Presse: MSV-Bremen

MSV Duisburg

Heißes Herz, kein kühler Kopf


(RP) Die Zebras verloren gegen Werder Bremen in einem ereignisreichen Spiel mit 1:3 und außerdem Pablo Caceres und Blagoy Georgiev mit Platzverweisen. Es kam knüppeldick. Ein Verein in Not.

Junge, Junge. Erst einmal einen guten Schluck Sprudel trinken. Der Adrenalin aus den Adern spült. Die Augen für einen Moment schließen. Ruhe zu finden. Den Puls herunterdimmen. Die sachliche Analyse der 1:3-Niederlage des MSV gegen Bremen kann in Augenblicksschnelle nicht gelingen. Zu viel ist da passiert in den 90 Minuten, zu sehr zerrte die Partie an den Nerven. Die Not beim Neuling ist groß. Der Weg zum Ziel erkannt. Die kommende Aufgabe in Cottbus zwingt zum Erfolgserlebnis. Das geeignete Personal vor allem hinten will noch gefunden werden.

Filipescus Pech und die beiden Platzverweise


Aber mal der Reihe nach: Ailton schoss – genial gedankenschnell – bei seinem ersten Auftritt von Beginn an für den MSV. Der Plan von Trainer Bommer ging auf. Es hätte sogar noch besser kommen können: Ailton hatte sogar die Chance zur Führung auf dem Fuß (43.). Sicher ist: Der Mann kann dem MSV auf seinem schweren Weg helfen. Innenverteidiger Iulian Filipescu zog sich nach 18 Minuten erneut einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel zu und musste allzu früh raus. Der Abwehrchef fällt vermutlich weitere drei Wochen aus. Das ist wenig hilfreich.

Pablo Caceres langte innerhalb von 123 Sekunden zweimal ungestüm hin und kassierte eine Gelb-Rote Karte. Der Abwehrspieler fehlt Rudi Bommer gegen Cottbus auf der linken Seite ebenso wie Mittelfeldmann Blagoy Georgiev, der Schiedsrichter Kinhöfer den Vogel zeigte und dann mit Rot vom Platz segelte. Zahlungen in die Mannschaftskasse regulieren diesen Kapitalschaden mit Blick auf das „Schicksalsspiel“ beim Schlusslicht nur sehr unzureichend. Ein heißes Herz für den MSV ist gut, aber dabei darf niemand den kühlen Kopf verlieren.

„Ganz Duisburg will den Klassenerhalt schaffen“

Dann diese tollen Fans, die eine Elf in doppelter Unterzahl bedingungslos unterstützten, die geschlagenen Helden mit „Standing Ovations“ vom Platz verabschiedeten. Rudi Bommer bewegte das sichtlich: „So etwas habe ich in meiner gesamten Karriere noch nicht erlebt. Es zeigt, dass ganz Duisburg mit dem MSV den Klassenerhalt schaffen will.“

Schiedsrichter Kinhöfer hatte diesen Zusammenhalt in schwerer Lage mitbewirkt. Er war der Buhmann, durchaus zu Unrecht. Ein Fan goss ihm auf dem Weg in die Kabine einen Becher Bier über die Schulter. Das war nicht nett, denn das Rothemd aus Herne hatte in allen strittigen Situationen richtig gelegen. Auch zugunsten des MSV. Etwa als er nach 33 Sekunden die Aktion von Tararache und Schlicke an Sanogo nicht als Elfmeter bewerte oder als er das Handspiel von Tiffert unmittelbar vor dem 1:1 durch Ailton als unabsichtlich einstufte.

Die Niederlage birgt sogar ein wenig Hoffnung

Er hatte jedoch ebenfalls richtig gelegen, als er sah, dass Per Mertesacker nach Mo Idrissous Kopfball und der Rettungstag von Clemens Fritz auf der Linie (79.) den Ball mit der Brust weiter spielte. Die Fans forderten Elfmeter und hofften auf den späten Ausgleich. Stattdessen ließ der Gast nach den Toren von Jensen (7.) und Sanogo (56.) das entscheidende 1:3 durch den eingewechselten Andreasen (87.) folgen.

Dennoch: Diese Spiel, auch wenn es kein gutes Ende fand, birgt Hoffnung. Wie die Mannschaft nach den beiden Platzverweisen zusammenrückte, wie die Fans alle Neune nach vorne peitschten, wie Verzweiflung auch zu Mut schöpfen ließ – so kann es was werden mit dem Klassenerhalt. Trainer Bommer hatte es schon genervt, dass sein Personal für das gehobene Maß an Fußballverstand gelobt wurde. Am Samstag entdeckte diese Formation endlich ihr Herz, packte die Zebras die Leidenschaft. Gelingt es Bommer, Können und Willen zu bündeln, dann wird es schon bald wieder Standing Ovations geben. Und dann aus wirklich erfreulicherem Anlass.

Quelle: RP-Online, 07.10.2007

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Peinlicher Erfolg

Die Nervenprobe nach der Königsklassen-Pleite konnte Bremen bestehen, diktierte in Meiderich das Geschehen und nahm völlig verdient alle Punkte mit. Trotzdem brachte Werder es fertig, sich zu blamieren: Eine ganze Weile spielte Duisburg nur zu neunt...

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Duisburg: Ein Spiel wegen Schiedsrichterbeleidigung
Strafe und Sperre für Georgiev

Gegen Werder Bremen gingen die Duisburger an ihre Grenzen und verloren dennoch mit 1:3. Außerdem gingen in den 90 Minuten zwei Spieler verloren. Zuerst sah Pablo Caceres die Gelb-Rote Karte und dann verabschiedete sich Blagoy Georgiev mit Rot. Folge: Ein Spiel Sperre und eine Geldstrafe vom Verein.
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Quelle: kicker.de



:guckstdu:
 
Pleite tut weh - Stimmung okay
DUISBURG - WERDER 1:3. Wieder kein Punkt für den MSV. Aber die Fans feiern die Zebras und ignorieren die Abstiegsnot.

DUISBURG.
Normalerweise beginnt die Rechnerei im Abstiegskampf erst nach der Winterpause. Doch vielleicht muss man beim MSV Duisburg nach der fünften Niederlage in Folge schon jetzt rechnen. Denn immer wieder schnuppern die Duisburger an den Punkten, doch am Ende stehen sie meist mit leeren Händen da. Steter Tropfen höhlt das Sein: Nach der 1:3 (1:1)-Heimniederlage gegen Werder Bremen haben die Zebras das erste Viertel der Saison absolviert und nur sechs Punkte auf dem Konto. Wenn es bei diesem Schnitt bleibt, sind das am Ende der Saison höchstens 24 Punkte und der Abstieg.

Grund genug, um sich Sorgen um den Aufsteiger zu machen.

Dabei ist die Stimmungslage bei den Fans und den Verantwortlichen des Klubs eine andere. Die Zuschauer feierten ihre Zebras trotz der Niederlage mit Sprechchören, und Trainer Rudi Bommer und Präsident Walter Hellmich stellten den positiven Aspekt des Nachmittags in den Vordergrund. Selbst nach zwei Platzverweisen habe die Mannschaft gekämpft und beinahe noch den 2:2-Ausgleich geschafft.

Die Zebras stolpern immer wieder über eigene Fehler

Richtig, man kann das Glas halbvoll sehen. Man kann es aber auch halbleer sehen.

In diesem Fall fällt die schwache Abwehr der Duisburger ins Auge. Beim 1:0 der Bremer nach sieben Minuten tauchten Passgeber Pasanen und Torschütze Jensen völlig frei im MSV-Strafraum auf. So leicht dürften es die Bremer in der Bundesliga selten haben.

Bommer findet dennoch, dass der "Aufwand, den die Mannschaft Woche für Woche betreibt", bald sicher belohnt werde. Dazu müsste in seinem Team über 90 Minuten alles passen, doch die Zebras stolpren regelmäßig über eigene Fehler.

Die spannende Frage:

Was wird mit Ailton?

Gegen :kacke: war es zum Beispiel der Patzer von Torwart Tom Starke, der die Niederlage einleitete. Gegen Werder war es der Aussetzer von Caceres. Innerhalb von 120 Sekunden grätschte der Verteidiger aus Uruguay zwei Bremer um. Zweimal Gelb ist einmal Rot. So etwas passiert, doch der eigentliche Fehler lag in dem Schock, mit dem die MSV-Abwehr reagierte. Sie fand keine Ordnung und kassierte im Anschluss an den Platzverweis das 1:2 durch Sanogo (56.).

Da sich Georgiev kurz darauf benahm, als hätte er einen Leistungskurs in Dummheit absolviert und Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer einen Vogel zeigte, sah der Bulgare mit Recht die Rote Karte und ging ebenfalls vom Platz. Fans und Spieler fühlten sich vom Unparteiischen betrogen, doch Kinhöfer lag mit seinen Entscheidungen richtig. Der MSV muss sich stattdessen mal wieder an die eigene Nase fassen.

Auch das Angriffsspiel der Gastgeber lässt sich auf zwei Weisen interpretieren. Erstmals in dieser Saison stand nämlich Ailton in der Anfangsformation, und er traf tatsächlich in der 15. Minute zum 1:1-Ausgleich. Ein Abstaubertor, das nur ein Mann mit echtem Torriecher machen kann. Hut ab, der 34-Jährige hat seinen Instinkt nicht verloren. Nach einer halben Stunde hatte er sogar das 2:1 auf dem Fuß, als er Naldo austrickste, doch Bremens Keeper Vander anschoss.

Aber das Laufspiel war auch vor Jahren nicht Ailtons Stärke, und mittlerweile ist es sogar seine Schwäche. Ailton stand häufig im Abseits, und war in der zweiten Hälfte - ehe er in der 65. Minute ausgewechselt wurde, ein Komplett-Ausfall.

Ein heikler Punkt: Ailton ist ein netter, lustiger Kerl. Die Fans mögen seine Art, und wer nicht im Stadion war, hat von Ailton im Fernsehen nur das Tor und seine zweite gute Chance gesehen. Beides sah prima aus, und nun hat der MSV ein weiteres Problem, denn für Ailton rückte der fünffache MSV-Torschütze Ishiaku aus dem Angriffszentrum in die zweite Reihe. Ishiaku hatte gegen Bremen nicht eine ernsthafte Chance.

Spannend also zu sehen, wie Bommer in naher Zukunft seinen Angriff besetzt. Denn am nächsten Spieltag muss der Tabellenvorletzte MSV zum Schlusslicht Cottbus. Fast schon ein Abstiegs-Endspiel. Und danach wird mit Sicherheit gerechnet

Quelle: NRZ, 08.10.2007

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MSV: Gespräch mit Ordnungsdienst und Stellungnahme
Ein Bierwerfer wurde ermittelt

Der Vorfall aus dem Bremen-Spiel hat, wie RS bereits am Sonntag ankündigte, ein Nachspiel. Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer und seine Assistenten waren nach dem Abpfiff von einer Gerstensaft-Dusche getroffen worden, die volle Ladung bekam allerdings nicht das Trio ab. "Das meiste Bier hat die abgestellten Ordnungskräfte erwischt. Wir wollen die Sache nicht verniedlichen", sagt MSV-Geschäftsführer Björn Bremer, "es macht auch sicher keinen Spaß, sich beschütten zu lassen, aber es war der erste Vorfall dieser Art in unserer Arena. Ich gehe davon aus, dass es sich um einen Einzelfall handelt." Eine Person, die einen vollen Becher in den Innenraum schleuderte, wurde ausfindig gemacht.

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