Wenn man diesen Thread hier verfolgt, könnte man glatt meinen, Ephraim Kishon hätte unter dem Decknamen "Tel Aviv" über Duisburg gesprochen
Eine wirklich originelle Satire auf dem Gebiet der Kommunalpolitik, insbesondere der Bereiche Stadtplanung und Städtebau, unter besonderer Berücksichtigung der damit einhergehenden, nicht immer klar abgegrenzten, Kompetenzen
Meine eigenen Eindrücke waren bisher, wann immer ich mit dem Kfz nach einem Duisburg gekommen bin, für eine Stadt dieser Größenordnung insgesamt noch positiv. Allerdings habe ich dann dank einer generös angebotenen Stadtrundfahrt von einem ausgewiesenen Experten die Tücken des Duisburger Verkehrs, neben den zugehörigen profunden Kommentaren, schonungslos vor Augen geführt bekommen. Ganz besonders tief in meine Erinnerung eingebrannt haben sich erstens der seltsame Kreisverkehr, der eigentlich kein wirklicher ist, sowie zweitens dieser Güterbahnhofsschuppen, den ich seitdem liebevoll "Forum Dispargorum" nenne, weil er in spätestens 2.000 Jahren ähnliche touristische Anziehungskraft haben wird, wie sein derzeit noch berühmterer Vetter in Rom. Im Vergleich zu Stuttgart ist Duisburg aber aus meiner Sicht ein Eldorado des Individualverkehrs. Und das auch dann, wenn ich "Stuttgart 21" außen vor lasse und gleichzeitig den Druck des Pendlers miteinbeziehe.
Ich weiß, alldies tröstet nur wenig aber aus den tiefsten Tälern führt ja bekanntlich der Weg zum Gipfel, was heißt, daß in Zukunft immer wieder schäbige 5 Minuten weniger Stillstand insgesamt zu einer merklichen Steigerung der Lebensqualität beitragen werden. Soll im Endeffekt heißen: Lieber 15 gleichzeitige Baustellen, als alle naselang eine neue.
Das war hier nämlich ganz ähnlich, als gleichzeitig das legendäre "Echterdinger Ei", die BAB-Abfahrt "Flughafen/Messe" samt zugehörigem Messegelände, sowie auch noch der "Heslachtunnel" zu "Via Mala", "Pfad der Tränen" und "Via Dolorosa" geworden sind. 2 Stunden für 15 Kilometer waren die Regel. Hin und zurück. Und natürlich sowohl mit dem Pkw, als auch mit den Bussen des ÖPNV, die ja auch nicht fliegen können.
Dann aber konnte man wöchentlich beobachten, wie jede auch noch so winzige Teilstreckenfertigstellung Minute für Minute Besserung zeitigte und die Mühseligen und Geplagten, die da zürnten Palast und Tempel, schlugen Zither und Zimbel und priesen den wackeren Teermann auf seinem erzenen Rosse.
Kurzum: Haltet durch!
