Presse: Adler vs. Zebra

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Unterirdisch, nicht zu fassen
/ veröffentlicht: 20.03.06 - 07:57, akt.: 20.03.06 - 08:02,
Autor: Hermann Kewitz

Duisburg (RP). Ausgerechnet in der Frankfurter Commerzbank-Arena, wo die Zebras am 9. Mai 2005 den Aufstieg in die Bundesliga klar machten, stellte das Kohler-Team den Dringlichkeitsantrag auf Wiederaufnahme in die Zweite Liga. Torhüter Georg Koch hatte Frankfurts Kapitän Marco Rehmer bei der Seitenwahl listig an den Triumph vor einem Jahr erinnert. Koch beschwor dann noch einmal die guten Geister herauf, als er in 35. Minute einen Elfmeter von Copado hielt.

Da stand es 2:3. Nach furchterregend schlechter Anfangsphase und den Gegentoren von Amanatidis (53. Sekunde/ 13. Minute) und Köhler (11.), hatten sich die Zebras - dank der Nachlässigkeiten der Eintracht - durch das erste Saisontor von Bodzek (25.) und den sechsten Treffer von Lavric (32.) zurück ins Spiel gebracht. Dann der Strafstoß nach Lavrics Handspiel und Koch im richtigen Eck. Die MSV-Fans hatten ihre Tribünenplätze nach dem 0:3 verlassen; sie waren jetzt zurückgekehrt.

Das musste doch was werden, mit einem Erfolg ihrer Jungs. Nach so einem Einbruch, der ebenfalls abstiegsgefährdeten Hessen. Friedhelm Funkel soll nach dem Spiel zur Lage gesagt haben: „Gegen jede andere Mannschaft der Liga hätten wir jetzt noch verloren.“ Aber der MSV brachte nur allein den feinen Fallrückzieher von Ahanfouf zustande, der knapp am Tor vorbei strich.

Selbst die Schwäche der Eintracht vermochte die Kohler-Elf nicht zu nutzen. Zum Unterschied: Funkel kochte während des Pausentees, machte seine Kicker richtig heiß, schwor sie auf Einsatz und Siegeswillen ein. Beim MSV gab es wohl nur Sprudel ohne Geschmack und Jung-Hwan Ahn ohne Lust und Laune für den bemühten Peter van Houdt. Die Hausherren legten wieder los wie die Feuerwehr. Die Zebras schliefen auch noch den Schlaf der Dummen. Tjikuzu schaute bei einem Einwurf der Hessen zu. Die rechte Abwehrseite des MSV stand offener als ein Scheunentor. Eine Flanke, ein Torschuss von Matchwinner Amanatidis, und der Handkäs war gegessen.

Copados 2:5 (79./Handspiel Baelum) im zweiten Elfmeteranlauf und die Gelb-Rote Karte gegen Möhrle - der MSV tat wirklich alles, um jede Hoffnung auf Rettung zu vernichten. Zumal gegen die Bayern auch Tjikuzu und van Houdt mit fünfter Gelber Karte ausfallen. Beschämend: Der Schuss von Bodzek in 83. Minute war die einzige Gelegenheit von Frankfurts Keeper Nikolov sich ins Spiel einzuschalten. Nach vorn ging beim MSV gar nichts.

Das 2:5 war Ausdruck eines Multiorgan-Versagens. In den ersten Minuten nicht wach, nach glücklichem Anschluss nur halbherzig, individuelle Fehler, die Frisören die Arbeit leicht machen, weil sich die Haare von selbst hoch stellen. Nichts ging. Bezeichnend: Nach dem 0:3 in Nürnberg ließ sich das Team zum zweiten Mal in einem Sechs-Punkte-Spiel lächerlich machen.

Trainer Kohler redet immer davon, dass Abstiegskampf vor allem Kampf bedeutet. Offenbar hört ihm niemand zu, erreichen seine Worte nicht die Herzen der Kicker. Schlecht zu verstehen, warum er an Adam Bodzek festhält, der in der Liga nicht klar kommt. Kohler opferte für Bodzek eine offensivere Mittelfeldkraft. Schlechten Beton hat der Weltmeister da angerührt. Warum darf Tjikuzu Woche für Woche auf rechts durchs Niemandsland laufen? Was will Jung-Hwan Ahn in dieser Mannschaft? Der Coach hat nichts erreicht, nur neun Punkte geholt. Zweite Liga - wir kommen!

RP
 
Kohler wäscht seine Hände in Unschuld
/ veröffentlicht: 20.03.06 - 08:03, akt.: 20.03.06 - 08:04,
Autor: Hermann Kewitz

Duisburg (RP). Verstehe einer die Logik von Jürgen Kohler. Warum er noch Hoffnung habe, dass es was wird mit dem Klassenerhalt, wurde der Coach der Zebras gefragt. „Weil alle Mannschaften da unten eine kleine Serie gespielt haben, nur wir nicht.“ Ach so, Siege erfolgen jetzt auf Zuteilung. Diese Woche seid ihr dran, morgen wir. Leistung spielt keine Rolle. Wer hätte das gedacht?

Nichts da: Die Serien der Konkurrenten folgten der Bereitschaft, sich für den Erfolg ins Zeug zu legen. Der MSV hat einen Siegeszug nicht verdient. Und weiter zu Jürgen Kohler, der freundlich grüßte, nach einem Auftritt seiner Zebras, der ihm sieben Tage Regenwetter ins Gesicht hätte peitschen müssen. „Ich bin sicher, dass wir uns gegen die Bayern hineinlegen werden, wo wir viel zu gewinnen haben“, sagte Kohler später. Ach echt? Warum nicht gegen die Eintracht, die ungleich leichter zu beherrschen ist als das Starensemble von der Isar. Oder gegen Nürnberg, oder Hannover oder Gladbach?

Bei der Nachbetrachtung des Trainers war ein unsichtbares Waschbecken zugegen. Darin wusch er seine Hände in Unschuld. Die Vorgehensweise der Eintracht habe man im Training simuliert. Da habe das gut geklappt. Auch das Verhalten beim Einwurf habe man geübt. Tjikuzu müsse sich beim fatalen Blackout zum 2:4 an die eigene Nase fassen. Überhaupt diese individuellen Fehler, die sich seine Mannschaft geleistet habe. Leise mitzuhören war ein: „Ich kann nichts dafür.“ Auf die Frage, warum sein Team zum dritten Mal in drei Spielen zwei Tore gleich in den ersten Minuten bekommen habe, gab es keine Antwort.

Kohler bekommt seine Elf offenbar nicht zeitig wach. Wieso kam Frankfurt nach der Pause hoch motiviert aus der Kabine, der MSV aber nur so lala? Das Versagen in den wichtigen Spielen ist auch nicht zu erklären. Es fehlt am Willen, alles für die Rettung zu wagen. Dem Personal mangelt es an Klasse. Unübersehbar. Es entbehrte der Leidenschaft, die eigenen Mängel wegzuspurten oder wegzugrätschen. Jede andere Truppe hätte nach Copados verschossenen Elfmeter sich angeschaut und dann gesagt: „So, euch hauen wir jetzt weg.“ Nicht so die Zebras.

Der Eindruck von Frankfurt relativiert auch die Rüge gegen Georg Koch, der den Erfolg über die kriselnde Hertha in Frage gestellt hatte. Kohler hatte danach seinem Torhüter vorgeworfen, er habe das zarte Pflänzchen der Hoffnung nieder getreten. Das 2:5 in Frankfurt beweist: Es gab und gibt diese Pflanze nicht. „Die Mannschaft lebt“, hatte der Coach nach dem 0:0 gegen Hannover gesagt. In Wahrheit ist sie mausetot.

Alle Beschwörungen des rechnerisch Möglichen, der Aussicht auf eine Siegesserie, klingen wie Botschaften aus einem Paralleluniversum, unendliche Weiten entfernt vom Planeten Erde.

RP
 
Spielbericht: Eintracht Frankfurt – MSV Duisburg
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Eintracht Frankfurt – MSV Duisburg
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Frankfurt (rmn) Eintracht Frankfurt gelingt mit dem 5:2-Sieg im Heimspiel gegen den MSV Duisburg ein erster kleiner Befreiungsschlag im Abstiegskampf.

Beide Trainer veränderten ihre Startelf auf jeweils zwei Positionen im Vergleich zum letzten Bundesligaspiel. Amanatidis kam bei der Eintracht für Cha im Sturm zum Einsatz, Spycher kehrte nach seiner Verletzungspause für Preuß in die Anfangsformation zurück. Beim MSV spielten Tararache und Lavric für Anfang und Kurth von Beginn an.

Vor 32.000 Zuschauern und unter strahlendem Sonnenschein begann die Partie mit einem Paukenschlag der Gastgeber. Bereits in der ersten Minute gelang die Führung durch Amanatidis, der nach einem Anspiel von Meier aus kurzer Distanz Duisburgs unglücklich agierenden Keeper Koch überwand.

Duisburg war sichtlich geschockt und musste bereits nach elf Minuten den zweiten Gegentreffer hinnehmen. Köhler hatte sich im Mittelfeld den Ball erkämpf und zog alleine auf Koch zu, den er mit einem Schlenzer in rechte, obere Toreck überwand. Die Eintracht spielte weiter wie entfesselt auf, nach einem weiten Einwurf von Chris brachte Huggel den Ball aus zwei Metern nicht im Tor unter (12.).

Eine Minute später war dann Amanatidis erneut erfolgreich, als er nach einem hohen Ball von Copado mit einem feinen Lupfer das 3:0 erzielte. Duisburg wirkte in diesem für den Abstiegskampf richtungsweisenden Spiel völlig zerfahren und die ersten Gästefans verließen bereits ihre Plätze.

Auf diese kehrten sie allerdings nach 25. Minuten zurück, denn die Hausherren ließen die Zebras durch haarsträubende individuelle Fehler wieder ins Spiel kommen. Rehmer spielte unbedrängt einen Fehlpass auf Bodzek, der trocken aus zwanzig Metern abzog und den Ball links unten im Tor versenkte. In der 32. Minute produzierte Chris den nächsten Aussetzer.

Wieder war es Bodzek, den das Abspiel erreichte und dieser bediente Torjäger Lavric, der sich gegen Vasoski und Nikolov zum 3:2 durchsetzte. Wenig später hätte die Eintracht allerdings den Vorsprung wieder ausbauen können, doch Copado scheiterte mit einem Handelfmeter an Koch (35.). Auf der Gegenseite setzte Ahanfouf zu einem Fallrückzieher an und der Ball verfehlte das Frankfurter Gehäuse nur knapp (42.).

Zur zweiten Hälfte nahm die Eintracht das Heft wieder in die Hand und nach einem Freistoß von Köhler köpfte Chris an den linken Pfosten (51.). Die Offensivbemühungen zahlten sich in der 57. Minute aus, als Meier nach einem Einwurf der Duisburger Verteidigung auf dem Flügel enteilte und Amanatidis in der Mitte die Kugel zum 4:2 über die Linie beförderte.

Danach war der Widerstand der Duisburger völlig gebrochen und die Hessen konnten befreit aufspielen. In der Schlussphase pfiff der gute Schiedsrichter Merk erneut einen Handelfmeter für die Hausherren und Copado schnappte sich selbstbewusst wiederum den Ball. Beim zweiten Versuch war er auch weitaus erfolgreicher, er verwandelte unhaltbar rechts oben zum 5:2-Endstand (79.).

Wehrmutstropfen des verdienten Sieges waren die Verletzung von Chris, der nach einem Foul für Russ ausgewechselt werden musste und die fünfte Gelbe Karte für Vasoski.

Mit diesem Sieg hat die Eintracht nun 5 Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, Duisburgs Chancen sind bei jetzt sechs Punkten Rückstand ein weiteres Stück kleiner geworden.

Die besten Frankfurter waren Amanatidis und Köhler, bei Duisburg waren dies Bodzek und Tjikuzu.

Frankfurter Neue Presse
 
[FONT=Verdana,Arial,Geneva,sans-serif]Ratlos in Duisburg
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[FONT=Verdana,Arial,Geneva,sans-serif]Der MSV kann im Grunde schon für die zweite Liga planen
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[FONT=Verdana,Arial,Geneva,sans-serif]Am Ende wirkte Jürgen Kohler fast so, als habe sein Realitätssinn während der 90 Minuten zuvor arg gelitten. Der Trainer des MSV Duisburg sprach nach der 2:5-Klatsche in Frankfurt permanent und unermüdlich von einer "kleinen Serie", die seine Mannschaft nun endlich einmal starten müsse, am besten schon am nächsten Samstag im Heimspiel gegen den FC Bayern München. Nun soll ja im Fußball, schenkt man einer Binse Glauben, so ziemlich alles möglich sein, aber wer diesen desaströsen Auftritt des MSV Duisburg in Frankfurt erleben durfte, der mag den Worten des einst als Fußball-Gott gefeierten Kohler auch beim besten Willen keinen Glauben schenken. Die Vorstellung, dass seine harmlose Mannschaft auch nur einen Punkt gegen den Dauermeister verbuchen kann, erscheint nahezu absurd.

Kohlers Argumente übrigens sind arg dürftig, nicht die Leistung seines Teams macht ihm Hoffnung (das wäre auch sehr vermessen), sondern die Tatsache, dass alle anderen Kellerkinder schon einmal eine Serie gestartet hätten. Warum also nicht auch der MSV? Womöglich, weil die Qualität für die erste Klasse schlicht und einfach nicht ausreicht.

Der 40 Jahre alte Coach wirkte nach dem ernüchternden Auftritt ähnlich rat- und hilflos wie seine Spieler auf dem Feld, Kohler machte den Eindruck, als spüre er, dass diese seine Mission schon jetzt, acht Spieltage vor Schluss, gescheitert ist. Er verkündete zwar, er glaube nach wie vor an seine Mannschaft und den Klassenerhalt, aber seine Körpersprache und sein Auftreten verrieten das Gegenteil: Kohler, früher ein knallharter Kämpfer, sah nicht so aus, als glaube er tatsächlich, was er sagte.

Das kann nicht allzu sehr verwundern, der MSV hat eine Abwehr, die ihren Namen nicht verdient, auch spielerisch ist das Team arg limitiert. Sechs Punkte liegen die Zebras hinter dem rettenden 15. Platz zurück, ein Rückstand, der durchaus aufzuholen ist. Wären da nicht die schlimmen Leistungen zuletzt - und das Restprogramm. Nacheinander kommen Bayern München, :kacke: 04, der Hamburger SV und Werder Bremen in die MSV-Arena. Mehr als die Hoffnung auf eine Serie bleibt da wirklich nicht. dur

Frankfurter Rundschau
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[FONT=Verdana,Arial,Geneva,sans-serif]Kantersieg besänftigt Funkel nicht
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[FONT=Verdana,Arial,Geneva,sans-serif]Eintracht Frankfurt deklassiert Duisburg in einer höchst turbulenten Partie und kann im Abstiegskampf durchatmen
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[FONT=Verdana,Arial,Geneva,sans-serif]VON INGO DURSTEWITZ
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[FONT=Verdana,Arial,Geneva,sans-serif][/FONT] [FONT=Verdana,Arial,Geneva,sans-serif] Der Losgelöste (dpa)[/FONT]
[FONT=Verdana,Arial,Geneva,sans-serif] Des Trainers Urteil fiel rundweg vernichtend aus: "Fahrlässig, verantwortungslos, arrogant, hochnäsig!" Patsch, patsch, patsch, patsch. Friedhelm Funkel, der grantelnde Eintracht-Coach, watschte seine Mannen böse ab, jedes Wort glich einem Peitschenhieb. Kaum eine Regung der Freude nach diesem unheimlich wichtigen 5:2-Erfolg über den MSV Duisburg, dem zweithöchsten Saisonsieg. Stattdessen hagelte es derbe Kritik. Die Minuten 15 bis 45 hatten den Fußballlehrer zürnen und wohl auch ein bisschen altern lassen. Es war der Spielabschnitt, in dem die Eintracht an diesem turbulenten, kurzweiligen und auch seltsamen Nachmittag im Frankfurter WM-Stadion drauf und dran gewesen war, einen furios herausgespielten 3:0-Vorsprung aus der Hand zu geben. "Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn dieses Spiel noch gekippt wäre", unkte später ein sichtlich erleichterter Eintracht-Chef Heribert Bruchhagen.
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[FONT=Verdana,Arial,Geneva,sans-serif]Fotostrecke: Eintracht schießt die Zebras ab

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Es war diese halbe Stunde, die die Gemüter in Frankfurt erhitzte und die den noch lange nach dem Abpfiff aufgewühlten Trainer Funkel in bisher nicht gekannter Unnachgiebigkeit poltern und auf sein Team losgehen ließ. Zu lax, zu überheblich, zu sorglos habe seine Elf nach dem überfallartigen Blitzstart mit Toren von Ioannis Amanatidis (1., 13.) und Benjamin Köhler ( 12.) gespielt, sie verschoss einen Strafstoß (Francisco Copado/35.) und machte dilettantische Fehler (Rehmer, Chris). Die Duisburger bedankten sich und fanden durch Adam Bozek (25.) und Klemen Lavric (32.) zurück ins verloren geglaubte Spiel.

Die Frankfurter Profis versuchten, die zuvor tumben Zebras am Nasenring durch die Arena zu ziehen; die anfängliche Aggressivität war Schlafmützigkeit gewichen. "Wenn man nicht mehr bereit ist, den letzten Meter zu gehen und denkt, man bringt das Ding im Spaziergang über die Runden, wird man gnadenlos bestraft", klagte Funkel und kündigte an: "Darüber wird zu reden sein." Der Coach bekundete, das erste Mal "so richtig enttäuscht" gewesen zu sein von seiner Mannschaft. Entsprechend laut war es zur Halbzeitpause in der Frankfurter Kabine zugegangen. Es setzte ein Donnerwetter. "Der Trainer", erzählte Patrick Ochs freimütig, "hat uns zusammengestaucht." Die Wutrede zeigte Wirkung und half, den "Schlendrian auszutreiben" (Copado). Durch den dritten Treffer von Amanatidis (57.) und den ersten von Copado mit seinem zweiten Strafstoß (79.) brachte die Eintracht den Erfolg unter Dach und Fach. Einen Erfolg, der, das sollte nicht unerwähnt bleiben, ungefährdet und hochverdient war.

[FONT=Verdana,Arial,Geneva,sans-serif]Torrausch durch Videostudium [/FONT]

Die Frankfurter waren den bemitleidenswerten Duisburgern, in dieser Form allenfalls von zweitklassigem Format, in allen Bereichen turmhoch überlegen, sie hätten am Ende auch sieben oder acht zu zwei gewinnen können, der MSV hätte sich nicht beschweren dürfen. Funkel hatte seiner Mannschaft mit einem subtilen Psycho-Trick wieder in die Erfolgsspur verholfen. Am Freitag, einen Abend vor der richtungweisenden Partie, spielte er den Eintracht-Profis im Hotel die vielen schönen Tore aus der Hinrunde vor. "Wir sind dadurch wieder geil auf Tore geworden", befand Benjamin Köhler.

Die Frankfurter können im Kampf gegen den Abstieg durch den ersten Heimsieg im Jahr 2006 erstmal tief durchatmen. Der auf zwei Zähler geschrumpfte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz (1. FC Kaiserslautern) ist wieder auf deren fünf angewachsen. Funkel aber gibt sich keinen Illusionen hin: "Es geht bis zum letzten Spieltag. Am Ende werden wir jedoch über dem Strich stehen - wenn sich nicht acht Spieler verletzen."

Die Quote könnte freilich bald erfüllt sein, denn der Abstiegskampf hat nicht nur einen von Bruchhagen ausgemachten "Substanzverlust auf einigen Positionen", sondern auch einige angeschlagene Spieler zur Folge. So geht Chris seit Samstag im wahrsten Sinne des Wortes an Krücken: Der Brasilianer war vom Duisburger Alexander Meyer übel gefoult worden und zog sich eine schwere Prellung am rechten Fuß zu. Chris kann den "extrem dicken" (Mannschaftsarzt Christoph Seeger) Fuß nicht belasten, sein Einsatz am Samstag in Köln ist fraglich. Skeptisch ist Seeger auch bei Christoph Preuß, dessen Rückenbeschwerden bis ins Bein ausstrahlen. Vieles deutet auf Probleme mit der Bandscheibe hin, die eine längerfristige Pause bedeuteten könnten. Preuß fällt wohl in Köln aus, Aleksandar Vasoski durch seine fünfte Gelbe Karte sowieso. Marko Rehmer wird hingegen seinen Mann stehen können - vermutlich an der Seite von Marco Russ. Der ist 20 Jahre alt und durfte gestern für 14 Minuten Bundesliga-Luft schnuppern - zum allerersten Mal.

Frankfurter Rundschau
 
Was machen die Versager?

Von Manfred Much

Das Debakel von Frankfurt hat auch dem letzten Optimisten gezeigt :
Dieser MSV ist nicht Bundesligatauglich.Sicher ist auch :
Die Mannschaft muss komplett erneuert werden.

Für Georg Koch,Mihai Tararache,Klemen Lavric und Abdelaziz Ahanfouf kann der Club noch Ablöse kassieren.
Der vertrag von Marino Biliskov läuft aus.Das sind die einzigen die in der ersten Liga bestehen können.

Auch mit Uwe Möhrle,Raschid Tjikuzu,Alex Bugera und Peter van Houdt wären vieleicht noch ein paar euro zu machen.
Ob sie allerdings einen Klub in der ersten Liga finden,bleibt abzuwarten.
Die Verträge von Carsten Wolters,Thomas Baelum,Dirk Lottner,Jupp Ivanovic(ausgeliehen) und Nasir el Kasmi laufen aus.
Bei Alex meyer entscheidet Bayer leverkusen über seine sportliche Zukunft.
Ivica Grilic,Markus Anfang,Tobias Willi,Sven beuckert,Markus Kurth und Kai Michalke haben noch verträge bis 2007.

Aber nur Marco Caligiuri und Adam Bodzek bleiben auch in der 2ten Liga.
Bei Andreas Voss und Markus hausweiler entscheidet der Arzt,ob sie nochmal in den profifussball zurückkommen.

Quelle : Bildzeitung
 
Massenflucht der wütenden Fans!

Über 1200 MSV-Fans waren nach Frankfurt gekommen.
Eine Fahrt,die sie schon nach 15 Minuten bereuten.Was sie von der desolaten Leistung Ihrer Spieler hielten,demonstrierten sie nach dem 0:3 :
In Scharen verließen sie das Stadion.Nach dem Anschlusstor schöpften sie nochmal Hoffnung - und wurden wieder bitter enttäuscht.

Am Abend standen sie dann vor der MSV-Arena und warteten auf die Versager.
Über eine stunde lang diskutierten sie mit den Spielern über den Offenbarungseid von Frankfurt.
Mehr als die üblichen Entschuldigungen bekamen sie jedoch nicht zu hören....

Quelle : Bildzeitung von heute
 
MSV am Ende!
Was macht Kohler?

Von Manfred Much

Der 9.Mai 2005!Der MSV Duisburg ist endlich ganz oben angekommen.10000 Feiern in der Arena den Bundesliga-Aufstieg bis in den Morgengrauen.Die Mannschaft zieht per Auto-Corso durch die Stadt.
Boss Walter Hellmich will bald "auf Augenhöhe" mit :kacke: sein....

Zehn Monate später liegt alles in Trümmern.Mit dem peinlichen 2:5 in Frankfurt ist der Abstieg praktisch nicht mehr zu verhindern.
Der MSV am Ende!
Ein Ende,das schon mit dem Aufstieg begann.Anstatt Qualität zu kaufen,um in der Bundesliga bestehen zu können,wurde nur Masse verpflichtet.
Eine Mannschaft ohne System und Hierachie kann nicht funktionieren.
Dazu hat der Verein keine Bundesliga tauglichen strukturen.Das managment besteht nur aus einer person : Walter Hellmich!
Fakt ist : Ohne ihn gebe es den Klub schon längst nicht mehr.Auch keine MSV-Arena,keinen brauchbaren Sponsorenpool.
Doch in der Doppelfunktion Präsident und Manager ist auch er überfordert.
Die fehleinkäufe vor der Saison,das Krisenmanagment nach dem Kopfstoss von Ex-trainer Norbert Meier,der fall Idrissou und auch das Theater um die Koch Abmahnung - all das hätte es mit einem erfahrenen Manager ganz sicher nicht gegeben.
Ein Boss Hellmich,der sich um die Finanzen kümmert und ein Manager,der die sportliche seite im Griff hat,wäre für den Verein sinnvoll.
Dazu gehört auch schnellstens die Klärung zur Frage : Was macht jetzt Jürgen Kohler?
Der Weltmeister hat auch einen Vertrag für die 2te Liga.Doch daß er auch den erfüllt,glaubt eigentlich niemand.
Obwohl Kohler immer beteuert:"Ich kann mir auch einen neuanfang mit dem MSV vorstellen".
Der alte Haudegen hatte schon bei seinem Antritt im Winter eine Umstrukturierung des Vereins vorgeschlagen und gefordert.
Doch Hellmich zögert nach wie vor,seine Forderungen zu erfüllen.Da ist sogar nicht mehr auszuscliessen,daß er nach einer Trennung von Kohler Vorgänger Norbert Meier zurückholt....

Quelle : Bildzeitung von heute
 
Entfesseltes Fußballwunder für dreizehn MinutenEintracht Frankfurt gewinnt gegen gelähmte Duisburger mit 5:2

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Diese ersten dreizehn Minuten des Samstagspiels am 18.3.2006 wird kein Zuschauer vergessen. Es war gerade losgegangen, eine Situation, in der sich die Spieler sonst gegenseitig beschnuppern, als nach 48 Sekunden Ioannis Amanathidis den Ball ins gegnerische Tor schoß, mit links. Die Eintracht blieb sturmstark und gab das Spielen auf das gegnerische Tor nicht auf. Auch Benjamin Köhler war angesteckt von der Sturmfreudigkeit und legte mit dem 2: 0 in der 11. Minute einen Fußballklassiker auf: er umtrippelte die Duisburger Abwehr, ließ seine Eintrachtkameraden, die auf das Zuspiel warteten, ebenfalls links liegen, lief mit dem Ball am Fuß einfach weiter und schoß gezielt am Torwart vorbei zum 2:0. Das wiederum machte Ioannis Amanathidis Laune. Knapp zwei Minuten später vollstreckte er zum 3:0.

Der Duisburger Trainer sagte später dazu: „Wir waren in den ersten fünfzehn Minuten nicht auf dem Platz. Die Mannschaft hat geschlafen. Nach dem gehaltenen Elfmeter hätte es - wie so oft – kippen können. Tat es aber nicht. Amanathidis hat uns alleine zusammengeschossen!“

Der Frankfurter Trainer Funkel nahm die Vokabeln „fahrlässig, arrogant, verantwortungslos, hochnäsig, lax“ in den Mund, um das zu charakterisieren, was von der 13. Minute bis zum Halbzeitpfiff auf dem Platz ablief und meinte damit seine eigene Mannschaft, die ihn „zum ersten mal enttäuscht hat“. Was war passiert?

Obwohl die Eintracht munter weiterspielte, kamen Pech und Übermut zum Einsatz. Eine in dieser Spielphase nicht vorhandene Eintrachtabwehr dazu. Es gab im gesamten Spiel eigentlich nur zwei richtige Torschüsse des MSV. Beide führten zu Toren, beide wurden durch Fehlpässe der Eintrachtler Markus Rehmer und Chris eingeleitet. In der 25. Minute nutzte Adam Bodzek die Chance zum 3:1 und in der 32. Minute Klemen Lavric zum 3:2. Dies blieb Halbzeitstand. Zu diesem Zeitpunkt hätte es aber für die Eintracht längst mindestens sechs Tore geben müsse. Zweimal hatte Benjamin Huggel noch in den ersten zwanzig Minuten sichere Torchancen verschossen, Francisco Copado vergab zudem einen Elfmeter in der 35. Minute, indem er den Ball brav dem Duisburger Tormann Georg Koch sanft in die Arme schoß.

Er muß wirklich getobt haben, der freundliche Friedhelm Funkel, als er in der Pause seiner Eintracht die Leviten las. Das gibt er selber zu und das erzählten die Spieler. Das steht es 3: 0 und ein 6:0 ist möglich und dann das: zwei unnötige Gegentore und die Furcht, gleich das dritte einstecken zum müssen. Die zweite Halbzeit bracht dann eine in Abwehr und Angriff gleichermaßen agierende Eintracht, die in der 50. Minute durch Chris fast das nächste Tor erzielt hätte. Ein schöner Schuß, der an den Pfosten donnerte. Es lag in der Luft, daß ein weiteres Eintrachttor fallen müsste. Unentwegt fand das Spiel in der Duisburger Hälfte statt und Ioannis Amanathidis hatte ein Einsehen und erzielte sein dritten Tor zum 4: 2 in der 57. Minute. Trotz Tordrang gelang erst einmal kein weiteres Tor, weil die Duisburger den harschen Trainerworten gemäß doch so etwas wie eine Abwehr zustande brachten.

Witzig die Situation nach einem Handspiel eines Duisburgers im Strafraum und dem folgenden Elfmeter. Gleich vier Eintrachtler wollten den Schuß wagen. Aber der kleine Francisco Copado, der den ersten Elfmeter versemmelt hatte, und überhaupt das gesamte Spiel über ein Unglücksrabe bliebe, weil ihm einfach nichts gelang, setzte sich gegenüber Ioannis Amanathidis, Benjamin Huggel, Alexander Meier und Benjamin Köhler durch und schoß auch den zweiten Elfmeter und diesen gezielt rechts oben ins Tor zum 5: 2. Das war in der 79. Minute. Auch jetzt hätte der Torsegen für die Eintracht weitergehen können. Sie blieben spielüberlegen, platzüberlegen, waren dann aber mit dem 5:2 zufrieden.

Dies ist ein Spiel gewesen, bei dem man ins Fußballphilosophieren kommen kann. Was ist Glück, was ist Verdienst und was ist es, was Spiele zum Kippen bringt. Tatsächlich war diese Situation trotz des fulminanten Beginns der Eintracht mit dem plötzlichen 3:2 da. Da war auf einmal alles offen. Es lief anders. Und unterm Strich können die Duisburger noch heilfroh sein, daß sich die übrigen Torchancen der Eintracht nicht umsetzten. Sie haben verdient verloren, aber mit der Tordifferenz noch Glück gehabt. Die Eintracht kann gegenüber einem potentiellen Abstieg durchatmen. Für den MSV Duisburg wird die Luft aber mehr als eng. Da müssten schon Wunder geschehen.

 
Meine Meinung
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19.03.2006





Liebe Leser,
Am Wochenende konnte man wunderbar sehen, warum Köln, Lautern und Duisburg auf einem Abstiegsplatz stehen! Die Profis dieser Klubs zeigten Null-Bock-Fußball!
Nürnberg, Mainz und Frankfurt hingegen haben leidenschaftlich gekämpft, Fußball mit Herz gespielt. Ihre Botschaft: Ja, wir wollen in der Bundesliga bleiben. Personell sind diese Mannschaften sicherlich nicht besser besetzt als Köln, Lautern und Duisburg. Dort aber gab es kein Aufbäumen, keinen Widerstand, keine Gegenwehr. So steigt man ab!
Ein Trost: Die meisten Spieler schneiden sich ins eigene Fleisch, weil sie in der 2. Liga weniger verdienen. Denn wegen ihrer Luschi-Einstellung werden nur wenige dieser Pseudo-Profis einen neuen Vertrag in der Bundesliga bekommen. Das geschieht ihnen recht!
Leid können einem nur die Fans dieser drei Vereine tun, die Woche für Woche enttäuscht werden. Jochen Coenen
 
Duisburg: Bereits 36 Gegentore - 20.03.2006 12:02
Tjikuzu bringt Kohler in Rage - Biliskov als letzter Hoffnungsträger
Duisburg im Tiefschlaf. Zuletzt in der Fremde ein Dauerzustand, der die Erstklassigkeit kosten könnte. Zwei Gegentore in den ersten neun Minuten beim 2:3 in Leverkusen, ebenfalls zwei Gegentore in den ersten 15 Minuten beim 0:3 in Nürnberg und nun sogar drei Gegentreffer in den ersten 13 Minuten beim 2:5 in Frankfurt. "Es gab klare Zuordnungen. Da waren wir nicht auf dem Platz." Jürgen Kohler beklagte erneut ein kollektives Versagen im Defensivverhalten.
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Verzweifelt angesichts der Abwehrschwächen seiner Elf: MSV-Coach Jürgen kohler.

Das war umso unbegreiflicher, weil Kohler im Training verstärkt üben ließ, wie sein Team auf möglichen Frankfurter Dauerdruck in der Anfangsphase zu reagieren hätte. Theorie und Praxis… Für Kohler war nicht nachvollziehbar, warum seine Profis bei der Vorbereitung nicht richtig zugehört hatten.

Bittere Realität ist: Auswärts präsentiert sich der MSV schon auf Zweitliganiveau. Mit 36 Gegentoren ist Duisburg als Gastmannschaft die "Schießbude" der Liga, nur fünf Punkte sind ebenfalls Negativrekord, Duisburg taumelt dem Abstieg entgegen, und der kommende Gegner heißt - Bayern München. Ein weiterer Dammbruch droht. Zumal mit Uwe Möhrle (26/26 Ligaspiele) der Dauerbrenner ausfällt. Ein unnötiges Foul gegen Ioannis Amanatidis (85.) bescherte dem Außenverteidiger die Gelb-Rote Karte und damit ein Spiel (Zwangs)-Pause.

Gesperrt ist zudem Razundara Tjikuzu. Der 26-Jährige sah seine fünfte Gelbe Karte, war für sein Einsteigen gegen Copado von seinem Trainer mit der sofortigen Herausnahme bestraft worden. Tjikuzu war Kohlers Sündenbock, weil der Nationalspieler aus Namibia bei der Entstehung des alles entscheidenden 2:4 nur zugeschaut hatte. "Tjikuzu lässt einen Einwurf zu, passt nicht auf. Immer wieder diese individuellen Fehler", ärgerte sich Kohler. Wieder ein Kellerduell verloren, weiter Vorletzter, sechs Punkte Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz.

Trotzdem will der MSV-Trainer noch nicht (endgültig) schwarz sehen. "Ich weiß, dass die Mannschaft besser, engagierter Fußball spielen kann. Fast alle Teams haben eine kleine Serie hingelegt. Das wird uns auch noch gelingen." Den Optimismus von Kohler, der sich von der Rückkehr Marino Biliskovs nach vier Spielen Rotsperre wieder mehr Ordnung in der Abwehr erhofft, teilen allerdings nicht mehr viele in Duisburg. Zu ernüchternd war der Auftritt in Frankfurt. Hilflos, kopflos, widerstandslos hatte sich der Aufsteiger verhalten. Es gab kein ernsthaftes Aufbäumen gegen die Abfuhr. Von der allgemeinen Verunsicherung ist inzwischen auch Georg Koch angesteckt. Der Torwart hielt zwar in Frankfurt wieder einen Elfmeter (diesmal von Copado/im Vorjahr von Meier), wirkte anfangs aber wie seine überforderten Vorderleute orientierungslos. So stand Koch beim 0:1 statt im kurzen Eck neben dem Tor.

 
Hellmich fordert Leidenschaft und Herz
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Fordert Herz und Leidenschaft: Walter Hellmich. Foto: WAZ MSV-Chef will von Untergangsstimmung und Resignation nichts hören. "Es ist nichts entschieden, wir müssen alles geben und alles tun!" Im Spiel gegen die Bayern saubere und harte Arbeit abliefern

IM BLICKPUNKT DIE "ZEBRAS"Wunden lecken, durchatmen, nach vorn schauen. Im "Zebrastall" war nach dem desaströsen Auftritt in Frankfurt gestern erst einmal Ruhe angesagt. Trainingsfrei, die Vorbereitung auf das "leichteste Heimspiel" der Saison gegen Bayern München beginnt heute.

Was nützt der Blick nach vorn auf das mögliche dicke Ende der Saison, wenn du die Bayern erwartest und zumindest rechnerisch noch Optionen hast? "Nichts", behauptet Big Boss Walter Hellmich, "Ich erwarte, dass sich die Mannschaft jetzt mit Herz und Leidenschaft in dieses Spiel wirft. Jeder weiß, dass sich unsere Situation dramatisch verschlechtert hat. Aber solange nichts entschieden ist, müssen wir alles geben und alles tun."

Verständlich, sein Appell. Nachvollziehbar auch seine Aufforderung an den Trainer: "Jürgen Kohler muss alles in Bewegung setzen, damit wir es doch noch schaffen!" Keine Spur von Untergangsstimmung, kein Wort der Resignation. Ohnehin keine Haltung für den Unternehmer Hellmich, der es gewohnt ist, um Möglichkeiten zu kämpfen. Er lässt sehr wohl durchklingen, dass ihn jener schwarze Auftritt der Zebras in Frankfurt schwer enttäuschte. Er weiß ebenso, dass die Messe beispielsweise in Nürnberg schon früh gelesen war. "Was hilft die Erkenntnis", sein Einwand, "wenn ich doch gleichzeitig weiß, dass noch etwas geht?"

In dieser Situation hilft womöglich doch der Gegner Bayern München weiter. Die allgemeine Erwartungshaltung vor dieser Partie orientiert sich vermutlich nur an der Höhe der zu erwartenden Niederlage und daran, wer die Bayern in Führung schießt. Alles andere grenzt an ein Wunder oder einen Lottogewinn, oder?

Davon will Hellmich (natürlich) nicht reden. "Nein, ich verlange saubere und harte Arbeit. Wir haben hier etwas aufgebaut, was wir nicht leichtfertig wieder hergeben sollten!" Also, hinein ins Spiel, kämpfen, ackern, Leidenschaft zeigen. Was dabei herauskommt, wird man sehen. Schlechter kann es kaum werden.

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20.03.2006 Von Klaus Offergeld

WAZ
 
Spechti schrieb:
Hellmich fordert Leidenschaft und Herz
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Fordert Herz und Leidenschaft: Walter Hellmich. Foto: WAZ MSV-Chef will von Untergangsstimmung und Resignation nichts hören. "Es ist nichts entschieden, wir müssen alles geben und alles tun!" Im Spiel gegen die Bayern saubere und harte Arbeit abliefern

IM BLICKPUNKT DIE "ZEBRAS"Wunden lecken, durchatmen, nach vorn schauen. Im "Zebrastall" war nach dem desaströsen Auftritt in Frankfurt gestern erst einmal Ruhe angesagt. Trainingsfrei, die Vorbereitung auf das "leichteste Heimspiel" der Saison gegen Bayern München beginnt heute.

Was nützt der Blick nach vorn auf das mögliche dicke Ende der Saison, wenn du die Bayern erwartest und zumindest rechnerisch noch Optionen hast? "Nichts", behauptet Big Boss Walter Hellmich, "Ich erwarte, dass sich die Mannschaft jetzt mit Herz und Leidenschaft in dieses Spiel wirft. Jeder weiß, dass sich unsere Situation dramatisch verschlechtert hat. Aber solange nichts entschieden ist, müssen wir alles geben und alles tun."

Verständlich, sein Appell. Nachvollziehbar auch seine Aufforderung an den Trainer: "Jürgen Kohler muss alles in Bewegung setzen, damit wir es doch noch schaffen!" Keine Spur von Untergangsstimmung, kein Wort der Resignation. Ohnehin keine Haltung für den Unternehmer Hellmich, der es gewohnt ist, um Möglichkeiten zu kämpfen. Er lässt sehr wohl durchklingen, dass ihn jener schwarze Auftritt der Zebras in Frankfurt schwer enttäuschte. Er weiß ebenso, dass die Messe beispielsweise in Nürnberg schon früh gelesen war. "Was hilft die Erkenntnis", sein Einwand, "wenn ich doch gleichzeitig weiß, dass noch etwas geht?"

In dieser Situation hilft womöglich doch der Gegner Bayern München weiter. Die allgemeine Erwartungshaltung vor dieser Partie orientiert sich vermutlich nur an der Höhe der zu erwartenden Niederlage und daran, wer die Bayern in Führung schießt. Alles andere grenzt an ein Wunder oder einen Lottogewinn, oder?

Davon will Hellmich (natürlich) nicht reden. "Nein, ich verlange saubere und harte Arbeit. Wir haben hier etwas aufgebaut, was wir nicht leichtfertig wieder hergeben sollten!" Also, hinein ins Spiel, kämpfen, ackern, Leidenschaft zeigen. Was dabei herauskommt, wird man sehen. Schlechter kann es kaum werden.

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20.03.2006 Von Klaus Offergeld

WAZ
Na da bin ich ja froh. Also zweistellig wird es dann wohl doch nicht. :jokes4:
 
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