Ich kann die Entscheidung vollauf verstehen -insbesondere auch den Wechsel nach Hoffenheim.
Ins unruhige und allzu warme Köln wäre ich auch nicht gewechselt.
Ich denke auch, dass die Erstligaperspektive in Köln ein klein wenig
schlechter als in Hoffenheim ist.
Tja, was soll man sagen?
Tom Starke hat seinen Vertrag in Duisburg nicht nur zeitlich erfüllt, sondern auch leistungsgemäß erfüllt.
Unter dem Strich steht vielmehr Licht als Schatten des wohl besten Zweitligatorhüters.
Zu Beginn seiner Zeit beim MSV eckte er mit seiner direkten Art bei den MSV-Fans zunächst an. Die Fußstapfen eines Georg Koch schienen zu groß. Sein Ansehen in der Fankurve war gering.
In der Hinrunde der Bundesligasaison tat er wenig, um sein Ansehen bei den Fans zu verbessern. Als er mit einer Unsicherheit die Derbyniederlage gegen Schlacke einleitete, war für ihn der Nullpunkt in Duisburg erreicht.
Bei hohen Bällen bzw. Ecken flatterten regelmäßig dem gesamten Wedaustadion die Nerven.
Sein fast schon kometenhafter Aufstieg wurde allerdings schon kurz vor Beendigung der Hinserie beim 0-0 in München eingeläutet.
Mehr und mehr gewann er das Ansehen eines Hexers auf der Linie. Mehr und mehr konnte er nach einiger Eingewöhnungszeit Bundesligaanforderungen gerecht werden und auch mehr Sicherheit bei hohen Bällen gewinnen.
Er spielte in der Bundesliga eine starke Rückrunde, konnte jedoch nicht allein den Abstieg verhindern.
In der 2. Liga blieb er zunächst Stammtorhüter unter Trainer Bommer und entwickelte sich im Gegensatz zu seinem Vorgänger frei von jeglichen Eskapaden weiter und weiter. Zwischenzeitlich funkte es mit Herzog, der ihn in Bommers Endphase als ersten Mann zwischen den Pfosten verdrängte und einen gleichwertigen Eindruck hinterließ. Als Neururers erste Amtshandlung die Rückbesinnung auf Tom Starke war, waren viele Fans verärgert, denn der introvertierte Starke genoss bei den Fans immer noch nicht das Ansehen eines Herzog.
Seit seiner Rückkehr ins Tor blieb er dann in der 2. Liga und im Pokal 1 Jahr fast fehlerfrei. Ausgemachte Schwächen waren nicht mehr erkennbar oder deuteten sich nur noch in seltenen Fällen an. Der ruhige Vertreter hatte mit schir unglaublichen Paraden, gehaltenen Elfmetern und Zaubertricks mittlerweile ein derartiges Ansehen bei den Fans gewonnen, dass sie ihm seinen schweren und schmerzhaften Fehler ausgerechnet im Derby gegen Düsseldorf sofort verziehen und ihn hier und heute gebührlich ohne jeglichen Vorbehalt verabschieden und alles Gute für die Zukunft wünschen!
Tom, Du hast Deinen Job gemacht. Und darum kannst Du auch ohne jeden Zwischenton gehen. Alles, was Du machst, ist nur legitim. Du hast bei den MSV-Fans stets für Kopfschütteln gesorgt. Seit über 2 Jahren jedoch nur noch wegen Deiner Paraden, die fast schon aus einer anderen Welt schienen.