Noch ganz kurz: Aus eigenen Kellnererfahrungen weiß ich, dass es für einen Kellner bei hoher Frequenz der Gäste zwei Möglichkeiten gibt, gutes Geld zu verdienen. Die erste ist: Er meistert die Situation, schleppt Bier wie blöde, trägt Essen, schwitzt und rotiert, und fährt einen fantastischen Umsatz mit dann zwangsläufig fantastischem Trinkgeld ein. Betrachtet man die Preise der Republik, dann können das an so einem Abend etwa 1400-1600 Euro Umsatz sein, die einer alleine hereinholt. Als Vergleichswert dienen die Stationen im Brauhaus Zeche Jacoby im CentrO, die ich ein paar Jahre lang bearbeiten durfte. Wenn man einen Saal voller Leute hatte, die auf ihrer Weihnachts- oder Betriebsfeier halbwegs aßen und tranken, dann konnte man den Laden richtig rocken. An solchen Abenden kriegt man, wenn man viele Tische abkassiert, was bei uns der Fall gewesen wäre, ein richtig gutes Trinkgeld, zwangsläufig dem Umstand geschuldet, dass bei niedrigen Beträgen die Aufrundungen des Trinkgelds höher sind als bei Gesamtrechnungen. Für ein Bier, welches 2,60 kostet, bekommt man immer mindestens 3 Euro bis 3,50, jeder kann sich ausmalen, was das am Ende ergibt, derweil bei Gesamtrechnungen gerne mal aus 1660 Euro 1700 Euro gemacht werden. Abends sitzt man dann schwitzend und keuchend an der Theke, aber ein Blick ins Portemonnaie entschädigt für alles. Die Weihnachtszeit ist für einen Kellner ein Traum, .................... Ein zahlungswilliges und begeistertes, gut gelauntes Publikum, welches bereit ist, an die Grenzen zu gehen und alles auf den Tisch zu legen, was man an Scheinen so in der Geldbörse hat.
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Schuldige, dass ich jetzt soviel zitiere, hoffe das fällt nicht unter FQ.
Aber dies kann ich als Gastronom so bestätigen. Ich arbeite bei einer bekannten Steakhaus-Kette und kann genau dies wiedergeben, was Wildberg eben sagte.
Bei uns ist es am Wochenende natürlich auch immer voller, als unter der Woche. Haben wir volles Haus ( 180 Personen können wir unterbringen ) ist es natürlich klar, dass das Ausschenken von Getränken und das servieren von Speisen länger dauern
KANN als unter normalen Umständen. Man muss natürlich als Kellner die Übersicht behalten und vorallem Ruhe bewahren. Den Gästen kann man durchaus klar machen, dass es länger dauern kann. Man muss nur wissen, wie man es macht, ohne das sie ungeduldig und stinkig werden.
Gehe ich nun mal zum Abendgeschäft rüber. Unser Abendgeschäft fängt um 18:00uhr an und endet um 24:00uhr (Freitags und Samstags) Nehme ich mal die Weihnachtswochenenden aus, so kommen wir durchaus auf 5.000 - 7.000euro
Netto.
Dazu zählen aber noch nicht die Trinkgelder, weil diese, wie bekannt nicht inklusive sind. Ich bin jetzt seit ein paar Monaten im Service tätig und kann mich über das Trinkgeld am Wochenende nicht beschweren. Ich darf dies natürlich einbehalten. Wie das in der BR ist, weiss ich nicht.
Allerdings ist das für mich ein ganz klarer Fall von Abzocke. Ich selbst war um kurz nach 23:00uhr in der BR angekommen ( ich habe die Schlacker-Freunde unfreiwillig leider mitgebracht ) und die Bude war ratze voll. Da waren schon 2Stunden rum, wenn ich mich nicht irre.
Kurz danach kam es zu einem kleinen Handgemenge, was ich nichtmal als Ausschreitungen bezeichnen würde. Die Situation war sehr schnell unter Kontrolle und ich habe in keinsterweise sehen können, dass Barhocker o.s geflogen oder zerstört wurden. Ich finde es einfach nur Schade, dass da jetzt auf Seiten der BR so eine Show abgezogen wird.
Da überlegt man sich wirklich, beim nächsten Besuch noch einmal die BR zu besuchen.
Ich jedenfalls werde dies nicht mehr tun, weil das ist nicht die feine englische Art, mit jemanden so umzugehen, der eh schon eine dicke Verantwortung für die ganze Veranstaltung getragen hat.
In diesem Sinne.