Kasi
Bezirksliga
Unterirdisch, nicht zu fassen
/ veröffentlicht: 20.03.06 - 07:57, akt.: 20.03.06 - 08:02,
Autor: Hermann Kewitz
Duisburg (RP). Ausgerechnet in der Frankfurter Commerzbank-Arena, wo die Zebras am 9. Mai 2005 den Aufstieg in die Bundesliga klar machten, stellte das Kohler-Team den Dringlichkeitsantrag auf Wiederaufnahme in die Zweite Liga. Torhüter Georg Koch hatte Frankfurts Kapitän Marco Rehmer bei der Seitenwahl listig an den Triumph vor einem Jahr erinnert. Koch beschwor dann noch einmal die guten Geister herauf, als er in 35. Minute einen Elfmeter von Copado hielt.
Da stand es 2:3. Nach furchterregend schlechter Anfangsphase und den Gegentoren von Amanatidis (53. Sekunde/ 13. Minute) und Köhler (11.), hatten sich die Zebras - dank der Nachlässigkeiten der Eintracht - durch das erste Saisontor von Bodzek (25.) und den sechsten Treffer von Lavric (32.) zurück ins Spiel gebracht. Dann der Strafstoß nach Lavrics Handspiel und Koch im richtigen Eck. Die MSV-Fans hatten ihre Tribünenplätze nach dem 0:3 verlassen; sie waren jetzt zurückgekehrt.
Das musste doch was werden, mit einem Erfolg ihrer Jungs. Nach so einem Einbruch, der ebenfalls abstiegsgefährdeten Hessen. Friedhelm Funkel soll nach dem Spiel zur Lage gesagt haben: „Gegen jede andere Mannschaft der Liga hätten wir jetzt noch verloren.“ Aber der MSV brachte nur allein den feinen Fallrückzieher von Ahanfouf zustande, der knapp am Tor vorbei strich.
Selbst die Schwäche der Eintracht vermochte die Kohler-Elf nicht zu nutzen. Zum Unterschied: Funkel kochte während des Pausentees, machte seine Kicker richtig heiß, schwor sie auf Einsatz und Siegeswillen ein. Beim MSV gab es wohl nur Sprudel ohne Geschmack und Jung-Hwan Ahn ohne Lust und Laune für den bemühten Peter van Houdt. Die Hausherren legten wieder los wie die Feuerwehr. Die Zebras schliefen auch noch den Schlaf der Dummen. Tjikuzu schaute bei einem Einwurf der Hessen zu. Die rechte Abwehrseite des MSV stand offener als ein Scheunentor. Eine Flanke, ein Torschuss von Matchwinner Amanatidis, und der Handkäs war gegessen.
Copados 2:5 (79./Handspiel Baelum) im zweiten Elfmeteranlauf und die Gelb-Rote Karte gegen Möhrle - der MSV tat wirklich alles, um jede Hoffnung auf Rettung zu vernichten. Zumal gegen die Bayern auch Tjikuzu und van Houdt mit fünfter Gelber Karte ausfallen. Beschämend: Der Schuss von Bodzek in 83. Minute war die einzige Gelegenheit von Frankfurts Keeper Nikolov sich ins Spiel einzuschalten. Nach vorn ging beim MSV gar nichts.
Das 2:5 war Ausdruck eines Multiorgan-Versagens. In den ersten Minuten nicht wach, nach glücklichem Anschluss nur halbherzig, individuelle Fehler, die Frisören die Arbeit leicht machen, weil sich die Haare von selbst hoch stellen. Nichts ging. Bezeichnend: Nach dem 0:3 in Nürnberg ließ sich das Team zum zweiten Mal in einem Sechs-Punkte-Spiel lächerlich machen.
Trainer Kohler redet immer davon, dass Abstiegskampf vor allem Kampf bedeutet. Offenbar hört ihm niemand zu, erreichen seine Worte nicht die Herzen der Kicker. Schlecht zu verstehen, warum er an Adam Bodzek festhält, der in der Liga nicht klar kommt. Kohler opferte für Bodzek eine offensivere Mittelfeldkraft. Schlechten Beton hat der Weltmeister da angerührt. Warum darf Tjikuzu Woche für Woche auf rechts durchs Niemandsland laufen? Was will Jung-Hwan Ahn in dieser Mannschaft? Der Coach hat nichts erreicht, nur neun Punkte geholt. Zweite Liga - wir kommen!
RP
/ veröffentlicht: 20.03.06 - 07:57, akt.: 20.03.06 - 08:02,
Autor: Hermann Kewitz
Duisburg (RP). Ausgerechnet in der Frankfurter Commerzbank-Arena, wo die Zebras am 9. Mai 2005 den Aufstieg in die Bundesliga klar machten, stellte das Kohler-Team den Dringlichkeitsantrag auf Wiederaufnahme in die Zweite Liga. Torhüter Georg Koch hatte Frankfurts Kapitän Marco Rehmer bei der Seitenwahl listig an den Triumph vor einem Jahr erinnert. Koch beschwor dann noch einmal die guten Geister herauf, als er in 35. Minute einen Elfmeter von Copado hielt.
Da stand es 2:3. Nach furchterregend schlechter Anfangsphase und den Gegentoren von Amanatidis (53. Sekunde/ 13. Minute) und Köhler (11.), hatten sich die Zebras - dank der Nachlässigkeiten der Eintracht - durch das erste Saisontor von Bodzek (25.) und den sechsten Treffer von Lavric (32.) zurück ins Spiel gebracht. Dann der Strafstoß nach Lavrics Handspiel und Koch im richtigen Eck. Die MSV-Fans hatten ihre Tribünenplätze nach dem 0:3 verlassen; sie waren jetzt zurückgekehrt.
Das musste doch was werden, mit einem Erfolg ihrer Jungs. Nach so einem Einbruch, der ebenfalls abstiegsgefährdeten Hessen. Friedhelm Funkel soll nach dem Spiel zur Lage gesagt haben: „Gegen jede andere Mannschaft der Liga hätten wir jetzt noch verloren.“ Aber der MSV brachte nur allein den feinen Fallrückzieher von Ahanfouf zustande, der knapp am Tor vorbei strich.
Selbst die Schwäche der Eintracht vermochte die Kohler-Elf nicht zu nutzen. Zum Unterschied: Funkel kochte während des Pausentees, machte seine Kicker richtig heiß, schwor sie auf Einsatz und Siegeswillen ein. Beim MSV gab es wohl nur Sprudel ohne Geschmack und Jung-Hwan Ahn ohne Lust und Laune für den bemühten Peter van Houdt. Die Hausherren legten wieder los wie die Feuerwehr. Die Zebras schliefen auch noch den Schlaf der Dummen. Tjikuzu schaute bei einem Einwurf der Hessen zu. Die rechte Abwehrseite des MSV stand offener als ein Scheunentor. Eine Flanke, ein Torschuss von Matchwinner Amanatidis, und der Handkäs war gegessen.
Copados 2:5 (79./Handspiel Baelum) im zweiten Elfmeteranlauf und die Gelb-Rote Karte gegen Möhrle - der MSV tat wirklich alles, um jede Hoffnung auf Rettung zu vernichten. Zumal gegen die Bayern auch Tjikuzu und van Houdt mit fünfter Gelber Karte ausfallen. Beschämend: Der Schuss von Bodzek in 83. Minute war die einzige Gelegenheit von Frankfurts Keeper Nikolov sich ins Spiel einzuschalten. Nach vorn ging beim MSV gar nichts.
Das 2:5 war Ausdruck eines Multiorgan-Versagens. In den ersten Minuten nicht wach, nach glücklichem Anschluss nur halbherzig, individuelle Fehler, die Frisören die Arbeit leicht machen, weil sich die Haare von selbst hoch stellen. Nichts ging. Bezeichnend: Nach dem 0:3 in Nürnberg ließ sich das Team zum zweiten Mal in einem Sechs-Punkte-Spiel lächerlich machen.
Trainer Kohler redet immer davon, dass Abstiegskampf vor allem Kampf bedeutet. Offenbar hört ihm niemand zu, erreichen seine Worte nicht die Herzen der Kicker. Schlecht zu verstehen, warum er an Adam Bodzek festhält, der in der Liga nicht klar kommt. Kohler opferte für Bodzek eine offensivere Mittelfeldkraft. Schlechten Beton hat der Weltmeister da angerührt. Warum darf Tjikuzu Woche für Woche auf rechts durchs Niemandsland laufen? Was will Jung-Hwan Ahn in dieser Mannschaft? Der Coach hat nichts erreicht, nur neun Punkte geholt. Zweite Liga - wir kommen!
RP