Trainer Karsten Baumann

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Baumann: "Wir werden allen zeigen, dass die Vorbereitung überbewertet wird."

Das steht zwar in der Reviersport, aber wenn's wahr ist, dann war dad schon direkt die erste Dummheit. Von Kosta hätte es so einen Satz nie gegwben, und von Mr. Baumann wünsche ich mir, dass er hier den Ernst der Lage erkennt.

Vorbereitung nicht so wichtig? Mal schauen ob er das in 5 Wochen auch noch so sieht.
 
Er muss den Satz ja nur mit nem Lachen und nem Augenzwinkern gesagt haben und die Presse gibt ihn als normale Aussage weiter.

Genauso wie: "Wer braucht schon n Torhüter" oder wenn Ivo sagen würde: "Falls keiner mehr unterschreibt, spiel ich halt selber wieder mit" u.s.w.

Ist wie beim SMS Schreiben. Mit oder ohne den passenden Smiley, kann die sehr schnell falsch verstanden werden.
 
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Man schaue sich nur mal das folgende Video auf Youtube an: "PK-Anekdoten mit Jürgen Klopp aus der Saison 2012/2013"

oder hier

Trockner Humor ist nicht für jedermann und gerade für die Presse ein gefundenes Fressen.

Von daher macht da mal jetzt keinen Hehl draus...haben jetzt genug negative Presse gehabt...ab jetzt gilt es besonders gewisse Zeitungen, die ich jetzt nicht b. Namen nennen muss, nur noch mit 'nem fetten Grinsen durchzulesen.

A....lecken und weiter!

Viel Glück Carsten! :cool:
 
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Ich finde es auch gut, daß Baumann zuallererst auf humorige Art etwas Druck vom Kessel nimmt. Davon haben wir ja trotzdem noch mehr als genug und auch mehr als andere. Die im weiteren Verlauf zitierte Relativierung des Jokes macht dann ja auch klar, daß wir mit Baumann keinen Klassenkasper verpflichtet haben, weshalb sich die Humordiskussion erledigt haben dürfte. Zumindest bis zum nächsten Spässken ;)

Ne, ich habe ein wirklich gutes Gefühl mit Baumann.

Bissken OT noch: Vollkommen humorlos und wirklich, man möge es mir glauben, ohne alle Hintergedanken, frage ich mich im Moment auch, was angesichts der nun keineswegs so desaströsen Ausgangslage Runajic nun zu tun gedenkt. Wann er wo unterkommt ist für mich eine ziemlich spannende (obwohl zugegeben nicht besonders MSV-relevante) Frage.
 
In den Katakomben der Schauinsland-Reisen Arena ist der Presseraum mit Journalisten gut gefüllt – und alle warten auf den „neuen Mann“ beim MSV Duisburg: Am Dienstag, 09. Juli 2013, bestritt Karsten Baumann seinen ersten Arbeitstag im Amt des Chef-Trainers, weitere werden folgen und es werden keine einfachen sein.

Denn bereits in elf Tagen starten die Zebras mit einem Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim in die neue Dritt-Liga-Saison. „Wir werden zeigen, dass Vorbereitung überbewertet wird“, scherzte Karsten Baumann zum Einstand, „Es ist doch ein Traum für jeden Fußballer direkt in die Saison zu starten, ohne die anstrengende Vorbereitung.“

Nach dem kurzen Scherz lenkt Baumann aber wieder ein, natürlich wird in Zukunft an der Westender Straße mächtig geschuftet: „Wir haben keine Zeit zu verlieren!“

Und so startet Karsten Baumann, zusammen mit Co-Trainer Ilia Gruev und Torwart-Trainer Sven Beuckert – die beide dem Zebra-Stall erhalten bleiben und einen Kontrakt für die beiden kommenden Spielzeiten unterschrieben haben – am Dienstagnachmittag mit einer ersten Einheit.

Auch MSV-Sportdirektor Ivo Grlic, der den Meiderichern bis mindestens 2016 treu bleibt, freut sich, dass es endlich mit dem sportlichen Teil losgehen kann und ist froh, bei seiner Suche nach einem neuen Trainer für seinen MSV im 43-Jährigen „einen tollen Menschen“ gefunden zu haben, der außerdem „optimal zu uns passt.“

Ein Saisonziel wollen und können Grlic und Baumann – naturgemäß in einer solchen Situation - nicht formulieren. Für Ivo ist aber klar: „Wir werden uns reinbeißen und reinhängen.“

Und auch der der neue Chefcoach hat „Lust auf einen gemeinsamen Neuanfang“ – und ganz einfach formuliert – „richtig Lust auf Fußball!“

Viel Glück und Erfolg dabei!

Quelle: MSV Homepage
 
Hab gar nicht gedacht, dass der Typ so locker rüberkommt. Dass er anders ist als Runjaic: geschenkt. Ist schliesslich ein Mann mit einer eigenständigen Biographie, kein Abziehbild.

Wenn es bei Baumann irgendwas nicht zu bezweifeln gibt, dann ist es der Anspruch an seine Arbeit. Ist wie mit der Brille, die er jetzt trägt: mit so einem Gesicht macht dich so eine Brille nicht zum Softy, entschärft aber etwas den ersten Eindruck kompromissloser Entschlossenheit, der ja auch ein bisschen zu viel an Respekt bedeuten kann.

So gesehen bin ich über die Scherze zu Beginn ganz froh.

Problematisch wird es ohnehin, wenn man jetzt alles, was kommt, unter der Ägide "was hätte Runjaic getan?" betrachtet, weil dies nur dazu führt, dass man sich die ganze Saison über mit den erlittenen Verlusten befasst. Für diese Verluste kann Karsten Baumann nichts, man sollte das also fein säuberlich trennen. Und immer im Hinterkopf haben, dass auf der Verlustliste auch Kentsch und Görtz stehen.

Ist Baumann ein besserer oder schlechterer Trainer als Runjaic? Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung. Definitiv ist er ein mutigerer Trainer, das kann man unverblümt so sagen, ohne Coach Kosta damit auf den Schlips zu treten. Vielleicht ist er auch zu risikobereit, und es kostet ihn seinen guten Ruf, und in einem Jahr ist er hier in Deutschland erledigt.

Vielleicht hat Runjaic das einzig Richtige getan, vielleicht aber auch nicht. Vielleicht vergessen ihn die Menschen ebenso bald wieder, wie sie auf ihn aufmerksam geworden sind, und seine Vorsicht hat ihn dann am Ende schliesslich eingeholt, während Karsten Baumann unser neues Erfolgsmodell wird. Unmöglich, das jetzt zu beurteilen, und vor allem: unnötig.
 
Definitiv ist er ein mutigerer Trainer, das kann man unverblümt so sagen, ohne Coach Kosta damit auf den Schlips zu treten. Vielleicht ist er auch zu risikobereit, und es kostet ihn seinen guten Ruf, und in einem Jahr ist er hier in Deutschland erledigt.

Mutiger würde ich nicht unbedingt sagen. Bedenke in welcher Situation uns Kosta übernommen hat (abgeschlagen auf Platz 18 mit 0 Punkten und wenig Zuversicht).

Da hätte er sich auch die Finger verbrennen können und wäre ggf. weg vom Fenster gewesen.
 
Karsten Baumann...

Es gibt wohl kaum jemanden, der bei diesem Namen in Euphorie verfallen ist. Doch umso länger man über diese Lösung nachdenkt, desto optimistischer darf man eigentlich in die Zukunft schauen. Denn Baumann bringt viele Dinge mit, die wir in der aktuellen Situation wahrlich gebrauchen können:

- Ein hohes Maß an Sachverstand (stets gute Spielanalysen und keine Schwätzerei, zudem in seiner Trainerausbildung der Beste des Lehrgangs gewesen)

- Genügend Optimismus & Selbstvertrauen (eine Herkulesaufgabe, der er sich als recht frisch entlassener Zweitliga-Trainer stellt)

- Eine sehr gute Einstellung (bereit für harte Arbeit, macht außerdem keinen unnötigen Stunk und weiß sich dennoch zu behaupten, wenn er zu Unrecht angegangen wird)

- Eine gute Philosophie (bevorzugt im Rahmen seiner Möglichkeiten aggressives Pressing)

- Ein gutes Netzwerk (vor allem in unseren jetzigen Gefilden)

- Nicht zuletzt einiges an Erfahrung in der dritten Liga

Bei allen vorherigen Stationen waren seine Entlassungen vom sportlichen Standpunkt nie eine klare Angelegenheit. In Erfurt herrschte seinerzeit eine überzogene Erwartungshaltung, welcher auch nach ihm keiner mehr gerecht wurde. In Osnabrück ist es tendenziell nie ein leichtes Unterfangen Zweitligist zu bleiben und auch ohne Baumann stieg der VfL in der Relegation ab. Und in Aue wurde er wohl gefeuert, weil einige Herren sich auf den Schlips getreten fühlten. Aus einigen Quellen sickerte durch, dass Baumann verständlicherweise nicht von seiner durchaus erfolgreichen Linie abweichen wollte.

Nach und nach bin ich dann doch sehr zufrieden, dass es Baumann geworden ist. Der Mann packt an, hat aber dennoch was auf dem Kasten. Desweiteren bemerkenswerte Erfolge in Spielen, in welche sein jeweiliges Team als Underdog ging. (u.a. auch im DFB-Pokal gegen Dortmund & Hamburg)

Der Mann bekommt aufgrund der erbärmlichen Bedingungen Kredit. Gib Gas, Glatze!

P.S. Da er sehr gut mit Kastrati kann und diesen schon nach Osnabrück & Aue geholt hat, wäre eine Rückkehr keineswegs unrealistisch. Flamur hat sich in den letzten Jahren nicht gerade für höhere Aufgaben empfohlen und Spieler mit solchem Potenzial (welches er zweifelsohne besitzt) können wir bei professioneller Einstellung gebrauchen. Aue will ihn ohnehin wieder loswerden.
 
@Blutwurst

Sehe ich anders, ein Trainer, der eine Liga höher will, wird in der Regel immer einen Krisenclub übernehmen müssen, das entspricht dem Normalfall.

Unsere Situation hingegen entspricht ganz und gar nicht irgendetwas, was in dieser Form öfters schon mal da gewesen wäre.
 
@Blutwurst

Sehe ich anders, ein Trainer, der eine Liga höher will, wird in der Regel immer einen Krisenclub übernehmen müssen, das entspricht dem Normalfall.

Unsere Situation hingegen entspricht ganz und gar nicht irgendetwas, was in dieser Form öfters schon mal da gewesen wäre.

Ich habe ja nicht gesagt, dass Karsten Baumann nicht ebnfalls ein sehr mutiger Mann ist, und das diese Situation in dieser Art noch nie da war stimmt auch.

Dennoch wäre unsere Situation im September 2012 mit dem Wort "Krisenclub" leicht untertrieben gewesen. Er hätte durchaus ja einen Abstiegskandidaten übernehmen können, aber den Tabellenletzten mit null Punkten und null Hoffnung zu übernehmen spricht dennoch für seinen Mut.

Er wäre so oder so irgendwann in der 2.Liga gelandet, aber vielleicht bei einem Club der im Abstiegskampf mitmischt und nicht nach fünf Spieltag schon unter ferner lifen läuft.
 
Besser spät als nie,

Gutes gelingen und immer ein glückliches Händchen an die Glatze. Mir ist er zumindest noch nicht negativ aufgefallen. Und allein, dass er sich das Abenteuer Zebra-Herde in dieser Situation nicht entgehen lässt, dafür hat er bei mir schon Respekt verdient.

Immer schön hart arbeiten!
 
Kaum Ausdauertraining....soso wenn das mal die richtige Strategie ist ?

An Baumanns Stelle würde ich lieber die ersten Spiele abschenken und stattdessen ne ganz normale Vorbereitung durchziehen mit allem was dazugehört.

Ohne vernünftige Grundlagen ist doch die ganze Saison im Eimer.

Kann aber genau so in die Hose gehen.
Wenn du Jungs jetzt pumpen bis zum Umfallen lässt, dann sind die komplett im Sack. Kannste lieber nach und nach ein paar Einheiten einschieben und jetzt den Fokus aufs Spielerische legen.

Muss man halt ein paar Minuten eher wechseln und nicht stur auf die 65. warten... :D

Gibt für beide Optionen Pro und Contra. ;)
 
Kaum Ausdauertraining....soso wenn das mal die richtige Strategie ist ? An Baumanns Stelle würde ich lieber die ersten Spiele abschenken...

Gesamtsaisonal-fußballstrategisch spricht da einiges für. Im Hinblick auf Umfeld, Aufbruchsstimmung,Medieninteresse und insbesondere Duisburger Medien nach dem dritten "abgeschenkten" Spiel spricht einiges dagegen. Ich hoffe, KaBa bewältigt den Spagat. Ansonsten empfehle ich gerade fürs erste Spiel Gelassenheit:

Kein Plan überlebt die erste Feindberührung.
(Helmuth Karl Bernhard von Moltke)
 
Wenn man zurückblickt, wird man erkennen, dass ausgerechnet die Ausdauer (die bis Amtsantritt von Kosta zu kurz kam), die letzte Luft in den Spielen war, die uns Sieg oder Unentschieden rettete und erst die gute Rückrunde möglich machte.

Ich hoffe Baumann wird da von seinen Co´s gut beraten.
 
Man sollte auch nicht ausser acht lassen, dass die meisten, wenn nicht sogar alle Spieler in der Sommerpause individuell Kondition trainiert haben, dafür muss man ja nicht zwangsläufig in einem Verein spielen. Durch den Wald und Hügel hoch kann jeder laufen ;)
Von daher denke ich, dass da nicht bei Null angefangen wird und die Mannschaft gewisse Grundlagen eh schon hat.
Eventuell nicht in dem Maße wie die anderen Vereine, aber abgeschlagen sehe ich uns in diesem Bereich nicht zwangsläufig...
 
Es ist schon eine schwierige Entscheidung die Baumann da treffen muss. Ich denke, dass jetzt das Zusammenspiel und Taktik vorrangig sind. Die Ausdauer müssen die Spieler sich irgendwie in diesen Einheiten dann rausholen. Von einem "Fußball-Lehrer" kann man erwarten, dass er über Trainingsvarianten verfügt, die das (so weit es eben geht) kombinieren.

Aus dieser Not heraus kann KaBa aber auch gute Rückschlüsse auf die Professionalität der Testspieler ziehen. Er wird schnell merken, wer sich gut vorbereitet hat und vernünftig im Saft steht. Wenn das bei einem Spieler nicht so ist, wird dieser wohl nur schlechte Chancen auf einen Vertrag bei uns haben, da man den dann auf unabsehbare Zeit schlichtweg nicht gebrauchen kann.

Ich bin so was von gespannt auf die Mannschaftsaufstellung nächten Samstag... Komische Situation, wenn man den Gegner besser einschätzen kann als das eigene Team!:rolleyes:

PS.: Einer von drei seiner Trainervorbilder ist Peter Neururer? :panik:Naja, angeblich ja nur wegen seiner Ansprachen... :old:
 
Völlig aus der Puste sind die Jungs ja nicht. Die Zeiten, in denen einen Buffy Ettmayer (mein Held und optischer Zwilling ;)) nach dem Urlaub erst einmal um die 500 Linzer Torten abstrampeln mußte, um bis Spieltag 1 wenigstens auf "nur noch" 7 kg Übergewicht zu kommen, sind schon sehr lange vorbei.

Ich würde die neue Saison ganz genauso angehen, wie es Baumann offensichtlich vorhat. Erst einmal spielerisches und zwischenmenschliches "Teambuilding". Dieses neudeutsche "Teambuilding" ist ja, wie allein der Name schon sagt, gerade dann besonders wichtig, wenn man gar kein Team hat. Man bildet es erst und ganz genau das ist bei uns im Moment "die Aufgabe der Stunde".

Gegenseitige Hilfe auf Basis eines Miteinander und Füreinander ist angesagt. Und diese Atmosphäre kann man nicht mit Konditionbolzen schaffen. Da muß unbedingt Spass mit bei sein.

Natürlich hat der Trainerstab aber daneben auch die Vervollkommnung der Fitness auf dem Schirm. Diese Arbeit muß nun eben ausnahmsweise im "laufenden Betrieb" gemacht werden. Und sie wird, da bin ich mir ziemlich sicher. Ungewöhnliche Voraussetzungen erfordern eben ungewöhnliche Maßnahmen und so zwischen den Zeilen gelesen, halte ich Baumann auch in dieser Hinsicht für ungewöhnlich genug, um den bestmöglichen Weg zu finden.
 
Ein entscheidender Satz am Ende:
Zitat: "Zum Ende des Spiels wird der Wille entscheiden. Ich spüre, dass die Fans hinter uns stehen und glaube, dass sie ein gutes Gespür dafür haben werden, wann die Jungs sie brauchen." [...]

Ich denke darauf wird es in den ersten Spielen auch ankommen. Man wird kein Fußballfest von uns erwarten können, vielleicht sind wir auch meilenweit unterlegen und kommen unter die Räder. Die Prozent, die fehlen, können aber durch den Stadionmob noch gegeben werden. Ich erinnere mich da an einige, schon verloren geglaubte Spiele in der Vergangenheit, wo die Mannschaft vor allem durch die Unterstützung von uns noch einiges mobilisieren konnte.

Das Ziel für uns als Fans für das erste Spiel gegen Heidenheim muss sein, die Hütte halbwegs und für die 3. Liga gut voll zu kriegen. Hier kann man durch die Unterstützung vielleicht doch eine Überraschung feiern und die Stimmung der letzten Wochen mit in die neue Saison nehmen.
 
Ich denke darauf wird es in den ersten Spielen auch ankommen. Man wird kein Fußballfest von uns erwarten können, vielleicht sind wir auch meilenweit unterlegen und kommen unter die Räder. Die Prozent, die fehlen, können aber durch den Stadionmob noch gegeben werden. Ich erinnere mich da an einige, schon verloren geglaubte Spiele in der Vergangenheit, wo die Mannschaft vor allem durch die Unterstützung von uns noch einiges mobilisieren konnte.

Wichtig wird auch sein, dass man bei allem Optimismus die Ausgangslage klar kommuniziert. Wenn alles normal läuft, werden wir gegen Heidenheim hart aufs Maul bekommen. Da sollte man das Publikum schon mal vorsichtig drauf vorbereiten, damit kein Aufstand losbricht, sollte es zur Halbzeit 0:3 stehen.
Das wird ne ganz fiese Saison und besonders der Start wird übel, da müssen wir dann erstmal durch.
 
Wichtig wird auch sein, dass man bei allem Optimismus die Ausgangslage klar kommuniziert. Wenn alles normal läuft, werden wir gegen Heidenheim hart aufs Maul bekommen. Da sollte man das Publikum schon mal vorsichtig drauf vorbereiten, damit kein Aufstand losbricht, sollte es zur Halbzeit 0:3 stehen.
Das wird ne ganz fiese Saison und besonders der Start wird übel, da müssen wir dann erstmal durch.

Meiner Meinung nach ist alles möglich. Wir können richtig auf die Fresse kriegen, es kann aber auch sein, dass wir eine Überraschung landen können.

Der Druck zu gewinnen liegt eindeutig bei den Heidenheimern, wenn die nicht (klar)gewinnen, gegen eine Mannschaft die nicht mal 2 Wo Vorbereitung hatte.
Wir haben dagegen momentan noch keinen Druck (das einzige was wir erwarten ist kämpfen bis zum umfallen). Aus so einer Situation heraus ist schon mal einer Europameister geworden.

Es wird viel mehr als Vorbereitung, an der Qualität des Kaders liegen.
 
Zitat:

" Ich finde es ungeheuer reizvoll, in Duisburg etwas zu entwickeln. Das wird gewiss kein Zuckerschlecken, aber ich weiß, worauf ich mich eingelassen habe."

Link : http://www.rp-online.de/sport/fussb...zt-auf-sein-bauchgefuehl-1.3529706#1239781397

Das ist doch mal eine klare Aussage, keine " Überfliegerstatements ", kein Blabla oder leere Sprüche, sondern im Kern eine klare realistische Prognose, aber auch mächtiger Ehrgeiz, hier etwas wirklich Großes möglicherweise aufzubauen. Gefällt mir der Mann.:cool:
 
Wichtig wird auch sein, dass man bei allem Optimismus die Ausgangslage klar kommuniziert. Wenn alles normal läuft, werden wir gegen Heidenheim hart aufs Maul bekommen. Da sollte man das Publikum schon mal vorsichtig drauf vorbereiten, damit kein Aufstand losbricht, sollte es zur Halbzeit 0:3 stehen

In Duisburg war immer der Kampf das Ausschlaggebende. Kämpft die Mannschaft und verliert 0:3 pfeifft kein Mensch.
So würde es auch dieses Mal sein wenn wir z.B das erste Spiel so deutlich verlieren...

Baumann wird hoffentlich den richtigen Weg wählen.
Für mich war vor allem die Kondition unter Kosta in der Rückrunde entscheidend.

In jedem Sport ist es nunmal so, sinkt die Kondition, schwindet die Konzentration. Hierdurch entstehen Fehler und ggbfs Niederlagen.

Wie aber bereits gesagt, Baumann wird schon den richtigen Weg wählen. Er hat es halt alles andere als leicht in unserer Situation und muss daher die aus seiner Sicht passenden Prioritäten setzen.
Mein Vertrauen hat er!
 
Ist Karsten Baumann der richtige Trainer für den MSV?
11.07.2013 | 19:00 Uhr

Geht der MSV mit Karsten Baumann als Trainer in die richtige Richtung
Duisburg. Mit der Verpflichtung von Karsten Baumann hat der MSV die Trainer-Lücke nach dem Abschied von Kosta Runjaic schnell schließen können. Doch wird er die großen Fußstapfen seines Vorgängers auch ausfüllen können? Oder wird er immer zweite Wahl bleiben? Diskutieren Sie mit in unserem Pro und Contra.

Link: http://www.derwesten.de/incoming/is...trainer-fuer-den-msv-id8178103.html#831325392
 
sher geerter trener,

ich bedanke mich bei sie für der hammer arbeit. Wissen se, ich bin auch nen "IC" un dachte wenn der Kosta weg is, häng ich mich auf.

Gott sei dank hab ich dat nich gemacht.

Da hätt ich dat gestern nich mitbekommen :cool:

Machen se weiter so. Es lebe der westerwald treningskemp :cool:
 
Ich weiß man sollte sich nie zu schnell aus dem Fenster lehnen, aber manchmal sagenTendenzen und Entwicklungen schon nach kurzer Zeit etwas über eine grundsätzliche Besetzung eines Postens oder so aus - da möchte ich festhalten, dass mit Baumann als Trainer hier definitiv kein Fehlgriff getätigt wurde. Für mich selber fand ich die Entscheidung bei Veröffentlichung schon gut, schön zu sehen dass sich dieser Eindruck, bei Beobachtung seiner bisher gezeigten Arbeit bei anderen Vereinen, so hier auch bestätgt.

4 Wochen sind vergangen seit der Übernahme des Trainerposten und eine Rumpftruppe hatte er in den ersten Tagen zu Verfügung. Unter Druck des ersten Spiels nach nur 10 Tagen nach Dienstantritt muss ein Spagat zwischen Konditionsaufbau und Eingespieltheit sowie den Vorbereitungen auf die Spiele beginnen. Und dann sieht man das Team in den ersten 3 Pflichtspielen und man erkennt gleich eine Handschrift, ein System aus modernem und technischen Fußball. Man erkennt das Zusammenspiel als Kollektiv gegen Gegner und Ball, sieht das Umschalten bei der Spieleröffnung und die Kreativität wie man sie hier so oft vermisst hat. Das alles nach wenigen Tagen und unter enormen Druck - Hut ab und Dank an Baumann samt Team für diese ersten Wochen.

Natürlich läuft vieles noch nicht rund und es werden Rückschläge kommen, aber ich für mich kann erkennen dass der eingeschlagene Weg der richtige ist und man auf Konzeptfußball und Aufbau setzt, von den Verantwortlichen her und damit verbunden den Spielern, welche diese Art von Fußball umsetzen können. Allein zu sehen wie eng zusammen und mit welchen Gesten sich die Spieler gestern im Stadion ihren verdinten Beifall abholten lies auch nach wenigen Tagen schon erkennen, wir haben eine Mannschaft die sich auch so als Einheit präsentiert und des Eindruck des Zusammenhalt vermittelt. Damit war nach nur wenigen Tagen nun wirklich nicht zu rechnen - aber auch dieses ist natürlich die Handschrift eines Trainers samt Team. Danke und weiter so.
 
Positiv fand' ich auch, dass er bei der ersten Einwechslung auf Tsourakis gesetzt hat. Zeigt für mich deutlich, dass man für Einsatz und Leistung mit weiteren Einsätzen belohnt wird. Macht bisher einen guten Eindruck, der Gute.
 
[...] Allein zu sehen wie eng zusammen und mit welchen Gesten sich die Spieler gestern im Stadion ihren verdinten Beifall abholten lies auch nach wenigen Tagen schon erkennen, wir haben eine Mannschaft die sich auch so als Einheit präsentiert und des Eindruck des Zusammenhalt vermittelt. [...]

Komisch, Günter Preuß hat sich fast mit den selben Worten in der Halbzeitpause geäußert, ich will jetzt nicht wissen, wer wessen Ghostwriter war! ;)
 
Von einem (Zwischen)-Fazit will ich eigentlich gar nicht reden, aber Baumann's Wirken gefällt mir bislang außerordentlich gut. All das, was er spielphilosophisch auf seiner Agenda stehen hat, kann ich in unserem Spiel bereits deutlich erkennen, OBWOHL die Situation hier sowas von kurios war/ist. Selbst die Anspruchsvollsten sind ja mittlerweile sensibilisiert, was die Erwartungshaltung betrifft. Doch was sehe ich? Ich sehe Pressing mit hochstehenden Außenverteidigern, die das Überlaufen des eigenen Mannes gut praktizieren. Ich sehe Jungs, die auch mal allein das Dribbling gegen zwei Gegenspieler wagen und damit für Gefahr sorgen, oder zumindest einen Freistoß herausholen. Und ich sehe nicht zuletzt, dass Körpersprache & Einsatzwille maximal präsent sind. Das stimmt selbst mich als Realisten ungeheuer positiv.

Die Mannschaft wirkt einfach hervorragend motiviert und das bringt nicht nur spielerisch Vorteile mit sich. Der MSV ist fußballerisch aufgewacht und weiß auch solche Leute zu begeistern, die noch keine Fans sind, bzw. nicht regelmäßig den Weg ins Stadion finden. Viele andere, mich eingeschlossen, machen ihre Treue nicht davon abhängig, wie Leistung & Personal aussehen. Aber es hilft uns ungemein, wenn wir Leute infizieren können, die ihr Herz eben noch nicht verloren haben. Genau das war mit dem grausamen Gewürge der letzten beiden Spielzeiten nahezu unmöglich. Was bin ich froh, dass diese Zeiten vorbei sind! Als Beispiel möchte ich mal zwei Bekannte von mir anführen, die jeweils unabhängig voneinander mit mir die Spiele gegen Heidenheim & Paderborn verfolgt haben. Keine MSV-Fans. Kritisch, aber objektiv. Beide sind mit fortlaufender Spielzeit mehr und mehr aus dem Sattel gegangen, einer fühlte sich bei einem "Jawoll!"-Ausruf samt Faust nach erfolgreichem Tackling regelrecht ertappt. Das ist eine phänomenale Entwicklung und muss genau so bleiben. Wir werden Spiele verlieren, gewiss auch mal schei.ße spielen. Aber es muss immer möglich sein, dass jeder sehen kann: "Die gehen ab, die wollen noch was reißen."

Um mal wieder auf Karsten Baumann einzugehen: Auch dieses Thema geht er absolut richtig an. Baumann wusste, dass er ganz zügig die Zuschauer hinter das Team bringen muss, um die Aufbruchstimmung möglichst optimal zu nutzen und somit einen besonderen Trumpf ausspielen zu können. Für unsere Gegner ist es momentan definitiv kein Zuckerschlecken, wenn du auf eine Mannschaft triffst, die dir von Beginn an mit Härte, welche von deren Anhang bei jeder Kleinigkeit frenetisch bejubelt wird, entgegenwirkt und deine Favoritenrolle zu einem Rucksack mit schwer zu tragendem Inhalt werden lässt. Die Rolle als Underdog wird unser Trainer möglichst lange aufrechterhalten. Das ist ein immenser, psychologischer Vorteil für uns.

Zu guter Letzt hat der leidenschaftliche, mitreißende Fußball unter Karsten Baumann noch eine weitere positive Auswirkung. Ja, der Faktor Geld ist im heutigen Profifußball nicht nur hoch, sondern viel höher, als die meisten es sich ausmalen wollen. Aber noch macht er keine 100 Prozent aus, sodass andere Dinge ggf. den Ausschlag geben können. In der letzten Zeit hatten wir bei diesem Punkt ganz schlechte Karten. Viele mögliche Verstärkungen scheuten sich zu einem Verein zu gehen, der nicht nur Geldsorgen am Hals hat, sondern obendrein noch vor dürftiger Kulisse einen unattraktiven Ball spielt. Und jetzt? Kommt ein Pierre De Wit zum MSV und unterschreibt hier mal eben für drei Jahre plus Option. Der hat auch registriert, dass er hier nicht nur eine sportliche Perspektive erhält, sondern auch damit rechnen darf, dass er bei jeder Grätsche an der Mittellinie abgefeiert wird und das Gefühl hat, dass er da gerade unmöglich nur in der dritten Liga auf dem Platz steht. Ein großes Gewicht haben die Fans bei den Entscheidungen der Spieler nun mal nicht, aber ab und zu kann es DAS Ass im Ärmel sein - so, wie bei Pierre De Wit.

Bislang lebt die Hoffnung, dass der Lizenzentzug irgendwann mal als Segen betrachtet werden darf. Kosta Runjaic weine ich jedenfalls keine Träne nach. Der war fachlich top, aber das ist ein Karsten Baumann auch, dessen Spielphilosophie mir persönlich mehr zusagt. Und obendrein hat er noch ein feines Gespür dafür, welche Identität der MSV hat und wie man damit umgehen muss. Er reißt nicht die Fresse auf, er arbeitet. Trotzdem kein Knurrer, sondern ein aufgeschlossener, humorvoller Kerl.

Der Glatzmann beim MSV - ich bin mir sicher, dass wir uns über diese Ehe noch freuen dürfen.
 
Find ich gut dass der Baumann auch nach Siegen (Burghausen) konstruktive Kritik übt. Nur so kann es weiter voran gehen.

Der Sieg in Burghausen täuschte da über einiges hinweg. Wäre zwar unverdient gewesen aber ich habe in der Vergangenheit schon zig Spiele gesehen, wo bei gleichem Spielverlauf der MSV den Platz als Verlierer verlassen hat. Gerade im Abwehrbereich fehlte da noch etwas die Feinabstimmung/Zuordnung (um es mal höflich zu formulieren). In diesem Zusammenhang ist der Bajic mein großer Hoffnungsträger. Noch 1 Spiel Pause und dann ........, kann das Feld von hinten aufgerollt werden.;)

Hoffentlich ist der Rucksack nicht ganz so schwer, den ich dem gerade aufbürde, unserem Mister Cool. Dum zurück auf seine angestammte Position ist auch nicht das Verkehrteste. Ist zwar okay als Verteidiger aber meiner Meinung nach auf dieser Position verschenkt.
 
Ich habe im transfermarkt-Forum eine Taktikanalyse zur unserer Spielweise seit der Verpflichtung von Pierre de Wit geschrieben und ich dachte, vielleicht besteht hier bei einigen Usern, die nicht nach drüben schauen, auch Interesse.

Die Spielidee, die ich in in den letzen zwei Spielen gesehen habe, hat mir sehr gefallen und ich war überrascht wie gut die Mannschaft sie umsetzt. Die Grundidee dabei ist relativ simpel, aber durchaus modern. Die Grundformation und Anordnung unterscheidet stark zwischen eigenem Ballbesitz und Ballbesitz des Gegners. Da die Anforderungen an diese beiden Spielsituationen ziemlich unterschiedlich sind, ist diese Überlegung mehr als einleuchtet, wurde aber beim MSV selten so konsequent gespielt. Im Umschaltmoment ist somit zwangsläufig viel Bewegung im Spiel, zum einen natürlich erwünscht, um das Spiel flexibler und weniger statisch zu machen, zum anderen birgt das aber auch gewisse Gefahren. Dazu später mehr.

Bei Ballbesitz des Gegner spielen wir eigentlich ein 4-4-2.

------------------Ratajczak-----------------
-Ofusu-Ayeh-----Bollmann-----Bajic----Dum-
-Gardawski---Öztürk---Feisthammel---Wolze-
-------------Onuegbu---de Wit-------------

Die Aufgabe der "Stürmer" de Wit und Onuegbu ist es dabei die Passwege zuzustellen, die gegnerischen Sechser in den Deckungsschatten zu nehmen und den Spielaufbau des Gegners in eine bestimmte Zone zu leiten, um ggf. das Pressing einzuleiten. Die vier Mittelfeldspieler verhalten sich eigentlich wie eine defensive Viererkette. Die ballfernen Außen verschieben ballorientiert, die ballnahen Außen spielen aber stark mannorientiert und verfolgen ihre direkten Gegenspieler wesentlich konsequenter als z.B. unter Reck. Regelmäßig gehen sie mit bis an den eigenen Strafraum, um dem Gegner keine Überzahl auf den Flügel zu gestatten. Das ist/war z.B. auch der Grund wieso unter Reck die AV grundsätzlich schlecht aussahen. Sie mussten viel zu oft große Räume in Unterzahl verteidigen. Einem Wolze würde ich deswegen jetzt durchaus zutrauen, den LV passabel zu spielen ;)

Durch die zwei Viererketten hat man eine saubere horizontale Staffelung und deckt die Spielfeldbreite gut ab. Bei Ballbesitz ist diese Anordnung aber nicht erwünscht. Vier Spieler in letzter Reihe sind einfach viel, wenn der Gegner konsequent hinter den Ball schiebt. Man muss so (Torwart eingerechnet) in eine 6:11-Unterzahl-Zone spielen. Für den Gegner ist es so leicht durch kompakte Spielweise unser Spiel zu kontrollieren bzw. zu unterdrücken. Also löst man diese Anordnung auf, fächert weit auf, bildet eine zusätzliche vierte Linie (die das vertikale Spiel und das schnelle Umschalten erleichtert) und stellt sich in ein 2-4-3-1, ggf. in ein 3-3-3-1 wenn ein Sechser sich zum Spielaufbau fallen lässt (war bis jetzt aber kaum nötig, da unsere IV von Paderborn und Regensburg nicht gepresst/angelaufen wurden).

------------------Ratajczak----------------
--------Bollmann----------------Bajic-------
-Ofusu-Ayeh---Öztürk---Feisthammel---Dum-
-------Gardawski---de Wit---Wolze----------
------------------Onuegbu------------------

Die IV schieben breit, die AV schieben hoch auf Höhe der Sechser (oder noch höher). Die offensiven Außenspieler verhalten sich flexibel, Hauptaufgabe ist aber das Stärken und Überladen des Zentrums.

Ich möchte an dieser Stelle vermuten, dass das Spiel konsequent auf die Stärken von de Wit zugeschnitten ist. Kaum ein Spieler in der dritten Liga kann Bälle in so engen Räumen behaupten bzw. verarbeiten, sich aus Drucksituationen befreien und Schnittstellenpässe spielen. Die Idee ist ihm in alle Richtungen Anspielstationen und Optionen zu schaffen. In der horizontalen sind das die Außenspieler, in der Vertikalen die hinterlaufenden AV, im Zentrum Onuegbu und im Rücken die zwei Sechser. Gerade die Außen der offensiven Dreierreihe haben eine wichtige Rolle, umso fluider, flexibler und polyvalenter sie die Rolle spielen, desto unberechenbarer werden wir. Deswegen sind in meinen Augen auch Wolze und Aycicek als Mitspieler erste Wahl. Zoundi und Dum spielen linearer und werden eher über ihren Speed gefährlich und sollten mehr aus der Tiefe kommen. Gardawaski und Tsourakis sind wohl Mischformen beider Spielertypen und auch gut geeignet.

Wird der Ball nun über die Außen oder die Halbräume nach vorne getragen, rückt der ballferne Außen fast immer ein, um sich als Kombinationspartner anzubieten. Der ballnahe Außen erzeugt entweder mit dem AV eine Überzahl/Gleichzahl auf dem Flügel oder rückt situativ ein, um ggf. Gegenspieler mitzuziehen und Räume für den nachrückenden AV zu schaffen. Diese bleiben konsequente breit und beackern die Außenlinie. Hier brauchen wir zwingend Tempo-Dribbler und schnelle Spieler, weswegen ich z.B. Kühne auch nur für zweite Wahl halte. Das Spiel durchs Zentrum besteht meistens aus vertikalen Bällen auf Wandspieler Onuegbu, der diese hält und der Mannschaft gestattet nachzurücken. Auch de Wit lässt sich öfters fallen, um Verbindungen herzustellen, fehlt dann aber natürlich vorne selbst.

Kritisch ist bei dieser ganze Taktik natürlich der Zeitpunkt des Ballverlustes, vor allem auf den Flügeln ist man durch die hochgezogenen AV anfällig. Im schlimmsten Fall steht man hinten bei schnellen und effektiven Umschalten sogar in Unterzahl. Die logische Konsequenz, um diese Gefahr möglichst gering zu halten ist das Gegenpressing. Da man in Ballnähe sowieso schon viele Spieler hat, kann man diese auch nutzen, um den Ball schnellstmöglich zurückzuerobern. Sollte dies gelingen, hat man einen kurzen Weg zum Tor und erwischt den Gegner vielleicht in einem relativ offenen Zustand, da dieser nach Ballgewinn ja ebenfalls dem Spiel Breite geben will. Viele Gegner werden deswegen schon instinktiv nach Ballgewinnen zu langen Bällen greifen, um die Pressing-Linie schnell zu überspielen. Deswegen brauchen wir hinten und auf der Sechs kopfball- und zweikampfstarke Spieler und auch physisch präsente Spieler, um die zweiten Bälle zu sichern. Auch die Doppel-Sechs ist mit dieser Spielidee eng verknüpft. Für einen alleinigen Sechser wären die Wege in der Horizontalen viel zu weit, da wir durch die hohen AV und die vertikale Spreizung gerade in der Breite anfällig sind. Ein 4-1-4-1 würde also nur mit defensiveren AV funktionieren, womit aber die ganze Spielidee ad absurdum geführt würde.

Insgesamt finde ich das Spielsystem für unseren Kader ausgesprochen gut gewählt. Es sieht für mich fast so aus, als Spieler und Taktik bewusst zusammengeführt wurden, was einem Ritterschlag von Grlic, Baumann und Gruev gleich käme. Die einzige Schwäche ist derzeit noch das tiefe Aufbauspiel aus dem Zentrum heraus, da Öztürk noch nicht die Präsenz und Pressingresistenz eines Sukalo mitbringt und Feisthammel leider nur begrenzte Ballfertigkeiten besitzt. Mit dem ballsicheren Bajic, der auch lange Bälle mit zufriedenstellender Genauigkeit spielen kann, kann man aber zumindest aus der IV heraus präzise aufbauen.

Wenn die Mannschaft sich in dieser Konstellation einspielt, gehört sich mit Sicherheit zu den Top-Teams in der Liga, gerade auch aus taktischer Sicht. Trotzdem bleibt natürlich die Frage wie z.B. ein Ausfall von Schlüsselspieler de Wit kompensiert wird, ob ein Plan B vorhanden ist und wie schnell sich die Mannschaft umstellen kann.
 

Sehr schöne Einschätzung, kann nahezu komplett unterschrieben werden :zustimm:

Trotzdem bleibt natürlich die Frage wie z.B. ein Ausfall von Schlüsselspieler de Wit kompensiert wird, ob ein Plan B vorhanden ist und wie schnell sich die Mannschaft umstellen kann.

Diese Position könnte notfalls ein Wolze einnehmen, sofern es bei einem möglichen Ausfall von de Wit keine alternative Formation gibt. Technisch beides sehr gut ausgebildete Spieler, die den Ball auf engem Raum führen können. Passspiel passt bei beiden ebenfalls sehr gut. De Wits Drang zum Tor wird ein Wolze wahrscheinlich nicht ausstrahlen können, aber das schaffen wohl die wenigsten Drittligaspieler (respektive Zweitligaspieler).

Karsten Baumann hat es innerhalb kürzester Zeit geschafft eine sehr homogene und richtig eingestellte Truppe auf den Rasen zu schicken. Das hätte ich ihm wirklich nicht zugetraut, so ehrlich muss ich sein. Aber für ein deffitiefes Fazit werde ich die "schlechten Tage" abwarten, denn erst dann zeigt sich, was hinter Mannschaft und Trainer steckt ;)
 
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