Stadtentwicklung Duisburg

Aufgewachsen bin ich im Ruhrort der guten alten Zeit, das war Abenteuer pur. Zu Kindergarten- oder Grundschulzeiten zuhause abmelden und irgendwann wiederzukommen war möglich, trotz dieses abenteuerlichen Stadtteils mit dieser enormen Kneipendichte. Aber wo Tante Olga und drei Kirchen samt Pfarrhaus auf ein paar Metern nebeneinander existieren können kann die Welt nicht schlecht sein. Nix ist passiert, man hat sich nur untereinander mal bekriegt und dann wieder vertragen. Später in Meiderich gelebt, dann in Marxloh. So weit ganz nett, gerade die Einkäufe in den türkischen Läden oder die oft jüngeren Bewohner waren einfach klasse. Aber in der Nähe vom Pollmannkreuz zu wohnen mit einem KIind im Kitaalter und der Erinnerung an meine Möglichkeiten damals in Ruhrort passten nicht zusammen. WIe hätte ich das Blag denn alleine rauslassen können in diesem Moloch? Also wieder nach Meiderich in eine der erfreulich vielen ruhigen Straßen gezogen und er konnte den ganzen Tag mit Freunden draußen spielen, irgendwer hatte ja immer einen Blick auf die Kinder. Aber es war da auch der schleichende Verfall, der in Meiderich für mich parallel mit dem großen EKZ in Hagenshof einsetzte. Vom Nordhafen bis runter zur vdM Straße gab es die komplette Geschäfstswelt, ob Spielzeugladen, Radio und Fernsehgeschäft, Tapetengeschäft, Metzger, Blumenladen, Spielzeugladen und und und. Ich hatte das Gefühl, dass mit jedem sterbenden Laden auch ein Stück an Lebensqualität vor die Hunde ging, nicht nur hinsichtlich der Einkaufsmöglichkeiten. Viele flohen erst nach Walsum, dann nach Dinslaken, dann noch weiter hoch an den Niederrhein und die Lücken wurden gefüllt von Menschen, die aus den ärmeren Staddteilen den Ausstieg schafften in das ehemals gutbürgerliche Meiderich mit zig Geschäftsleuten, deren Betriebe seit ein paar Generationen existierten. Bei aller Wehmut hatte ich bei meinem Wegzug das Gefühl, ein paar wichtige Jahre der Veränderung versäumt zu haben und viel zu lange Teil des von mir empfundenen Verfalls gewesen zu sein.
 
Vieles gehört einfach in die Kategorie Großstadtentwicklung (im übrigen in jeder halbwegs größeren europäischen Stadt und ist kein Duisburg Phänomen.
So sieht es aus.
Ich empfinde seit einiger Zeit nicht mehr diese Untergangsstimmung, irgendwie habe ich das Gefühl, dass sich was zum positiven dreht in der Stadt. Langsam aber für mich doch spürbar.

Wichtig ist der Vergleich und ich war geschockt als ich vor ein paar Wochen/Monaten das Video über Krefeld hier gesehen habe:



Die ehemalige "Stadt wie Samt und Seide" ist ja gar nicht mehr wiederzuerkennen. Das ist die Innenstadt! :panik2:
Da sieht es aber auf unserer Königstrasse doch noch um Längen besser aus.

Vielleicht ist es auch weil ich beim Hafen arbeite und dort immer recht positive Entwicklungen mitverfolgen darf.
Da ist null Stillstand und wir haben noch vieles vor in den nächsten Jahren.
Von daher vielleicht etwas weniger Pessimismus, auch wenn es natürlich in manchen Stadtteilen schon arg den Bach runter gegangen ist.
Aber was sollen wir hier in Rheinhausen zu sagen? Muss man ja niemandem erklären, wie tief der Fall hier war.
Trotzdem meine ich hier gefühlt die Talsohle erreicht und durchschritten zu haben.
Und wenn unser All-in mit der Wasserstoffindustrie in Duisburg klappt, wird es deutlich nach vorne gehen wieder für alle.
Alles hängt da aber leider an Thyssen-Krupp und dem politischen Willen dazu in Berlin.
 
Meine Frau und meine Tochter sind beide blond und Ich bekomme bei Erzählungen halt auch mit wie meine Tochter auch öfters derben Sprüche gedrückt bekommt oder in der Bahn angetascht wird.
meine Freundin ist aus Südamerika und das sieht man ihr auch an.
Sie wird wirklich fast jedes Mal von fremden angequatscht in der Bahn oder auf der Strasse. Als wenn sie einen Hund dabei hätte.
Da habe ich eher den Eindruck, das ausländische Aussehen motiviert noch mehr, weil es so häufig passiert.
 
@Stadtmauer: Bis vor ein paar Jahren habe ich auch immer darauf hingewiesen, dass manche Problematiken nicht auf Duisburg beschränkt sind, sondern auch andere Städte betreffen, zum Beispiel die wilden Müllkippen.

Aber mittlerweile sehe ich das komplett anders. Denn immer darauf zu verweisen, dass es woanders auch gewisse Probleme gibt, ändert doch kein bißchen! an den Problemen in unserer Stadt.

Will sagen, uns in Duisburg bringt es doch keinen Millimeter weiter, dass es, unter anderem, in GE, Do oder E auch kacke ist bzw. ähnliche Problemlagen vorhanden sind!!!
 
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Krefeld is wirklich hardcore. Ich mein, selbst Norman Ritter is freiwillig wieder zurück nach Köthen gegangen! :woh:
Na ja, also was die Innenstadt angeht und den in meiner Kindheit wirklich noch tollen Ostwall, gebe ich Dir wirklich recht. Das macht wenig Spaß, auch wenn ich da selber noch nieeee Probleme hatte.
Ansonsten gibt es auch in Krefeld Problem Ecken, aber im Großen und Ganzen ist es doch deutlich angenehmer als im benachbarten Duisburger Westen.
Nicht so schönes wohnen gibt es hier fast nur rund um den HBF oder Philadelphia Straße, Kölner Straße, Hülsen Straße. Aber sonst sehe ich da eher wenig Problem Gebiete.
 
Das habe ich heute in der neuen kostenfreien Ausgabe des Prisma gefunden!
 

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welche Kneipe ich sehr gut empfehlen kann ist das INDIE nähe Hbf.
dort finden regelmäßig Konzerte statt, meist freier Eintritt und dann geht der Hut rum.
Top Laden.
 
Jau, mir geht es nur unfassbar auf den Sack so zu tun, als ob das immer TYPISCH DUISBURG ist. Das ist gelinde gesagt bullshit. Und das hört man leider immer immer wieder. Aber ist ja kein Thema. Es hindert ja keinen woanders hin zu gehen. Muss auch jeder selbst wissen ob es das besser macht.
Wenn Du Dir den Titel des Threads anschaust wirst Du unschwer erkennen, dass es hier um Duisburg geht. Also schreibt man hier sowohl über Duisburgs gute als auch über Duisburgs schlechte Seiten. Wenn alle, die über die eigene Stadt oder das eigene Land etwas Schlechtes sagen, woanders hingehen würden, gäbe es eine Völkerwanderung ungeahnten Ausmaßes.
 
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Naja, in Krefeld umschlingt der "Kiez" Cracau und so ja auch direkt die Innenstadt. Außenherum sieht es anders aus. Das Motto Seidenweberstadt und so weiter fand ich schon immer erheiternd, schließlich ist ja genau dieser Textilbereich immer der unterste und problematischste gewesen. Gesundheit der Mitarbeiter, Umweltschutz. Das war zu der Zeit. wo es noch betrieben war ne ganz üble Kiste in vielen Bereichen. Da hatten es die Kumpel und Stahlwerker besser. Da wo die wohnten ist es jetzt umso schwieriger.

Und den Verfall da sehe ich auch immer wieder, da ich da immer mal wieder "Klienten" habe, die meist genau dort wohnen.

Was Duisburg angeht, kann ich das aber auch nur bestätigen. Da arbeite ich noch täglich und habe bis vor 3 Jahren in Duissern gewohnt. Wenn man da nur noch tagsüber reinfährt und nicht mehr st#ndig da ist, wird einem die Entwicklung vielleicht noch etwas bewusster. Irgendeine Chance sehe ich da eigentlich kaum noch.

Was Sparhaushalte, fehlende Jugendarbeit, Immobilienspekulation und die gar nicht mal so freien Kräfte des "Marktes" seit Beginn der 80er angerichtet haben bekommt man nicht mehr so einfach umgedreht. Zumal die Entwicklung da ja eher nach immer schlimmer aussieht.

Duisburg in ein paar Jahren dürfte so aussehen wie Teile der Großstädte in den USA. Straßen voller Menschen, die dort in Zelten leben, leerstehende Immobilien, die sich prima abschreiben lassen. Meth-Zombies, die durch die Straßen geistern. All das sieht man ja jetzt schon ständig in der Zahl ansteigen. Ein neoliberales Wunderland mit ein paar Glaspalästen in Düsseldorf.
 
Was für mich auch ein Faktor ist: das veränderte Konsumverhalten der Menschen, weg vom Dienstleister vor Ort und hin zu Amazon & Co. Mal eben schnell ins Geschäft, Klamotten zeigen und beraten lassen, kurz um die Ecke gehen und checken, wo man es für 30% weniger Geld bekommt. Der Handel kann das nicht unterbieten, weil er einen ganz anderen Kostenapparat mitschleppt und auch die großen Ketten Probleme bekommen. Okay, das ist die Zeit, in der wir leben, aber die städtischen Zentren können das nur schwer ausgleichen. Dönerbuden, Barbershops, Baklavaläden, Nagelstodios (die für die Hände und Füße), bei uns jetzt unzählige Kioske - Leerstände werden gefüllt, Hauptsache es ist etwas da, aber die Qualität bleibt auf der Strecke und die Menschen aus den Citys. Gekauft wird in den Gewerbegebiten auf der sog. gar nicht mal so grünen WIese. Da habe ich Aldi, Edeka, Fressnapf, Trinkgut, Jysk, den Baumarkt, DM, irgendeinen Technikladen und damit alles, was ich sonst in der Stadt gekauft habe. Strukturwandel, neben dem, was im Ruhrgebiet ohnehin schon zugeschlagen hat. Und wenn man schon kaum in die Innenstädte kann für die täglichen Besorgungen, was soll man dann da? Die städtischen Zentren müssen komplett neu gedacht werden, wenn sie nicht restlos veröden sollen.
 
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Es gibt aber doch auch woanders genügend Einzel bzw. Inhaber geführte Geschäfte die dann erfolgreich "Nischen" ausfüllen und anbieten. Fehlt dafür in Duisburg das Publikum ?
 
Wenn Du Dir den Titel des Threads anschaust wirst Du unschwer erkennen, dass es hier um Duisburg geht. Also schreibt man hier sowohl über Duisburgs gute als auch über Duisburgs schlechte Seiten. Wenn alle, die über die eigene Stadt oder das eigene Land etwas Schlechtes sagen, woanders hingehen würden, gäbe es eine Völkerwanderung ungeahnten Ausmaßes.
Danke für diese Info. Inwiefern dann "alles kacke, ich hau ab" Beiträge in diesem Thread sinnvoll sind, überlege ich mir nochmal.

Außerdem gehört es sehr wohl dazu , das ins richtigen Verhältnis zu rücken, wenn es immer angemerkt wird. Denn davon hängt ganz entscheidend eine Entwicklung ab.
 
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Wo steht "alles kacke, ich hau ab"? Gerade gerückt wird genug, wenn hier auf Krefeld verwiesen wird oder auf allgemeine Entwicklungen auch in anderen Städten oder möchtest Du in einem Thread über Duisburg nur Probleme anderer Städte thematisieren? Allerdings wird kein Verantwortlicher in Duisburg eine Entwicklung anstoßen, wenn irgendwer über Krefeld, Gelsenkirchen, Frankfurt oder Chemnitz redet, auch wenn man diese Vergleiche mal heranziehen kann. Niemand behauptet hier, dass Duisburg die schlimmste Stadt im Land ist, aber es lief und läuft sehr viel schief. #6.160 beschreibt es sehr gut.
 
Es gibt aber doch auch woanders genügend Einzel bzw. Inhaber geführte Geschäfte die dann erfolgreich "Nischen" ausfüllen und anbieten. Fehlt dafür in Duisburg das Publikum ?
Wenn man etwas anbieten will, dann muss man auch die Mieten bezahlen können. Das fängt dann ab 10 Euro pro Meter an, wo es günstig ist. In besserer Lage geht es bei 20 los. Dazu dann die anderen Sachkosten, Versicherungen das Personal. Das rechnet sich immer weniger. Und da ist es dann auch egal, ob Handel, Gastro etc.

Solche Inhaber können dann irgendwann nur noch etwas in der Nebenstraße in Meiderich bezahlen. Aber da lohnt es sich auch nicht. Da wo die Frequenz hoch ist (oder mal war) sind die Mieten beständig hoch. Auch bei Leerstand. Das ist in Deutschland leider so, dass gerade von denen, die den Markt predigen dieser nicht zugelassen wird. Denn sonst würden bei Leerstand ja die Mieten sinken.

Tun sie aber nicht. Weil man den "Verlust" der fehlenden Mieteinnahme zu 100% absetzen kann. Unbegrenzt. Wenn man dann anbietet, dass man das für die Hälfte mieten würde, wäre das für den Immobilienbesitzer (gerne am Ende der Kette Fonds etc.) meist schon aufgrund der Abschreibungsmöglichkeit ein schlechtes Geschäft. Es geht doch nichts über virtuelle Verluste.

Wenn der aber tatsächlich für die Hälfte vermieten würde und der Laden steht danach wieder leer, hat sich auch die Abschreibemöglichkeit halbiert. Die bezieht sich nämlich immer auf die letzte Miete. Wäre also sogar für seriöse und an der Immobilie wirklich interessierte Vermieter eher dumm.

Das selbe Problem besteht auch auf dem Wohnungsmarkt. Die Lösung wäre eine degressive Abschreibung. 100% im ersten Jahr und dann jedes Jahr 20 Prozent weniger. So würden zumindest mal die Mieten einer tatsächlichen Marktpreisbildung unterworfen und nicht künstlich im Sinne der Kapitalanleger hochgehalten.

Wie das dann in der Praxis aktuell aussieht, sieht man in der Königsgalerie. Die ist auch leer wertvoller als günstig vermietet.
 
Danke für diese Info. Inwiefern dann "alles kacke, ich hau ab" Beiträge in diesem Thread sinnvoll sind, überlege ich mir nochmal.

Außerdem gehört es sehr wohl dazu , das ins richtigen Verhältnis zu rücken, wenn es immer angemerkt wird. Denn davon hängt ganz entscheidend eine Entwicklung ab.
Aber macht es Dir den keine Sorgen überhaupt zu hören, dass Menschen weg wollen?

Ich bin ja einer von denjenigen die sich da Gedanken machen, aber ich find doch nicht alles kacke.
Ich könnte Dir sogar 100 Gründe schreiben warum ich diese Stadt liebe, aber da gibt es noch immer die negativen 2,3 Aspekte schreiben die mir Sorgen machen.

Und so denken "leider" immer mehr. Hab auf der Arbeit zwei türkische Mitarbeiter die in paar Jährchen in Rente gehen, einer aus Rheinhausen und der andere aus Marxloh. Die haben sch letzten Herbst Wohnungen in der Türkei gekauft und werden nach der Rente mit ihren Frauen zurück gehen. Und Sie wollten hier eigentlich bis zum Lebensende bleiben, aber mit der Vermüllung ihrer Wohnorte und allem kommen Sie einfach nicht mehr zurecht..

Finde z.B den Süden in Duisburg sehr schön, ist eine tolle Ecke. Aber sollen jetzt alle nach Huckingen, Buchhoz etc. ziehen? Das macht die Probleme in der Stadt auf Dauer nicht geringer, ob es da genug, finanzierbare Wohnungen gibt bezweifel ich auch etwas.
Finde schon dass so etwas in die Stadtentwicklung gehört.

Kann aber auch verstehen, dass es nicht überall gut ankommt, so nach dem Motto "Ja, dann verpiss Dich doch aus der Stadt".
Versuche deshalb manches auch einfach ausführlicher zu beschreiben. Bin da echt nicht der Verpisser- Typ, aber vielleicht ist so ein Gespräch auch einfacher bei nem Bier am Stadion als im Forum...
 
Eigenständige Zahn- und Hausarztpraxen werden übrigens bald auch nahezu der Vergangenheit angehören. Nur noch große und unpersönliche Gesundheitszentren. Leider.
Bei Zahnärzten ist es ähnlich wie bei Augen- und Tierärzten, die werden von Großunternehmen im Bereich Gesundheit aufgekauft und haben dann Angestellte anstelle von Selbstständigen. Das könnte zu einem Qualitätsproblem führen. Bei Hausärzten ist der Nachwuchs das Thema, in vielen Gegenden (vor dem Shitstorm: bundesweit!) werden keine neuen Patienten mehr aufgenommen, Hausbesuche entfallen ohnehin. Da sind die Gründe etwas komplexer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber macht es Dir den keine Sorgen überhaupt zu hören, dass Menschen weg wollen?

Ich bin ja einer von denjenigen die sich da Gedanken machen, aber ich find doch nicht alles kacke.
Ich könnte Dir sogar 100 Gründe schreiben warum ich diese Stadt liebe, aber da gibt es noch immer die negativen 2,3 Aspekte schreiben die mir Sorgen machen.

Und so denken "leider" immer mehr. Hab auf der Arbeit zwei türkische Mitarbeiter die in paar Jährchen in Rente gehen, einer aus Rheinhausen und der andere aus Marxloh. Die haben sch letzten Herbst Wohnungen in der Türkei gekauft und werden nach der Rente mit ihren Frauen zurück gehen. Und Sie wollten hier eigentlich bis zum Lebensende bleiben, aber mit der Vermüllung ihrer Wohnorte und allem kommen Sie einfach nicht mehr zurecht..

Finde z.B den Süden in Duisburg sehr schön, ist eine tolle Ecke. Aber sollen jetzt alle nach Huckingen, Buchhoz etc. ziehen? Das macht die Probleme in der Stadt auf Dauer nicht geringer, ob es da genug, finanzierbare Wohnungen gibt bezweifel ich auch etwas.
Finde schon dass so etwas in die Stadtentwicklung gehört.

Kann aber auch verstehen, dass es nicht überall gut ankommt, so nach dem Motto "Ja, dann verpiss Dich doch aus der Stadt".
Versuche deshalb manches auch einfach ausführlicher zu beschreiben. Bin da echt nicht der Verpisser- Typ, aber vielleicht ist so ein Gespräch auch einfacher bei nem Bier am Stadion als im Forum...
Selbstverständlich macht mir das Sorgen, ich finde nur, dass das häufig vorschnell rausposaunt wird, ohne sich wirklich mit den Themen zu befassen. Und hier gibt es genug, die pauschal immer "typisch Duisburg" schreien. Nachzulesen an vielen Stellen im Portal.

Aber um mal auf das Thema zu sprechen zu kommen. Städte haben in vielen Punkten schlicht einen begrenzten Einfluss und werden häufig zusätzlich noch für Punkte verantwortlich gemacht, die sie nicht zu verantworten haben >>> bestes Beispiel: Autobahnbaustellen; hier wird immer wieder gegen Duisburg geschossen. Völlig sinnlos und macht Diskussionen wirklich schwer.
Städte, explizit unsere Stadt, hat enorme finanzielle Abhängigkeit von Bund und Land und muss Aufgaben stemmen, die die Stadt nicht stemmen kann (Sozialhilfe, Unterbringung Flüchtlinge, damit verbunden Kita etc) > dadurch bleibt automatisch weniger Geld für andere Punkte.

ABER, wenn man sich die Vielzahl von Veranstaltungen in der Stadt anschaut, finde ich schon, dass einiges geboten wird. Man muss es halt mal nutzen. Dann fallen ein paar Verwirrte auch nicht mehr auf. Es sei denn man ist selbst der Verwirrte.

Das alles heißt nicht, dass alles super ist (im Gegenteil) aber das generell ein Umdenken im Bund und Land erfolgen muss (ich weiß, völlig illusorisch). Es ist nur einfach nicht richtig, dass das nur in Duisburg der Fall ist. Allerdings wird nur in Duisburg IMMER nur das negative gezeigt, wogegen in den größten Dreckslöchern wie Essen noch der letzte schöne Baum in den Vordergrund gerückt wird. Und das "Beste" daran ist noch, es sind die eigenen Anwohner die das tun. Nahezu jeder "Fremde", der wirklich mal in die Stadt kommt und sich einen gesamten Überblick verschafft, ist positiv überrascht.

"Städte sind der Ort, wo viele Probleme sichtbar werden." Sie sind aber nicht der Ort,, wo die Lösungen entstehen.
Wer die Erwartung an die Stadt hat, „regel das doch einfach und mach es besser", vergisst, dass die Stadt stark von übergeordneten Stellen abhängig ist.

Deswegen hier mal ein paar positive Stadtentwicklungsbeispiele:
- IGA 2027 >>> https://www.iga2027-duisburg.de/
- HBF Duisburg nimmt weiter Formen an
- Obstbaumaktionen der letzten Jahre war immer in voller Erfolg
- Ruhrorter Weinfest erfreut sich immer größerer Beliebtheit
- Veranstaltungen und Feste sind generell weiter aktiv (nicht normal wenn man das mit anderen Städten vergleicht; normalerweise werden viele Events eingestellt)
- große Projekte gehen weiter > 6 Seen Wedau; Mercatorviertel; Grüner Ring, Rheinpark


und noch ein paar Fakten:
- der Duisburger Stadtwald gehört zu den größten innerstädtischen Wälder in Deutschland
- Duisburg hat ca. 65 % Grünanteil (Frankfurt hat ca 40%)
- Duisburg hat eine der besten Erreichbarkeit von Grünflächen in Deutschland
- Duisburg hat mehr Brücken als Venedig
- größter Binnenhafen der Welt
- Duisburg Gateway Terminal, eines der größten klimaneutralen Güterterminals


aber auch ein paar negative Punkte sollen natürlich genannt werden:
- vor allem im Norden hohe Arbeitslosigkeit
- ungesteuerte! Zuwanderung
- Radwege
- ÖPNV (zum Glück werden in Düsseldorf noch mehr sinnlose Strecken gebaut)
- Altindustrieflächen schwer umnutzbar

Sorry für den nicht strukturierten Text, ich habe gerade einfach mal losgeschrieben....
Ich finde nicht, dass man pauschal sagen kann, dass es stetig bergab geht oder, dass Duisburg "verloren" ist.
Es gibt Probleme!- vor allem in einigen Stadtteilen; Müll, Armut, keine Bildung. Es gibt aber auch jede Menge positive Entwicklungen die auch nachhaltig wichtig sein wird für die Stadt.
Es ist zu sehr großem Teil die Politik im Land/Bund gefragt, die Städte stärker und vor allem gerechter zu entwickeln!

Bis dahin bleibt: Nehmt an den Veranstaltungen in der Stadt teil, geht zu dem was angeboten wird (ich bin mir sicher, da ist jede Menge dabei, für großen und kleinen Geldbeutel) und man wird feststellen, dass das alles gar nicht so schlimm ist, wenn ich es nicht unbedingt schlecht sehen will.
 
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