B. Hübner hat dem Aufsichtsrat vor der letzten Spielzeit ein Konzept präsentiert, welches folgendes vorsah:
Mittel- bis langfristiger Aufbau einer ambitionierten Mannschaft, bestehend aus jungen, motivierten, deutschen bzw. deutschsprachigen Spielern. Stärke und Identifikation durch Kaderkontinuität. Ergo nur noch punktuelle Verstärkungen nach dem letzten großen Umbruch im Sommer 2008.
Dieses Konzept fand Zustimmung, auch wenn Walter Hellmich die Zielvorgabe in "sofortiger Wiederaufstieg" veränderte.
Was ist aus diesem Konzept geworden?
Warum entwickelt man eine solche Philosophie , wenn man die ersten Früchte dieser Philosophie nicht erntet, sondern vertrocknen lässt?
Brzenska, der Prototyp des starken, motivierten, jungen, deutschen Spielers mit Entwicklungspotential. Willig beim MSV zu bleiben. Ein Junge aus dem Kohlenpott. Ein Junge für mehr Identifikation. Dafür Fahrenhorst: In seinem Leistungsvermögen schwierig einschätzen, jedenfalls mit mehr Routine als Entwicklungspotential. Älteres Spielersemster. Wieder ein neues Gesicht für die Fans. Und der Tscheche Strihavka? Kontinuität? Klasse? Deutschsprachig? Jugend? Motivation, beim MSV zu spielen? (Siehe seine Zeitungs-Aussagen.)
Das alte Konzept ist tot, wenn man keinen einzigen Spieler wie Makiadi, Kouemaha, Ben Hatira und Brzenska halten kann.
Das neue Konzept lautet:
Doch warum sind wir, der MSV, der noch vor 1 1/2 Jahren laut Walter Hellmich etwa auf Platz 10 der ersten Liga in Sachen Sponsoreneinnahmen standen, nun dermaßen runtergewirtschaftet?
Dass wir nach Hellmich und Hübners Kardinalfehlern in Sachen Bommer ärmer geworden sind, ist doch ein längst bekannter Sachverhalt.
Doch wie kann es sein, dass wir derzeit auf dem Transfermarkt sogar gegenüber "Dorfvereinen" wie Fürth, Augsburg und Co. ins Hintertreffen geraten? O.K., Augsburg hat mittlerweile Hintergrund -keine Frage. Doch MITHALTEN sollten wir doch noch können...
Bei Fürth wird kaum Geld "umgeschlagen". Weniger Sponsorengelder, weniger Zuschauereinnahmen etc. Nicht einmal mit Cottbus scheinen wir uns in Liga 2 auf Augenhöhe zu befinden. Es ist doch so, dass immer noch ein stattliches Sümmchen in den MSV fließt, welches uns zumindest dieses Transferdesaster ersparen sollte. Der MSV erscheint derzeit auf dem Transfermarkt mit fast so wenig Widerstandskraft und Rüstzeug wie RW Oberhausen ausgestattet.
Wie konnte man den Verein in den letzten Jahren dermaßen vor die Wand fahren? Allein für den unnötigen Abstieg und den unnötigerweise verpassten Aufstieg, mit anderen Worten allein für das zu lange Festhalten an Rudi Bommer gehören die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen. Früher hätte man gesagt: An die Wand gestellt! Und wenn Wittsiepes Anschuldigungen um ein systematisches Aussagen des Vereins nur annährend stimmen, muss noch in der kommenden Saison mit alledem Schluss gemacht werden. Wahrscheinlich auch in dem Fall, dass seine Anschuldigungen nicht der Realität entsprechen.