Hoeneß: Zwei Euro im Monat für Fussball

Wie viel würdest Du für die Bundesliga zahlen?

  • Nix, ich zahle schon genug Gebühren.

    Stimmen: 42 70.0%
  • Uli Hoeneß hat recht, zwei Euro pro Monat sind in Ordnung.

    Stimmen: 12 20.0%
  • Ich würde auch zehn Euro zahlen, wenn es mehr Live-Spiele im Free TV geben würde.

    Stimmen: 6 10.0%

  • Umfrageteilnehmer
    60
  • Umfrage geschlossen .
Man sollte eher darüber Nachdenken die eh schon überbezahlten Fussballer im Gehalt zu kürzen und den Überschuss in soziale Einrichtungen zu Investieren.

Der Uli soll bei seinen Würstchen bleiben!Und ab dafür
 
Über Hoenessens angeblichen Vorschlag kann man ja trefflich streiten. Wofür ich ihm allerdings dankbar bin, sind die Fragen, die er mit seinem Vorschlag indirekt hinsichtlich der Verwendung der ohnehin eingeforderten tatsächlichen Zwangsabgabe GEZ aufgeworfen hat.

Wer eine 2 € Abgabe zugunsten des Fußballs empört ins Reich des Wahnsinns verbannt, wie beispielsweise unsere Politiker, die ja nicht unwesentlich für Programmgestaltung und Rechtsrahmen der Öffentlichen verantwortlich sind, sollte gleichzeitig zur Kenntnis nehmen, daß beispielsweise ich nicht dazu bereit bin, mit meinem GEZ-Zwangsgeld Silbereisen, Nebel, Gottschalk und Schmidt zu finanzieren.

Die Scheinheiligkeit dieser Herrschaften regt mich wesentlich mehr auf, als der angebliche Wahnsinn des Uli Hoeness.
 
Das Problem kenne ich, "Oranje" kriege ich auch nicht aus ihr raus. Ich frage mich gerade was schlimmer ist, GE oder NL.:rolleyes:

Eindeutig GE! Also hast Du wohl das bessere Los gezogen! ;)



Hoeneß hat seinen Job doch mal wieder gut gemacht. Klar, er hat es geschafft, dass das Land sich wieder über ihn aufregt. Aber man sollte bei ihm den genauen Inhalt nicht so sehr auf die Goldwaage legen. Viel mehr ist es für ihn vielleicht einfach ein Anreiz, dass man mal über gewisse Dinge spricht.. Mehr nicht! Und jetzt steht dieses Thema in der Öffentlichkeit.

Eine evtl. Zwangsabgabe halte ich auch für den allergrößten Schwachsinn, da es in unserem Land genug Menschen gibt, die sich wirklich überhaupt nicht für unsere Leidenschaft, den Fussball, interessieren. Jedoch gibt der Ansatz grundsätzlich doch zu denken.

Die Meinung zu den GEZ Gebühren jetzt mal hin oder her, kann den Groll darüber auch verstehen, sehe es jedoch differenziert. Denn ich denke, dass wir in unserem Land sogar ein bisschen stolz auf unsere öffentlich rechtlichen Medien sein können. Erstens versuchen sie wirklich jederman irgendeine Sendung zu bieten, selbst wenn einige von euch nur von der Sportschau betroffen sind, und gerade politisch ist es schon eine kleine Sensation im Vergleich zu anderen Ländern, wie frei da wirklich politisch berichtet wird. Ganz egal ob kritisch oder nicht. Die Sender wirken in ihrer Berichterstattung teilweise sogar wesentlich objektiver als diese verlags- und wirtschaftsgesteuerten Privatsender. Aber das ist jetzt nicht das Thema....

Es geht um Fussball..... Und, wie gerade schon erwähnt, finde ich den Ansatz nicht schlecht, sogar irgendwo gut. Was spricht dagegen, vielleicht sogar jedem Fussballfan, der im TV Fussball sehen will, ganze FÜNF Euro abzunehmen. Wenn man das mal hochrechnet, könnte man somit Premiere echt gut Paroli bieten. Aus den erzielten Finanzen könnte man dann einen Sender namens "Bundesliga TV" oder ähnliches aus dem Boden stampfen, der sich wirklich NUR um unseren Sport kümmert. Free-TV Version über Antenne und allem, was es so gibt. Und eine Version für die zahlenden Gäste. Free TV immer mit dem aktuellen TopSpiel bzw. einer Konferenzschaltung und PayTV mit freier Spielwahl. Weitere Werbeeinnahmen wären neben den Live-Übertragungen auch drin. Ich frag mich einfach, warum die Liga sich in Sachen TV nicht versucht selbst zu vermarkten. Sie meckern über die Zahlungen im Vergleich zu anderen Spitzenligen Europas, was hier viele nicht nachvollziehen können, ich aber schon! Sicherlich hapert es im deutschen Fussball auch an anderen Punkten, die man nicht mit Geld aufwiegen kann, aber es ist auch ein Faktor, der uns im internationalen Vergleich hemmt.

Ich bewerte Uli`s Worte deshalb sehr differenziert. Die 2 Euro-Variante ist sicher ein absoluter Mist. ;) Aber ich halte es nicht für unrealistisch, dass es eine Lösung geben kann, die für uns ALLE von Vorteil ist. Für die Vereine und für die Fans.... In Verbindung mit den Fans der Vereine könnte man dort vielleicht sogar auch Sendezeit beanspruchen. Sendungen wie "Mitten In Meiderich" sind für mich nicht unbedingt ein Sendekonzept, welches morgen schon wieder aussterben wird. Um den Fussball herum gibt es noch etliche Möglichkeiten. Möglichkeiten, die ohne grosse Specialeffects und daraus resultierenden Kosten umzustzen wären und (für uns) einen erheblichen Unterhaltungsfaktor hätten.
 
Die Meinung zu den GEZ Gebühren jetzt mal hin oder her, kann den Groll darüber auch verstehen, sehe es jedoch differenziert. Denn ich denke, dass wir in unserem Land sogar ein bisschen stolz auf unsere öffentlich rechtlichen Medien sein können. Erstens versuchen sie wirklich jederman irgendeine Sendung zu bieten, selbst wenn einige von euch nur von der Sportschau betroffen sind, und gerade politisch ist es schon eine kleine Sensation im Vergleich zu anderen Ländern, wie frei da wirklich politisch berichtet wird. Ganz egal ob kritisch oder nicht. Die Sender wirken in ihrer Berichterstattung teilweise sogar wesentlich objektiver als diese verlags- und wirtschaftsgesteuerten Privatsender. Aber das ist jetzt nicht das Thema.

Das sehe ich nicht ganz so und meine, es ist nicht möglich, den Fußball ganz aus der sonstigen Thematik rund um die "Öffentlich-Rechtlichen" herauszulösen, wenn man wirklich gehaltvoll über das Thema diskutieren will.

Was die Informationsschiene der ÖR angeht, bin ich vollkommen Deiner Meinung und schätze die Politmagazine, Dokumentationen und sonstigen Blicke über den Tellerrand ebenso hoch ein, wie Du. Tatsächlich gibt es da weit und breit nichts vergleichbares und wenn ich mir demgegenüber CNN als "Meinungsmacher Nr. 1" vorstelle, packt mich das Grausen.

Die Gretchenfrage ist aber doch, welchen Anteil unserer Gebühren diese qualitativ höherwertigen Sendungen, die auch nebenbei dem eigentlichen Auftrag der ÖR entsprechen, in Anspruch nehmen und welcher Anteil für Leute wie Schmidt, Pocher, Mross und Silbereisen vorgesehen ist. An dieser Stelle wird schon offenkundig, daß ein Ungleichgewicht herrscht. Ich bezweifle auch sehr, daß sich der Anteil der Volksmusikliebhaber mit dem der Fußballinteressierten auch nur im Ansatz quantitativ ähnelt. Dem Fußball müßte jedenfalls, was das durchschnittliche Interesse der Bevölkerung angeht, weitaus mehr Raum und damit auch Ressourcen eingeräumt werden, als Volksmusik, Quizklonen oder überteuerten Shows und Late-Night-Formaten.

Die Diskussion sollte sich m.E. schon auch der Frage widmen, wie die bisher erhobenen Gebühren verwendet werden, inwiefern die Gelder gemäß dem Interesse und damit auch Willen der Bevölkerung verwendet werden und nicht zuletzt, ob nicht schon die bisher verfügbare Menge der Gelder dazu ausreichen würde, um Fußball pur für alle Interessierten zu ermöglichen.

Die Diskussion rund um "mehr Geld für mehr internationalen Erfolg" interessiert mich demgegenüber sehr wenig. Mir persönlich ist es vollkommen egal, wer die CL gewinnt. Von mir aus kann die nächsten 20 Jahre Man City das Ding gewinnen.
 
Die Gretchenfrage ist aber doch, welchen Anteil unserer Gebühren diese qualitativ höherwertigen Sendungen, die auch nebenbei dem eigentlichen Auftrag der ÖR entsprechen, in Anspruch nehmen und welcher Anteil für Leute wie Schmidt, Pocher, Mross und Silbereisen vorgesehen ist.
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Dem Fußball müßte jedenfalls, was das durchschnittliche Interesse der Bevölkerung angeht, weitaus mehr Raum und damit auch Ressourcen eingeräumt werden, als Volksmusik, Quizklonen oder überteuerten Shows und Late-Night-Formaten.


Sehr pointiertes Statement! Da oben stehen letztlich die Kernsätze dieser Diskussion. Ja, man MUSS als ÖR - mit dem Anspruch auf Qualitätsfernsehen - den Mut haben, den Privaten manches Feld schlichtweg "kampflos" zu überlassen. Zum Beispiel eben einen Harald Schmidt, der das Erste (und damit den Gebührenzahler) völlig unnötigerweise Millionen kostet.

Das Positivste an Hoeneß´ Vorstoß ist, dass dadurch einmal mehr die Aufmerksamkeit auf unser Mediensystem gelenkt und zum Nachdenken angeregt wird. Von Zuständen wie bei Onkel Berlusconi sind wir ja gottlob doch noch ein gutes Stück entfernt. Schon der selige Konrad Adenauer hat schon mal - freilich aus ganz anderer Richtung als der italienische Mogul - versucht, am ÖR zu rütteln. Und ist damit, segensreicherweise, ziemlich kläglich gescheitert.
 
Danke für diese coolen Antworten. Eine schöne Diskussion! ;)

Fakt ist einfach nur, dass 2 Euro so viel ausrichten könnten. Und deshalb kann ich Hoeneß seinen Einwurf wirklich nur begrüßen. Sei es eine Diskussion um die jetzige Verteilung der Gelder im öffentlich-rechtlichen TV, oder eine Diskussion über eine evtl. Selbstvermarktung bzw. Alternativlösung zur TV Übertragung. Jede dieser Diskussionen ist für mich gerechtfertigt, und ich glaube wirklich, dass Uli so ein Fuchs ist. Das wollte er in Gang treten, und diesen Job macht der schon etwas länger, und irgendwie sogar richtig gut. ;)

Und richtig finde ich auch den Einwurf bezüglich des Vergleichs zur Volksmusik. Denn Fussball interessiert die wohl größte Gruppe der Bundesbürger, die man in Deutschland zusammentrommeln kann. Und wenn die ÖR`s ein Programm für den Querschnitt der Bevölkerung anbieten möchten, dann muss der Anteil deutlich wachsen....

Eigentlich ist es eine Frechheit, dass man mit der ganzen Sache überhaupt angefangen hat. ;)
 
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