Brasilien - Frankreich 0:1 (0:0)
"Les Bleus" stürzen den Titelverteidiger
Nach einer ersten Halbzeit, die überwiegend von Taktik geprägt war, kamen die Franzosen mit mehr Schwung in die zweite Hälfte. Diese Leistungssteigerung wurde mit dem Führungstreffer belohnt. Der Titelverteidiger schien sich von diesem Schock nicht zu erholen. Seltsam gehemmt und ideenlos wirkte das Spiel des fünffachen Weltmeisters, der das Tor von Barthez trotz versammelter Offensiv-Power kaum in Gefahr bringen konnte.
Henry hat die Führung erzielt, Torhüter Dida war ohne Chance.
© dpa
Der Trainer des Titelverteidigers Brasilien, Carlos Alberto Perreira änderte seine Startformation gegenüber dem 3:0-Achtelfinalsieg gegen Ghana auf zwei Positionen. "Safety First" hieß es für die Selecao. Für Stürmer Adriano kam Mittelfeld-Akteur Juninho Pernambucano ins Team, und Emerson musste seinen Platz für Gilberto Silva räumen. Frankreichs Trainer Raymond Domenech begann mit der gleichen Formation, die im Achtelfinale überzeugte und Spanien mit 3:1 nach Hause schickte.
Trotz aller Vorsicht bei der taktischen Aufstellung begann der Titelverteidiger schwungvoll und übernahm vom Anpfiff weg die Initiative. Bereits in der 4. Minute hatte Juninho Pernambucano bei einem Freistoß aus gut 20 Metern eine erste Torchance. Auch im Anschluß musste sich die "Equipe Tricolore" fast ausschließlich mit Deckungsaufgaben beschäftigen und hatte Glück, dass Ronaldo in der 11. Minute über das Tor köpfte. Der Weltmeister von 1998 kam erst nach 12 Minuten besser ins Spiel. Erste Chancen durch Henry (13.) und Ribery (15.) konnten aber nicht genutzt werden.
Danach beruhigte sich das Spiel und beide Teams verlegten sich zunächst auf vorsichtiges Spiel im Mittelfeld und gelegentliche lange Pässe in die Spitze. Doch beide Abwehrreihen hatten diese Angriffsversuche locker im Griff, so dass die meiste Zeit des Spiels um jeden Meter Boden gefightet wurde.
Nach einer knappen halben Stunde schienen die Franzosen es leid zu sein, nur auf einen Fehler des Gegners zu warten. Von Zidane angeführt erhöhten "Les Bleus" den Druck auf die brasilianische Defensive, konnten aber keinen durchschlagenden Erfolg erzielen. Mehr als einige Eckbälle, die harmlos blieben, sprang für die Franzosen nicht heraus. Erst in der 38. Minute ging ein Raunen durch das Stadion in Frankfurt, als Malouda einen Freistoß von Zidane über das Tor köpfte.
Doch damit hatten die Franzosen ihr Pulver vor der Halbzeit auch schon verschossen, während der fünffache Weltmeister aus Brasilien sich vor der Pause förmlich in ein Schneckenhaus verkroch und keine Gefahr mehr vor Barthez heraufbeschwören konnte.
Erst in der 45. Minute kam noch einmal Hektik auf. Mit einem Traumpass von Zidane drohte Vieira der brasilianischen Verteidigung zu enteilen. Juan konnte den französischen Mittelfeldspieler nur auf Kosten eines Fouls zehn Meter vor dem Strafraum bremsen und erhielt dafür Gelb vom Unpateiischen Luis Medina Cantalejo aus Spanien. Den Freistoß drosch Zidane allerdings in die Mauer.
Vor allem die Franzosen kamen mit viel Schwung aus der Kabine und begannen die zweite Hälfte mit viel Druck. Das sollte sich, gegen seltsam passiv spielende Brasilianer auch schnell auszahlen. Bereits Sekunden nach Wiederanpfiff köpfte Vieira eine Zidane-Flanke nur denkbar knapp über das Tor von Dida.
In der 57. Minute war es dann aber soweit. Zidane schlug einen Freistoß von der linken Seite über die gesamte brasilianische Abwehr in deren Rücken sich Henry freigeschlichen hatte. Völlig unbedrängt versenkte der Arsenal-Stürmer den Ball aus kurzer Distanz hinter dem machtlosen Dida im Tor.
Der Trainer der "Equipe Tricolore" beim Jubel über das Tor: Raymond Domenech.
© dpa
Die Franzosen setzten nach und sorgten auch für den nächsten Aufreger als Ribery in der 61. Minute einen Pass von der Torauslinie hereinzog, den Verteidiger Juan beinahe ins eigene Tor abgefälscht hatte.
Mit Adriano für Juninho Pernambucano versuchte Carlos Alberto Perreira den Angriff zu verstärken, doch richtig Druck konnten die immer noch gehemmt wirkende Selecao nicht entwickeln. Im Gegenteil: Frankreich blieb durch Konter gefährlich. So musste Torhüter Dida in der 70. Minute gegen den durchgebrochenen Ribéry Kopf und Kragen riskieren, um einen höheren Rückstand zu verhindern.
Zu Beginn der Schlußviertelstunde hatten sich die Franzosen in der Abwehr eingerichtet und nahmen die Angriffe der Brasilianer konzentriert auf. Da das Spiel des Titelverteidigers nach wie vor an Ideenlosigkeit litt, hatte Torwart-Legende Barthez im Kasten der "Equipe Tricolore" weiterhin einen wenig aufregenden Abend.
Trotz der inzwischen versammelten Offensiv-Power mit Ronaldo, Adriano, Robinho und Ronaldinho schafften es die Südamerikaner nicht, das französische Bollwerk zu knacken. Erst in den letzten Minuten schien die Selecao aufgewacht zu sein, doch ein Freistoß von Ronaldinho (89.) ging über das Tor und ein Distanzschuss von Ronaldo (90.) wurde eine sichere Beute von Barthez.
Quelle
Hätte mir einer vorher gesagt das Brasilien nicht ins Finale kommt, hätte ich wahrscheinlich nur ein müdes lächeln für denjenigen übrig gehabt.
Aber im Nachhinein muss ich sagen hat Brasilien mich enttäuscht. Kaum Einsatz, kein Siegeswille, kein wirkliches Team war zu sehen.
Den Franzosen merkte man an das sie das Spiel gewinnen wollten, auch wenn es über weite Strecken eher Rasenschach war.
Auch der Abgang war systhematisch für diese WM der Brasilianer.
Ich habe kaum Tränen gesehen, keine wirkliche Bestürzung über das Ausscheiden. Es sah so aus als hätte man es mal eben so hingenommen das der haushohe Favorit nach Hause fährt.
Bei dieser WM habe ich eine eigenartige Mannschaft aus Brasilien gesehen.
Das werden zwei Hammergeile Halbfinalspiele.
"Les Bleus" stürzen den Titelverteidiger
Nach einer ersten Halbzeit, die überwiegend von Taktik geprägt war, kamen die Franzosen mit mehr Schwung in die zweite Hälfte. Diese Leistungssteigerung wurde mit dem Führungstreffer belohnt. Der Titelverteidiger schien sich von diesem Schock nicht zu erholen. Seltsam gehemmt und ideenlos wirkte das Spiel des fünffachen Weltmeisters, der das Tor von Barthez trotz versammelter Offensiv-Power kaum in Gefahr bringen konnte.

© dpa

Der Trainer des Titelverteidigers Brasilien, Carlos Alberto Perreira änderte seine Startformation gegenüber dem 3:0-Achtelfinalsieg gegen Ghana auf zwei Positionen. "Safety First" hieß es für die Selecao. Für Stürmer Adriano kam Mittelfeld-Akteur Juninho Pernambucano ins Team, und Emerson musste seinen Platz für Gilberto Silva räumen. Frankreichs Trainer Raymond Domenech begann mit der gleichen Formation, die im Achtelfinale überzeugte und Spanien mit 3:1 nach Hause schickte.
Trotz aller Vorsicht bei der taktischen Aufstellung begann der Titelverteidiger schwungvoll und übernahm vom Anpfiff weg die Initiative. Bereits in der 4. Minute hatte Juninho Pernambucano bei einem Freistoß aus gut 20 Metern eine erste Torchance. Auch im Anschluß musste sich die "Equipe Tricolore" fast ausschließlich mit Deckungsaufgaben beschäftigen und hatte Glück, dass Ronaldo in der 11. Minute über das Tor köpfte. Der Weltmeister von 1998 kam erst nach 12 Minuten besser ins Spiel. Erste Chancen durch Henry (13.) und Ribery (15.) konnten aber nicht genutzt werden.
Danach beruhigte sich das Spiel und beide Teams verlegten sich zunächst auf vorsichtiges Spiel im Mittelfeld und gelegentliche lange Pässe in die Spitze. Doch beide Abwehrreihen hatten diese Angriffsversuche locker im Griff, so dass die meiste Zeit des Spiels um jeden Meter Boden gefightet wurde.
Nach einer knappen halben Stunde schienen die Franzosen es leid zu sein, nur auf einen Fehler des Gegners zu warten. Von Zidane angeführt erhöhten "Les Bleus" den Druck auf die brasilianische Defensive, konnten aber keinen durchschlagenden Erfolg erzielen. Mehr als einige Eckbälle, die harmlos blieben, sprang für die Franzosen nicht heraus. Erst in der 38. Minute ging ein Raunen durch das Stadion in Frankfurt, als Malouda einen Freistoß von Zidane über das Tor köpfte.
Doch damit hatten die Franzosen ihr Pulver vor der Halbzeit auch schon verschossen, während der fünffache Weltmeister aus Brasilien sich vor der Pause förmlich in ein Schneckenhaus verkroch und keine Gefahr mehr vor Barthez heraufbeschwören konnte.
Erst in der 45. Minute kam noch einmal Hektik auf. Mit einem Traumpass von Zidane drohte Vieira der brasilianischen Verteidigung zu enteilen. Juan konnte den französischen Mittelfeldspieler nur auf Kosten eines Fouls zehn Meter vor dem Strafraum bremsen und erhielt dafür Gelb vom Unpateiischen Luis Medina Cantalejo aus Spanien. Den Freistoß drosch Zidane allerdings in die Mauer.
Vor allem die Franzosen kamen mit viel Schwung aus der Kabine und begannen die zweite Hälfte mit viel Druck. Das sollte sich, gegen seltsam passiv spielende Brasilianer auch schnell auszahlen. Bereits Sekunden nach Wiederanpfiff köpfte Vieira eine Zidane-Flanke nur denkbar knapp über das Tor von Dida.
In der 57. Minute war es dann aber soweit. Zidane schlug einen Freistoß von der linken Seite über die gesamte brasilianische Abwehr in deren Rücken sich Henry freigeschlichen hatte. Völlig unbedrängt versenkte der Arsenal-Stürmer den Ball aus kurzer Distanz hinter dem machtlosen Dida im Tor.

© dpa
Die Franzosen setzten nach und sorgten auch für den nächsten Aufreger als Ribery in der 61. Minute einen Pass von der Torauslinie hereinzog, den Verteidiger Juan beinahe ins eigene Tor abgefälscht hatte.
Mit Adriano für Juninho Pernambucano versuchte Carlos Alberto Perreira den Angriff zu verstärken, doch richtig Druck konnten die immer noch gehemmt wirkende Selecao nicht entwickeln. Im Gegenteil: Frankreich blieb durch Konter gefährlich. So musste Torhüter Dida in der 70. Minute gegen den durchgebrochenen Ribéry Kopf und Kragen riskieren, um einen höheren Rückstand zu verhindern.
Zu Beginn der Schlußviertelstunde hatten sich die Franzosen in der Abwehr eingerichtet und nahmen die Angriffe der Brasilianer konzentriert auf. Da das Spiel des Titelverteidigers nach wie vor an Ideenlosigkeit litt, hatte Torwart-Legende Barthez im Kasten der "Equipe Tricolore" weiterhin einen wenig aufregenden Abend.
Trotz der inzwischen versammelten Offensiv-Power mit Ronaldo, Adriano, Robinho und Ronaldinho schafften es die Südamerikaner nicht, das französische Bollwerk zu knacken. Erst in den letzten Minuten schien die Selecao aufgewacht zu sein, doch ein Freistoß von Ronaldinho (89.) ging über das Tor und ein Distanzschuss von Ronaldo (90.) wurde eine sichere Beute von Barthez.
Quelle
Hätte mir einer vorher gesagt das Brasilien nicht ins Finale kommt, hätte ich wahrscheinlich nur ein müdes lächeln für denjenigen übrig gehabt.

Aber im Nachhinein muss ich sagen hat Brasilien mich enttäuscht. Kaum Einsatz, kein Siegeswille, kein wirkliches Team war zu sehen.
Den Franzosen merkte man an das sie das Spiel gewinnen wollten, auch wenn es über weite Strecken eher Rasenschach war.
Auch der Abgang war systhematisch für diese WM der Brasilianer.
Ich habe kaum Tränen gesehen, keine wirkliche Bestürzung über das Ausscheiden. Es sah so aus als hätte man es mal eben so hingenommen das der haushohe Favorit nach Hause fährt.
Bei dieser WM habe ich eine eigenartige Mannschaft aus Brasilien gesehen.
Das werden zwei Hammergeile Halbfinalspiele.
