Mark1972
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MSV Duisburg
Das Endspiel in Ostwestfalen
(RP) Wenn die Zebras am Sonntag beim letzten Auswärtsspiel in Paderborn ähnlich schwach spielen wie gegen den 1. FC Köln, dann wird es nichts mit dem erhofften Bundesliga-Aufstieg.
Elfmeter, Steilvorlage, Geschenke der Konkurrenz – von allem ein bisschen war die Rede nach dem Reinfall, dem Rückschlag, der bodenlosen Enttäuschung. Der „Elfmeter“ nicht verwandelt, die „Steilvorlage“ nicht genutzt, die „Geschenke“ der Rostocker, Freiburger oder Fürther ausgeschlagen – die Zebras ohnmächtig in der Niederlage.
Sie haben die Gunst der Stunde verstreichen lassen, haben der Nervenbelastung nicht stand gehalten, die sonst so breiten Schultern waren zu „weich“ für den ganzen Ballast. Einfach verrückt.
Sie hatten die große Chance auf dem Fuß und sie dann nicht genutzt – fatale Situation vor den beiden letzten Saisonspielen. Dass die Kölner verdient Revanche nahmen für die im Hinspiel erlittene Niederlage, war am Ende nur noch eine Randnotiz.
Das Schlimmste war der Eindruck, dass da keine in sich gefestigte Mannschaft auf dem Platz stand. Keine bis zum Anschlag aufgekrempelte Ärmel. Kaum eine Integrationsfigur im Team. Kein Wille, keine Entschlossenheit, keine „Geilheit“, unbedingt gewinnen zu wollen, wie der Kapitän befand. Aber Björn Schlicke, der dieses Haar in der fad schmeckenden Suppe fand, hatte auch nicht gerade einen Glanztag erwischt. Eine blutleere Vorstellung war das insgesamt.
Fehlerquellen
Immerhin gab‘s drei Zebras, die den Ansprüchen genügten. Das waren – nicht einmal überraschend nach den letzten guten Taten – Ivo Grlic (siehe Anstoß), dann auch noch Alex Bugera, der sich trotz gebrochener Hand tapfer wehrte, vielleicht mit Abstrichen zudem Lulian Filipescu.
Der Rest war Schweigen. Dass Markus Kurth, normalerweise ein Kämpfer vor dem Herrn, ausnahmsweise auf schwachen Beinen das 0:1 unfreiwillig einleitete und dass Youssef Mokhtari die Treffer zwei und drei hätte verhindern können, das aber nicht vermochte, war neben den wenigen spielerischen Glanzpunkten auch noch persönliche Schuld an einer Niederlage, an der vor allem die treuen Fans zu „fressen“ hatten.
Und weil wir gerade dabei sind, Fehlerquellen zu nennen: Hätte nicht Mokhtari seine Großchance zum 1:0 nicht unbedingt nutzen müssen? Eine Duisburger Führung – und das Match hätte wahrscheinlich einen anderen Ausgang genommen.
Fach ohne Furcht
Wie soll‘s weiter gehen? Drei Tage waren die Zebras ins Trainingslager gefahren, wollten sich optimal vorbereiten auf das so wichtige Match, und herausgekommen ist nichts als Magerkost. Holger Fach, der sich die Partie in der Arena ansah ebenso wie Bundestrainer Joachim Löw, wird sich vor der letzten Heimaufgabe seiner Paderborner nicht fürchten.
Aber die MSV-Fans, die in Scharen dabei sein wollen, reisen mit einer ziemlich großen Portion Angst ins Ostwestfälische. Allzu viel Zutrauen in die Mannschaft, die nicht den Eindruck hinterließ, als sei ein Kollektiv heißer Fighter, haben sie jedenfalls nicht mehr.
Bommer gefragt
Rudi Bommer ist als Chef der Combo nun über alle Maßen gefragt. Paderborn wird ein „Endspiel“. Da werden Männer gefragt sein. Kämpfer. Gegen Köln standen kaum welche auf dem Platz. Allerdings: Viel Auswahl hat der Mann ja nicht. Die schwungvollen Reden zu Saisonbeginn, das blau-weiße Team sei breit aufgestellt, entpuppte sich als Märchen.
Wenn Bommer Alternativen in der Hinterhand hätte, um anderes Personal zu bringen zur Blutauffrischung, würde er es glatt tun. Aber wo sind sie? Dass der Trainer nur Klemen Lavric als Einwechselspieler brachte, hatte Aussagekraft.
Quelle: RP-Online, 09.05.2007
Link: http://www.rp-online.de/public/article/regional/niederrheinnord/duisburg/sport/msv/436378
Das Endspiel in Ostwestfalen
(RP) Wenn die Zebras am Sonntag beim letzten Auswärtsspiel in Paderborn ähnlich schwach spielen wie gegen den 1. FC Köln, dann wird es nichts mit dem erhofften Bundesliga-Aufstieg.
Elfmeter, Steilvorlage, Geschenke der Konkurrenz – von allem ein bisschen war die Rede nach dem Reinfall, dem Rückschlag, der bodenlosen Enttäuschung. Der „Elfmeter“ nicht verwandelt, die „Steilvorlage“ nicht genutzt, die „Geschenke“ der Rostocker, Freiburger oder Fürther ausgeschlagen – die Zebras ohnmächtig in der Niederlage.
Sie haben die Gunst der Stunde verstreichen lassen, haben der Nervenbelastung nicht stand gehalten, die sonst so breiten Schultern waren zu „weich“ für den ganzen Ballast. Einfach verrückt.
Sie hatten die große Chance auf dem Fuß und sie dann nicht genutzt – fatale Situation vor den beiden letzten Saisonspielen. Dass die Kölner verdient Revanche nahmen für die im Hinspiel erlittene Niederlage, war am Ende nur noch eine Randnotiz.
Das Schlimmste war der Eindruck, dass da keine in sich gefestigte Mannschaft auf dem Platz stand. Keine bis zum Anschlag aufgekrempelte Ärmel. Kaum eine Integrationsfigur im Team. Kein Wille, keine Entschlossenheit, keine „Geilheit“, unbedingt gewinnen zu wollen, wie der Kapitän befand. Aber Björn Schlicke, der dieses Haar in der fad schmeckenden Suppe fand, hatte auch nicht gerade einen Glanztag erwischt. Eine blutleere Vorstellung war das insgesamt.
Fehlerquellen
Immerhin gab‘s drei Zebras, die den Ansprüchen genügten. Das waren – nicht einmal überraschend nach den letzten guten Taten – Ivo Grlic (siehe Anstoß), dann auch noch Alex Bugera, der sich trotz gebrochener Hand tapfer wehrte, vielleicht mit Abstrichen zudem Lulian Filipescu.
Der Rest war Schweigen. Dass Markus Kurth, normalerweise ein Kämpfer vor dem Herrn, ausnahmsweise auf schwachen Beinen das 0:1 unfreiwillig einleitete und dass Youssef Mokhtari die Treffer zwei und drei hätte verhindern können, das aber nicht vermochte, war neben den wenigen spielerischen Glanzpunkten auch noch persönliche Schuld an einer Niederlage, an der vor allem die treuen Fans zu „fressen“ hatten.
Und weil wir gerade dabei sind, Fehlerquellen zu nennen: Hätte nicht Mokhtari seine Großchance zum 1:0 nicht unbedingt nutzen müssen? Eine Duisburger Führung – und das Match hätte wahrscheinlich einen anderen Ausgang genommen.
Fach ohne Furcht
Wie soll‘s weiter gehen? Drei Tage waren die Zebras ins Trainingslager gefahren, wollten sich optimal vorbereiten auf das so wichtige Match, und herausgekommen ist nichts als Magerkost. Holger Fach, der sich die Partie in der Arena ansah ebenso wie Bundestrainer Joachim Löw, wird sich vor der letzten Heimaufgabe seiner Paderborner nicht fürchten.
Aber die MSV-Fans, die in Scharen dabei sein wollen, reisen mit einer ziemlich großen Portion Angst ins Ostwestfälische. Allzu viel Zutrauen in die Mannschaft, die nicht den Eindruck hinterließ, als sei ein Kollektiv heißer Fighter, haben sie jedenfalls nicht mehr.
Bommer gefragt
Rudi Bommer ist als Chef der Combo nun über alle Maßen gefragt. Paderborn wird ein „Endspiel“. Da werden Männer gefragt sein. Kämpfer. Gegen Köln standen kaum welche auf dem Platz. Allerdings: Viel Auswahl hat der Mann ja nicht. Die schwungvollen Reden zu Saisonbeginn, das blau-weiße Team sei breit aufgestellt, entpuppte sich als Märchen.
Wenn Bommer Alternativen in der Hinterhand hätte, um anderes Personal zu bringen zur Blutauffrischung, würde er es glatt tun. Aber wo sind sie? Dass der Trainer nur Klemen Lavric als Einwechselspieler brachte, hatte Aussagekraft.
Quelle: RP-Online, 09.05.2007
Link: http://www.rp-online.de/public/article/regional/niederrheinnord/duisburg/sport/msv/436378