defeatist schrieb:
Was sehr auffällig ist, das das Nachtleben in der Duisburger City seit Jahren tot ist. Vergleicht man es mit anderen Städten, wo Freitag/Samstag Abends/Nachts noch reges treiben herrscht, ist das echt traurig.
Man läuft über die Kö und fühlt sich wie in einer verlassenen Westernstadt.
Grundsätzlich richtig beobachtet -gerade in den Wintermonaten.
Allerdings habe ich im Sommer 2009 den Bereich des König-Heinrich-Platzes mit seinen "schwebenden Wiesen", den Restaurants, dem Theater und Casino auch nach Ladenschluss deutlich belebter als früher erlebt.
defeatist schrieb:
In dieser Hinsicht sollte etwas getan werden. Mehr Bars, Lokale und kleine Discotheken die Duisburg am Wochenende gerade für junge Leute attraktiver macht.
Discotheken etc. gehören für mich nicht in eine Fußgängerzone. Die Vergnügungsmeile "Altstadt Düsseldorf" liegt beispielsweise ebenfalls vom Einzelhandel isoliert.
Das ist nicht das Problem! Das Problem ist die zu gernige Konzentration von Gastronomie an einem Ort. Interessante Kneipen sind durchaus vorhanden. Es verläuft sich jedoch alles.
Der Innenhafen bietet ein gewisses Angebot. Hier werden immer wieder Forderungen nach einer besseren Anbindung laut, ohne auch nur im Entferntesten Lösungsvorschläge zu nennen.
Selbstverständlich wäre es ideal, wenn man sich nach dem Einkaufsbummel auf der Königstraße nur einmal fallen lassen müsste und schon in einer gemütlichen Kneipe im Innenhafen wäre.
Doch der Innenhafen liegt nicht umsonst an dieser Stelle. Die Planer und Erbauer dieses Hafenbereichs konnten sich sicherlich nicht vorstellen, dass sich der Zweck dieses Bereichs irgendwann einmal in Gastronomie, Kultur und Dienstleistung erschöpfen würde.
Man muss akzeptieren, dass es derzeit einfach kein Patentrezept gibt. Im, Rathaus qualmen die Köpfe auch schon solange es den I-Hafen gibt.
Die beste Lösung wäre eine U - Bahn - Anbinung. Dies ist aber auf lange Sicht absolut nicht finanzierbar.
Die Forderung, den Innenhafen über die Münzstraße / das Schwanentor besser an die Innenstadt anzubinden, ist für mich ein Trugschluss. Dabei wird verkannt, dass das Herz des Innenhafens immer noch fast 1000 Meter weiter nördlich schlägt -nämlich am Philosophenweg. Mit einer Anbindung an dieser Stelle ist daher erstmal gar nichts erreicht. Es bleibt ein "weiter" Weg!
Meines Erachtens besteht die einzige Möglichkeit darin, die ohnehin schon hohe Attraktivität des Innenhafens weiter zu steigern, um dem Besucher der Königstraße einen Abstecher in den Innenhafen schmackhaft zu machen. Und hier gilt es -und das sage ich nun ganz bewußt- für Euch Duisburger Bürger nicht immer mit dem zu hardern, was man nicht hat, sondern zu erkennen, was man hat. Ich fühle mich zwar als Duisburger, bin aber kein Bürger dieser Stadt. Dies bedingt vielleicht in Kombination mit der Tatsache, dass ich relativ viel rum komme, eine etwas andere Sichtweise auf Duisburg. Die Stadt ist spannend. Nicht nur wegen der vielen Schießereien.

Die Stadt hat Visionen und Potential. Es tut sich was. Ihr habt nicht alles, aber Ihr habt viel mit Eurer / unserer Stadt. Der Duisburger Bürger muss mehr Selbstbewußtsein gewinnen.
Der Innenhafen muss einfach ein Angebot schaffen, welches den Besucher den 10 - 15 Minuten Fußmarsch (mehr ist es ja nicht) vergessen lässt. Und da ist man auf dem besten Weg. Die in Duisburg ohnehin vielfach interessante Archtiketur (nicht nur im Innenhafen) wird durch die neuen Projekte noch interessanter werden. Über Geschmack lässt sich streiten, aber das Archiv des Landes NRW sowie die Erweiterung des Museums Küppersmühle werden den Innenhafen weiter aufwerten. Damit hat Duisburg drei in Deutschland führende Museen auf seinem Stadtgebiet. Das Museum Küppersmühle wird im Bereich der modernen Kunst führend sein (ist es ja jetzt schon). Dazu gesellen sich das Lehmbruckmuseum (Plastiken) und das Binnenschifffahrtsmuseum.
Den Besucher der Königsstraße muss es auch in den Innenhafen ziehen. Unterstützend könnten schnörkellose Busverbindungen dienen. Der Besucher der Königstraße muss an der Steinschen Gasse sofort einen Bus mit der Aufschrift "Innenhafen" stehen sehen. Ich nutze den ÖPNV nicht, weshalb ich nicht sagen kann, ob es dieses Angebot vielleicht sogar schon gibt. Kommt man in Oberhausen am Bahnhof an, stehen da sofort Busse/Straßenbahnen mit der Aufschrift "CentrO" oder "Neue Mitte". So kann es gehen.
Durch die im Masterplan vorgesehene Umgestaltung und Verdichtung des historischen Burgplatzes (Verengung der Steinschen Gasse) könnte dieser und damit auch der Innenhafen "enger an die Fußgängerzone rücken". Aber ehrlich gesagt: Ein Patentrezept gibt es da nicht.
Man sollte froh sein, dass man in Duisburg überhaupt so etwas wie den Innenhafen hat. Das Wasser ist eine große Stärke der Stadt.
Um die Fußgängerzone auch nach Ladenschluss zu beleben, könnte ich mir folgendes vorstellen:
Wie wir alle wissen, entsteht das Stadtfenster an der Steinschen Gasse. Die Stadtbibliothek zieht von der Düsseldorfer Straße in diesen Komplex um. Das alte Europahaus steht damit leer. Das Grundstück steht im Eigentum von MD, die sehr verantwortungsvoll mit ihrer gestalterischen Freiheit in Duisburg umgehen. Siehe Forum, siehe KöGalerie. Man könnte diesen alten Komplex an der Düsseldorfer Straße einer alten Bestimmung zuführen. Dort war einmal ein Kino!
Wir alle kennen das vergammelte, nicht selten überlaufene UCI. Ich persönlich würde mir eine bessere Kino-Alternative für Duisburg wünschen. Dafür würde ich auch gerne 2 oder 3 Euro mehr zahlen. Ein Kino, welches ein anderes Publikum anspricht. Ich hoffe, dass man für dieses Grundstück eine Vision entwickelt, die in diese Richtung zielt: Gastronomie, Kino. Selbst das Cineplex in Dormagen bietet ein ganz anderes Ambiente und eine Alternative zur Käfighaltung des UCI.
Ein weiteres EKZ brauchen wir hingeggen nicht. Die KöGalerie ist auf Grund ihres gehobenen Warenangebots und ihrer Lage aber bitter notwendig. Die KöGalerie wird einen zweiten Magneten in der Innenstadt bilden und dafür Sorge tragen, dass sich Besucherströme über die gesamte Königstraße auch auf den Sonnenwall erstrecken. Der Sonnenwall wird mit seinem teilweise gehobenen Warenangebot durch die KöGalerie ergänzt.
Das Averdunkzentrum sieht nicht nur aus, als stamme es aus den 80ern. Es ist eine Bausünde aus den 80ern. Einfach dran vorbei gehen und ab ins Forum, ist da die Devise.