H
Hagrid
Wenn ich als selbsternannte Gallionsfigur nicht in der Lage bin meine Kundschaft zu verstehen, wundert mich dieses Verhalten auch gar nicht weiter. Hier werden auf biegen und brechen die Gesetze des Marktes angewendet und das Publikum zeigt sich nun mal momentan zurecht nicht Linientreu und mukiert diesen Abgrund. Im Tennis würde man es sich vielleicht bei einem Becker Erdebeeren mit Sahne ausfechten, im Fussball gibt es laute Sprechchöre.
Fussball ist kein normaler Markt mit seinen Gesetzen.
Gut - aber die Sache mit den Sprechchören usw. gilt vielleicht für 50% des Publikums, und wenn es um die "rauhen, aber herzlichen" geht (ich interpretiere Dich mal so), dann sind es höchstens noch ein Viertel, die auch leicht lokalisierbar und mittlerweile Bestandteil des Spektakels Fußball sind.
Als der erdbeerblonde Becker noch spielte, hat sich übrigens auch das Tennispublikum gewaltig gewandelt: es gab Sprechchöre und nie gehörte Beifalls- und Unmutskundgebungen.
Fußball ist kein NORMALER Markt, aber dass er tatsächlich einen Markt bildet, wissen wir alle; das wirklich zahlungskräftige Publikum hat diesen "neuen Fußball" längst angenommen und lässt seine eigene "dunkle Seite" gern von den Fankurven ausleben, ohne sich mit ihnen identifizieren zu wollen.
Die "Einheit der Kurve" ist ein viel beschworenes Ideal; die Einheit des Stadions gibt es nur noch im Jubel.