Presse: MSV - 1860

Spechti

3. Liga
Die Löwen bestehen auch bei Bommers MSV

"Schoko"-Riegel steht - erst zwei Gegentreffer

Duisburg - Auf ehemalige Vereine zu treffen, sei immer etwas Besonderes, hat Rudi Bommer kürzlich gesagt - entsprechend kampfbetont und eng geht es in diesen Wiedersehens-Duellen meist her. Als die Löwen Ende 2005 erstmals ihrem ehemaligen Cheftrainer begegneten, schlitterten sie auf Schnee und Eis zu einem enttäuschenden 0:0 beim späteren Absteiger Saarbrücken. Gestern, beim zweiten Wiedersehen in Duisburg, stand nach 90 Minuten das gleiche Ergebnis.

Der Unterschied: Diesmal wurde die Nullnummer auf 1860-Seite als Erfolg verbucht. Dass die Spieler hochzufrieden waren, bei einem der Aufstiegsfavoriten bestanden zu haben, zeigte ihre Gestik. Die Außenverteidiger Marcel Schäfer und Mate Ghvinianidze fielen sich glücklich in die Arme, Startelf-Debütant Christoph Burkhard strahlte, Innenverteidiger Torben Hoffmann machte die Siegerfaust.

Die Partie an sich _ eher zum Vergessen. Einmal senste Michael Hofmann außerhalb des Strafraums Idrissou um, was mit Gelb geahndet wurde, einmal unternahm Lavric den dreisten Versuch, dem 1860-Torhüter den Ball aus den abwurfbereiten Armen zu köpfeln _ das waren die Aufreger bis zur 70. Minute. [na da haben wir wohl etwas wichtiges vergessen wa? :base:] Dann plötzlich, als hätte jemand einen Bremsklotz gelöst, bog die bis dahin gähnend langweilige Partie in eine zumindest etwas lebhaftere Schlussphase ein. In der 87. Minute hatten die Gäste ihre einzige echte Torchance, als MSV-Keeper Georg Koch einen Freistoß von Nemanja Vucicevic aus dem Winkel kratzte (und sich beim Taumeln gegen den Pfosten leicht verletzte), doch ein Sieg wäre des Guten zu viel gewesen.

1860 verrichtete vor allem in der Abwehr konzentrierte Arbeit. "Wir haben 90 Minuten gekämpft", sagte Kapitän Gregg Berhalter, der nahezu alle Kopfballduelle gewann. Bis auf ein paar Fernschüsse und einen gefährlichen Kopfball von Idrissou (38.) ließ die aufmerksame Neun-Mann-Verteidigung der Gäste keine gefährliche Szene zu. MSV-Profi Stefan Blank voller Anerkennung: "Sie standen sehr gut und diszipliniert hinten drin. Uns ist es nicht gelungen, den Defensivriegel der Sechziger zu knacken."

Der neue "Schoko"-Riegel. In fünf Spielen ließ er erst zwei Gegentreffer zu, und sein Erfinder Walter Schachner ist voll des Lobes. "Kompliment an die Defensive", sagte der Coach, "sie hat keine 100-prozentige Torchance zugelassen." Stefan Reuter erwähnte zudem "unsere tolle körperliche Verfassung". Nach Ansicht des Managers wäre in der Schlussphase sogar noch mehr drin gewesen, "wenn wir den einen oder anderen Angriff mit noch mehr Geduld und Geschwindigkeit ausgespielt hätten". Er wollte dann aber auch nicht undankbar sein, lobte lieber das tolle Teamwork: "Alles wunderbar. Wir haben gemeinsam geackert - und gemeinsam einen Punkt erkämpft. "

Durch diesen Punkt grüßt 1860 bis auf Weiteres von Platz fünf - und freut sich auf ein weiteres Wiesn-Heimspiel. Der Gegner am Sonntag: Aufsteiger Jena. Klingt nach einem Pflichtsieg, doch Vorsicht: Die Thüringer sind noch ungeschlagen. Neben dem Spitzenduo Karlsruhe/Rostock können das ansonsten nur zwei Mannschaften von sich behaupten: Bommers MSV Duisburg. Und die neuen Defensivkünstler von Schoko Schachner.

VON RICHARD RÖSENER

http://www.merkur-online.de/nachric...49.html?fCMS=93bbb70d87b8d299e197e62d080c05e2
 
Ein versalzener Tag

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MSV. Die Zebras kamen gegen 1860 München nur zu einem 0:0. Kurz vor Schluss verletzte sich Keeper Georg Koch.Vor dem Spiel gegen 1860 München servierte der MSV seinen Besuchern Semmelknödel und Schweinebraten. Leider nahm die Gastfreundschaft gegenüber den Besuchern aus Bayern damit kein Ende: Zu ideen- und zu harmlos lief der MSV gegen 1860 an. Die Gäste bekamen damit nach 90 Minuten relativ problemlos das, was sie von der ersten Minute an hatten haben wollten: Ein 0:0 und damit einen Punkt.

Es gibt diese Tage im Fußball, an denen eine Heimmannschaft alles erreichen, ihr aber wenig gelingen will. MSV-Trainer Rudi Bommer beschlich schon nach den ersten Ballkontakten in diesem Zweitligaspiel ein ungutes Gefühl. Aber als Trainer kann man eben erst in der Kabine wieder richtig Einfluss nehmen. Bommer rüttelte seine Mannschaft lautstark auf, aber es half nichts. Der MSV war weiter stets bemüht. Aber wer diesen Satz in seinem Zeugnis sieht, weiß, dass etwas falsch gelaufen ist.

Idrissou vergibt die beste Möglichkeit

Gegen die Löwen liefen die Duisburger vor allem zuviel durch die Mitte an, es fehlte eine zündende Idee und vorne die nötige Durchschlagskraft. Weil die Gäste nicht mehr taten, als geschickt die Räume eng zu machen und sich clever zu verteidigen, war der MSV zwar dauerhaft feldüberlegen, aber eben ohne zählbaren Erfolg. Die beste Gelegenheit vergab vielleicht Mohammadou Idrissou, der vor der Saison 25 Tore angekündigt hat und immer noch auf den ersten Treffer wartet. In der 38. Minute hätte es klappen können, aber sein Kopfball glich mehr einer Rückgabe. Überhaupt tat sich der MSV keinen Gefallen damit, immer wieder hoch in den Strafraum der Sechziger zu flanken, weil Greg Berhalter und Co. in der oberen Etage alles abräumten.


So blieb es bei Gelegenheiten durch Alexander Bugera (11.), Youssef Mokhtari (19.) und Klemen Lavric (44.), die aber alle nicht zwingend waren. "Im Grunde", räumte Rudi Bommer nach dem Spiel ein, "hatten wir vor dem Wechsel eine wirklich gute Chance, danach keine mehr. Wir wollten mehr, aber heute müssen wir alle mit dem einen Punkt zufrieden sein."

Es ehrt Bommer, dass er auch nicht in Richtung des Schiedsrichters nachkartete. Peter Gagelmann aus Bremen zog sich den Unmut der 19 840 Fans zu, weil er häufig kleinlich und oft falsch pfiff. Die Zebras monierten einen nicht gegebenen Elfmeter nach Berhalters Attacke gegen Mokhtari, und eine nicht gegebene Rote Karte gegen Löwen-Keeper Hofmann, der außerhalb des Sechzehners gegen Idrissou klärte und diesen dabei foulte. Gelb zu geben lag dabei durchaus im Ermessensspielraum Gagelmanns, an dessen insgesamt schwachen Auftritt ändert das aber nichts.

Was bleibt, ist die Erkenntnis, das gestern einfach nicht mehr drin war. Am Ende hätten die Löwen sogar noch gewinnen können, hätte nicht Georg Koch drei Minuten vor Schluss einen Freistoß von Nemanja Vucicevic aus dem Winkel geboxt. Das Koch sich dabei verletzt hat (siehe nebenstehenden Text) versalzte dem MSV die bayrische Einlage komplett.


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24.09.2006 KLAUS WILLE

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"Es gab schon schlechtere Spitzenspiele"
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STIMMEN ZUM SPIEL.
Zebras üben Selbstkritik, sehen nach dem 0:0 gegen 1860 München trotzdem positive Aspekte.

Enttäuschte Zebras nach der Nullnummer gegen 1860 München. Youssef Mokthari bemühte sich dennoch um eine positive Sicht der Dinge. "Wir haben elf Punkte aus fünf Spielen und gegen einen Mitkonkurrenten um den Aufstieg unentschieden gespielt. Das ist doch alles nicht schlecht", fasste der Spielmacher der Zebras zusammen. Trotzdem, auch Mokthari war nicht zufrieden: "Wir haben in der zweiten Halbzeit aufgehört, Fußball zu spielen."


"Es gab schon schlechtere Spitzenspiele", sagte Abwehrmann Stefan Blank, der aber einräumte, dass "wir uns diesmal nicht so viele Chancen erspielen konnten." Blank: "Wir hatten gegen die kompakten 60er Schwierigkeiten." Stürmer Markus Kurth, dem nach seiner Einwechslung diesmal kein Jokertor gelang, klagte: "Wir haben nicht gut gespielt und zu wenig Tempo gemacht", räumte allerdings ein: "Wir sind immer noch ungeschlagen, es ist nichts passiert."


Auf der Gegenseite wusste Torwart Michael Hofmann, dass er beim Foul gegen Mo Idrissou mit einer gelben Karte gut bedient war. Hofmann: "Über einen Platzverweis hätte ich mich nicht beschweren dürfen." (D. R.)


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24.09.2006 http://www.nrz.de/nrz/nrz.duisburgw...Stadt&region=Duisburg&auftritt=NRZ&dbserver=1
 
Genügsame Zebras

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Nullnummer gegen die Löwen aus München. Es war eher eine Partie der Torverhinderer und keine für die Abteilung Attacke. Elfmeterpfiff für den MSV bleibt aus

FUSSBALL2. BUNDESLIGA Diese Liga wird kein Exkurs durch die Glückseligkeit. Das war klar, schon deswegen kann das 0:0 des MSV gegen den TSV 1860 München weder sonderlich überraschen noch in der Kategorie "Klassespiel" angesiedelt werden. Es war eher eine Partie der Torverhinderer und keine für die Abteilung Attacke. Und wenn es die Glücksgöttin Fortuna ganz bitter mit den Zebras gemeint hätte, dann wäre drei Minuten vor Spielende der Freistoßhammer des Müncheners Vucicevic im Kasten von MSV-Schlussmann Georg Koch eingeschlagen. Der aber wehrte diesen Knaller bravourös ab, weshalb auf beiden Seiten am Ende die Null stand.

"Das geht in Ordnung", befand MSV-Trainer Rudi Bommer nachher ohne sauren Nachgeschmack oder größere Enttäuschung. Man hatte sich eben aufeinander eingestellt und weitgehend neutralisiert. Für den gesperrten Tararache rückte Adam Bodzek in das defensive Mittelfeld und machte seine Sache dort ordentlich. Aber es war nicht der Tag für glanzvolle Aktionen und drangvolle Offensive, sondern eher einer der schmucklosen Art. Soloauftritte hätten Würze bringen können. Aber Mokhtari scheiterte mit einem Freistoß ebenso wie später der wieder bienenfleißige Idrissou. Es sollte nichts Zählbares kommen, und wenn sich in dieser Hinsicht etwas anbahnte, pfiff Schiedsrichter Peter Gagelmann dazwischen oder aus Duisburger Sicht schlicht verkehrt. Man nehme die 32. Minute, als 1860-Torwart Michael Hofmann außerhalb seines Strafraums Idrissou von den Beinen holte und dafür nur Gelb sah. "Er kann das", räumte Bommer ein, "aber er kann auch Rot zeigen." Oder als Gregg Berhalter in der 59. Minute MSV-Spielmacher Youssef Mokhtari im Strafraum umrempelte und nicht pfiff. "Was soll man noch sagen", schaute Bommer etwas ratlos drein. "Im Mittelfeld unterbindet er jede Aktion, und in dieser Situation macht er überhaupt nichts."

So gingen die Minuten dahin, ganz im Sinne der Löwen, die wohl noch auf die eine Konterchance hofften, um dem MSV die volle Beute wegzuschnappen. Wenigstens dazu kam es nicht, wenngleich Christian Weber ein leichtfertiger Patzer vor dem eigenen Tor unterlief. Es passierte nichts. Auch nicht bei besagtem Freistoß von Vucicevic, den Koch entschärfte und dabei Kopf und Kragen riskierte. Jedenfalls flog er bei seiner Abwehr so heftig gegen den Pfosten, dass er sich anschließend kaum noch bewegen konnte. Heute wird Kochs malträtierte rechte Schulter eingehend untersucht und durchleuchtet. Hoffentlich lautet auch hier das Resultat: Nichts passiert.

Unter dem Strich meinte das im Anschluss an das Spiel jedenfalls auch Youssef Mokhtari. "Das ist kein enttäuschendes Ergebnis", resümmierte er. "Wir haben elf Punkte aus fünf Spielen geholt und sind absolut im Soll. Da es heute nicht die drei erhofften wurden, holen wir uns diese drei Punkte eben in Rostock." So einfach kann manche Rechnung ausfallen, aber wenn sie aufgeht, dürfte es kaum Einwände geben. "Und immerhin", schickte Mokhtari hinterher, "müssen wir ja nicht Erster werden in dieser Liga. Platz zwei oder drei reichen auch."

Wie gesagt, für Glückseligkeit oder Überschwang hat diese Liga keinen Platz. Deswegen muss wohl ein solches 0:0 tatsächlich einmal reichen. Über allem steht der Zweck - und der heißt Aufstieg.


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24.09.2006 Von Gerd Böttner und Klaus Offergeld

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Mannschaft hat die ersten 45 Minuten verschlafen

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"Löwen"-Coach Schachner lobt seine Defensive Der Mensch lernt nicht aus, und der Fußballtrainer erst recht nicht. Die Zebras gaben Rudi Bommer zwar keine Rätsel auf, doch sie kamen doch unerwartet mit der neuen Welle: "Die erste Halbzeit hat mir gar nicht gefallen. Die Mannschaft hat die ersten 45 Minuten total verschlafen und nervös und überhastet agiert. Es war einfach zu viel Unruhe in unseren Aktionen. Das kannte ich bisher noch nicht von ihr."

An einem Tag, an dem es für den MSV einfach nicht so lief, fand der Coach noch mehr Haare in der Suppe: "Heute haben wir uns kaum Torchancen herausgespielt, zudem kamen die Pässe nicht, dabei sind meine Spieler doch sonst so ballsicher. Unter dem Strich geht das Ergebnis so in Ordnung. Die Münchener haben sehr kompakt gestanden, das muss man neidlos anrekennen", so der gebürtige Bayer an die Adresse seines früheren Vereins. Auf die Frage, ob man denn zwei künftige Aufsteiger gesehen habe, antwortete der Zebradompteur verhalten: "Dazu ist es noch zu früh."


"Löwen"-Coach Walter Schachner, der fidele Österreicher mit dem einnehmenden Lächeln, machte nach getaner Arbeit einen durchaus zufriedenden Eindruck: "Es war unsere erklärte Absicht, ungeschlagen nach Hause zu fahren. Das ist uns gelungen. Kompliment an meine Defensive, sie hat kaum Chancen des MSV zugelassen. Und damit meine ich 100-prozentige. Offensiv war das von uns ein bisserl verhalten, aber in dieser Spitzenpartie stand schließlich viel auf dem Spiel. In der zweiten Halbzeit habe ich bei uns mehr Spielanteile registriert und von den wenigen Chancen hatten wir die etwas besseren."
TRAINERSTIMMEN Bö./ko

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Lavric: "Das war nicht unser Tag"

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Blank moniert die Chancenverwertung Mit Blick auf seine eigene Leistung und auf das Abschneiden der gesamten Mannschaft kam MSV-Angreifer Klemen Lavric mit einem Schulterzucken zu folgender Wertung: "Das war nicht unser Tag."

Dass die Zebras den Bann und damit die Null nicht brechen konnten, lag laut Lavric am betont defensiven Auftritt der "Löwen" aus der Isar-Metropole: "60 stand hinten wie eine Mauer, da gab es für uns kaum Platz." Zwei Szenen hielten den Duisburger Angreifer auch nach dem Abpfiff in Atem: "Kurz vor der Halbzeit habe ich den Ball nicht richtig getroffen, und als der Münchener (Marte Ghvinianidze, d. Red.) an meinem Trikot zupfte, hätte es auch Strafstoß für uns geben können. Wir haben alles probiert, aber diesmal hat es nicht gereicht", so der Slowene enttäuscht.


Als Ersatz für den rotgesperrten und schmerzlich vermissten Mihai Tararache kamen Adam Bodzek und Nils-Ole Book in Frage. Dafür, dass der Kollege Bodzek den Vorzug erhielt, hatte der blonde Westfale Verständnis: "Schließlich ist es Adams angestammte Position." Bodzek machte im Übrigen einen guten Job.


"Wir hatten vorne unsere Möglichkeiten, wir müssen aber auch mal einen reinmachen", legte Stefan Blank den Finger in die Wunde. Die Abseitspositionen waren auch nicht nach dem Geschmack des "Langen": "Wir haben so schnelle Stürmer, da muss die eine oder andere Sekunde gewartet werden."
STIMMEN ZUM SPIEL



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Keine Inspiration im Spitzenspiel der Liga

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/ veröffentlicht: 25.09.06 - 09:17, akt.: 25.09.06 - 09:18,
Autor: BERND BEMMANN




Duisburg (RP). Die Offensive lahmte. Zehn Tore in vier Spielen hatten die Zebras erzielt zum gut gelungenen Saisonauftakt, gestern war Ebbe. Das vermeintliche Spitzenspiel gegen den TSV München 1860 geriet zur wenig inspirierenden Nullnummer. Damit konnten nur die in der Abwehr „bissigen“ Löwen leben. Das arme Zebra hatte den schneidigen Galopp verpasst.


Der MSV-Motor stotterte auf dem Weg in den höchsten Gang, das Getriebe war unzureichend geschmiert, viele meinten, man habe den Sand knirschen gehört. So gesehen, war es nicht verwunderlich, dass es nichts wurde mit dem vierten Saisonsieg.



Chancen blieben Mangelware in einem Spiel, in dem sich, wie Rudi Bommer meinte gesehen zu haben, beide Teams neutralisierten. Es fehlten rassige Torraumszenen, heraus gearbeitete Möglichkeiten, die für etwas Aufregung hätten sorgen können. Auf der Duisburger Seite waren es die beiden Stürmer, die wenigstens ein paar von ihnen hatten. Mo Idrissou per Kopfball, der das Tor verfehlte, dann Klemen Lavric kurz nach der Pause, als er links in Position geriet, aber überhastet übers gegnerische Gehäuse schoss. Übrigens: Kollege Idrissou hätte lieber einen Pass in seine Richtung gesehen. Aber Lavric, nun mal Stürmer, suchte den Abschluss.


Gleich zu Beginn war es Alex Bugera, der mit einem Linksschuss knapp scheiterte, und dann kam die 31. Minute. Idrissou war rechts durch, wurde vom Münchener Torwart Hofmann außerhalb des Strafraum gefoult. Rot für Hofmann? Nein, Schiedsrichter Gagelmann, der es sich offenbar zur Aufgabe gemacht hatte, das (faire) Spiel zu zerpfeifen, gab nur Gelb. Fragwürdig! Dann war da noch eine Szene, als Torben Hoffmann, Münchener Defensivspezialist, Klemen Lavric im Strafraum am Trikot zog. Gagelmann zog nur kurz die Augenbrauen hoch und ließ weiterspielen. Elfmeter? Nein. Auch fragwürdig!


Aber ehrlich: Am Schiri hat’s nicht gelegen, dass die viel gepriesene MSV-Offensive lahmte. Das galt auch für den vierfachen Torschützen Youssef Mokhtari, der das Spiel nicht in den Griff bekam. Zwei Münchener Viererreihen verbauten aber auch den Weg für Zuckerpässe. Die blieben deshalb aus.

http://www.rp-online.de/public/article/nachrichten/fussball/duisburg/353426
 
Verdiente Punkteteilung in der MSV-Arena
Koch hält den Punkt fest

Der MSV Duisburg und der TSV 1860 München trennten sich letzten Endes nicht unverdient torlos unentschieden. Die "Zebras" hatten insgesamt ein kleines Plus an Ballbesitz und Torchancen, die taktisch klug eingestellten Münchner blieben ihrem Konzept lange treu und wurden mit einem Punkt belohnt.


Lufthoheit für die "Zebras": Duisburgs Idrissou überspringt "Löwe" Burkhard.
© dpa

Beim MSV Duisburg gab es im Vergleich zum jüngsten 3:3-Unentschieden beim Karlsruher SC folgende personelle Änderung: Bodzek ersetzte den Rot-gesperrten Tararache.


"Löwen"-Trainer Walter Schachner brachte nach dem 1:1-Remis gegen den SC Freiburg Burkhard für Ziegenbein.


Die "Zebras" begannen offensiver, suchten sofort den Weg in die Spitze, die "Löwen" achteten zunächst auf eine sichere Defensive und scheuten jegliches Risiko.


Duisburg war klar tonangebend, bestimmte die Taktzahl und drängte die Münchner tief hinten rein. Erste Chancen sprangen aber erst nach einer Viertelstunde heraus, als erst Bugera aus 18 Metern hart abzog, der Ball aber oben auf dem Tornetz landete. Kurz darauf schoss Mokhtari einen direkten Freistoß mit links aus 25 Metern links an der Mauer vorbei aufs linke untere Eck, Hofmann lenkte den Ball gerade noch um den Pfosten.
Die 60er wurden erst mit zunehmender Spieldauer etwas mutiger, zeigten bei den Vorstößen leichte Abstimmungsschwächen in der MSV-Abwehr auf. Die "Löwen" griffen nun auch viel früher an, störten den Spielaufbau der Duisburger bereits in deren Hälfte, was den "Zebras" nicht besonders schmeckte.


Einen Aufreger erlebte die bis dato interessante, aber nicht berauschende Partie in der 32. Minute: Idrissou legte außerhalb des Strafraums den Ball an Torhüter Hofmann vorbei, der Keeper foulte den Angreifer und sah dafür Gelb. Es war keine Notbremse.


Beide Teams zeigten hohes Engagement, präsentierten sich lauffreudig und führten die Zweikämpfe intensiv. Zahlreiche Freistöße verhinderten aber mehr Spielfluss. Die Abwehrreihen beider Seiten waren ihren Kontrahenten meist überlegen, so dass Höhepunkte in Form von herausgespielten Torchancen Seltenheitswert hatten.


Es gab keine personellen Änderungen zu Beginn der zweiten Hälfte. Ebenso unverändert war die Beschäftigungslosigkeit der Torhüter. Die Spitzen beider Teams waren gut abgeschirmt. Das Geschehen spielte sich zumeist im Mittelfeld ab.


Im Offensivsspiel fehlten hüben wie drüben die Ideen, das Überraschungsmoment. Die Aktionen waren zu durchsichtig angelegt. Zudem unterbanden die Defensivreihen weiterhin mit resolutem Einsteigen einen erfolgreicheren Spielaufbau.


Die Münchner erhöhten eine Viertelstunde vor Schluss die Schlagzahl, wurden offensiver. Dadurch ergaben sich nun auch mehr Räume für den MSV. Die taktischen Fesseln lösten sich mehr und mehr auf. Mehr Torgelegenheiten sprangen aber nicht heraus.


Schrecksekunde für Duisburg drei Minuten vor Spielende: Vucicevic schoss einen direkten Freistoß auf den linken Torwinkel, Koch hielt fantastisch. Der Keeper prallte aber gegen den Pfosten und blieb verletzt liegen. Koch konnte nach kurzer Behandlungspause aber weiterspielen.


Duisburg verpasste den Sprung an die Tabellenspitze und muss nächste Woche zum Spitzenspiel nach Rostock reisen. Die 60er halten Kontakt zu den Aufstiegsrängen und sind am 6. Spieltag Gastgeber des FC Carl Zeiss Jena.



http://www.kicker.de/fussball/2bundesliga/spieltag/spielpaarungsbericht/object/763290
 
Aufstellungen:

MSV Duisburg G. Koch (3) - Weber (3,5), Filipescu (3,5), Schlicke (3), Blank (3) - Grlic (3), Bodzek (2), Bugera (2,5) - Y. Mokhtari (3) - Lavric (4), Idrissou (4)
Trainer: Bommer
1860 München M. Hofmann (3) - Ghvinianidze (3), T. Hoffmann (2,5), Berhalter (3), M. Schäfer (3) - C. Burkhard (3), Baier (3,5), D. Schwarz (3), Milchraum (3) - Vucicevic (4), di Salvo (4,5)
Trainer: Schachner



Einwechslungen:

MSV Duisburg
68. Book für Grlic
68. Daun für Lavric
77. Kurth für Y. Mokhtari

1860 München
62. Johnson für Milchraum
62. Agostino für di Salvo
78. Ziegenbein für C. Burkhard






Reservebank:

MSV Duisburg
Beuckert
Neumayr
Wolters
Willi

1860 München
Tschauner
N. Adler
S. Bender
Lamotte

Gelbe Karten:

MSV Duisburg
Weber
Lavric
Bodzek

1860 München
M. Hofmann
Johnson

Spielinfos:

Anstoß: 24.09.2006 14:00
Stadion: MSV-Arena
Zuschauer: 19480

Schiedsrichter: Gagelmann (Bremen), Note 3 - pfiff kleinlich, machte keine spielentscheidenden Fehler [:fluch:], Schwächen in der Bewertung von Zweikämpfen.

Spieler des Spiels:
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Bodzek, Adam
lieferte ein überzeugendes Debüt ab und glänzte in der Tararache-Rolle.

http://www.kicker.de/fussball/2bundesliga/spieltag/spielpaarungsbericht/object/763290
 
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