in die 3. Profiliga gleich ab der ersten Spielzeit 2008/2009 ein.
"Wolfgang Holzhäuser und ich werden mit dem Geschäftsführenden DFB-Präsidenten Theo Zwanziger nochmal das Gespräch suchen und schauen, ob es über den Vorschlag hinaus noch Bewegungsmöglichkeiten gibt, um weiteren Mannschaften der Profiklubs die Teilnahme an der 3. Liga zu ermöglichen. Danach werden wir bis zum 4. September nochmal mit dem Vorstand sprechen, um am 8. September auf dem DFB-Bundestag einen gemeinsamen Vorschlag zu präsentieren", fuhr Hackmann fort.
TV-Einnahmen steigen um 46 Prozent

Ein weiteres Thema waren im Vorfeld des Länderspiels zwischen Deutschland und Schweden die Einnahmen aus dem neuen TV-Vertrag. Hackmann und der DFL-Geschäftsführer Christian Seifert ließen am Mittwoch wissen, dass die DFL im Vergleich zum alten Kontrakt ein Plus von 46 Prozent erzielen konnte und demnach nun mit 440 Millionen Euro rechnet.
Der ausscheidende DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder, der die von der DFL angetragene Ehrenmitgliedschaft dankend annahm, machte deutlich, dass er beim Kompromissvorschlag in Sachen neue 3. Liga mit Schwierigkeiten rechne. "Aus meiner Sicht sind die Probleme noch lange nicht gelöst. Es herrscht insgesamt viel Skepsis. Probleme gab es auch bei der Diskussion um die Aufstiegsregelung. Es können auch finanzielle Probleme auf die Vereine zukommen", sagte MV gegenüber dem sid

watt is die dfl doch für eine marionette der großen clubs......:mecker: haben die eigentlich getrennte kassen, also 2. Mannschaften und die Profis?? oder wollen die bayern & Co so nur zusätzlich tv geld kassieren??
 
Da denkt man einmal machen die was richtig in ihrer Laufbahn und dann wieder sowas......... Traurig, wie hier wieder nach dem Willen der "großen Clubs" gehandelt wird. Und es geht mal wieder auf die Kosten der "kleinen Clubs". Naja die Spanne wird halt immer größer..............
 
Eingleisige dritte Liga fast sicher
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"Fauler Kompromiss"
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Von Jörn Duddeck
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Wenn am 8.September der Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) tagt, dann wird über eine Veränderung abgestimmt, die bereits als beschlossen gilt - auch wenn DFB-Präsident Theo Zwanziger noch nach Kompromisslösungen sucht.

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Dirk Heyne und der 1. FC Magdeburg sind noch in der Regionalliga Nord zuhause.
Die derzeit zweigleisige Regionalliga wird in eine eingleisige Profiliga umgewandelt. Die dritte Liga soll ab der Saison 2008/09 als Puffer zum Amateurunterbau dienen, der in Zukunft aus drei bis fünf Regionalligen besteht. Damit soll der Tatsache Rechnung getragen werden, dass in der jetzigen Regionalliga bereits seit Jahren unter Profibedingungen gearbeitet wird.


Lange wurde in der Frankfurter DFB-Zentrale getüftelt. Ausgelöst durch massive Beschwerden zahlreicher Regionalligisten richtete der DFB 2004 eine eigene Kommission zur Drittliga-Reform ein. Hauptproblem: sinkende Einnahmen durch unattraktive Spiele gegen Bundesliga-Reserveteams. An der umstrittenen U-23-Regel, die den unbegrenzten Einsatz von Profis unter 23 Jahren erlaubt und nach Ansicht vieler Regionalligavereine eine Verzerrung des Wettbewerbs begünstige, wird voraussichtlich nicht gerüttelt. Allerdings soll die Zahl der Reserveteams in der 3. Profiliga erheblich verringert werden.


Reserveteams in Regionalligen?

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Auf dem Weg in die eingleisigie dritte Liga? Spieler der TSG Hoffenheim
Von den derzeit insgesamt elf U-23-Mannschaften in den Regionalstaffeln Nord und Süd werden wohl nur noch zwei Reserveteams in der neuen Profiliga mitmischen. Der Rest wird auf die drei bis fünf Regionalligen aufgeteilt, die unter der 3. Liga angesiedelt sein werden. Über die genaue Anzahl der verbleibenden U-23-Mannschaften wird auf dem Bundestag entschieden. Bielefelds Manager Reinhard Saftig geht sogar von vier verbleibenden Reserveteams aus, die ab 2008 in der neuen 3. Liga auflaufen.


Bayern und Bremen fordern "Mitspielrecht"

Der mögliche Plan, eine Liga ohne Reserveteams zu bilden, würde wohl am Veto der großen DFL-Klubs scheitern, die über ein Mitspracherecht verfügen. So fordern Berlin, München und Bremen sogar ein uneingeschränktes "Mitspielrecht" ihres Nachwuchses in der dritten Klasse. Keine leichte Aufgabe für den DFB - eine Lösung muss her, die dem Wunsch aller Vereine möglichst gerecht wird. Osnabrücks Manager Lothar Gans verfolgt die DFB-Überlegungen mit geballter Faust: "Erst hieß es, die dritte Profiliga würde ohne Reserveteams gebildet. Kaum geben Bayern und Bremen ein paar Widerworte, knickt der DFB schon wieder ein. Das Ganze läuft auf einen faulen Kompromiss hinaus."


Relegationsspiele geplant

Besonders sauer stößt Gans auf, dass die Nachwuchskicker möglicherweise wieder uneingeschränkt aus den Regionalligen in die 3. Liga aufsteigen dürfen: "Dann haben wir in ein paar Jahren wieder denselben Mist wie vorher. Spiele gegen die Leverkusener Amateure oder die zweite Mannschaft von Berlin interessieren unsere Zuschauer einfach nicht." Dabei kann Gans wohl kaum auf die Zustimmung der Erst- und Zweitligavertreter bauen. Gladbach-Coach Jupp Heynckes würde am liebsten "alles so lassen, wie es derzeit ist", und Duisburgs Trainer Rudi Bommer stellt klar, dass die Leistungszentren der Profivereine gar keinen Sinn ergeben würden, wenn die Talente ihre Kräfte lediglich im leistungsschwächeren Amateurbereich messen dürften.

Zwanziger als ausgleichende Kraft

So ist als ausgleichende Kraft mal wieder der DFB-Präsident gefragt. Theo Zwanziger klingt dabei nicht so, als wäre die Reform bereits beschlossene Sache: "Es ist nicht so, dass der Fußball unterginge, wenn wir bei einer zweigleisigen dritten Liga bleiben würden", sagt er und will eine Kommission aus Profi- und Amateurvertretern nach einem "tragfähigen Lösungsmodell" suchen lassen. Sollte die neue Profiliga kommen, gilt immerhin eines als nahezu gesichert: Die Wiedereinführung eines Relegationsspiels zwischen dem 16. der 2. Liga und dem Drittplatzierten der dritten Liga. DFB-Sprecher Stephan Brause: "Das ist für die Klubs lukrativ und schafft eine gewisse Planungssicherheit."



http://sport.ard.de/sp/fussball/news200608/28/dritteliga_060828.jhtml
 
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