Viele der Funktionäre der kleinen Fußball-Nationen, insbesondere aus Afrika, gehen mir nur noch auf den Sack. Da wird die ganze Energie überhaupt nicht dafür eingesetzt, seine eigene Nationalmannschaft sportlich zu verbessern und im Bereich des Möglichen bessere Rahmenbedingungen zu schaffen, sondern einfach nur der Ruf laut, dass man mehr Startplätze haben will. Geht's noch?! Wer vorher sportlich versagt, gehört nun mal nicht zu einer WM. In den eigenen Nationalverbänden 'ne schlechtere Organisation als der TSV Kuckucksbach mit lauter Ehrenämtern, aber große Forderungen stellen.
Bisher hat es noch nicht eine Endrunde gegeben, die ohne einen Neuling gespielt wurde. Die Möglichkeit, sich zu qualifizieren, ist
IMMER gegeben. Man denke allein an die WM 2006 in Deutschland, als es Zwerge wie Trinidad und Tobago, Angola und Togo geschafft haben. Darauf kann man stolz sein. Oder Jamaika 1998. Der Anspruch muss doch sein, selbst besser zu werden und nicht ein völlig ausgereiztes und bewährtes Konzept mit 32 Teilnehmern zu verändern. Jedes Verständnis fehlt mir auch für Stimmen, die diesen Unfug befürworten, weil „die WM ja der ganzen Welt gehört“.
Mehr Spiele klingen für jeden Fußballfanatiker zunächst mal nie schlecht, aber die EURO hat bereits gezeigt, was das mit der sportlichen Qualität eines Turniers macht. Der spätere Europameister Portugal sieglos in der Todesgruppe mit Ungarn, Island und Österreich. Alles klar. Der Mega-Langweiler Wales gegen Nordirland im Achtelfinale. Alles klar. Torärmste EM-Vorrunde aller Zeiten. Alles klar. Gott, was war diese EM schei.ße. Hast du da Mannschaften, die nach ihrem letzten Gruppenspiel nicht mal wissen, ob sie überhaupt die nächste Runde erreicht haben. Zwei Drittel aller teilnehmenden Teams im Achtelfinale.
Ich wäre dafür gewesen, die WM-Startplätze einfach dynamischer zu verteilen. Die WM gehört natürlich nicht nur Europa und Südamerika, aber wenn dort die besten Teams sind, dann ist das eben so. Die Teilnahmebedingungen für Exoten immer weiter zu vereinfachen, ist nicht zielführend. Mir hätte gefallen, wenn man die letzten WM-Endrunden als Indikator genommen hätte. Wenn die qualifizierten Afrikaner da bspw. gut abgeschnitten haben, sollen ruhig auch zwei Plätze mehr an ihren Verband gehen. Aber einfach nur mehr Teilnehmer wollen und damit all den Fans dieser Welt ein so attraktives Turnier mieszumachen - große Kacke.
Dass es den Heinis der FIFA derweil nur um's Geld geht, ist klar. Macht haben hier nur Spieler und große Nationalverbände, indem sie einfach mal ihre Teilnahme verweigern. Letztere profitieren aber finanziell und werden deshalb nichts unternehmen. Mein Gott, selbst die WM verkommt. Ich habe ja insgeheim immer noch den unrealistischen Traum, dass die dicken Fische parallel zur FIFA-WM ihr eigenes Turnier ausspielen und vorher lauthals verkünden, dass sie den ausgespielten Sieger auch als Weltmeister akzeptieren. Mitten in's Gesicht von dieser Schande, die sich Weltverband nennt.