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lintorfer
Wenn du Mannschaften in der 3.Liga ueber eine Saison ueber 90 Minuten dominieren moechtest, dann musst du vor allem mal KOHLE in die Hand nehmen, so wie RB das macht oder Voith in Heidenheim. Mit unseren von Ivo Billig zusammengestellten Penny-Markt- Allstars ist ein Mittelfeldplatz das hoechste der Gefuehle. Es ist doch klar, dass Baumann ohne Stuermer spielt wenn die Finanzabteilung ihn verhungern laesst und nur Feierabendkicker wie Lekesiz oder Rybacki ( sorry fuer meine drastische Ausdrucksweise) zur Verfuegung stellt. Unser Kader gehoert aufgrund der Finanabfluesse in der Breite zum Schlechtesten was der Profifussball zu bieten hat. Wenn du zwei drei gute Leute hast und der Rest des Kaders nur aus Tippkickfiguren wie Bollmann oder Feisthammel besteht und kein adaequater Ersatz fuer Onuegbu da ist, dannn kann der Trainer als allerletztes dafuer, denn der hat uns nicht die Lizenz verbockt.
Heidenheim kann Thurk auf die Bank setzen. Wir sind froh, wenn 11 Leute auf dem Platz stehen.
Hanusch,
auch jetzt stimme ich dir in fast allen Punkten zu, aber um ein Spiel zu gewinnen, muss ich den Gegner nicht 90min dominieren. Das kann unsere körperlich nicht vorbereitete Truppe nicht schaffen.
Aber ich kann dem Gegner bei eigener Führung auch zeigen, dass ich hier gewinnen will!
Und dazu gehört, dass ich bei allen Ausfällen auch immer, hinten geordnet stehen kann, weil die Defensive Zeit dazu bekommt, da ich ab und zu Konter fahre. Oben Vorwärtsdrang kann jeder Gegner gefahrlos komplett nach vorne aufrücken. Die dadurch entstandenen Riesenlücken zwischen letzter Reihe und Torwart konnte der MSV ja nicht ausnutzen, weil kein Stürmer mit schnellen Antritt mehr auf dem Platz war. Alle abgewehrten Bälle wurden nur nach vorne gekloppt- ins Nirwana sozusagen - weil keiner den Ball annehmen und zumindest etwas halten konnte.
Dadurch entsteht völlig überflüssig Dauerdruck mit extrem hohem Kraftaufwand und Konzentrationsstress, was deutlich mehr Körner frisst, als wenn ein junger Nachwuchsmann mal vorne in die Löcher sprintet und vielleicht final einlocht.
Wenn ich den Gegner nicht mehr beschäftige (bearbeite), werde ich zwangsläufig erdrückt. Auch von einem Gegner wie Münster am Samstag, der faktisch am Ende der HZ1 bereits klinisch Tod war.
2-3 gezielte Attacken nach der Pause hätten vermutlich gereicht, um Münster jeden aufkeimenden Mut zu nehmen, mit der gesamten Mannschaft in die Offensive zu gehen.
Das ist Fußball 1X1 nicht mehr und nicht weniger und dazu brauche ich nicht die Millionen von RasenBallsport. Dazu brauche ich ein Trainerteam und eine Mannschaft auf dem Platz, die gemachte Fehler der Nebenleute, ausbügelt und nicht deprimiert daneben steht, wenn etwas nicht mehr richtig klappt. Was z.B. Wolze und de Wit in HZ2 geleistet haben, steht in keinem Verhältnis zu ihren eigentlichen Fähigkeiten. Aber wenn sie Anspielstationen suchen und nicht finden, weil nach vorne nichts mehr geht, dann hast du als Spielgestalter schnell die Faxen dicke und verlierst jede Lust am Spiel.
Diese Tendenzen muss ein Trainerteam rechtzeitig im Spiel erkennen und korrigieren, aber nicht so, dass ich den Pierre auf Rechtsaußen platziere. Wenn ich keinen zentralen Killer im Spiel habe und keine Mitspieler, die schnell vorne rein gehen können, ist jede Flanke von außen völlig verschenkt. Dann kann ich nur versuchen Standards heraus zu holen, damit meine Kopfballstarken Leute aufrücken können.
Die vermeintlich so schlechten Spieler in unserem Kader, die du Tippkickfiguren nennst, sind gestandene Profis- kopfballstark, aber antrittslangsam.
Wenn ich diese Schwächen als verantwortlicher Trainer kenne, muss ich dafür sorgen, dass ich entsprechende Absicherungen im System einbaue. In Stuttgart war Feisthammel beispielsweise der beste Spieler, weil wir ohne die Leitwölfe in der Abwehr spielen mussten.
Er hat Verantwortung übernommen und ist erfolgreich nach vorne marschiert - weil er einfach eine andere Rolle spielen musste (und Verantwortung hatte).
Für mich ist es zu einfach, einen Teil unserer Spieler schlechter zu reden, als sie sind.
Das ganze ist ein Team, wo jeder für den anderen mitläuft und -arbeitet. Ein Beinschuss oder eine Choreographie nach einem Torerfolg darf niemals wichtiger sein als der Sieg der Mannschaft!
Aber ich muss auch bereit sein, die Chancen, die wir beispielsweise trotz der vielen Ausfälle in Münster hatten, eiskalt auszunutzen. Man kann auch, wie es die HZ1 zeigte, in Münster gewinnen - das war aus meiner Sicht, niemals leichter als am Samstag!
Es ist jedesmal das gleiche bei uns- wir arbeiten uns mühsam an die Spitzengruppe ran und wenn wir gleichziehen könnten, hauen wir uns selbst in die Goschen.
Da fehlt es einfach an der notwendigen, profihaften Einstellung aller Beteiligten- dazu zähle ich insbesondere das Trainerteam, dass solche Möglichkeiten motivierend nutzen kann. Die meisten Siege werden nicht mit den Beinen sondern im und mit dem Kopf entschieden - man muss das Glück auch mal zwingen!