B
Boris
Ein gutes Jahr nach unserem letzten Gastspiel in Hannover war es diesmal das DFB-Pokal Achtelfinale, welches uns eine erneute Tour in die Expo2000 Stadt bescheren sollte. War man letzte Saison mit einem Gelenkbus inklusive Tanz- und Chillout-Abteilung unterwegs, war man dieses mal darauf bedacht, zwei normale Fünfziger Busse für die Tour zu nutzen von dem mindestens einer schon nach wenigen Kilometern theoretisch auch als Mottofahrt "Vollgepisst & Vollgekotzt - Teil 3" hätte durchgehen können. Gut zugegeben, man hätte dieses mal wirklich ein wenig früher die Hinreise antreten können, keine Frage. Aber hätte man auch vorher mit so einem Missmanagment im Hannoveraner Einlassbereich des Niedersachsenstadions rechnen können? Von einer guten Organisation, war jedenfalls nicht viel zu sehen. Selbst Bolzplätze in fussballerischen Kaffs wie Weimershausen a.d. Mosel boten schon durchdachtere Konzepte als das einstige WM-Stadion 2006. Doch der Abend war ja noch lang...
Gut fünf Minuten vom Kassiervorgang bis zum Abreissen der Tickets und noch mal weitere fünf Minuten bis zum erreichen eines passablen Stehplatzes vergingen, bis man in seinem Element war und endlich die ersten "Fahne runnar da"-Rufe in einem total überfüllten Block ohne jegliche Bewegungsfreiheit geniessen durfte. Man war also mal wieder in Hannover zu Gast. Jetzt hiess es asi sein wie es nur geht, wer weiss wann und ob man überhaupt hier nochmal die Ehre haben wird. Die 90 Minuten-Show durfte also beginnen. Den Anfang machten zwei gelbuniformierte Ordnungskräfte im Gästeblock wohl jüngeren Kalibers, die wussten wie man bei Gästefans zu punkten hat. So zeigten sie beispielsweise keine Hemmungen sich über die anwesenden Freunde und Helfer lauthals aufzuregen und waren sich nebenher auch nicht zu fein beim verteilen, festhalten sowie dem zwischenzeitlichen aufpassen unserer Schwenkfahnen mitzuhelfen. Danke, mal solch verworrene Ordner kennengelernt zu haben.
Weiter ging es im Programm mit der grossen preisgekrönten Inszenierung des Duisburger Star Ensembles "Schornstein über Bruckhausen", welches durch eine gut in Szene gesetzte Portion Rauch, den rund 3000 mitgereisten Duisburgern ein Flair vom Heimat vermittelte. Dies schien auch Team Green zu gefallen und so wurde wenige Minuten später ohne Beanstandung gleich noch eine Portion zum besten gegeben. Der mehr oder wenige spektakuläre Spielverlauf mit hochkarätigen Chancen auf beiden Seiten, sowie einem plötzlich auftauchenden Pfosten, der ein Eigentor der Hannoveraner verhinderte, taten ihr übriges. Eine leichte Brise Pokalendzeitstimmung lag da schon irgendwie in der Luft. Aber wie es leider so ist und immer sein wird, erwählte Fortuna den glücklicheren und nicht den tüchtigeren aus. Und so war es plötzlich zum Abfiff der ersten Halbzeit wo die halbe Zebranation schon im Gedanken an der Bierbude verweilte, dieser ominöse Flatterball, der viele Duisburger Träume von einem Pokalfinale 1998-Reloaded zerplatzen ließ. Diesen Schock musste man erstmal verdauen. Also doch erstmal ein Würstchen anstatt ein Bier, dachte man sich und machte sich auf zum Verpflegungsstand, wo ganze sechs völlig überforderte Mitarbeiter an zwei Verkaufsständen in 15 Minuten Hunderte, ja fast tausende vom Hunger und Durst gezeichnete Schlachtenbummler unterhalten sollten. Ein Drama in drei Akten. Allerdings hatte dieser besagte Verkaufsstand, nicht nur Highlights zu bieten.
Zwar hatte man anscheinend aus der Vergangenheit gelernt und im Gästebereich die überaus suboptimalen Magnetcashkarten entfernt um wieder den baren Taler rollen zu lassen, was aber nicht darüber hinwegtröstete, daß es schon nach wenigen Minuten weder Frikobrötchen noch (ich betone
Frankfurter Würstchen im Brötchen gab. (Von Lokalpatriotismus, schien man in Hannover ohnehin nicht allzuviel zu halten.) Wirklich mehr essbares ausser Schokoriegel wurde den Gästefans im Block nicht geboten und so musste man auf die Pizzabude hinterm Stadion ausweichen. Wenigstens wurde man hier satt, auch wenn man den Beginn der zweiten Halbzeit verpasste.
Wobei Verpassen in diesem Falle eigentlich relativ war - verpasste man doch höchstens ein trotz Rückstand positiv gestimmtes Duisburger Orchester des Superlative, welches sich nicht durch das Hannoveraner Führungstor beirren ließ und ab Mitte der zweiten Halbzeit sogar mit Dauergesang sowie weiteren möglicherweise unter Pyrotechnik fallenden Substanzen auf sich aufmerksam machte. Von der Heimseite war bis dato ausser optisch einige Schwenkereien, akustisches gar nichts zu vernehmen. Man wird wahrscheinlich in Hannover erst in der zweiten Halbzeit wach. Die Vorstellung insgesamt, endete leider wider Erwarten der Zebraanhänger, nicht mit einem Sieg, es folgte weder der Ausgleich noch eine gepflegte Verlängerung. Dennoch bewies das Duisburger Publikum, daß man auch nach einem Rückstand und selbst noch kurz nach Abpfiff die Mannschaft noch euphorisch mit einem fünfzehnminütigen Dauergesang pushen kann, was man sogar auf den Sitzplätzen nebenan verstanden hat. Ansonsten gab es nicht viel nennenswertes ausser die üblichen Verdächtigen mit den gewohnten Pöbeleien zum Schluss und die Jungs von Team Green, die sich dann letztendlich doch nicht so nutzlos vorkommen mussten, wie sie aussahen.
Auf der Rückfahrt demonstrierten uns einige Vergnügungssüchtige an einer Raststätte, wie man nur mit einem Einkaufswagen, kostenlos ein Karussel mit stark wirkenden G-Kräften und einem anschliessenden Notstop simulieren konnte. Einem jüngeren Fahrgast, welcher einige Minuten zuvor noch eine Bekanntschaft mit einigen hochprozentigen Utensilien schloss, schien das ganze so sehr zu gefallen, daß er die weitere Heimreise das Erlebnis nochmal ungestört Revue mit einer Mülltüte unterm Arm im Eingangsbereich der Bustoilette passieren lassen wollte.
Am Heimatbahnhof angekommen, trennten sich nur wenige Wege, einige zog es ins Bett, einen Grossteil allerdings zum alten Vater, wo nochmal die letzten Kräfte mobilisiert wurden um den Abend gediegen und mit einer schönen Erinnerung an einer eindrucksvolle Show "Hannover 2006, ein Wintertrauma" ausklingen zu lassen. Alles Gute, bis nächste Jahr!
Boris M.
Fotos und Videos folgen - www.ultras-duisburg.de
Gut fünf Minuten vom Kassiervorgang bis zum Abreissen der Tickets und noch mal weitere fünf Minuten bis zum erreichen eines passablen Stehplatzes vergingen, bis man in seinem Element war und endlich die ersten "Fahne runnar da"-Rufe in einem total überfüllten Block ohne jegliche Bewegungsfreiheit geniessen durfte. Man war also mal wieder in Hannover zu Gast. Jetzt hiess es asi sein wie es nur geht, wer weiss wann und ob man überhaupt hier nochmal die Ehre haben wird. Die 90 Minuten-Show durfte also beginnen. Den Anfang machten zwei gelbuniformierte Ordnungskräfte im Gästeblock wohl jüngeren Kalibers, die wussten wie man bei Gästefans zu punkten hat. So zeigten sie beispielsweise keine Hemmungen sich über die anwesenden Freunde und Helfer lauthals aufzuregen und waren sich nebenher auch nicht zu fein beim verteilen, festhalten sowie dem zwischenzeitlichen aufpassen unserer Schwenkfahnen mitzuhelfen. Danke, mal solch verworrene Ordner kennengelernt zu haben.
Weiter ging es im Programm mit der grossen preisgekrönten Inszenierung des Duisburger Star Ensembles "Schornstein über Bruckhausen", welches durch eine gut in Szene gesetzte Portion Rauch, den rund 3000 mitgereisten Duisburgern ein Flair vom Heimat vermittelte. Dies schien auch Team Green zu gefallen und so wurde wenige Minuten später ohne Beanstandung gleich noch eine Portion zum besten gegeben. Der mehr oder wenige spektakuläre Spielverlauf mit hochkarätigen Chancen auf beiden Seiten, sowie einem plötzlich auftauchenden Pfosten, der ein Eigentor der Hannoveraner verhinderte, taten ihr übriges. Eine leichte Brise Pokalendzeitstimmung lag da schon irgendwie in der Luft. Aber wie es leider so ist und immer sein wird, erwählte Fortuna den glücklicheren und nicht den tüchtigeren aus. Und so war es plötzlich zum Abfiff der ersten Halbzeit wo die halbe Zebranation schon im Gedanken an der Bierbude verweilte, dieser ominöse Flatterball, der viele Duisburger Träume von einem Pokalfinale 1998-Reloaded zerplatzen ließ. Diesen Schock musste man erstmal verdauen. Also doch erstmal ein Würstchen anstatt ein Bier, dachte man sich und machte sich auf zum Verpflegungsstand, wo ganze sechs völlig überforderte Mitarbeiter an zwei Verkaufsständen in 15 Minuten Hunderte, ja fast tausende vom Hunger und Durst gezeichnete Schlachtenbummler unterhalten sollten. Ein Drama in drei Akten. Allerdings hatte dieser besagte Verkaufsstand, nicht nur Highlights zu bieten.
Zwar hatte man anscheinend aus der Vergangenheit gelernt und im Gästebereich die überaus suboptimalen Magnetcashkarten entfernt um wieder den baren Taler rollen zu lassen, was aber nicht darüber hinwegtröstete, daß es schon nach wenigen Minuten weder Frikobrötchen noch (ich betone

Wobei Verpassen in diesem Falle eigentlich relativ war - verpasste man doch höchstens ein trotz Rückstand positiv gestimmtes Duisburger Orchester des Superlative, welches sich nicht durch das Hannoveraner Führungstor beirren ließ und ab Mitte der zweiten Halbzeit sogar mit Dauergesang sowie weiteren möglicherweise unter Pyrotechnik fallenden Substanzen auf sich aufmerksam machte. Von der Heimseite war bis dato ausser optisch einige Schwenkereien, akustisches gar nichts zu vernehmen. Man wird wahrscheinlich in Hannover erst in der zweiten Halbzeit wach. Die Vorstellung insgesamt, endete leider wider Erwarten der Zebraanhänger, nicht mit einem Sieg, es folgte weder der Ausgleich noch eine gepflegte Verlängerung. Dennoch bewies das Duisburger Publikum, daß man auch nach einem Rückstand und selbst noch kurz nach Abpfiff die Mannschaft noch euphorisch mit einem fünfzehnminütigen Dauergesang pushen kann, was man sogar auf den Sitzplätzen nebenan verstanden hat. Ansonsten gab es nicht viel nennenswertes ausser die üblichen Verdächtigen mit den gewohnten Pöbeleien zum Schluss und die Jungs von Team Green, die sich dann letztendlich doch nicht so nutzlos vorkommen mussten, wie sie aussahen.
Auf der Rückfahrt demonstrierten uns einige Vergnügungssüchtige an einer Raststätte, wie man nur mit einem Einkaufswagen, kostenlos ein Karussel mit stark wirkenden G-Kräften und einem anschliessenden Notstop simulieren konnte. Einem jüngeren Fahrgast, welcher einige Minuten zuvor noch eine Bekanntschaft mit einigen hochprozentigen Utensilien schloss, schien das ganze so sehr zu gefallen, daß er die weitere Heimreise das Erlebnis nochmal ungestört Revue mit einer Mülltüte unterm Arm im Eingangsbereich der Bustoilette passieren lassen wollte.
Am Heimatbahnhof angekommen, trennten sich nur wenige Wege, einige zog es ins Bett, einen Grossteil allerdings zum alten Vater, wo nochmal die letzten Kräfte mobilisiert wurden um den Abend gediegen und mit einer schönen Erinnerung an einer eindrucksvolle Show "Hannover 2006, ein Wintertrauma" ausklingen zu lassen. Alles Gute, bis nächste Jahr!
Boris M.
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