Als Sasic hier her kam, hatte er unter den Anhängern wohl nur wenige Befürworter. Nach der Wundertüte Neururer und dem von Hellmich quasi schon gebuchten Wiederaufstieg binnen zwei Jahren erschien er auch mir wie ein Baggerfahrer, der für uns die Grube Zweite Liga ausheben sollte. Die Art, wie er sich dann in der schon jetzt legendär gewordenen Pokalsaison zur Kultfigur aufschwang, war absolut bemerkenswert, und angesichts der widrigen Eingangsvoraussetzungen nachgerade ein kleines Wunder.
Damals war die Truppe absolut frisch im Kopf und spielte einen ganz und gar begeisternden Fussball. Und Sasic hat auch einige Leistungsträger hierher geholt, von denen wir ziemlich lange was gehabt haben. Ob es nur an ihm lag, und wieviel Anteil auch er letztendlich daran hatte, dass hinterher alles wieder auseinandergeflogen ist, lässt sich wohl kaum noch ermessen. Ich selbst hatte so das Gefühl, ihm sind die Dinge einfach über den Kopf gewachsen. Womöglich sind er und Hübner auch nur Kentsch zum Opfer gefallen.
Vielleicht ist seine Art von Fussballverständnis zu klassisch, mit einer so klaren Aufteilung zwischen Offensive und Defensive, wie es sie gar nicht mehr gibt, und wird dem Spielertyp des modernen Allrounders, wie er den Nachwuchsleistungszentren entwächst, nicht wirklich gerecht. Davon abgesehen kann er sicher eine grundsolide Mannschaft aufbauen und motivatorisch auf hohem Niveau ansiedeln.
Ein echter Typ ist er auf jeden Fall. Unvergessen das Berlinspiel im November, als seine Mutter gerade gestorben war. Sein Versprechen bei Dienstantritt hinsichtlich heisser Herzen hat er jedenfalls hundertprozentig eingelöst.