MSV Duisburg
Der starke Tom
(RP) MSV-Torwart Starke hielt in Hamburg die Punkte fest für den MSV – mit prächtigen Paraden in der Schlussphase. Nach dem 1:0-Sieg kommt es nun am Mittwoch gegen den KSC darauf an: Ein Sieg käme genau zur rechten Zeit.
Nichts gegen Fernando Avalos oder Claudiu Niculescu und die anderen Zebras. Aber: Zwei Männer in Gelb gehörten in den Himmel über Hamburg gehoben. Tom Starke und Adam Bodzek. Der Torwart-Riese und der Mittelfeld-Abräumer. Der Lange hielt geradezu sensationell die Punkte fest mit Paraden wie jene beim Kopfball gegen den HSV-Verteidiger Reinhardt, den die über 54 000 HSV-Fans schon im Duisburger Netz wähnten. Aber Starkes rechter Arm zuckte heraus, die Faust lenkte den Ball zur Ecke. Was für eine Tat des so oft schon in dieser Saison Gescholtenen! Tom Starke stark – das ist keine Floskel, das ist seit Wochen schon so. Der Mann aus Paderborn etabliert sich auf der Saison-Zielgeraden und wird zum großen Rückhalt seiner Mannschaft, die immer wieder damit umgehen muss, dass die Viererkette vor ihm ständig neu besetzt werden muss. Diesmal mit Fernando Avalos, der deshalb den Vorzug vor Fernando Santos erhielt, weil Rudi Bommer sicher war, dass der Argentinier besser zu HSV-Torjäger Guerrero passen würde. Das war kein Irrtum!
Erst Diego, dann van der Vaart: Dickes Lob für Adam Bodzek
Zurück zu Adam Bodzek. Der 23-Jährige machte ein ganz starkes Spiel. Als Prellbock vor der Abwehr, als intelligenter Spieleröffner – Bodzek, ein besonnen-ruhig und abgeklärt agierender Organisator. Einer, der sich voll und ganz in den Dienst der Mannschaft stellt, dem flotte Sprüche fremd sind und der auf dem Platz am liebsten das macht, was ihn auszeichnet: Seine nüchtern-sachliche Spielweise stellt einen hohen Wert fürs Team dar. Durch ihn kam eine Menge an Stabilität. Mit van der Vaart schaltete er nach dem Bremer Diego schon wieder den gegnerischen Spielmacher aus und war so ein Meilenstein auf dem Weg zum fünften Auswärtssieg, der neue Hoffnung verleiht und eine Portion Mut macht.
Zurück zu Avalos oder Niculescu. Der argentinische „Holzfäller“, wie ihn ein Kollege so nett taufte, spielte schnörkellos, hielt sich nicht mit überflüssigen Dingen auf, schoss den Ball notfalls auch ins Irgendwo. Hauptsache, keinen Fehler produzieren. Tadellose Leistung neben Iulian Filipescu, der sich ähnlich verhalten hat in der fast vollen AOL-Arena. Nur in den letzten 20 Minuten brannte es im Duisburger Strafraum, aber das war die Konsequenz des Spielverlaufs.
Die Gäste führten, die Norddeutschen mit Champions-League-Anspruch drängten auf den Ausgleich. Da wurde es schon mal ein bisschen eng. Aber nicht eng genug. Der Siegtreffer des wieder vorbildlichen Kapitäns Ivo Grlic hatte die stolzen Hanseaten bis ins Mark getroffen. Der blitzschnelle Einwurf des erneut sehr ordentlichen Michael Lamey, der Sprint des Kapitäns, sein Schuss, vom Hinterteil Reinhardts unhaltbar für Rost abgefälscht – da war
Das war in der 54. Minuten, und bis dahin waren die Zebras das bessere Team mit der wirkungsvolleren Spielanlage, der funktionierenden Ordnung und der beherzten Zweikampfstärke. Schon in der ersten Halbzeit vergaben Christian Tiffert auf Vorlage des überragenden Bodzek und von Niculescu auf Flanke von Grlic aussichtsreiche Chancen, schon da hätten die stärker wirkenden Duisburger die Führung verdient gehabt. Unter dem Strich und mit Einrechnung der Hamburger Überlegenheit zum Schluss war das 1:0 absolut in Ordnung.
Quelle: RP-Online, 14.04.08
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