Kleg
<html>†</html> 9.5.2010
MSV Duisburg
Willis Tick
/ veröffentlicht: 01.03.06 - 08:37, akt.: 01.03.06 - 08:38,
Autor: Roland Leroi
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Duisburg (RP). Neulich überkam es Tobias Willi mal wieder. „Weiße Turnschuhe, echt feine Stücke“, schwärmt der Fußball-Profi vom MSV, der eigentlich nur zum Essen in die Fußgängerzone ging. Weil ihn ein Paar Schuhe im Schaufenster aber gerade anlachten, probierte er sie kurzentschlossen an und zückte die Geldbörse.
Der 25-Jährige macht das häufig. Von Schuhen kann Willi nicht genug bekommen. Wo andere ein Arbeits- oder Kinderzimmer haben, richtete sich der Junggeselle ein Schuhzimmer ein. „Ein Schrank reicht nicht mehr aus, außerdem will ich die Übersicht behalten“, sagt Willi, der über 70 Paare in Größe 42 sehr ordentlich in Regalen abgelegt hat. Tendenz steigend.
Der Fußballer mag sich nicht von den älteren Modellen trennen. „Ich trage halt gerne Schuhe und werfe sie nach Gebrauch ungern weg. Schließlich wachse ich nicht mehr heraus und vielleicht sind sie ja irgendwann wieder Trend“, sagt er. Seit seinem 17. Lebensjahr hält er das so und verfügt mittlerweile über eine beachtliche Auswahl: „Weil ich so viele Schuhe trage, gehen sie auch relativ selten kaputt.“.
Der Fußballer hat kein Problem, darüber zu reden. Schuhkauf gilt eher als Frauen-Domäne, hier gibt es freilich eine Ausnahme. „Meine Kumpels halten mich für verrückt. Die schütteln den Kopf und sagen, ich hätte einen Vollschaden. Weil ich mit meinem Schuhfimmel keinem weh tue, ist mir das aber egal“, sagt Willi betont locker.
Wert legt er aber darauf, nicht mit Frauen in einen Topf geworfen zu werden. „Ich ziehe meine Schuhe jahrelang immer wieder an“, bekräftigt er und ist sicher, sich schon deshalb von der Damenwelt abzuheben. Selbst seine Freundin staunt. Willi: „Ich habe viel mehr Schuhe als sie. Wahrscheinlich habe ich sogar mehr als die meisten Frauen. Ich bin halt so“, sagt er und lächelt.
Um den Fußballer zu verstehen, muss man wissen, dass er alles andere als overdressed ist. „Die Schuhe müssen bequem sein, das ist wichtig“, betont Willi. Besonders gern zieht er ein Paar weiße Schuhe mit zwei schwarzen Streifen an. „Die habe ich mal in Polen für neun Euro gekauft. Vom Preis her sind ja nach unten ohnehin keine Grenzen gesetzt. Tolle Schuhe müssen nicht teuer sein“, sagt Willi. 280 Euro sei der Höchstpreis, den er mal bezahlt habe. Im Zweifelsfall besorgt er sich nach einigen Monaten eben neue.
„Es ist doch herrlich, Auswahl zu haben“, schwärmt Willi. Dabei kostet es ihn durchaus Überwindung, an die begehrten Objekte zu kommen. „Ich bin nicht der klassische Einkäufer“, sagt er. Einkaufsbummel seien für ihn keine Entspannung, sondern purer Stress. Ebenso hält er es morgens vor dem Schuhregal: „Binnen Sekunden treffe ich meine Wahl, das geht spontan, anziehen, fertig, aus.“ Die Schnürschuhe lässt er nach dem Ausziehen geknotet, „da kann ich schnell reinschlüpfen.“
Lediglich bei Fußballschuhen ist er sensibler. „Das ist mein Arbeitsmaterial, im Spiel darf ich die Schuhe nicht spüren. Da probiere ich auch acht Paar an, bis sie passen“, sagt Willi, der dabei auf Schickschnack wie goldene Farbe verzichtet. Wie im wirklichen Leben. „Wer schöne Schuhe hat, ist nicht automatisch ein Supertyp. Ich habe nur einfach gerne Schuhe an - und bin noch in jede Disko gekommen“, erzählt er. Nur daheim ist Willi gerne barfuß: „Auf der Couch und im Bett können Schuhe ziemlich störend sein.“
Mehr Schuhe als Frauen? Tobias Willi spricht offen über seinen Tick. Foto: ddp
RPO
Willis Tick
Autor: Roland Leroi
vorlesen lassenDuisburg (RP). Neulich überkam es Tobias Willi mal wieder. „Weiße Turnschuhe, echt feine Stücke“, schwärmt der Fußball-Profi vom MSV, der eigentlich nur zum Essen in die Fußgängerzone ging. Weil ihn ein Paar Schuhe im Schaufenster aber gerade anlachten, probierte er sie kurzentschlossen an und zückte die Geldbörse.
Der 25-Jährige macht das häufig. Von Schuhen kann Willi nicht genug bekommen. Wo andere ein Arbeits- oder Kinderzimmer haben, richtete sich der Junggeselle ein Schuhzimmer ein. „Ein Schrank reicht nicht mehr aus, außerdem will ich die Übersicht behalten“, sagt Willi, der über 70 Paare in Größe 42 sehr ordentlich in Regalen abgelegt hat. Tendenz steigend.
Der Fußballer mag sich nicht von den älteren Modellen trennen. „Ich trage halt gerne Schuhe und werfe sie nach Gebrauch ungern weg. Schließlich wachse ich nicht mehr heraus und vielleicht sind sie ja irgendwann wieder Trend“, sagt er. Seit seinem 17. Lebensjahr hält er das so und verfügt mittlerweile über eine beachtliche Auswahl: „Weil ich so viele Schuhe trage, gehen sie auch relativ selten kaputt.“.
Der Fußballer hat kein Problem, darüber zu reden. Schuhkauf gilt eher als Frauen-Domäne, hier gibt es freilich eine Ausnahme. „Meine Kumpels halten mich für verrückt. Die schütteln den Kopf und sagen, ich hätte einen Vollschaden. Weil ich mit meinem Schuhfimmel keinem weh tue, ist mir das aber egal“, sagt Willi betont locker.
Wert legt er aber darauf, nicht mit Frauen in einen Topf geworfen zu werden. „Ich ziehe meine Schuhe jahrelang immer wieder an“, bekräftigt er und ist sicher, sich schon deshalb von der Damenwelt abzuheben. Selbst seine Freundin staunt. Willi: „Ich habe viel mehr Schuhe als sie. Wahrscheinlich habe ich sogar mehr als die meisten Frauen. Ich bin halt so“, sagt er und lächelt.
Um den Fußballer zu verstehen, muss man wissen, dass er alles andere als overdressed ist. „Die Schuhe müssen bequem sein, das ist wichtig“, betont Willi. Besonders gern zieht er ein Paar weiße Schuhe mit zwei schwarzen Streifen an. „Die habe ich mal in Polen für neun Euro gekauft. Vom Preis her sind ja nach unten ohnehin keine Grenzen gesetzt. Tolle Schuhe müssen nicht teuer sein“, sagt Willi. 280 Euro sei der Höchstpreis, den er mal bezahlt habe. Im Zweifelsfall besorgt er sich nach einigen Monaten eben neue.
„Es ist doch herrlich, Auswahl zu haben“, schwärmt Willi. Dabei kostet es ihn durchaus Überwindung, an die begehrten Objekte zu kommen. „Ich bin nicht der klassische Einkäufer“, sagt er. Einkaufsbummel seien für ihn keine Entspannung, sondern purer Stress. Ebenso hält er es morgens vor dem Schuhregal: „Binnen Sekunden treffe ich meine Wahl, das geht spontan, anziehen, fertig, aus.“ Die Schnürschuhe lässt er nach dem Ausziehen geknotet, „da kann ich schnell reinschlüpfen.“
Lediglich bei Fußballschuhen ist er sensibler. „Das ist mein Arbeitsmaterial, im Spiel darf ich die Schuhe nicht spüren. Da probiere ich auch acht Paar an, bis sie passen“, sagt Willi, der dabei auf Schickschnack wie goldene Farbe verzichtet. Wie im wirklichen Leben. „Wer schöne Schuhe hat, ist nicht automatisch ein Supertyp. Ich habe nur einfach gerne Schuhe an - und bin noch in jede Disko gekommen“, erzählt er. Nur daheim ist Willi gerne barfuß: „Auf der Couch und im Bett können Schuhe ziemlich störend sein.“
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