Sozialstunden statt Stadionverbot

Yike

verstorben
Bundesligist Borussia Dortmund startet ein Pilotprojekt, das es Fans mit Stadionverbot ermöglichen soll, ihre Strafen durch das Ableisten von Sozialstunden zu verkürzen. Das Angebot gilt aber nur für eine bestimmte Altersgruppe.

Hamburg - Borussia Dortmund geht neue Wege: Von einem Stadionverbot betroffenen Fans soll die Chance eingeräumt werden, die Sperre zu verkürzen. Die "Resozialisierung" sieht gemeinnützige Dienste der Fans bei der Jugendhilfe oder im Seniorenheim vor. "Für jeden ausgesetzten Monat Stadionverbot ist an drei Stunden gedacht", so BVB-Organisationsleiter Christian Hockenjos. Dortmunder Altenheime und eine Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie signalisierten Bereitschaft zur Zusammenarbeit. "Unsere Aufgabe ist es, nicht nur Punkte zu holen, sondern auch soziale Verantwortung zu zeigen", sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.



Quelle und weiterlesen: http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,729637,00.html


Ob sich das durchsetzen wird?
 
Ist doch eine super Sache wenn die Haudegen jetzt in unsere Jugendhäuser kommen. Wir haben in den sozialen Einrichtungen ja nicht mit genug Problemen zu kämpfen.
:rolleyes:

Ich weiss nicht ob das der richtige Weg ist.
Ich arbeite seit ca 9 Jahren ehrenamtlich in einem Jugendzentrum, habe auch meinen Zivildienst in einem Jugendzentrum gemacht und ich habe ganz selten erlebt, dass jemand der Sozistunden machen musste ordentlich gearbeitet hat.
Kann mir auch kaum vorstellen, dass dies bei Leuten die SV haben anders läuft.
 
Ich denke es ist was anderes ob jemand seine mofa frisiert und deswegen Sozialstunden machen muss oder ob man sozialstunden angeboten bekommt um einem Stadionverbot zu umgehen. Die Leute die dafür ausgewählt werden, dürften schon etwas motivierter sein.

Das Projekt hat auf jeden Fall einen Test verdient.
 
Der Ansatz ist gut...
Aber anstatt SV sollten die nur Tagesverbote ausprechen, denn die meisten die SV bekommen haben meistens nur einen Fehler gemacht und werden m.M zu hart bestraft!!!
Also lieber die Strafe SV mal überdenken...
 
Ist doch eine super Sache wenn die Haudegen jetzt in unsere Jugendhäuser kommen. Wir haben in den sozialen Einrichtungen ja nicht mit genug Problemen zu kämpfen.
:rolleyes:

Ich weiss nicht ob das der richtige Weg ist.
Ich arbeite seit ca 9 Jahren ehrenamtlich in einem Jugendzentrum, habe auch meinen Zivildienst in einem Jugendzentrum gemacht und ich habe ganz selten erlebt, dass jemand der Sozistunden machen musste ordentlich gearbeitet hat.
Kann mir auch kaum vorstellen, dass dies bei Leuten die SV haben anders läuft.

Vorsicht, der Ansatz ist hier ein komplett anderer: Derweil die Sozialstündler in deinem Falle in keinerlei Verhältnis zu der Einrichtung stehen, in der sie ihre "Strafe" abbüßen müssen, siehts in diesem Falle ein bisschen anders aus. Die "Strafe" wird "vereinsintern" geregelt, indem es der BVB selbst ist, der dieses Projekt vorschlägt. Das macht die Nummer um eine Stufe motivierender.

Deine Erfahrungen sind mir allzu bekannt, aber ich glaube nicht, dass es daran liegt, dass die Sozialstündler härter arbeiten müssten. Du kannst jemanden vierzig Stunden den Hof fegen lassen, und er wird nichts lernen. Er wird diese Plackerei auch nur als weitere Maßnahme eines nach oben offenen Strafenkatalogs sehen, die genauso sinnig/unsinnig ist wie alle Strafen zuvor oder danach.
Was passiert aber, wenn ein Sozialstündler mal in einen sinnvollen Zusammenhang gepackt wird, also entweder seine Sozialstunden im Sinne von "sinnvoll" verbringt, also das Mittragen von Verantwortung lernt oder, wie hier, in einen Zusammenhang gebracht wird, wo Sozialstunden/Strafe und Resozialisierung bzw. Abbüßen der Strafe in einem konkret erfahrbaren Zusammenhang stehen?

Ich halte das Modell für interessant und absolut erprobenswert.
 
Das Verfahren läuft ja so ab, (ich erspar mir jetzt mal die Vereinsseite von denen hier als Quelle zu posten) dass der jenige, welche bereits SV hat oder SV bekommen soll, selber einen Antrag stellen muss.
Dann wird vom Verein und vom Stadtdechant geprüft ob derjenige resozialisierungsfähig ist.

Ich glaube nicht, dass Leute die da einfach Ihre Zeit rumpimmeln wollen und die Chance gar nicht begreifen, da wirklich zum Zuge kommen werden.

Laut deren Angaben gibt bei es denen 200 Leute mit SV, wovon ca. 100 das SV von Dortmund ausgesprochen bekommen haben.
Auf die bezieht sich die Aktion erstmal.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es hat doch gestern erst die Meldung gegeben, dass ein MSV-Fan 1600€ Strafe zahlen muss, wegen einem Bengalo in Ddorf. Dazu wird er doch sicherlich ebenfalls SV kassiert haben. Nun weiss ich nicht, wie alt er ist oder ob er in das Raster passt, aber ich könnte mir schon vorstellen, dass er während er soziale Arbeit verbüsst, eher dazu angehalten wird, über sein Fehlverhalten nachzudenken, als wenn man ihn längerfristig aus dem Stadion sperrt.
 
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