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Der Kölner Funke glimmt weiter
"Wir sind besser als die Teams, die vor uns stehen", sagt Lukas Podolski nach dem 3:1 gegen Duisburg. Beim MSV hat man keine Hoffnung mehr.
Zwei der drei Torschützen gegen Dusiburg: Feulner (l.) und Podolski
Köln/München - Nach dem Schlusspfiff strahlte Lukas Podolski über das ganze Gesicht.
Zwei Tore hatte er vorbereitet, den Endstand zum 3:1 (1:0) im Kellerduell gegen den MSV Duisburg selbst erzielt und somit die Chancen auf den Klassenerhalt seines 1. FC Köln gewahrt.
Konkurrenten siegen auch
"Es ist egal, wer die Tore schießt oder vorbereitet. Hauptsache die Mannschaft gewinnt", gab der Nationalstürmer sein Standard-Statement ab.
Doch zum Unglück für den FC hatten auch die Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt gewonnen, was das Aus für die gute Stimmung bedeutete.
"So spielt kein Absteiger"
"Vielleicht ist es zu spät, aber wir haben gezeigt, dass wir Fußball spielen können. Die Mannschaft hat sich gefunden, und alle rufen ihr Potenzial ab", meinte Podolski, der mit seiner Mannschaft seit nunmehr fünf Spielen ungeschlagen ist.
"So spielt kein Absteiger. Wir wollen unsere Serie fortsetzen, und dann schauen wir, was die anderen machen", meinte Markus Feulner, der das 2:0 erzielt hatte.
Latours Rechenspiele
Trotz der Siege der Rivalen aus Frankfurt, Kaiserslautern und Wolfsburg glaubt auch Trainer Hanspeter Latour weiter an die Rettung.
"Es sind noch neun Punkte zu holen. Wenn wir unsere zwei Heimspiele gewinnen und noch zusätzlich einen Punkt machen, könnte es vielleicht doch noch reichen", rechnete der Schweizer vor.
Auf Schützenhilfe angewiesen
"Wir sind jetzt auf drei Punkte an Mainz dran. Genau das haben wir uns vorher auch erhofft", meinte Marvin Matip.
"Leider sind wir weiterhin auf Schützenhilfe angewiesen, aber es sieht besser aus als vor ein paar Wochen", sagte Torwart Alexander Bade.
Sollte der FC Bayern in Mainz gewinnen, bliebe der Rückstand auf den FSV bei drei Zählern, gewinnt Mainz, würde das gleichzeitig Duisburgs Gang in die Zweitklassigkeit besiegeln.
Duisburg nicht mehr zu retten
"So sieht es aus", antwortete Markus Kurth auf die Frage, ob der MSV nun abgestiegen sei.
Albert Streit hatte mit seinem Führungstreffer (37.) die Duisburger Niederlage eingeleitet. Feulner (62.) und Podolski (80.) machten bei einem Gegentreffer von Abdelaziz Ahanfouf (79.) den sechsten Kölner Saisonsieg perfekt.
"Nach dem Gegentor ging es drunter und drüber"
"Nach dem Gegentor ging es für uns drunter und drüber, in der zweiten Halbzeit haben wir Köln in die Karten gespielt", sagte Heiko Scholz.
"Man hat gesehen, dass die Mannschaft wollte, aber das zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison", ergänzte Duisburgs Interimstrainer, dessen Vertrag noch bis 2007 läuft.
"Bevor ich nicht mit Herrn Hellmich gesprochen habe, kann ich keine Prognosen abgeben", meinte Scholz zu der noch ausstehenden Entscheidung des MSV-Präsidenten.
Koch fordert schnellen Neuaufbau
"Jetzt gilt es, den Neuaufbau einzuleiten. Es muss mit jedem Spieler gesprochen werden, um zu sehen, wie es weitergeht", forderte Georg Koch, der sich vor dem 0:2 bei einem Zusammenprall mit Podolski eine Schienbeinprellung zugezogen hatte und durch Sven Beuckert ersetzt wurde.
"Wir sind ein Arbeiterverein. Wer aus dem Pott kommt, weiß wo die Schippe hängt. Die Spieler, die jetzt zum MSV kommen, müssen wissen, dass sie für den Verein leben müssen", ergänzte der MSV-Torhüter.
FC will Serie fortsetzen
Während die Duisburger auf Abschiedstournee gehen und wohl zum fünften Mal aus der Bundesliga absteigen werden, klammern sich die Kölner weiter an ihren Strohhalm.
"Wir haben gegen

und Bayern gut gespielt", meinte Christian Lell. "Warum soll die Serie nicht auch gegen Hamburg und Bremen halten?"
Doch schon im Heimspiel gegen den HSV wird es schwer genug, denn Alypay und Streit handelten sich jeweils ihre fünfte Gelbe Karte ein und sind gesperrt.
"Haben es nicht verdient, abzusteigen"
Dennoch glimmt das Kölner Fünkchen Hoffnung weiter. "Wir sind stärker als die Teams, die derzeit noch über uns stehen", ist sich Podolski sicher. "Wir haben es nicht verdient, aus der Bundesliga abzusteigen."
"Abgrechnet wird zum Schluss", wiederholt Hanspeter Latour. Bleibt abzuwarten, ob sein Superstar nach dem letzten Spiel gegen Bielefeld wieder strahlt.
Quelle:
http://www.sport1.de/de/sport/artikel_25195.html