Yike
verstorben
Meine positive Überraschung waren die Socceroos, die einen schönen, dynamischen und offensiven Fußball gespielt haben und sich damit wohltuend von vielen anderen Teams abhoben. Die zweite Halbzeit des Spiels gegen Japan gehörte für mich zu den Spielen, die mir wirklich Spass gemacht haben.
Auf der anderen Seite haben mich die osteuropäischen Teams sehr enttäuscht. Ob mein Sympathieteam aus Tschechien, die Kroaten, die Polen, da kam sehr wenig. Die Ukraine hat zwar das Viertelfinale erreicht, bot aber meist Fußball zum Gruseln.
Das gesamte Auftreten des brasilianischen Teams war eigentlich unzumutbar. Ich fand viele Spieler regelrecht faul, und statt eines natürlichen Selbstbewusstseins zeigte Brasiliens Team eine unpassende Arroganz.
Am stärksten hat mich die taktische Einmauerung des Fußballs enttäuscht. Was durch den EM-Gewinn Griechenlands vor zwei Jahren ein Zwischenhoch erreichte, hat sich bei dieser WM noch verstärkt. Der Sicherheitsfußball dominiert, die Spielweise sehr vieler Teams ist ausschliesslich auf Torverhinderung ausgerichtet. Die Schweiz etwa schied ohne Gegentor aus der WM aus, ein absolutes Novum. Mannschaften wie Paraguay sind schon bei früheren Turnieren regelrecht destruktiv in Erscheinung getreten und haben sich seither nicht weiterentwickelt. Wozu auch? Die großen Fußballnationen machen es ja vor.
Viele Mannschaften gehen nur noch mit einer Sturmspitze ins Spiel. Das war schon in der Champions League auffällig, hier fand es eine Fortsetzung. Es ist wohl einfacher, Spieler in Systeme einzubinden, als kreativen Individualisten ihre Freiräume zu erspielen. Zidane, Figo, Riquelme oder Shewa wirken inzwischen wie Auslaufmodelle. Auch ein Ballack ordnet sich vor allem ins System ein, schirmt gegnerische Kreativspieler ab, setzt aber nur selten offensive Akzente. Immerhin bereitete er das 2:0 gegen Equador und den Ausgleich gegen Argentinien vor.
Dem haben taktisch noch unerfahrene Neulinge nur Lauf- und Einsatzbereitschaft entgegenzusetzen, die aber meist an der Unfähigkeit scheitern, gegen die dominierenden Abwehrketten Tore zu erzielen. Das fiel vor allem bei den afrikanischen Teilnehmern auf. Die neue Ausrichtung des spanischen Fußballs, wo Aragones ähnlich wie Klinsmann als Reformer antrat, wurde nicht belohnt, was ich sehr schade finde. Trotzdem ist Spanien für mich ein Hoffnungsträger für die Zukunft. Das waren auch mal die Niederlande, aber die fand ich bei dieser WM uninspiriert und ohne fußballerische Impulse.
Das deutsche Team gehörte für mich zu den Mannschaften, die auch mit eigener Initiative Spiele entscheiden wollten. Allerdings war ab dem Viertelfinale auch eine Taktikänderung festzustellen. Den Argentiniern wurde die Spielfreude genommen, das war der Schlüssel zum Halbfinaleinzug. In diesem war es dann ausgerechnet Italien, die den Schalter entscheidend umgestellt hatten, und Deutschland mit einem Fußball schlugen, den das DFB-Team selbst etwa nach dem Rückstand gegen Argentinien spielte. Die ganz große Wiedergeburt des Fußballs ging auch von unserem Team nicht aus, immerhin, es reichte, um sich von vielen anderen Mannschaften positiv abzuheben, bei denen die Ketten mehr und mehr zu Fesseln des Spiels werden.
Für die Zukunft stimmt mich die Erstarrung des Fußballs bei diesem Turnier sehr skeptisch. Denn ich glaube, viele Vereinstrainer werden mit dem Argument "so wird man Weltmeister" die Vorgaben des Turniers in ihre eigene Arbeit einfliessen lassen.
Auf der anderen Seite haben mich die osteuropäischen Teams sehr enttäuscht. Ob mein Sympathieteam aus Tschechien, die Kroaten, die Polen, da kam sehr wenig. Die Ukraine hat zwar das Viertelfinale erreicht, bot aber meist Fußball zum Gruseln.
Das gesamte Auftreten des brasilianischen Teams war eigentlich unzumutbar. Ich fand viele Spieler regelrecht faul, und statt eines natürlichen Selbstbewusstseins zeigte Brasiliens Team eine unpassende Arroganz.
Am stärksten hat mich die taktische Einmauerung des Fußballs enttäuscht. Was durch den EM-Gewinn Griechenlands vor zwei Jahren ein Zwischenhoch erreichte, hat sich bei dieser WM noch verstärkt. Der Sicherheitsfußball dominiert, die Spielweise sehr vieler Teams ist ausschliesslich auf Torverhinderung ausgerichtet. Die Schweiz etwa schied ohne Gegentor aus der WM aus, ein absolutes Novum. Mannschaften wie Paraguay sind schon bei früheren Turnieren regelrecht destruktiv in Erscheinung getreten und haben sich seither nicht weiterentwickelt. Wozu auch? Die großen Fußballnationen machen es ja vor.
Viele Mannschaften gehen nur noch mit einer Sturmspitze ins Spiel. Das war schon in der Champions League auffällig, hier fand es eine Fortsetzung. Es ist wohl einfacher, Spieler in Systeme einzubinden, als kreativen Individualisten ihre Freiräume zu erspielen. Zidane, Figo, Riquelme oder Shewa wirken inzwischen wie Auslaufmodelle. Auch ein Ballack ordnet sich vor allem ins System ein, schirmt gegnerische Kreativspieler ab, setzt aber nur selten offensive Akzente. Immerhin bereitete er das 2:0 gegen Equador und den Ausgleich gegen Argentinien vor.
Dem haben taktisch noch unerfahrene Neulinge nur Lauf- und Einsatzbereitschaft entgegenzusetzen, die aber meist an der Unfähigkeit scheitern, gegen die dominierenden Abwehrketten Tore zu erzielen. Das fiel vor allem bei den afrikanischen Teilnehmern auf. Die neue Ausrichtung des spanischen Fußballs, wo Aragones ähnlich wie Klinsmann als Reformer antrat, wurde nicht belohnt, was ich sehr schade finde. Trotzdem ist Spanien für mich ein Hoffnungsträger für die Zukunft. Das waren auch mal die Niederlande, aber die fand ich bei dieser WM uninspiriert und ohne fußballerische Impulse.
Das deutsche Team gehörte für mich zu den Mannschaften, die auch mit eigener Initiative Spiele entscheiden wollten. Allerdings war ab dem Viertelfinale auch eine Taktikänderung festzustellen. Den Argentiniern wurde die Spielfreude genommen, das war der Schlüssel zum Halbfinaleinzug. In diesem war es dann ausgerechnet Italien, die den Schalter entscheidend umgestellt hatten, und Deutschland mit einem Fußball schlugen, den das DFB-Team selbst etwa nach dem Rückstand gegen Argentinien spielte. Die ganz große Wiedergeburt des Fußballs ging auch von unserem Team nicht aus, immerhin, es reichte, um sich von vielen anderen Mannschaften positiv abzuheben, bei denen die Ketten mehr und mehr zu Fesseln des Spiels werden.
Für die Zukunft stimmt mich die Erstarrung des Fußballs bei diesem Turnier sehr skeptisch. Denn ich glaube, viele Vereinstrainer werden mit dem Argument "so wird man Weltmeister" die Vorgaben des Turniers in ihre eigene Arbeit einfliessen lassen.